Bronchitis
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bronchitis lässt sich in die zumeist harmlosere akute Bronchitis und in die schwerwiegendere chronische Bronchitis unterteilen. Währende die aktute Bronchitis zumeist durch eine Infektions der Atemwege ausgelöst wird, ist die Ursache bei einer chronischen Bronchitis zumeist das Rauchen oder die lang anhaltende Inhalation von Schadstoffen.
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Was ist eine Bronchitis?
Der Begriff Bronchitis kommt aus dem Altgriechischen, und bedeutet übersetzt: bronche = Kehle, itis = Entzündung). Unterschieden werden bei der Bronchitis die akute Bronchitis, sowie die chronische Bronchitis. Bei einer verschleppten, und nicht richtig auskurierten Bronchitis ist zu dem die Gefahr einer Lungenentzündung nicht zu unterschätzen.
Ursachen
Ursachen für chronische Bronchitis
Die Ursachen für eine chronische Bronchitis sind meist das Einatmen von Schadstoffen aus der Luft, hier sind ganz besonders Raucher gefährdet. Auch in verschieden Berufen, ist die Gefahr hierfür gegeben, beispielsweise im Bergbau durch das Einatmen von Staub. Weitere Ursachen sind Schadstoffe aus der Umwelt durch die Umweltverschmutzung, sowie häufige Infekte der Atemwege.
Ursachen für eine akute Bronchitis
Ursachen für die akute Bronchitis sind meist der Befall von Viren verschiedener Art, in sehr seltenen Fällen können auch Bakterien eine Ursache für die akute Bronchitis sein.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Eine akute Bronchitis kündigt sich oft durch einen Infekt der oberen Atemwege an. Betroffen ist vor allem der Mund-Nasen-Rachen-Raum. Zu Beginn der Erkrankung kommt es zu Fieber, Schüttelfrost und anderen grippeähnlichen Symptomen. Begleitend dazu treten Schnupfen, Niesen, Schluckbeschwerden und ein Brennen im Hals auf.
Typisch für Virusinfekte kommt es meist zu Muskel- und Gelenkbeschwerden, auch Knochenschmerzen können sich vereinzelt einstellen. Nach der Infektion kommen zu diesem Beschwerden die typischen Bronchitis-Symptome hinzu, also Halsschmerzen und trockener Husten, der im Verlauf mit Auswurf einhergeht. Das Sekret kann sich mit dem Fortschreiten der Bronchitis in Beschaffenheit und Farbe verändern.
Zu Beginn ist es weißlich-schleimig, in den späteren Stadien wird es oft gelblich-grünlich. Blutbeimengungen in den Absonderungen deuten auf eine schwere Erkrankung hin, die ärztlich untersucht werden sollte. Bei starker Schleimbildung verändern sich die Atemgeräusche, und sind zunehmend pfeifend oder brummend. Der Husten ist meist röchelnd oder rasselnd.
Die Bronchitis macht die Bronchien im Verlauf deutlich empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Dadurch kommt es vermehrt zu sehr schmerzhaftem Husten, der oft in Attacken auftritt. Unabhängig vom Husten entstehen in der akuten Krankheitsphase außerdem Schmerzen hinter dem Brustbein. Bei einem schweren Verlauf können Atemnot und Schwäche hinzukommen.
Verlauf
Krankheitsverlauf akute Bronchitis
Wenn keine besonderen Komplikationen auftreten, dauert die akute Bronchitis gewöhnlich nicht länger als acht bis zehn Tage. Gerade bei gesunden und abwehrstarken Menschen sollten hier keine Komplikationen auftreten. Bei einem wider Erwarten längeren Verlauf, sollten man in jedem Falle den Hausarzt konsultieren.
