Gesichtsreinigung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. Juli 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele äußere Faktoren haben Auswirkungen auf die Haut. Besonders die Gesichtshaut ist dabei den Umwelteinflüssen ausgesetzt, da sie die meiste Zeit im Jahr ohne eine Bedeckung auskommen muss. Dabei greift nicht nur die Sonne oder Staubpartikel aus der Luft die Haut an, auch das tägliche Make-up sollte zur Nacht von der Gesichtshaut entfernt werden. Dabei gibt es einiges bei der Gesichtsreinigung zu beachten.

Inhaltsverzeichnis

Warum ist die Reinigung des Gesichts so wichtig?

Die Reinigung des Gesichts ist das A&O der Gesichtspflege - und sollte sowohl morgens als auch abends angewendet werden.
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Um das Gesicht gut für die Pflege vorzubereiten, sollte die Gesichtsreinigung zur täglichen Routine gehören. Da die Haut im Gesicht dünner als am restlichen Körper ist, können die Umweltreize schneller auf die Hautzellen einwirken und schädigen. Überschüssiger Talg, Kosmetik- sowie Make-up Rückstände sollten zunächst einmal gründlich und sanft entfernt werden. Somit mindert man die Anzahl der Bakterien, die Akne und Hautirritationen begünstigen. Die Gesichtsreinigung ist die essentielle Grundlage für eine gute Pflege, die immer erst im Anschluss folgen sollte. Denn nur auf gereinigter Haut können Pflegeprodukte optimal wirken.

Was versteht man unter einer richtigen Gesichtsreinigung?

Zuerst würde man denken, dass man das Gesicht nur mit Wasser waschen sollte. Und in der Tat befürworten Dermatologen die Reinigung mit Wasser besonders bei junger Haut, da der natürliche Schutzfilm noch intakt ist. Bei anspruchsvoller reifer Haut, sowie einer Haut mit Rückständen von Tagescreme oder Make-up, ist die Reinigung mit Wasser nicht mehr ausreichend.

Die Gesichtsreinigung ist in zwei Phasen unterteilt – Reinigung und Klären. Dabei reinigt man mit Wasser oder einem Reinigungsprodukt die Oberfläche der Gesichtshaut und versucht den Schmutz runterzunehmen. Danach vollzieht man das Nachreinigen, oder auch Klären genannt, und entfernt nun die Rückstände, die das Reinigungsprodukt oder Wasser (z.B. Kalk) hinterlassen haben. Das Klären kann mit Hilfe eines Gesichtswassers erfolgen. Dies erhöht die Oberflächenspannung und die Durchblutung der Haut.

Reinigen:

  • Alle Rückstände von Make-up mit den entsprechenden Produkten (z.B. Kosmetiktücher, Augen-Make-up-Enterferner etc.) runternehmen.
  • Das Reinigungsprodukt vorsichtig, sanft und mit kreisenden Bewegungen auf das Gesicht auftragen.
  • Danach wird das Reinigungsprodukt mit lauwarmem Wasser abgespült. Das Wasser darf nicht zu heiß sein, da dies die Haut wieder austrocknen könnte.
  • Das Gesicht anschließend mit einem sauberen Handtuch abtrocknen.

Klären:

  • Das Gesichtswasser wird auf ein Wattepad aufgetragen
  • Das Gesichtswasser mit leichtem bis normalen Druck auf das Gesicht und Hals einmassieren
  • Die Augenpartie wird dabei ausgespart
  • Das Gesichtswasser wird nicht mit Wasser abgespült. Es kann auf der Haut einfach trocknen.
  • Anschließend können die Pflegeprodukte aufgetragen werden

Wie und wann sollten das Gesicht am besten gesäubert werden?

Eine Gesichtsreinigung eignet sich am besten am Morgen und am Abend. Dann ist es optimal für das Make-up morgens vorbereitet und abends holen Sie alle Rückstände wieder runter, so dass sich die Haut in der Nacht regenerieren kann.

Wie die einzelnen Reinigungsprodukte anzuwenden sind, können sie den Anwendungstipps auf dem Produkt entnehmen oder wenden Sie sich direkt an den jeweiligen Hersteller.

Was ist bei unterschiedlichen Hauttypen zu beachten?

Es gibt zahlreiche Rezepte für Gesichtsmasken und Gesichtspackungen, die man sich selbst herstellen kann. Eine Universalmaske, die sich für jede Haut eignet, gibt es jedoch nicht.

1. Gesichtsreinigung bei sensibler Haut: Verzichte auf alkoholhaltige Produkte, wie aggressive Reiniger oder Peelings. Mildes Mizellenwasser tut der Haut gut und funktioniert ähnlich wie Gesichtswasser, jedoch ist es noch milder zu Haut und strapaziert sie nicht unnötig. Reinigungstücher mit dem Hinweis „sensible Haut“ sind auch eine Alternative.

