Hautarzt

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Juli 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Daher ist der Dermatologe, also der Hautarzt, einer der gefragtesten Ärzte in unserem Gesundheitswesen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Hautarzt?

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Daher ist der Dermatologe, also der Hautarzt, einer der gefragtesten Ärzte in unserem Gesundheitswesen.

Die Haut kann von einer Vielzahl an Krankheiten befallen werden. Die Dermatologie umfasst im Wesentlichen die Bereiche der onkologischen Dermatologie (Hautkrebs), Allergologie, Venerologie (Geschlechtskrankheiten), weiter gehören Erkrankungen der Schleimhäute und der Hautanhangsgebilde (Haare, Nägel) zum Fachgebiet.

Der Hautarzt absolviert wie jeder Mediziner in Deutschland ein Medizinstudium mit anschließender Approbation. Daran schließt sich die Ausbildung zum Facharzt an, der Student arbeitet also mindestens fünf Jahre in einer entsprechenden Einrichtung oder Klinik. Eine letztlich absolvierte Facharztprüfung bei der Ärztekammer berechtigt den Hautarzt dann zur Bezeichnung Facharzt für Dermatologie.

Ausbildung & Qualifikation

Ein Hautarzt, auch Dermatologe genannt, ist ein medizinischer Facharzt, der sich auf die Diagnose und Behandlung von Haut-, Haar- und Nagelerkrankungen spezialisiert hat. Um Dermatologe zu werden, benötigt man zunächst ein abgeschlossenes Medizinstudium, das in der Regel sechs Jahre dauert.

Nach dem Medizinstudium folgt eine mehrjährige Facharztausbildung in Dermatologie und Venerologie, die in der Regel fünf Jahre umfasst. Diese Ausbildung schließt praktische und theoretische Kenntnisse in der Dermatologie, einschließlich der Behandlung von Hautkrebs, Ekzemen, Psoriasis und anderen Hautkrankheiten, ein.

Der Berufsalltag eines Hautarztes umfasst die Untersuchung und Behandlung von Hautkrankheiten, die Durchführung von Hautoperationen und kosmetischen Eingriffen sowie die Beratung und Aufklärung von Patienten über Hautpflege und Prävention von Hauterkrankungen. Dermatologen tragen eine ethische Verantwortung, die Wahrung der Patientenwürde, die vertrauliche Behandlung von Patientendaten und die Bereitstellung evidenzbasierter medizinischer Versorgung sicherzustellen.

Der Unterschied zwischen einem Hautarzt und ähnlichen Berufsgruppen wie Kosmetikerinnen oder ästhetischen Chirurgen liegt in der medizinischen Ausbildung und den Qualifikationen. Während Kosmetikerinnen sich auf die äußere Pflege und Schönheit der Haut konzentrieren, sind Dermatologen medizinisch ausgebildet, um Hauterkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Ästhetische Chirurgen haben eine spezielle Ausbildung in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie, während Dermatologen sich hauptsächlich auf die medizinischen Aspekte der Hautgesundheit konzentrieren.

Aufgabenbereich

Ein Hautarzt, auch Dermatologe genannt, hat ein breites Spektrum an Aufgaben, das weit über die Behandlung von Hauterkrankungen hinausgeht. Dieser medizinische Fachbereich umfasst die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen der Haut, Haare und Nägel sowie die Durchführung ästhetischer und kosmetischer Verfahren.

Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen

Ein zentraler Aufgabenbereich eines Dermatologen ist die Diagnose und Behandlung von Hauterkrankungen. Dazu gehören weit verbreitete Erkrankungen wie Akne, Ekzeme, Psoriasis (Schuppenflechte) und Dermatitis. Hautärzte diagnostizieren und behandeln auch schwerwiegendere Erkrankungen wie Hautkrebs, einschließlich Melanom, Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. Sie führen regelmäßige Hautuntersuchungen durch, um frühzeitig Anzeichen von Hautkrebs zu erkennen und biopsieren verdächtige Hautläsionen.