Symptome sind in den meisten Fällen: Erkältungssymptome, belegte Stimme, Kratzen im Hals, vermehrter Ausfluss, erschwertes Atmen, Kopf- und Gliederschmerzen. Normalerweise kommt es nach zwei bis drei Tagen zu schmerzhaftem Husten mit weißlichem bis gelblichen, bei bakterieller Ursache, zu grünlichem Auswurf. Hinzu kommt ca. 38 bis 40 Grad Fieber, sowie Brennen hinter dem Brustbein.
Krankheitsverlauf einer chronischen Bronchitis:
Der Verlauf bei einer chronischen Bronchitis ist sehr unterschiedlich, vor allem kommt es hierbei darauf an, wie schnell die verursachenden Schadstoffe (Rauchen, giftige Gase und Dämpfe, Staub) gefunden werden, und diese entsprechend gemieden werden. Wenn man den Schadstoffen weiterhin ausgesetzt ist, ist die Gefahr groß, dass Herz und Lunge massiv in Mitleidenschaft gezogen werden.
Komplikationen
Eine akute Bronchitis heilt in der Regel ohne Folgen ab. Bei alten Menschen, Rauchern oder Patienten mit einem reduzierten Immunsystem kann die Erkrankung sich aber zu einer chronischen Bronchitis entwickeln; in der Folge kann es zu einer Lungenentzündung und weiteren Komplikationen kommen. In schweren Fällen entsteht eine chronisch obstruktive Bronchitis, die mit Entzündungen, eitrigem Auswurf und Atemnot in Verbindung steht.
Außerdem kann es zu einer Verkrampfung der Bronchien und zu einer Bronchialobstruktion, einer krankhaften Verengung der Bronchien, kommen. Bei einem schweren Verlauf entstehen chronische Beschwerden wie Husten und Auswurf, die nie wieder gänzlich abklingen. Die Komplikationen nehmen mit dem Verlauf der Erkrankung zu und sind mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden.
Weniger schwerwiegend ist die Bronchopneumonie, die in Folge eines geschwächten Immunsystems auftreten kann. Komplikationen bei einer solchen Pneumonie sind Fiebersymptome und eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, und Atembeschwerden, die Zyanose, Tachykardie und Verwirrtheit bedingen können. In der Folge einer Bronchopneumonie können außerdem Lungenabszesse entstehen, die zur Verschlechterung des Allgemeinzustandes beitragen. Bei der Behandlung einer Bronchitis treten üblicherweise keine schweren Komplikationen auf.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
In der Regel heilt eine Bronchitis binnen weniger Tage oder Wochen ab und macht keinen Gang zum Arzt notwendig. Dies ist solange der Fall, wie sich die Symptome nicht verschlechtern, keine Atemnot einsetzt und sich das Krankheitsgefühl in Grenzen hält.
Hält die Bronchitis allerdings länger als zwei Wochen an, ist ein Gang zum Arzt angezeigt. Eine Sekundärinfektion oder ein Wandern der Infektion in andere Teile des Atemsystems ist abzuklären. Ebenso sollte der Arzt aufgesucht werden, wenn Atemnot eintritt. In solchen Fällen kann es zu einer chronischen Bronchitis mit Schädigung der Atemwege kommen. Gleiches gilt, wenn hohes Fieber hinzukommt.
Da eine Sekundärinfektion der Bronchien mit Bakterien mit anhaltender Dauer der Bronchitis wahrscheinlicher wird, ist eine ärztliche Betreuung notwendig. Hier müssen zum Vermeiden weiteter Schäden in den Luftwegen Antibiotika zum Einsatz kommen. Ein Gang zum Hausarzt genügt in der Regel.
Besondere Aufmerksamkeit sollte bei kleinen Kindern aufgebracht werden. So neigen sie eher zu Krämpfen, die durch das Husten ausgelöst werden, was die Bronchien in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Ein Gang zum Arzt sollte dann erfolgen, wenn das Kind sichtbar krampft, pfeifend ausatmet oder hohes Fieber entwickelt.
Auch ältere Menschen sollten keine zwei Wochen mit dem Gang zum Arzt abwarten. Ihre Bronchien sind zumeist schwächer und daher kann sich eine Bronchitis schneller manifestieren.
