Hochwertige Stomapflege für mehr Lebensqualität

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Mai 2022
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Stoma ist nach einer Operation oder im Rahmen einer Krankheit manchmal unvermeidlich. Gelegentlich reagiert die Haut rund um das Stoma empfindlich und neigt zu Entzündungen. Das muss nicht sein. Mit der passenden Pflege ist es möglich, die Haut zu schonen und mehr Wohlbefinden zu erreichen. Hierbei genügen oft einfache Reinigungen, wohingegen teure Pflegeprodukte meist nicht notwendig sind. Diese Artikel erklärt, wie ein Leben mit Stoma alltagstauglich gelingen kann und mit welchen Pflegetipps die Haut rund um das Stoma stets gesund bleibt.

Inhaltsverzeichnis

Weniger ist mehr

Das Leben mit einem Stoma kann eine belastende Herausforderungen sein. Geschädigte peristomale Haut kann durch sogenannte Stomabeutel angenehmer versorgt werden.
© Martina - stock.adobe.com

Bei der Pflege der peristomalen Haut ist es in der Regel ausreichend, mit Wasser zu arbeiten. Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten, weichen Einmaltuch oder Kompresse leicht entfernen und Hautreizungen treten nicht so leicht auf. Wenn auf Pflegeprodukte zurückgegriffen wird, ist es wichtig, dass diese keine Rückstände hinterlassen, da diese für die Haut zu einer Belastung werden können. Der Hautschutz fürs Stoma sollte möglichst sanft und natürlich sein.

Nachdem ein Pflasterentferner verwendet wurde, ist es wichtig, eine gründliche Reinigung vorzunehmen. So lassen sich Belastungen der Haut vermeiden und eine höhere Lebensqualität erreichen. Nach der Anwendung solcher Pflasterentferner ist es ratsam, die Haut gründlich mit Wasser zu reinigen, damit keine Rückstände auf ihr verbleiben. Anschließend muss genügend Zeit investiert werden, um die Haut zu trocknen. Erst wenn keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist, kann die Hautschutzplatte angebracht werden.

Bestimmte Produkte unbedingt vermeiden

Viele Menschen wollen ihrer peristomalen Haut etwas Gutes tun und verwenden daher vielfältige Pflegeprodukte. Das ist allerdings nicht zu empfehlen. Gerade Seifen und Pflegelotionen hinterlassen oft einen Film, der für die Haut von Nachteil ist. Auch rückfettende Hautpflegecremes und Lotionen sind in diesem Bereich nicht geeignet. Ebenso sollte auf Puder verzichtet werden, da dieses sich meist nicht vollständig entfernen lässt.

Für die Pflege genügt es völlig, eine weiche Kompresse oder Einmal--Tuch mit Wasser zu beträufeln und dann die peristomale Haut zu reinigen. Feuchttücher oder Babypflegeprodukte gelten als besonders mild, wirken sich hier aber negativ aus. Außerdem sollte auf Salben und Medikamente verzichtet werden, die Steroide enthalten. Die Haut rund um das Stoma ist nicht anspruchsvoll, möchte aber regelmäßig gesäubert werden.

Darum ist die Pflege der peristomalen Haut so wichtig

Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit einem Stoma einige Zeit brauchen, um sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen. Sobald dies geschehen ist, kommen sie mit der künstlichen Körperöffnung jedoch gut zurecht und wissen bald, wie sie die peristomale Haut pflegen müssen, damit es zu keinen Problemen kommt. Es ist wichtig, sich umfassend beraten zu lassen und mit dem Thema zu beschäftigen, um das nötige Hintergrundwissen und praktische Handgriffe zu erlernen, mit denen sich das Leben mit einem Stoma meistern lässt.

Wenn es allerdings zu Problemen mit dem Stoma kommt, wirkt sich dies schnell auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen aus. Studien zeigen, dass die Belastung so groß sein kann wie bei einem Herzinfarkt oder bei Brustkrebs. Entsprechend ist es wichtig, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die peristomale Haut gesund zu halten. So ist nicht nur für körperliches Wohlbefinden gesorgt, sondern auch psychische Probleme lassen sich weitestgehend vermeiden.

