Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen Mücken und Ameisen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Au, jetzt hat mich was gestochen! Dies hört man nicht selten auf sommerlichen Spaziergängen im Wald oder anderswo ausrufen. Und während der Betreffende mit argwöhnischen Blicken seine Umgebung mustert, ob ihn nicht schon wieder so ein kleines Insekt umlagert, greift er meist auch schon nach der Stelle, die brennt und juckt, um sich zu kratzen.
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Warum stechen Insekten?
Für ihn steht fest, dass ihn was gestochen hat, doch stimmt das nicht immer, denn Insekten können auch beißen. Bisse verursachen vor allem Insekten mit beißend-kauenden Mundwerkzeugen, die den Menschen nur gelegentlich zwicken. Oft geschieht dies aus Notwehr, wovon man sich leicht überzeugen kann, wenn man einen Laufkäfer anfasst, der sich dann sofort zur Wehr setzt.
Es gibt aber auch kleine Käferarten, bei denen es sich bereits zur reinen Gewohnheit entwickelt hat, den Menschen zu kneifen und zu zwicken. Solche Gewohnheiten sind die erste Vorstufe zu einem echten Parasitismus. Die im Fell der Säugetiere und im Gefieder der Vögel lebenden Lausinsekten haben keinen Stechrüssel, dennoch beißen sie ihre Wirtstiere, und zwar mit den Kiefern, und saugen auf diese Weise Blut.
Ameisen & Ameisensäure
Bei Ameisen sind die Bissfolgen besonders schmerzhaft. Die meisten beißen zunächst mit ihren Kiefern in die Haut und erzeugen so eine Hautverletzung. Dann krümmen sie die Hinterleibsspitze nach vorn und spritzen ihr Gift in die Wunde. Es enthält Ameisensäure, aber daneben auch noch andere giftige Bestandteile.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dies nicht bei allen Ameisenarten in der gleichen Form geschieht. So spritzen zum Beispiel unsere Waldameisen die Ameisensäure aus mehreren Zentimeter Entfernung auf den Feind, gleich, ob es die Hand eines Menschen ist, der ihren Ameisenhaufen beschädigt, oder eine als feindlich betrachtete brennende Kerze, die man auf den Ameisenhaufen stellt.
Sie wird sogar durch das Besprühen mit Ameisensäure zum Erlöschen gebracht, woher die bekannte Anekdote stamm, die Ameisen besäßen eine eigene Feuerwehr. Andere Ameisen wiederum haben wie ihre nahen Verwandten, die Bienen und Wespen, einen Stachel.
Bienenstich, Wespenstich & Hornissenstich
Die unangenehmste Form von Insektenstichen sind die sogenannten Stachelstiche, von denen die Wespenstiche und Bienenstiche am bekanntesten sind. Diese Hautflügler verfügen über einen echten Giftstachel, der lediglich eine Waffe gegen Feinde darstellt. Hier muss noch hinzugefügt werden, dass die unmittelbare Stechwirkung durch das mit dem Stich eingespritzte Gift erhöht wird. Ein feindliches Insekt kann dadurch sogar getötet werden. Aber auch für den Menschen sind diese Giftstiche durchaus nicht immer harmlos.
Im Gegensatz zu den Stichen anderer Hautflügler bleibt der Bienenstachel in der Haut des Menschen stecken. Die Biene reißt ihre inneren Organe beim Stechen förmlich auseinander, so dass sie daran stirbt. Die anderen Insekten kann der Stachel auch anderweitig in Funktion treten. Er ist jedoch in allen Fällen aus dem Legestachel entstanden, weshalb ihn auch nur die Weibchen haben.
In den meisten Fällen handelt es sich bei Insektenstichen um Stechrüsselstiche. Während der Stachel eines Insekts am Hinterkörper sitzt, befindet sich der Stechrüssel an Kopf und dient gleichzeitig zur Nahrungsaufnahme. Hier erfüllt die umgebildete Mundpartie die Funktion des Stechens und zugleich die der Nahrungsaufnahme.
Symptome bei Insektenstichen
Alle den Menschen mit ihrem Stechrüssel stechenden Insekten sind Parasiten. Sie ernähren sich vom menschlichen Blut. Das gilt ebenso für Wanzen, Flöhe, Läuse wie für Stechmücken, Stechfliegen, Bremsen und andere blutsaugende Insekten.
Die Insektenstiche rufen ein augenblickliches Schmerzgefühl hervor und einen – allerdings nur geringen – Blutverlust. Zu den Symptomen und Nebenerscheinungen oder Stichfolgen gehört zum Beispiel die bekannte Hautquaddel (rote Schwellung der Haut), die in vielen Fällen kurz nach dem Stich entsteht und stark juckt, so dass man sich fortwährend kratzen möchte. Manchmal kommt es auch zu stärkeren Anschwellungen und Rötungen. Es kann sogar der ganze Arm oder das Bein anschwellen. Die Ursache hierfür liegt darin, dass mit dem Stich fremde Eiweißstoffe unter die Haut gelangen und allergische Reaktionen des Körpers hervorrufen.
