Enthaarungslaser
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ein Enthaarungslaser wird eingesetzt, um Haare auf Dauer zu entfernen. Dabei kommen unterschiedliche Lasertypen zur Anwendung.
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Was ist ein Enthaarungslaser?
Bei sogenannten Enthaarungslasern handelt es sich um Laser- und Lichtbehandlungssysteme, die sich zum Verlangsamen des Haarwuchses oder zur permanenten Entfernung der Haare eignen.
Dieses Verfahren wird auch als Laserepilation bezeichnet. Zum Einsatz kommen in erster Linie Diodenlaser oder länger gepulste Festkörperlaser. Die Geräte arbeiten dabei nach dem photothermischen Prinzip. So trifft ausschließlich Licht von einer gleichbleibenden Wellenlänge auf die Haare.
Die Anwendung eines Enthaarungslasers darf nur durch geschultes Fachpersonal erfolgen, denn durch einen unsachgemäßen Gebrauch kann es zu unästhetischen Pigmentverschiebungen oder auch Verbrennungen kommen.
Formen, Arten & Typen
Jeder einzelne Lasertyp besitzt eine Wellenlänge, die fest vorgegeben ist. Bei einem Rubinlaser liegt die Wellenlänge bei 694 nm, bei einem Alexandritlaser bei 755 nm. Ein Diodenlaser kommt auf 808 nm, während ein Nd:YAG-Laser mit 1964 nm Wellenlänge arbeitet.
Um eine optimale Laserbehandlung durchführen zu können, bedarf es auch etwas Glück, dass die passende Wellenlänge vorliegt. Ein wichtiges Kriterium ist neben der Haut- und Haarfarbe auch der Haartyp der behandelten Person. Besteht etwa ein dunklerer Hauttyp, wird empfohlen, bei der Anwendung eines Enthaarungslasers zurückhaltend vorzugehen.
Die meisten Lasersysteme sind in der Lage, das Wachstum der Haare zumindest zu verlangsamen. Zur Anwendung kommen die Geräte zum dauerhaften Entfernen der Haare an sämtlichen gewünschten Körperstellen, zur Entfernung von Teleangiektasien oder Besenreisern im Gesicht sowie zur Verjüngung der Haut.
Aufbau & Funktionsweise
In den meisten Fällen wird heutzutage ein Alexandrit- oder Diodenlaser für eine Haarepilation eingesetzt. Diese Geräte geben Laserstöße in Wellenlängen ab, deren Absorbierung ausschließlich durch Melanin erfolgt. Durch dieses Vorgehen lassen sich eventuelle Nebenwirkungen wie die Verletzung von Äderchen vermindern.
Neuere Modelle verfügen sogar über die Option, sich individuell auf den jeweiligen Haar- und Hauttyp der behandelten Person einzustellen. Dabei schätzt das Gerät durch Messvorgänge ein, wie viel Pigment sich in der Haut und den Haaren befindet. Anschließend gibt es eine individuelle Empfehlung zur Behandlungseinstellung ab.
Der Haut- und Haarfarbstoff Melanin spielt bei der Haarepilation eine entscheidende Rolle. Da Melanin besonders in dunklen Haaren enthalten ist, kann dieses auch leichter mit einem Laser entfernt werden als helles Haar. So fällt bei Haaren mit viel Melanin die Fähigkeit zur Absorption deutlich höher aus.
Im Unterschied zu früheren Jahren ist es allerdings heutzutage möglich, auch rötliches oder blondes Haar mithilfe eines Lasers zu entfernen. Nach wie vor nicht machbar ist allerdings eine Laserepilation bei weißen Haaren, da diese über keinen Farbstoff mehr verfügen.
Prinzipiell fällt der Enthaarungsvorgang bei sämtlichen Lasertypen gleich aus. So wird vom jeweiligen Laser Licht auf einer bestimmten Wellenlänge abgegeben. Während der Behandlung erfolgt das Aufsetzen eines Laserhandstücks auf die Haut. Anschließend gibt der Laser schrittweise einen Impuls ab. Ein Zusammentreffen zwischen dem Laserstrahl und den Keimzellen der Haarwurzeln hat deren Zerstörung zur Folge. Auf diese Weise lässt sich auch das Nachwachsen der Haare verhindern.
In der Regel sind etwa acht Behandlungen mit einem Enthaarungslaser erforderlich, was auch von der jeweiligen Behandlungsstelle abhängt. Normalerweise werden die Laserbehandlungen nach einer Pause von rund vier Wochen wiederholt. Diese Prozedur geschieht bis zum Erreichen des gewünschten Resultats.
Jedoch sind Verzögerungen im Rahmen der Laserenthaarung durchaus möglich, denn dieses Verfahren eignet sich nur zum Entfernen von ausgewachsenen Haaren. Nicht ausgewachsene, kleine Härchen kann der Laser hingegen nicht erfassen.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Der gesundheitliche Vorteil einer Behandlung mit einem Enthaarungslaser liegt in der Schmerzfreiheit der Methode. Damit es nicht zu Rötungen oder Schwellungen kommt, erfolgt während des Verfahrens eine Kühlung. Im Unterschied zu anderen Haarentfernungsmethoden treten jedoch keinerlei Schmerzen auf. Lediglich ein kurzes, stechendes und warmes Gefühl ist zu vernehmen, welches jedoch rasch wieder nachlässt.
Dennoch sind mitunter auch Nebenwirkungen möglich. So können zum Beispiel permanente Störungen der Hautpigmentierung oder auch Verbrennungen auftreten, was jedoch nur selten der Fall ist. Wichtig ist, die Behandlung ausschließlich von einem Experten durchführen zu lassen, der auch eine Testbehandlung mit dem Laser vornimmt. Menschen, deren Haut überaus sensibel ist oder bei denen Hautprobleme bestehen, sollten keinen Enthaarungslaser einsetzen.
Im Vorfeld einer Laserenthaarung dürfen keine intensiven Sonnenbäder oder Solariumsbesuche erfolgen. Dies gilt für einen Zeitraum von mehreren Wochen. Diese Vorgabe sollte strikt eingehalten werden, da sonst dunkle oder helle Flecken an den behandelten Körperstellen entstehen können. Auch nach der Laserbehandlung gilt es, die Sonne einige Wochen lang zu meiden.
Ob der Einsatz eines Enthaarungslasers auch tatsächlich in jedem Falle eine permanente Entfernung der Haare bewirkt, ist noch unklar, da keine konkreten Langzeitstudien dazu vorliegen. Allerdings gilt die Erfolgsquote der Laserbehandlung als hoch. Mitunter kann es jedoch zum Nachwachsen von einzelnen Härchen kommen, was eine Nachbehandlung nötig macht.