Große Kapuzinerkresse
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Große Kapuzinerkresse ist eine Heilpflanze mit einem weitreichenden Einsatzspektrum. Sie kann vorbeugend zur Stärkung der Widerstandskräfte eingesetzt werden, beispielsweise als schmackhafte Zugabe im Salat. Auch heilend, etwa in der Abwehr von Infekten, hat sie sich vielfach bewährt. Aufgrund ihrer in vielen Studien bewiesenen Heilwirkung, wurde sie 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Vorkommen & Anbau der großen Kapuzinerkresse
Die große Kapuzinerkresse, lateinisch Tropaeolum majus gehört zur Familie der Kapuzinerkressegewächse (Tropaeolaceae). Sie stammt ursprünglich aus den Andenstaaten Chile, Peru und Ecuador. In ihrer Heimat wird sie schon lange für die Behandlung von Wunden eingesetzt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam sie nach Europa. Heute wird die attraktive Pflanze in vielen Ländern als Zier- und Heilpflanze eingesetzt.Die ein- bis mehrjährige Kapuzinerkresse ist frostempfindlich und nicht winterresistent. Sie verfügt über runde, sattgrüne Blätter, die an den Rändern leicht gewellt sind. Sie haben einen Durchmesser von drei bis zehn Zentimetern und sind somit etwa doppelt so groß wie die Blüten. Ihren Blüten, die an die Kapuzen von Mönchen erinnern, verdankt sie ihren Namen. Die Kletterpflanze gedeiht sowohl in Beeten als auch in Kübeln. Sie kann bis zu drei Meter lange Triebe entwickeln und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
Sowohl die charakteristisch gelben, roten oder orangenen Blüten, die Knospen und die Blätter sind essbar. Ihre Blütezeit ist zwischen Mai bis Oktober. Die verschiedenen Sorten der Pflanze unterscheiden sich vorwiegend in Farbe der Blüten, ihrer Füllung und der Wuchshöhe. Sie kommt sowohl als Kletterpflanze, als auch kompakte, eher buschigere Formen vor.
Wirkung & Anwendung
Besonders empfindliche Menschen sollten darum die Blätter der Heilpflanze nur in Maßen zu sich nehmen, weil es sonst zu Magen- und Darmreizungen kommen kann. Die Folge können Übelkeit, Durchfall, Blähungen oder Sodbrennen sein. Um diese Nebenwirkungen zu verhindern, wird empfohlen, die Präparate nach dem Essen und mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen. Patienten mit Nierenerkrankungen sollten von einer Einnahme besser absehen.
Vor allem die in der Kapuzinerkresse enthaltenen Senfölglycoside sind für ihre gesundheitsförderliche Wirkung verantwortlich. Aus ihnen entsteht im Körper das gegen Bakterien, Viren und Pilzen wirksame Senföl (Isothiocyanate). Das verleiht der Pflanze ihren leicht bitteren Geschmack. In höheren Dosen sind Isothiocyanate giftig. Mit den handelsüblichen pflanzlichen Mitteln werden die dafür erforderlichen hohen Dosierungen aber nicht erreicht.
Aufgrund ihrer Schärfe sind Senföle für die Behandlung von Säuglingen und Kindern nicht geeignet. Die Inhaltstoffe der Kapuzinerkresse können überdies die Alkoholtoleranz vermindern, so dass Produkte mit Kapuzinerkresse nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden sollten. Wegen ihrer keimtötenden Eigenschaften wird die Kapuzinerkresse in der Pflanzenheilkunde gerne zur Bekämpfung von Infekten, wie Blasentzündungen, Grippe oder Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) verwendet.
Am besten entfaltet die Pflanze ihre Wirkung frisch eingesetzt. Eine gute, die Konstitution stärkende Wirkung, entwickelt sie, indem man sie regelmäßig auf den Speiseplan zum Beispiel als Beilage in Salaten setzt. Als aus einem Aufguss gewonnene Auflage entfaltet sie ihre durchblutungsfördernde Wirkung und hilft bei Sportverletzungen oder Prellungen.
Zur Bekämpfung von Infekten, empfiehlt sich, drei Mal täglich einen Teeaufguss aus frischen Blättern der Pflanze zu trinken. Um die Bitterstoffe zu schützen, sollte zum Überbrühen heißes, aber nicht kochendes Wasser verwendet werden. Der Tee ist nach 10 bis 15 Minuten fertig und kann abgeseiht werden. Im Handel sind darüber hinaus Tinkturen, Gelantinekapseln, Presssaft und pulverisierte Pflanzen in Tablettenform erhältlich.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Da die im Körper freigesetzten Senföle bereits vom Dünndarm vollständig absorbiert werden, konnte auch keine Beschädigung der Darmflora, wie sie oft nach Antibiotikagabe zu beobachten ist, verzeichnet werden. In Kombination mit einer weiteren Heilpflanze, der [Meerrettich]]wurzel, kann sie, wie Studien zeigten, Krankheitsbilder wie Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis oder auch Blasenentzündungen genauso wirksam wie ein Antibiotika bekämpfen.
Während zur Bekämpfung von bakteriell induzierten Harnwegsinfekten, grippalen Infekten und auch der Sinusitis größere Wirkstoffmengen in Form von Tabletten oder Presssaft für einen Effekt unabdingbar sind, kann die Pflanze im Hausgebrauch vorbeugend in kleineren Mengen genutzt werden. Darüber hinaus ist sie auch ein bewährtes Mittel zur Blutreinigung, weil sie die Ausscheidung von Giftstoffen unterstützt.
Regelmäßige Ergänzungen des heimischen Speiseplans um frische Blätter, Blüten und Knospen stärken vorbeugend das Immunsystem und helfen grippalen Infekten vorzubeugen. Ihre appetitanregende Wirkung kann beispielsweise ältere Menschen dazu bewegen, mehr Nahrung aufzunehmen. Auch schlechte Esser unter Kindern können mit den hübschen Blüten zum Essen animiert werden. Tee aus zerriebenen Kapuzinerkresseblättern (etwa zwei Teelöffel bei 3 Tassen pro Tag) kann als Hausmedizin bei Erkältungsbeschwerden begleitend eingesetzt werden.
Bei Muskelschmerzen oder Prellung leisten Auflagen gute Dienste. Die in der Kapuzinerkresse enthaltenen Senfölglykoside haben eine leicht gewebereizende Wirkung, die durchblutungsfördernd sind und somit Heilungsprozesse fördern.