2. Gesichtsreinigung bei unreiner und fettiger Haut: Sei hier bei der Reinigung besonders gründlich, da die Haut zu einer erhöhten Talgproduktion neigt. Dadurch können unleidliche Pickel und Mitesser entstehen. Ein Waschgel speziell mit dem Hinweis „Anti-Pickel“ könnte hier Abhilfe schaffen. Um die Poren zu verfeinern und dem Gesicht ein ebenmäßigeres Antlitz zu verschaffen, helfen Peelings, die die Haut mattieren und die losen Hautschüppchen entfernen. Eine weitere Alternative bei unreiner Haut sind Gesichtsmasken. Die Inhaltsstoffe können besser auf der Haut wirken und können so die Haut besser vom überschüssigen Talg befreien.

3. Gesichtsreinigung bei trockener Haut: Die trockene Haut bedarf der besonders intensiven Pflege, da hier die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit am wichtigsten ist. Bei der Reinigung mit Wasser solltest du keine normale Seife verwenden. Besondere Waschgels, Waschöle oder Reinigunslotionen für trockenen Haut eignen sich besser zur Entfernung von Unreinheiten. Diese Produkte trocknen nicht aus und spenden Feuchtigkeit. Lasse deine Haut eher an der Luft trocknen. Ein allzu kräftiges Rubbeln beim Abtrocknen des Gesichts trocknet die Haut zusätzlich aus.

4. Gesichtsreinigung bei Mischhaut: Die Mischhaut unterteilt man in den etwas fettigeren Bereich der T-Zone und seine umliegenden trockeneren Bereiche. Die Reinigungsprodukte sollte darauf angestimmt sein und die T-Zone klären und den trockenen Bereiche mit mehr Feuchtigkeit versorgen. Um dieses Problem zu lösen, eignen sich milde Gesichtswasser oder sanfte Reinigungstücher.

Die Vielfalt der Produkte zur Gesichtspflege

Um die Haut angemessen pflegen zu können, ist es nicht nur wichtig, sich mit verschiedenen Pflegeprodukten und Möglichkeiten auseinanderzusetzen, sondern auch, diese auf die eigene Haut anzupassen.

Zur Gesichtsreinigung können Sie zwischen Waschgelen, Waschemulsionen oder Reinigungsmilch wählen. Das Gesichtswasser erhalten Sie entweder auf Alkohol-Basis oder ohne Alkohol. Jeder Hauttyp verlangt etwas anderes. Bei Fragen sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, der Typ und Bedürfnisse bestimmen kann. Er kann bei der Wahl des richtigen Produkts helfen.

Da die Haut einen rückfettenden Schutzfilm hat, der durch die Reinigung gebrochen werden kann, sollten Sie bei der Reinigung Milde walten lassen. Insbesondere sollte bei der Reinigung auf herkömmliche Seife verzichtet werden, da sie am ehesten die Fette auf der Haut löst und die wasserfeste Barriere der Haut damit durchlässiger macht.

Die schützenden Fette aus der Hornhaut sind das natürliche Verteidigungssystem der Haut. Ist die Haut durchlässiger, können Bakterien oder andere Keime eher in die Haut eindringen und sie schädigen. Greifen Sie eher auf milde Waschlotionen mit einem pH-Wert um 5,5 zurück, so dass der natürliche Säureschutzmantel der Haut erhalten bleibt. Bei Pflegeprodukten sollten Sie auf rückfettende sowie feuchtigkeitsspende Stoffe achten.

Gesichtsreinigung bei Männern

Als erstes gilt: Nutze keine Produkte von Frauen! Die Haut der Männer braucht eigene Produkte, da die Beschaffenheit der Männerhaut anders ist als bei Frauen. Die Haut ist viel dicker und die Poren produzieren mehr Talg, so dass eine fetthaltige Creme von Frauen das Gegenteil bewirkt, als Männer mit der Reinigung erzielen wollen.

Die Art und Weise der Reinigung unterscheidet sich hingehend nicht grundlegend. Auch bei Männern können durch eine übermäßige Produktion an Talg die Poren verstopfen. Mit Wachsgels und Gesichtswasser wird die Männerhaut gereinigt und geklärt und verfeinert somit das Hautbild. Um die Leistung der Reinigung zu steigern, eigenen sich für Männer sogenannte Gesichtsreinigungsbürsten.

Diese verteilen die seifenfreien Wirkstoffe der Waschgels besonders gut und holen den Alltagsschmutz von der Haut. Auch bei Männern sollte auf pH-freundliche Produkte zurückgegriffen werden, ansonsten kann die Haut zu schnell austrocknen.

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