Rehabilitation

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Rehabilitation dient der Verselbständigung des Patienten nach schweren Operationen, Erkrankungen und Unfällen. Bei der Rehabilitation lernen Patienten, die lange Zeit auf Hilfe angewiesen waren, sich in ihrem Alltag mit möglicherweise neuen Einschränkungen so eigenständig wie möglich zurechtzufinden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Rehabilitation?

Bei der Rehabilitation handelt es sich um eine intensive Begleitung von Patienten, die durch Krankheiten, Unfälle oder dadurch notwendige schwerwiegende Behandlungen Einschränkungen und Behinderungen erlitten haben.

Bei der Rehabilitation handelt es sich um eine intensive Begleitung von Patienten, die durch Krankheiten, Unfälle oder dadurch notwendige schwerwiegende Behandlungen Einschränkungen und Behinderungen erlitten haben.

In der ersten Zeit wird ihnen im Krankenhaus sowie durch Pflegepersonal so weit wie möglich geholfen, jedoch soll es das Ziel der Rehabilitation sein, ihnen aufzuzeigen, wie sie den Alltag mit ihrer neuen Situation nach der Behandlung so gut wie möglich selbständig meistern. Patienten lernen in der Rehabilitation, mit Hilfsmitteln umzugehen, körperliche Veränderungen in den Alltag zu integrieren, Verletzungen zu pflegen und ihre individuelle medizinische Situation so weit wie möglich selbst zu regeln.

Nach der Rehabilitation sollen Patienten in der Lage sein, möglichst ohne Pflegepersonal zurechtzukommen und selbst mit Hilfsmitteln einen möglichst großen Anteil ihres Alltags zu bewältigen. Medizinische Versorgung wird während und nach der Rehabilitation jedoch bei Bedarf nach wie vor von einem behandelnden Arzt vorgenommen, in den meisten Fällen durch den Hausarzt oder bei Bedarf durch einen Facharzt.

Behandlungen & Therapien

Patienten in der Rehabilitation haben meistens schwere Unfälle hinter sich, heilen eine schwere Erkrankung aus oder gelten bereits als geheilt. Seltener werden kranke Menschen zur Rehabilitation geschickt, für die die Heilung zwar noch ein längerer Weg ist, die aber bereits jetzt lernen müssen, mit veränderten körperlichen Voraussetzungen umzugehen.

Die Rehabilitation wird häufig nach OPs am Bewegungsapparat, Amputationen oder Transplantationen eingesetzt. Diese können die Folge von natürlichem Altersverschleiß, Arthrose oder Arthritis sein, häufige Patienten der Rehabilitation sind aber auch Krebspatienten. Während oder nach der Behandlung, ob erfolgreich oder nicht, werden bei der Diagnose Krebs oft schwerwiegende operative Eingriffe an inneren und äußeren Organen erforderlich, die massive Veränderungen für den Patienten nach sich ziehen. Selbst Überlebende müssen ihr alltägliches Leben nach der Heilung so weit anpassen, dass eine Rehabilitation ihnen helfen kann, die wichtigsten Handgriffe selbst durchzuführen, um nicht ständig auf Hilfe angewiesen zu sein.

Eine Rehabilitation kommt auch für Patienten aus der psychologischen und psychiatrischen Abteilung in Frage. Da sie je nach Schwere der psychischen Erkrankung lange stationär eingewiesen waren, brauchen sie oft Unterstützung dabei, wieder einen geregelten Alltag zu leben. Je nach Art der Erkrankung können auch Patienten mit psychischen Krankheiten die Unterstützung der Rehabilitation brauchen, um mit Einschränkungen durch die Erkrankung und die dadurch notwendige Medikation umzugehen.

Während die Rehabilitation nach Unfällen und körperlichen Erkrankungen sich darauf konzentriert, dem Patienten die tägliche medizinische Versorgung in Eigenregie zu zeigen, zielt die Rehabilitation nach psychologischer Behandlung auf den Umgang mit notwendigen Medikamenten und deren Integration in ein normales alltägliches Leben ab.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Patienten in der Rehabilitation sind aus rein medizinischer Sicht entweder vollständig geheilt oder befinden sich in einer Übergangsphase ihrer Behandlung, in der sie zunächst nach Hause entlassen werden könnten. Die Aufgabe von Ärzten besteht darin, Diagnosen zu stellen und den Patienten so weit zu behandeln, dass er ambulant weitermachen und das Krankenhaus verlassen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass er mit der neuen Situation im Alltag sofort alleine zurechtkommt - dies ist die Aufgabe der Rehabilitation.

Medikamente und Hilfsmittel für den Alltag hat der Patient vom Arzt verschrieben bekommen, der ihn in die Rehabilitation überwiesen hat. Die Medikation ist eingestellt und die Hilfsmittel vorhanden - die Rehabilitation zeigt dem Patienten nur noch auf, wie sie einzusetzen sind und was er zu beachten hat. Auf diese Weise ist er bei Verwendung und Einnahme nicht auf die ständige Anwesenheit medizinischen Personals angewiesen und kann nötigenfalls Warnsignale erkennen, sodass er im richtigen Moment bei Schwierigkeiten den Arzt aufsuchen kann.

In der Rehabilitation arbeiten verschiedenste Berufsgruppen, darunter Logopäden, Orthopäden, Ernährungsberater, Masseure, medizinische Fachangestellte oder Psychologen. Das komplementäre Team in Rehabilitationskliniken kann ein Behandlungsprogramm entwickeln, das genau passend für die medizinische Vorgeschichte des Patienten ist, da jeder Reha-Fall individuell ist und von verschiedenen Fachkenntnissen profitieren kann. Unfallopfer beispielsweise erhalten neben psychologischer Betreuung häufig Unterstützung von Sporttherapeuten, Physiotherapeuten oder Motopäden, während Krebspatienten eher von medizinischen Fachangestellten dabei unterstützt werden, medizinische Hilfsmittel in Übergangsphasen ihrer Behandlung anzuwenden oder mit den Folgen der Krebserkrankung nach erfolgreicher Heilung zu leben.

Nach Magen- und Darm-OPs wird beispielsweise häufig ein Stoma notwendig, ein künstlicher Darmausgang. Dieser ist ein großes hygienisches Risiko, das aber der vollständigen Heilung des Darms dient - die Stomaversorgung erlernt der Patient während der Rehabilitation.

Neue Diagnosen werden während der Rehabilitation nicht gestellt, diese sind bereits während der stationären Behandlung erfolgt und behandelt. Kleinere Schwierigkeiten mit Hilfsmitteln oder bleibenden Folgen der Behandlung kann das Personal bei der Rehabilitation häufig selbst behandeln, sofern es keine schwerwiegenden Komplikationen sind. Daher besteht die Arbeit bei der Rehabilitation lediglich aus dem Einsatz verschiedener, auf den Patienten und seinen Fall abgestimmten Fachrichtungen, was vom Patienten als vergleichsweise angenehm empfunden wird.

Quellen

  • Deck, R., Glaser-Möller, N.: Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation in Nordeuropa und Deutschland. Jacobs Verlag, Lage 2006
  • Deck, R., Glaser-Möller, N.: Bedarfsorientierung und Flexibilisierung in der Rehabilitation. Jacobs Verlag, Lage 2016
  • Deck, R., Glaser-Möller, N., Remé, T. Schnittstellen der medizinischen Rehabilitation. Jacobs Verlag, Lage 2010:

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