Gift bei Insektenstich
Bei Stachelstichen handelt es sich um ausgesprochenen Giftstoffe, weshalb ja auch ein Wespenstich zu einer mehr oder weniger heftigen Reaktion führt. Bei Stechrüsselstichen werden gefäßerweiternde und teilweise auch gerinnungshemmende Stoffe in den menschlichen Organismus eingespritzt, so dass die Insekten bequem Blut aufsaugen können. Diese Stoffe sind aber ebenfalls Fremdstoffe, die zu allergischen Reaktionen führen – oft erst nach einigen Minuten, wenn das Insekt längst wieder abgeflogen ist.
Einzelne Insektenstiche können harmlos sein und rasch wieder vergehen – vor allem dann, wenn man sich nicht kratzt. Sind jedoch bei einem Kind die ganzen Beine von Mücken zerstochen, so muss man das doch schon als eine ernst zu nehmende Gesundheitsstörung betrachten, denn immerhin raubt das dem Kind den Schlaf und macht es auch sonst unruhig und unzufrieden.
Nicht kratzen nach Insektenstich
Nicht jeder Mensch reagiert auf Insektenstiche in der gleichen Weise, und es lässt sich nach den Stichfolgen allein auch nicht mit Sicherheit das Insekt bestimmen, das den Stich verursacht hat. Einzelne Personen reagieren sogar ungewöhnlich empfindlich – und dann auch meist besonders schnell – auf ganz bestimmte Insektenstiche. Auch können wiederholte, in kürzeren Abständen von einigen Tagen oder Wochen erfolgte Stiche derselben Insektenart mit sehr giftigen Eiweißstoffen, beispielsweise der Wespe, zur Empfindlichkeitssteigerung führen.
Wie schon erwähnt, kann es durch Kratzen oder verschmutzte Stechrüssel zum Beispiel einer Bremse zu Sekundärinfektionen mit Eiterungen kommen. In solchen Fällen reichen die Hausmittel zur Linderung eines Insektenstiches, kühlende Umschläge, Salmiakgeist, auf die Stichstelle gelegtes Zucker oder lindernde Salben nicht mehr aus. Hier muss sofort der Arzt verständigt werden.
Allergische Reaktionen nach Wespenstich
Bedrohliche Anzeichen sind schon wenige Minuten nach dem Stechen auftretendes Schwindelgefühl und Übelkeit oder gar bläuliches Anlaufen des Körpers und des Gesichtes. In einem solchen Fall ist sofortige Hilfe notwendig, eventuell sogar Krankenhauseinweisung. Besonders gefährlich ist unsere größte Wespenart, die Hornisse. Auch ist es schon vorgekommen, dass ein einzelner Bienen- oder Wespenstich den Tod eines Menschen verursacht hat. Es muss jedoch betont werden, dass ein tödlicher Ausgang nur bei ungewöhnlich stark empfindlichen Menschen mit Allergien vorkommen kann und bis jetzt noch immer zu den Ausnahmefällen zählt.
Das Gegenstück zu überempfindlichen Personen sind solche, die praktisch unempfindlich bzw. immun gegen Insektenstiche sind. Aber auch bei ihnen lässt sich häufig ein recht unterschiedliches Verhalten beobachten, denn die Immunität erstreckt sich keinesfalls immer auf alle Körperteile. Darüber hinaus kann sie sich an einer verspätet eintretenden Stichreaktion äußeren, die vielleicht erst nach Tagen auftritt. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich eine Unempfindlichkeit, das gleiche gilt für Empfindlichkeit, oft nur auf eine bestimmte Mückensorte bezieht.
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Schutz vor Mückenstiche
Doch auch für den sogenannten Normalempfindlichen können selbst ganz gewöhnliche Mückenstiche so zur Plage werden, dass sie die Erholung bei einer Kur oder durch Urlaub bzw. Ferien in Frage stellen. So gibt es erfahrungsgemäß einen ganz typischen Fall, wo Jugendliche 14 Tage an der Ostsee zelteten und sich dabei einen so vermückten Platz ausgewählt hatten, dass sie die ganze Zeit über im Zelt verbringen mussten, weil es draußen vor Mücken nicht auszuhalten war. Die Mückenbekämpfung ist aber nicht immer einfach, und besonders die Waldmücken zu bekämpfen, erfordert umfangreiche Maßnahmen, für die es im Sommer meist schon zu spät ist.
Einen individuellen Schutz gegen Mückenstiche bieten die Einreibemittel und Mückensprays, deren Wirkung allerdings oft nur wenige Stunden anhält. Bei den sogenannten Mückensalben und Mückensprays muss man zwischen Mückenschutz- und Stichlinderungsmittel unterscheiden.
Während die ersten Abschreckmittel enthalten und das Anfliegen bzw. Stechen der Mücken von vornherein verhindern sollen, schwächen die Stichlinderungsmittel die Anschwellung und Juckwirkung eines bereits erfolgten Stiches ab. Außerdem gibt es auch kombinierte Salben und Sprays, in denen beide Arten von Wirkstoffen enthalten sind.
Zweifellos können also solche Salben und Sprays vor quälenden Insekten schützen, wenn man sich in einer mückenreichen Gegend aufhalten muss. Sie sind aber letzten Endes nur ein Notbehelf. Sie schützen zwar den einzelnen, verändern aber nichts – rein gar nichts – an der Mückenplage eines Gebietes.