Akne

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine der häufigsten Hauterkrankungen ist die Akne. Besonders in der Pubertät tritt diese Form von starker Pickelbildung auf und verschwindet meist wieder von allein ab dem 20. Lebensjahr.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Akne?

Pickel und Akne
Besonders in der Pubertät kommt es verstärkt zur Akne, Pickel und Mitesser. Manche Menschen leiden aber auch später noch an dieser Hautkrankheit.

Jeder Jugendliche entwickelt im Laufe der Pubertät Pickel, Mitesser und ein unreines Hautbild. Die Akne ist die verschärfte Form dieser natürlichen Bildung. Es handelt sich dabei primär um die Entzündung des Talgdrüsenfollikels.

Zunächst bringt dieser nicht entzündliche Komedonen hervor, die lediglich aus ästhetischen Gründen störend sind. Mit der Zeit entwickeln sich allerdings entzündliche Effloreszenzen, beispielsweise Pusteln oder Knoten. Besonders häufig tritt die Akne im jugendlichen Alter auf, gelegentlich auch schon beim Neugeborenen und selten beim erwachsenen Menschen.

Typische Anzeichen für eine ausgepräge Akne sind Pickel, Pusteln, Mitesser, entzündete Talgdrüsen und zum Teil auch eitrige Bläschen.

Ursachen

Die natürlich bedingte Akne entsteht dadurch, dass der Talgdrüsenfollikel zu viel Talg produziert. Daraus entwickelt sich zunächst ein Komedo. Psychische Faktoren wie Stresssituationen, aber auch körperlicher Stress zum Beispiel durch Rauchen können die Entstehung von Akne stark begünstigen. Sobald sich die ersten Komedonen gebildet haben, kommt das Bakterium Propionibacterium acnes ins Spiel. Es begünstigt die Entzündung der Mitesser und führt auf diese Weise zum typischen Erscheinungsbild der Erkrankung.

Entstehen kann eine Akne aber auch durch äußere Einflüsse. Diese Formen treten häufiger im Erwachsenen- und Neugeborenenalter auf, da sich bei Jugendlichen schneller eine natürlich bedingte Akne einstellt und äußere Einflüsse diese nur zusätzlich begünstigen. Durch übermäßige UV-Einstrahlung reagieren die Lipide, die beispielsweise in Sonnencreme enthalten sind, mit freien Radikalen der Haut und können zu einem akneiformen Hautbild führen. Auch andere Kosmetika können zur Entstehung führen, wenn sie der Haut nicht genug Raum zum Atmen lassen.

In anderen Fällen sind chemische Stoffe an der Entstehung schuld. Medikamente, die Lithium oder Kortikosteroide enthalten, aber auch der direkte Kontakt mit Chlor oder Teer können eine Reaktion der Haut provozieren.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Welche Symptome sich einstellen, hängt von der Form der Akne ab, unter der ein Patient leidet. Bei der Acne comedonica, die vor allem bei Frauen zu beobachten ist, bilden sich offene und geschlossene Mitesser, die als kleine schwarze Punkte sichtbar werden. Die Mitesser treten besonders häufig auf der Nase und am Kinn auf und gehen oftmals mit fettigem Hautglanz einher.

Es kommt bei dieser Form der Akne aber selten zu Entzündungen. Für die Acne papulo-pustulosa sind dagegen entzündete, mit Eiter gefüllte Pickel und rötliche Papeln typisch. Manchmal bilden sich auch kleine Knoten, die schmerzhaft werden können. Die Pickel und Pusteln befallen vorwiegend die Stirn, das Kinn und die Wangen.

Außerdem breiten sie sich oftmals auf dem Hals, der Brust und dem Rücken aus. Entzündete, mit Eiter gefüllte Pickel können nach dem Abheilen Narben hinterlassen. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn die Patienten die Eiterpickel ausdrücken, was außerdem meist die Entzündung verschlimmert oder auf andere Hautstellen überträgt.

In seltenen Fällen kommt es zur Acne conglobata, von der Männer öfter betroffen sind als Frauen. Bei dieser Form der Hauterkrankung leiden die Patienten unter hochentzündlichen Knoten, die bis zu zwei Zentimeter groß werden können und oftmals zu tiefen Abszessen mutieren.

Verlauf

Die pubetäre Akne entsteht bei Mädchen meist mit Beginn des 12. bis 13. Lebensjahres, bei Jungen tritt die Akne meist ein bis zwei Jahre später auf, hält dann aber auch demensprechend länger an.

Erste Anzeichen sind typischerweise eine starke Ausprägung mit eitrigen Pickeln und Mitessern. Aber auch eine allgemein fettige Haut, sowie fettigere Haare deuten auf eine Akne-Erkrankung hin.

In der Regel muss eine pubertäre Akne nicht vom Arzt behandelt werden, sondern kann durch Sauberkeit und Gesichtshygiene günstig beeinflusst werden.

