Gehstock

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Gehstock ist eine unverzichtbare Gehhilfe für Menschen mit entsprechenden Beeinträchtigungen, Gehbehinderungen oder Schwächen. Er dient als Stütze und Stabilisator beim Gehen. So kann ein Gehstock betroffenen Menschen wieder mehr Mobilität ermöglichen. Es gibt viele verschiedene Modelle für jeweiligen individuellen Bedarf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Gehstock?

Als Grundmodell gibt es sehr einfach gehaltene Holzstöcke mit einem geschwungenen Handgriff und einer Plastiknoppe als Aufsatz für den Laufkontakt.

Unter medizinischen Gesichtspunkten ist ein Gehstock ein Mittel, um das Gehen zu erleichtern und bestimmte Skelettabschnitte durch ein Stützen zu entlasten.

Es gibt einfache Gehstöcke, die einseitig benutzt werden. Um den Halt zu verbessern, gibt es zudem Gehstöcke mit entsprechend ergonomisch geformten Griffen oder auch zusätzlichen Halterungen. Weiterhin kann es notwendig sein, beidseitig Gehstöcke zu nutzen oder auch Gehstöcke mit Unterarmstützen zu verwenden.

Bei besonders instabilen Patienten wird zu einem Gehstock geraten, der die Form einer Vierfußhilfe hat. So ist die Aufsetzfläche durch vier Gummifüße entsprechend erweitert und die Stabilität des Gehstocks vergrößert. Ein Gehstock ist zudem zumeist in der Höhe verstellbar.

Es gibt ihn in verschiedenen Materialien. Oft wird auch ein Gehstock zudem mit einem aufsteckbaren oder ausfahrbaren Spike hergestellt, um die Stabilität und Griffigkeit bei schlechtem Wetter und Eisglätte zu sichern.

Formen, Arten & Typen

Gehstöcke unterscheiden sich durch das verwendete Material, die Form der Griffe, die gegebenenfalls vorhandene Zusatzausrüstung, die Einstellbarkeit und die praktische Faltbarkeit.

Als Grundmodell gibt es sehr einfach gehaltene Holzstöcke mit einem geschwungenen Handgriff und einer Plastiknoppe als Aufsatz für den Laufkontakt. Die Gehstöcke aus Holz sind meist nicht in der Höhe verstellbar und müssen somit direkt im Sanitätshaus an den Nutzer angepasst werden. Holzgehstöcke werden traditionell zumeist nur einseitig verwendet. Für ältere Menschen ist ein Holzgehstock oft eine wertvolle und unverzichtbare Stütze für den Alltag.

Bei medizinischer Notwendigkeit werden Gehstöcke auch vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse finanziert. Als ärztlich verordnete Gehhilfe bei Gehbehinderungen werden Gehstöcke einseitig oder beidseitig verschrieben.

Beidseitige Gehstöcke kommen zumeist in der Rehabilitation zum Einsatz oder wenn der Bewegungsapparat sehr stark in der Koordinationsfähigkeit eingeschränkt ist. Bekannt sind in diesem Zusammenhang auch beidseitige Gehstöcke mit Unterarmstützen aus Plastik, die den Bewegungsablauf sichern und aus Leichtmetallrohren gefertigt sind.

Beliebt sind Gehstöcke aus Leichtmetall oder Carbon. Es gibt sie in vielen modernen Farben oder Musterungen. Die Griffe gibt es in vielen Varianten, beispielsweise den klassischen Derbygriff, Softgriffe, anatomische Handgriffe oder Airgo Derbygriffe mit zusätzlicher Halteschlaufe. Unterschieden wird weiterhin zwischen starren und faltbaren Gehstöcken.

Aufbau & Funktionsweise

Ein Gehstock in Standardausführung ist 91 cm lang, hat einen Stockdurchmesser von etwa 2 cm und kann mit bis zu 100 kg belastet werden. Aus Holz gefertigt ist der Stock zumeist aus Vollholz und hat ein Gewicht von etwa 330 Gramm. Ein Holzstock muss manuell auf die passende Länge gekürzt werden. Im Sanitätshaus wird für den Benutzer die passende Stocklänge ermittelt und dann gegen Aufpreis angepasst.

Ein Gehstock aus Metall besteht aus Metallrohren. Wobei dieses Metallrohr zweigeteilt ist, da durch Noppen und Löcher eine Einstellung der Höhe möglich ist. Der Handgriff und der Erdaufsatz sind aus Gummi. Es gibt die metallenen Gehstöcke in starren und in faltbaren Varianten. An manchen Gehstöcken sind zudem noch Reflexlichter angebracht beziehungsweise im Griff ein Licht integriert. Oft sind diese Gehstöcke bei älteren Menschen beliebter, da sie oft mit einem ergonomischen Handgriff ausgestattet sind, der einen besseren Halt als ein klassischer Derbygriff ermöglicht. Praktisch ist auch eine Halteschlaufe am Griff, damit der Stock nicht aus der Hand rutschen kann.

Für mobilere Menschen mit Gehbehinderungen gibt es auch die Varianten der Wanderstöcke oder Trekkinggehstöcke mit Stabgriffen. Diese werden oftmals beidseitig benutzt, um bei einem schnellerem Laufen oder dem Wandern durch unebenes Gelände Unsicherheiten auszugleichen und sich effektiv abstützen zu können.

Gehstöcke werden benutzt, indem beim Gehen zunächst der Stock nach vorn bewegt wird. Hat er einen sicheren Aufsatz gefunden, so wird der nächste Schritt getätigt. Der Gehstock bietet somit Halt und stützt den Schritt ab. Zumeist macht der Benutzer zwei Schritte, bevor er wieder den Gehstock fortbewegt. Es kommt jedoch auf die persönlichen Voraussetzungen an, ob nur ein Schritt oder zwei Schritte zwischen dem Versetzen des Gehstocks notwendig sind.

Oft bietet der Gehstock dem Benutzer nicht nur eine Stütze beim Gehen, sondern auch beim Stehen. Dann wird der Gehstock schräg angewinkelt gehalten und stützt die Hüfte.

Für Menschen, die nicht immer einen Gehstock benötigen, sondern nur bei stärkeren Belastungen und längerem Gehen, sind die faltbaren Varianten besonders praktisch. Sie können so klein zusammengeklappt werden, dass sie bequem in eine Tasche passen. Unterwegs können sie dann bei Bedarf herausgeholt und auseinandergeklappt werden.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Bewegung ist Lebensqualität. Deshalb macht es Sinn, bei ersten Schwächen der Beinmuskulatur oder ersten altersbedingten Problemen beim Gehen nicht direkt einen Rollstuhl oder Rollator zu wählen, sondern mit einer entsprechend angepassten Gehhilfe mobil bleiben zu können.

Ein Gehstock ist eine wertvolle Stütze. Er gibt einen entsprechenden Halt beim Gehen und kann einseitig oder beidseitig das Skelett abstützen, sodass die Laufbewegung damit einfacher auszuführen ist. Ein Gehstock verleiht so die notwendige Sicherheit beim Gehen.

Nach medizinischen Gesichtspunkten ist es für ältere Menschen sinnvoll, gewohnte Aktivitäten so lange wie möglich beizubehalten. Ein Gehstock unterstützt dabei zuverlässig die dafür notwendige Mobilität.

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