Behandlung & Therapie
Behandlung einer akuten Bronchitis:
Helfen sollten hier Nasentropfen, Inhalieren, Bäder, viel Trinken, Stärkung des allgemeinen Immunsystems, gegebenenfalls Bettruhe, bei Bedarf Schmerzmittel. Bei schweren Fällen sollte auch ein Hausarzt konsultiert werden.
Behandlung einer chronischen Bronchitis:
Die Behandlung ist wie bei der akuten Bronchitis. Hinzu kommt beispielsweise, wenn Rauchen die Ursache ist, absolutes Rauchverbot. Hilfreich ist zudem viel Bewegung an der frischen Luft. Auch ist in diesem Fall regelmäßiges Inhalieren über einen längeren Zeitraum notwendig. Gerade bei der chronischen Bronchitis erfolgt die Behandlung auch durch krankengymnastische Atemübungen.
Hat jedoch einmal der chronisch entzündliche Prozess einer Bronchitis begonnen, lässt sie sich kaum mehr völlig heilen. Nachdem für die chronische Bronchitis das Rauchen die weitaus häufigste Ursache ist, ist die beste Verbeugung das Nichtrauchen.
Die chronische Bronchitis wird häufig auch mit Ausdauerübungen wie dem Radfahren, oder Gehen in der Ebene, das heißt mit mäßiger Belastung therapiert.
Zudem ist bei einer chronischen Bronchitis auch die Anleitung zur Medikamentenanwendung erforderlich. Unter Umständen wird hier vorbeugend Sauerstoff hinzugegeben. Auch bei der chronischen Bronchitis ist reichlich Flüssigkeitszufuhr erforderlich, denn dadurch wird die Schleimlösung gefördert. Die Therapie der chronischen Bronchitis wird oft auch unterstützt durch Verschreibung von Klopfmassagen.
Medikamentös werden hier spezielle Mittel verabreicht, die die Bronchien weiten, sowie Antibiotika. Wenn die Ursache für die chronische Bronchitis nicht das Rauchen ist, sollte es ggf. in Erwägung gezogen werden, einen Ortswechsel in feuchte und salzhaltige Gegenden (Nordsee, Ostsee) vorzunehmen. Die Behandlung von chronischer Bronchitis sollte in jedem Fall durch einen Arzt begleitet werden.
Aussicht & Prognose
Die Prognose einer Bronchitis ist für Menschen mit einem gesunden Immunsystem grundsätzlich gut. Die Erkrankung wird im Normalfall ambulant behandelt. Bei einer frühzeitigen medizinischen Versorgung kommt es durch die Gabe von Medikamenten zu einer schnellen Linderung der Beschwerden. Innerhalb weniger Tage bessert sich der Gesundheitszustand erheblich. Ein vorhandener Husten heilt langsamer aus, so dass oftmals erst nach 1-2 Wochen eine vollständige Beschwerdefreiheit des Patienten besteht.
Wird die Bronchitis verschleppt, verlängert sich der Heilungsweg. Zusätzlich erhöht sich die Gefahr einer Entwicklung von chronischen Erkrankungen. Zu den Risikopatienten gehören Menschen mit einer bestehenden Lungenerkrankung, einem geschwächten Immunsystem oder Menschen in einem hohen Lebensalter. Unbehandelt kann die Lungenentzündung zu einem lebensbedrohlichen Zustand sowie zum Tod des Patienten führen. Zusätzlich besteht bei einer unbehandelten Bronchitis das Risiko einer bakteriellen Infektion. Die Sekundärinfektion verschlechtert den allgemeinen Gesundheitszustand erheblich und kann weitere Komplikationen auslösen.