Manchmal kommt es jedoch auch zu schweren Formen der Akne, wobei nicht nur das Gesicht, sondern auch Rücken, Brust und Gesäß stark von Pickeln und Mitessern befallen sein kann. Hierbei ist es günstig diese extreme Form der Akne von einem Hautarzt behandeln zu lassen, um Narben weitestgehend vorzubeugen.

Komplikationen

Akne tritt vor allem bei Jugendlichen auf, die sich gerade im Alter der Pubertät befinden. In diesem Alter kann die Akne relativ stark ausgebreitet sein. Diese Krankheit muss nicht unbedingt behandle werden, da sie keine gesundheitsschädliche Situation darstellt. Sollte sich der Patient damit allerdings unwohl fühlen, so kann die Akne auch mit Medikamenten behandelt werden.

In den meisten Fällen verschwindet die Akne auch von alleine. Hier kann die Zeitspanne der Heilung allerdings relativ groß sein. In anderen Fällen kann sich die Akne auch verschlechtern und dabei starke Narben auf der Haut hinterlassen. Wenn die Akne durch einen Arzt behandelt wird, so erfolgt die Behandlung meistens mit Medikamenten oder mit eine Creme beziehungsweise einer Salbe.

Bei Medikamenten gibt es einige Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen oder eine allgemeine trockene Haut. Wer Salben und Cremes gegen die Akne nutzt, wird auch oft an einer trockenen und rissigen Haut leiden, da diese der Haut das Fett entziehen. Bei einer sehr stark ausgeprägten Akne kann die Krankheit auch zu psychischen Probleme führen.

Dazu zählt ein allgemeines Unwohlsein oder Depressionen, die aufgrund von schlechter und unreiner Haut entstehen. Diese können durch Vorfälle auf der Arbeit oder in der Schule weiter verstärkt werden. In den meisten Fällen findet die Akne einen positiven Krankheitsverlauf.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Eine Akne-Erkrankung in der Pubertät ist normal. Diese weitverbreitete Hauterkrankung kann jedoch verschiedene Formen annehmen und mehrere Stadien durchlaufen. Bereits Neugeborene und Kleinkinder können von bestimmten Akne-Formen betroffen sein.

Bei leichter verlaufenden Akne-Formen sind Besuche beim Dermatologen nicht unbedingt notwendig. Diese sollten jedoch erfolgen, wenn die Betroffenen unter der Akne-Erkrankung leiden. Bei manchen Menschen bleibt die Akne bis ins Erwachsenenalter bestehen. Auch das stellt einen Grund dar, zum Dermatologen zu gehen.

Beim Hautarzt wird zunächst festgestellt, wie ausgeprägt die Haut betroffen ist und um welche Form der Akne es sich handelt. Ohne diese Feststellung kann die Behandlung nicht greifen. Eine Akne kann berufsbedingt auftreten oder durch Medikamente ausgelöst werden. Eine Akne inversa, eine Chlorakne oder eine alkoholbedingten Akne muss anders behandelt werden, als eine gewöhnliche Pubertäts-Akne. Zudem können bei Akne hormonelle Ursachen vorliegen, die ebenfalls behandlungsbedürftig sein können. Dafür sind Gynäkologen oder Andrologen zuständig.

Die physiologische Akne, die gehäuft bei pubertierenden Jugendlichen auftritt, kann mit handelsüblichen Cremes, Lotionen und Reinigungsfluids selbst behandelt werden. Kommt es jedoch zu ausgeprägten Verlaufsformen mit eitrigen Entzündungen und Furunkelbildung, ist ein Arztbesuch ratsam. Dies ist schon vor dem Hintergrund einer möglichen Narbenbildung sinnvoll. Jede Form der Akne verlangt nach anderen Behandlungsstrategien.

Behandlung & Therapie

Alle Fälle der Akne, die über die leichte Form hinausgehen, müssen vom Dermatologen (Hautarzt) behandelt werden. Die medikamentöse Behandlung setzt sich zum Ziel, die Bildung neuer Mitesser zu verhindern, die Entzündung zu heilen und den Verhornungsvorgang im Talgdrüsenfollikel positiv zu beeinflussen.

Zunächst wird eine Creme verschrieben, die mit Alpha-Hydroxy-Säuren versetzt ist. Diese wirken komedolytisch und lösen die ersten Mitesser auf. Sie wirken sich außerdem auch gegen deren Neubildung aus. In der Regel muss mindestens drei Monate mit der Creme behandelt werden.

Gleichzeitig können Antibiotika verabreicht werden, um die Bakterien auf der Haut zu bekämpfen, die für die Akne mitverantwortlich sind. Sie werden entweder ebenfalls als Creme aufgetragen oder in Tablettenform eingenommen.

Daneben gibt es noch viele andere Behandlungsmethoden, die auf ähnliche Weise arbeiten.

Bei Frauen kann es helfen, zusätzlich Hormone zu verabreichen. Meist produzieren betroffene Frauen zu viele Androgene, was die Akne begünstigen kann. Daher erhalte sie gezielt eine Therapie mit weiblichen Hormonen, um die Akne nach und nach zu lösen.