Behandlung von Infektionen und Allergien

Dermatologen behandeln auch Hautinfektionen, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten verursacht werden. Dazu gehören beispielsweise Impetigo (eine bakterielle Hautinfektion), Herpes, Pilzinfektionen und Krätze. Allergische Hautreaktionen wie Urtikaria (Nesselsucht) und Kontaktdermatitis fallen ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Hautärzte führen Allergietests durch, um die Ursachen von Hautallergien zu identifizieren und geeignete Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Chirurgische Eingriffe

Ein weiterer wichtiger Bereich der Dermatologie sind chirurgische Eingriffe. Hautärzte sind geschult in der Durchführung verschiedener Operationen zur Entfernung von Hautläsionen, Tumoren und anderen Anomalien. Dies umfasst auch minimalinvasive Techniken wie die Mohs-Chirurgie, eine spezialisierte Methode zur Entfernung von Hautkrebs mit maximaler Schonung des umgebenden gesunden Gewebes.

Ästhetische Dermatologie

Neben der Behandlung von medizinischen Hautproblemen befassen sich viele Dermatologen auch mit der ästhetischen Dermatologie. Dies umfasst Verfahren zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes der Haut, wie chemische Peelings, Lasertherapien, Botox-Injektionen, Filler und Microneedling. Diese Verfahren können helfen, Falten, Narben, Pigmentstörungen und andere kosmetische Hautprobleme zu behandeln.

Prävention und Aufklärung

Ein bedeutender Teil der Arbeit eines Dermatologen besteht in der Prävention von Hauterkrankungen und der Aufklärung der Patienten. Sie beraten über Sonnenschutzmaßnahmen, Hautpflegeprodukte und Lebensstiländerungen, die zur Verbesserung der Hautgesundheit beitragen können. Sie klären auch über die Bedeutung regelmäßiger Hautuntersuchungen auf, insbesondere bei Patienten mit hohem Hautkrebsrisiko.

Betreuung von speziellen Patientengruppen

Dermatologen betreuen auch spezielle Patientengruppen, wie Kinder (pädiatrische Dermatologie) und ältere Menschen (geriatrische Dermatologie). Hauterkrankungen können in diesen Gruppen besondere Herausforderungen darstellen, weshalb eine spezialisierte Betreuung erforderlich ist.

Forschung und Weiterbildung

Viele Dermatologen sind auch in der Forschung tätig, um neue Behandlungsmethoden und Medikamente zu entwickeln. Sie halten sich über die neuesten Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auf dem Laufenden und nehmen regelmäßig an Weiterbildungen teil, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern.

Insgesamt ist der Aufgabenbereich eines Hautarztes vielfältig und anspruchsvoll, erfordert eine fundierte medizinische Ausbildung und die Fähigkeit, sowohl medizinische als auch ästhetische Bedürfnisse der Patienten zu berücksichtigen.

Spezialisierungen

Ein Hautarzt, oder Dermatologe, hat nach der Facharztausbildung verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung, um seine Expertise in spezifischen Bereichen der Dermatologie zu vertiefen.

Eine der häufigsten Spezialisierungen ist die Dermatochirurgie, die sich auf chirurgische Eingriffe an der Haut konzentriert. Dies umfasst Verfahren wie die Entfernung von Hauttumoren, die Mohs-Chirurgie und kosmetische Operationen.

Ein weiteres wichtiges Feld ist die Dermatohistopathologie, bei der Hautärzte sich auf die mikroskopische Untersuchung von Hautgewebe spezialisieren. Diese Spezialisierung ist entscheidend für die Diagnose von Hautkrebs und anderen komplexen Hauterkrankungen.

Die ästhetische Dermatologie ist ebenfalls eine beliebte Spezialisierung. Dermatologen, die sich auf diesen Bereich konzentrieren, führen kosmetische Eingriffe durch, wie Botox-Injektionen, Filler, Laserbehandlungen und chemische Peelings, um das äußere Erscheinungsbild der Haut zu verbessern.

Die Allergologie ist eine weitere wichtige Weiterbildungsmöglichkeit. Dermatologen können sich auf die Diagnose und Behandlung von Hautallergien spezialisieren, einschließlich der Durchführung und Interpretation von Allergietests.

