Kamille

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kamille, deren botanischer Name Matricaria recutita lautet, ist eine der am häufigsten verwendeten Heilpflanzen.

Vorkommen & Anbau von Kamille

Im Volksmund wird die Kamille auch gerne als Mutterkraut oder Kummerblume bezeichnet.

Ursprünglich wuchs die Kamille, deren Stängel bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann, nur in Südeuropa. Mittlerweile jedoch ist die Kamille nahezu überall in Europa anzutreffen.

Auch in Nordamerika und auf dem australischen Kontinent aber wächst die Kamille vor allem an kargen Standorten. In Deutschland wächst diese ungehindert am Wegesrand und auf Äckern und wird von den Bauern gerne als "übles Unkraut" bezeichnet, da man sie kaum ausrotten kann. Blütezeit der Kamille sind die Monate Mai und Juni.

Die Blüte der Kamille ist charakteristisch weiß - reibt man die Blütenblätter leicht gegeneinander, entwickelt sich ein aromatischer Duft. Im Volksmund wird die Kamille auch gerne als Mutterkraut oder Kummerblume bezeichnet.

Wirkung & Anwendung

Bereits seit Jahrtausenden wird die Kamille als Heilpflanze eingesetzt. Die alten Ägypter nannten diese "Blume des Sonnengotts" und auch die Griechen und Römer wussten die positiven Eigenschaften der Kamille zu schätzen. Heute ist die Heilwirkung der Kamille medizinisch belegt.

Hauptsächlich wurde die Kamille in der Frauenheilkunde eingesetzt. Schon im Mittelalter half diese Wöchnerinnen - bis heute hat sich an der wohltuenden Wirkung der Kamille bei Beschwerden im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus nichts geändert.

Heute ist besonders das ätherische Öl, welches aus den Blüten der Kamille gewonnen wird, beliebt. Für die Gesundheit von besonderer Bedeutung sind die in diesem Öl enthaltenen Wirkstoffe Matricin und alpha-Bisabolol. In einigen Arzneimitteln allerdings kommen auch die Wurzeln zum Einsatz. In den Blüten der Kamille wiederum sind wertvolle Flavonoide, Cumarine und Schleimstoffe enthalten.

Selbstverständlich schmeckt Kamille auch als Tee sehr gut und wird dann ebenso bei Magen- und Darmerkrankungen gerne verabreicht. Die Zubereitung von Kamillentee ist denkbar einfach: für eine Tasse werden drei Gramm Kamille mit kochendem Wasser überbrüht.

Man muss nicht unbedingt ärztliche Präparate kaufen, sondern kann die Blüten der Kamille auch selber pflücken und schließlich an einem luftigen und schattigen Ort trocknen. Die beste Zeit, die Blüten der Kamille zu pflücken, ist drei bis fünf Tage nach dem Blühen.

Bedeutung für die Gesundheit

Das ätherische Öl der Kamille hat zahlreiche positive Eigenschaften. Unter anderem wirkt dieses sowohl entzündungshemmend und auch eine krampflösende Eigenschaft wird diesem zugeschrieben.

Darüber hinaus wird das ätherische Öl der Kamille erfolgreich bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Vor allem bei Völlegefühl und Sodbrennen wird dieses gerne verwendet. Doch auch bei Durchfall und Brechreiz kann man Kamille gut einsetzen.

Was viele nicht wissen: auch zum Inhalieren kann man die Kamille verwenden - dies wirkt besonders gut bei Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege. Bei allen Entzündungen der Haut kann man Kamille sehr gut verwenden. Egal ob bei Zahnfleischentzündungen, Entzündungen im Genital- oder Analbereich oder auch bei Sonnenbrand - die Kamille ist ein wahrer Alleskönner.

Bäder und Umschläge eignen sich dann besonders gut. Lediglich im Bereich der Augen sollte die Kamille mit Vorsicht angewandt werden, da hier eine Bindehautentzündung entstehen könnte.

Einige wenige Patienten reagieren zudem allergisch auf die Kamille. Allerdings ist dies eher der Ausnahmefall - die meisten Patienten vertragen die Kamille sehr gut.


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