Gegen Juckreiz vorgehen

Zu den häufigsten Problemen, die an der peristomalen Haut auftreten, gehört ein Juckreiz. Dieser kann auf unterschiedliche Weisen entstehen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Stoma-Ausscheidungen an die Haut gelangen. In diesem Fall ist es wichtig, die Versorgung auszutauschen und eine gründliche Reinigung vorzunehmen. Ebenso kann es passieren, dass sich in der warmen und feuchten Umgebung Pilze bilden, die zu einer Hautinfektion führen.

Nicht zuletzt reagiert die peristomale Haut gelegentlich allergisch auf bestimmte Pflegeprodukte und Chemikalien in Seifen und Lotionen, wodurch peristomale Dermatitiden entstehen. Sollte dies die Ursache für den Juckreiz sein, ist es wichtig, die entsprechenden Produkte zu meiden oder durch Alternativen zu ersetzen. Sollten all diese Gründe ausgeschlossen werden können, ist es wichtig, sich professionellen medizinischen Rat zu suchen. Die Ursache des Juckreizes muss genau diagnostiziert werden, um eine geeignete Lösung auswählen zu können.

Eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen

Ein Stoma ist nichts, womit sich viele Menschen von Hause aus gut auskennen. Deswegen ist es wichtig, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese hilft gerade zu Beginn dabei, das neue Leben mit Stoma in den Griff zu bekommen und zu lernen, welche Handgriffe man tätigen muss, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Je persönlicher und vertrauter die jeweilige Beratung ist, desto bessere Ergebnisse lassen sich erzielen.

Ebenso ist es von Bedeutung, einen konkreten Ansprechpartner zu haben, an den man sich bei Problemen und Fragen wenden kann. Denn selbst bei Menschen, die bereits viele Erfahrungen mit ihrem Stoma gemacht haben, können immer noch neue und unbekannte Situationen auftreten. Hier ist es elementar wichtig, jemanden zu haben, mit dem man offen über das Thema sprechen kann und bei dem man keine Scheu empfindet. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und aus der Welt schaffen, sodass diese sich nicht ausweiten und verschlimmern.

Nicht entmutigen lassen

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Haut. Die Haut ist ein sensibles Organ. Tägliche Pflege und medizinische Vorsorge helfen gegen Hautalterung und Hauterkrankungen. Klicken, um zu vergrößern.

Selbst bei einer hervorragend gepflegten peristomalen Haut kann es zu Reizungen und Komplikationen kommen. In einer solchen Situation ist es von großer Bedeutung, sich nicht entmutigen zu lassen. In den meisten Fällen sind die Probleme nicht auf ein Fehlverhalten zurückzuführen, weswegen man sich keine Vorwürfe machen muss.

Aber auch wenn ein Fehler passiert ist, ist das kein Weltuntergang. Häufig lassen sich durch leichte Veränderungen bei der Pflegeroutine hervorragende Ergebnisse erzielen. Mit etwas Geduld und Mühe ist es möglich, die peristomale Haut gesund zu halten und zu verhindern, dass bekannte Probleme noch einmal auftreten.

Zudem ist es wichtig, eine geeignete Vorsorge zu treffen. Das bedeutet zum einen, regelmäßige Untersuchungen beim Facharzt durchführen zu lassen. Dieser erkennt eventuelle Störungen und Probleme frühzeitig und kann sie verhindern oder in einem frühen Stadium bekämpfen. So kommt es gar nicht erst zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Ebenso gehört zur Vorsorge dazu, genau auf den eigenen Körper zu hören und seine Warnzeichen ernstzunehmen.

Wenn es zu Störungen oder Problemen wie Juckreiz kommt, sollten diese nicht ignoriert, sondern aktiv angegangen werden. Mit der Zeit gewinnen Betroffene Erfahrungswerte und wissen, wie sie auf bestimmte körperliche Reaktionen (Zeichen) reagieren müssen. Das bedeutet nicht, panisch zu werden oder hypochondrisch zu agieren. Aber ein bewusster Umgang mit dem Stoma und dem eigenen Körper sind wichtig.

Fazit

Für Menschen mit einem Stoma ist es von großer Bedeutung, ihre peristomale Haut zuverlässig zu pflegen. Hierbei ist es empfehlenswert, behutsam vorzugehen und nicht zu viele Pflegeprodukte einzusetzen. Häufig genügt eine Reinigung mit Wasser, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Schnell wird sich eine gewisse Routine einstellen, die dazu führt, dass die Haut immer bestmöglich gepflegt und gesund ist.

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