Die pädiatrische Dermatologie richtet sich auf Hauterkrankungen bei Kindern. Diese Spezialisierung erfordert ein tiefes Verständnis der besonderen dermatologischen Bedürfnisse und Behandlungsansätze für pädiatrische Patienten.

Zusätzlich können Hautärzte Weiterbildungen in psychosomatischer Dermatologie absolvieren, um den Zusammenhang zwischen Hauterkrankungen und psychischen Faktoren besser zu verstehen und zu behandeln.

Behandlungen

Hautärzte können entweder in Kliniken angestellt sein oder selbst eine Praxis eröffnen. Weiterhin sind Hautärzte, auch niedergelassene, unter bestimmten Voraussetzungen dazu berechtigt, ambulante oder stationäre Operationen durchzuführen, zum Beispiel die operative Entfernung suspekter Muttermale oder Hautkrebsoperationen inklusive Hauttransplantationen.

Auch ästhetische Dermatologie kann mit in ihr Aufgabengebiet fallen, so gibt es zahlreiche Hautärzte, die Faltenunterspritzungen, Laserepilationen oder Tattooentfernungen mittels Laser anbieten, sowie Fettabsaugungen oder operative Korrekturen von hängenden Augenlidern.

Weiter können Hautärzte mit allergologischen Schwerpunkt Hyposensibilisierungen durchführen, also Allergien in ihrer Praxis behandeln. Hautärzte können den Hauttyp auf Wunsch von Patienten bestimmen, die im Sommerurlaub den richtigen Sonnenschutz sinnvoll anwenden wollen, auch Haaranalysen für Patienten mit Haarausfall sind möglich, sofern der Arzt über die entsprechenden Gerätschaften und Instrumente verfügt.

Nicht alle dieser Leistungen sind über die gesetzlichen Krankenversicherungen abrechenbar, auch ist ein Dermatologie nicht automatisch kassenzugelassen. Es empfiehlt sich ein Anruf beim Hautarzt, um die gewünschten Informationen noch vor dem ersten Besuch oder der ersten Behandlung einzuholen.

Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Hautkrebsscreening, also die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung. Sie wird von vielen gesetzlichen Krankenkassen angeboten, viele Hautärzte führen die Untersuchung aber ausschließlich mit dem Auflichtmikroskop durch, um Muttermale und Leberflecken besser beurteilen zu können. Auch eine Fotodokumentation ist möglich.

Diese Hilfsmittel zählen aber zu jenen Leistungen, die von den meisten Krankenkassen nicht übernommen werden. So kann auch die vermeintlich kostenfreie Vorsorge kostenpflichtig werden. Ein guter Hautarzt wird den Patienten vor der Untersuchung immer über eventuelle Kosten informieren und aufklären.

Grundsätzlich ist die Fachrichtung der onkologischen Dermatologie, also die Früherkennung und Behandlung von Hautkrebs, eines der zunehmend wichtigen Gebiete, da die Anzahl an Hautkrebserkrankungen stetig zunimmt. Schwarzer Hautkrebs (Melanom) hat unbehandelt einen tödlichen Verlauf. Eine seiner Hauptursachen sind ausgiebige Sonnenbestrahlung, also ungeschütze Sonnenbäder und Sonnenbrände, auch solche, die schon Jahre zurückliegen.

Daher liegt das Hauptaugenmerk des onkologischen Bereiches dieser Fachrichtung auf der Vorsorge, der Behandlung und der anschließenden, mehrjährigen Nachsorge von Hautkrebserkrankungen. Der Hautarzt ist ebenso zuständig für sämtliche Pilzerkrankungen der Haut und Schleimhaut, zum Beispiel behandelt er Nagelpilze, Hautpilze oder Pilzinfektionen im Genitalbereich.

Auch andere akute Krankheitsbilder, die der Hautarzt untersucht und behandelt, können als Notfall gelten. Herpes Zoster (Gürtelrose), das sogenannte Erysipel (Wundrose) oder akute allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) müssen sofort behandelt werden und können unbehandelt schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen. So trägt auch der Hautarzt eine große Verantwortung für seine Patienten.