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen verläuft die Akne milde, d.h. die Symptome sind nicht besonders stark ausgeprägt. In diesen Fällen klingt die Akne nach Abschluss der Pubertät und der Stabilisierung des Hormonhaushalts von selbst ab, Narben bleiben nicht zurück.

Bleibt die Akne bis in das Erwachsenenalter bestehen, so ist die Prognose ungünstiger. Sichtbare, tiefe Narben bleiben in der Regel zurück. Zwar können die Narben reduziert werden, dennoch wird die Haut nicht gänzlich narbenfrei aussehen, was mitunter psychische Probleme bei den Betroffenen verursachen kann. Körperliche Beeinträchtigungen hat der Patient ansonsten nicht zu befürchten. Selten besteht eine Akne über das vierzigste Lebensjahr hinaus - die Prognose ist damit immer günstig.

Bei der Akne inversa (eine besonders schwere Form der Akne) können die Hautveränderungen die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Betroffene sollten die Akne in regelmäßigen Abständen von einem Dermatologen behandeln lassen. Bei regelmäßigen Kontrollen und Behandlungen ist die Prognose auch bei der Akne inversa günstig.


Vorbeugung

Der Akne lässt sich nur bedingt vorbeugen. Da sie sich aus einem Zusammenspiel innerer körperlicher Zusammenhänge ergibt, auf die der Mensch selbst kaum einen Einfluss hat, kann er nur äußere Ursachen möglichst vermeiden. So sollte das Rauchen von Zigaretten grundsätzlich vermieden werden, außerdem kann eine ausgewogene Ernährung helfen, die Gesundheit der Haut zu erhalten. Kosmetika sollten nach dem Tragen immer gründlich entfernt werden, um der Haut die Atmung zu ermöglichen. Pickel dürfen nie ausgedrückt werden, andernfalls breitet sich die Akne aus.

Nachsorge

Nachdem eine Akne austherapiert ist, können verschiedene Umstände eine Nachsorge erforderlich machen. Viele Betroffene behalten Narben zurück, die sie als unästhetisch empfinden oder die ihnen gar handfeste Probleme bereiten. Die Verfärbung der Narben (bei hellem Teint meist rötlich) verschwindet nach einigen Monaten von allein. Schwerere Narben bilden jedoch zusätzlich Vertiefungen oder Erhebungen.

Je nach Schweregrad und Leidensdruck bieten sich verschiedene Möglichkeiten der Behandlung an, um solche Narben abzuschwächen oder gar zu beseitigen. Gerade die sanften Therapiemethoden können von den Betroffenen selbst mit Hilfe von Hausmitteln oder freiverkäuflichen Produkten angewendet werden. Hautärzten und professionellen Kosmetikern stehen Mittel zur Verfügung, mit denen schneller deutliche Ergebnisse erzielbar sind.

Diese greifen allerdings zunächst das Hautgewebe stärker an, und machen es dadurch für unerwünschte Effekte wie Entzündungen oder Verfärbungen anfällig. Daher sollten Methoden wie Abschleifung, Lasertherapie oder TCA-Peelings nur von Fachpersonal und unter ärztlicher Begleitung durchgeführt werden.

Da Akne grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten kann, ist auch nach einer erfolgreichen Therapie ein Wiederauftreten möglich. Betroffene sollten in Hinblick auf ihre Ernährung und Körperhygiene weiterhin dieselben Prinzipien beachten, die zur Vorbeugung und Behandlung der Akne dienlich sind.

Das können Sie selbst tun

Eine Akne muss nicht unbedingt von von einem Arzt behandelt werden. Meistens lassen sich die Pickel durch die richtige Hautpflege und einige Hausmittel selbstständig reduzieren.

Zunächst empfiehlt es sich, die betroffenen Körperstellen mehrmals täglich mit einem frischen Waschlappen zu reinigen. Vor der Anwendung von Cremes empfehlen sich pflegende Dampfbäder mit Zusätzen aus Rosmarin, Kamille oder Meersalz. Auch Honig und Quark helfen bei Akne und versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und Mineralstoffen. Damit sich die Akne nicht weiter ausbreitet, sollten die Pickel möglichst nicht betastet oder ausgedrückt werden. Entzündete oder aufgeplatzte Mitesser werden am besten mit alkoholischem Gesichtswasser desinfiziert. Außerdem sollte auf stark fetthaltige Cremes und Peelings verzichtet werden, um weitere Hautreizungen zu vermeiden.

Zeigen diese Maßnahmen keinen Effekt, hilft unter Umständen auch die Pille. Das Präparat kann zur Besserung des Hautbilds beitragen, als Mittel gegen Akne sollte es jedoch nur in Rücksprache mit dem Frauenarzt eingesetzt werden.

Zuletzt hilft auch eine gesunde Lebensweise. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf reduzieren Akne und tragen langfristig zu einem reinen Hautbild bei.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Mader, F.H.: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer, Berlin 2014

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