Ältere oder bereits erkrankte Menschen haben bei einer Bronchitis insgesamt ein erhöhtes Risiko für verschiedene Komplikationen und müssen sich auf einen verlängerten Heilungsweg einstellen. Es drohen dauerhafte Gewebeschäden der Lunge oder ein Verschluss von einigen Bereichen der Lunge. Damit kommt es zu Beeinträchtigungen der Atmung und das Risiko psychischer Erkrankungen wie einer Angststörung steigt an.
Nachsorge
Nachsorgeuntersuchungen sind bei einer Bronchitis in der Regel nicht notwendig. Liegen nach einem Zeitraum von sechs Wochen jedoch immer noch Symptome der Erkrankung wie etwa Atembeschwerden oder trockener Reizhusten vor, empfiehlt es sich, den Hausarzt oder einen Facharzt aufzusuchen. In diesem Fall besteht die Gefahr einer chronischen Bronchitis. Bei älteren Patienten, Betroffenen mit einem geschwächten Immunsystem sowie COPD-Patienten ist eine Kontrolluntersuchung zwar nicht immer zwingend notwendig, aber oftmals dennoch ratsam.
Bei Kindern kommt es in der Regel zu keinen Komplikationen. Die Bronchitis heilt bei ihnen schnell ab, sodass normalerweise keine Nachsorgemaßnahmen oder ärztliche Untersuchungen notwendig sind. Für alle Betroffenen ist allgemeine Schonung die wichtigste Maßnahme nach einer Bronchitis. Körperliche und psychische Überanstrengungen sollten vermieden werden.
Je nach der Schwere der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen ist es in manchen Fällen ratsam, mit Stress verbundene Aktivitäten wie Prüfungen oder Reisen zu verschieben. Darüber hinaus sollten sich die Betroffenen keinen starken Temperaturschwankungen aussetzen.
Auch sollte in den Wochen nach der Erkrankung auf eine hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Daher sollten die Wohnräume nicht überheizt werden. Da das Immunsystem durch die Bronchitis geschwächt ist, sollte vor allem in der kalten Jahreszeit das Risiko einer Ansteckung mit Infekten reduziert werden.
Das können Sie selbst tun
Eine Bronchitis ist sehr gut daheim behandelbar. Zahlreiche Hausmittel können gegen den starken Husten eingesetzt werden. Grundlegend wichtig ist eine körperliche Schonung, damit sich der Körper auf den Heilungsprozess einstellen kann. Zudem sollte auf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da bei begleitendem Fieber vermehrt transpiriert wird.
Gegen den starken Hustenreiz hilft eine Teemischung aus Salbei, Thymian und Spitzwegerich – dieser wirkt wie ein natürlicher Hustenstiller. Thymian und Salbei sind astringend und antibakteriell in ihrer Wirkung. Salbei kann auch in Form von Pastillen gelutscht werden, um vorhandene Heiserkeit zu lindern. Bei begleitendem Fieber ist es förderlich dieses kontrolliert durchzustehen.
Es ist die wirksamste Heilungsreaktion des Körpers. Vor dem zu Bett gehen kann ein fiebersenkendes Mittel eingenommen werden. Vor allem bei Kindern ist hier Vorsicht geboten, da bei hohem Fieber die Gefahr eines nächtlichen Fieberkrampfes besteht. Andernfalls können Wadenwickel angewendet werden oder eine Ganzkörperkühlung in der Badewanne, um die Temperatur sanft zu senken.
Auch die Homöopathie bietet mehrere Präparate zur unterstützenden Behandlung an. Hierzu zählen Aconita, Belladonna oder Nux Vomica bei erstem Husten. Causticum ist ein natürlicher Hustenstiller. Bei trockenem Husten werden Spongia, Drosera und Bryonia, Pulsatilla bei produktivem Husten empfohlen. Wenn sich nach drei Tagen keine Besserung einstellt, das Fieber anhaltend hoch ist, Schmerzen oder ein blutiger Auswurf hinzutreten, sollten Betroffene ihren Hausarzt aufsuchen.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Baenkler, H.-W., et al.: Kurzlehrbuch Innere Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart 2010
- Lehnert, H., Werdan, K.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2006