Diagnose- & Untersuchungsmethoden

Da das Gebiet der Dermatologie vielfältig ist, sind auch die Instrumente und Untersuchungsgeräte, mit denen er arbeitet, kaum in einem Satz aufzuzählen. Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es mikroskopische Untersuchungsmethoden, chirurgische Hilfsmittel wie Skalpelle und Kürretagen, sowie Lasergeräte oder Geräte zur Haar- und Nagelanalyse. Ärzte arbeiten zudem eng mit Laborgemeinschaften zusammen, die Blutuntersuchungen vornehmen oder Hautproben analysieren und auf Pilzerkrankungen, Allergien oder Hautkrebs usw. testen.


Worauf sollte der Patient achten?

Bevor der Patient einen Hautarzt aufsucht, sollte er sich zuvor darüber informieren, ob der Arzt auf die Symptome seiner Erkrankung spezialisiert ist. Da die Dermatologie viele einzelne Bereiche umfasst, lässt sich durch eine gezielte Suche, unter Umständen auch mit Hilfe der Krankenkasse, meist schnell der geeignete Hautarzt finden.

Moderne Technologien und Hilfsmittel

Ein Hautarzt nutzt eine Vielzahl von diagnostischen Geräten, Instrumenten und Ausrüstungen, um Hauterkrankungen genau zu diagnostizieren und effektiv zu behandeln. Zu den häufig verwendeten Geräten gehören:

Dermatoskop

Ein Dermatoskop ist ein unverzichtbares Instrument, das zur detaillierten Untersuchung von Hautläsionen verwendet wird. Es ermöglicht eine vergrößerte und beleuchtete Ansicht der Haut, was besonders hilfreich bei der Früherkennung von Hautkrebs ist.

Wood-Lampe

Die Wood-Lampe verwendet ultraviolettes Licht zur Diagnose von Pilzinfektionen, Bakterieninfektionen und Pigmentveränderungen. Sie kann Abnormalitäten in der Haut hervorheben, die unter normalem Licht nicht sichtbar sind.

Hautbiopsie-Instrumente

Für die Entnahme von Hautproben verwendet der Dermatologe spezielle Biopsie-Instrumente wie Stanzbiopsie-Werkzeuge, Skalpell und Kürette. Die entnommenen Proben werden zur histopathologischen Untersuchung ins Labor geschickt.

Kryotherapie-Geräte

Kryotherapie-Geräte nutzen flüssigen Stickstoff zur Behandlung von Warzen, aktinischen Keratosen und anderen gutartigen Hautläsionen. Der Stickstoff friert das Gewebe ein, wodurch die betroffenen Zellen zerstört werden.

Lasergeräte

Lasergeräte werden für verschiedene dermatologische Eingriffe eingesetzt, wie die Entfernung von Tätowierungen, Behandlung von Gefäßveränderungen und Hautverjüngung. Lasertherapien sind präzise und minimieren Schäden am umliegenden Gewebe.

Phototherapie-Ausrüstung

Phototherapie, insbesondere UVB- und PUVA-Therapie, wird zur Behandlung von Psoriasis, Vitiligo und anderen chronischen Hauterkrankungen verwendet. Diese Ausrüstung verwendet kontrolliertes ultraviolettes Licht, um die Symptome zu lindern.

Mikroskope

Mikroskope sind essentiell für die Untersuchung von Hautproben. Ein spezielles Modell ist das konfokale Mikroskop, das eine nicht-invasive, hochauflösende Bildgebung der Haut in Echtzeit ermöglicht.

Elektrokauter

Ein Elektrokauter wird zur Entfernung kleiner Hautläsionen, wie Warzen und Angiome, verwendet. Er nutzt elektrischen Strom, um das Gewebe zu schneiden und gleichzeitig Blutungen zu stoppen.

Diese Geräte und Instrumente ermöglichen Dermatologen eine präzise Diagnose und effektive Behandlung einer Vielzahl von Hauterkrankungen.

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