Ätherische Öle

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ätherische Öle sind wohlriechende und wohltuende Extrakte der verschiedensten Pflanzen. Durch Destillation werden die ätherischen Öle freigesetzt und extrahiert.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Ätherische Öle?

Ätherische Öle sind wohlriechende und wohltuende Extrakte der verschiedensten Pflanzen. Durch Destillation werden die ätherischen Öle freigesetzt und extrahiert.

Ätherische Öle werden auch Essenzen genannt und sind ein Rohmaterial der Aromatherapie und der Parfümherstellung. Sie sind die duftenden, flüchtigen Bestandteile duftender Pflanzen. Sie sammeln sich in Zellen oder Räumen zwischen den Zellen an bestimmten Teilen einer Pflanze. Eine Pflanze produziert diese ätherischen Öle für das eigene Überleben.

Wachstum und Fortpflanzung gehören dazu, genau sowie Insekten anzulocken oder Räuber abzuwehren. Die Essenzen werden als Öl eingeordnet, sind aber völlig anders als gewöhnliche Pflanzenöle. Manche haben die Konsistenz von Wasser oder Alkohol, andere sind zähflüssig.

Weil ätherische Öle hochgradig flüchtig sind, hinterlassen sie keine bleibenden Flecken auf Papier. Die Konzentration von ätherischen Ölen in Pflanzen ist bei warmem Wetter am höchsten, daher ist dies die beste Zeit für die Gewinnung. Das dafür am häufigsten angewandte Verfahren ist die Extraktion durch Lösungsmittel, aber auch die Wasserdampfdestillation ist ein geeignetes Verfahren. Bei Zitrusfrüchten liegen die ätherischen Öle in der Schale und können daher auch mit Pressung gewonnen werden.

Herstellung

Fast aus jeder Pflanze lassen sich ätherische Öle gewinnen, meist aus den Blüten, aber auch aus den Stängeln, Wurzeln, Samen und Gehölzen. Es gibt große Qualitätsunterschiede bei ätherischen Ölen und hervorragende Produkte haben ihren Preis. Im Umgang mit ätherischen Ölen ist Vorsicht walten zu lassen. Man sollte sie verschlossen und dunkel aufbewahren. Ätherische Öle gehören niemals in Kinderhände, da sie ätzend sind. Unsachgemäßer Gebrauch ist grundsätzlich zu vermeiden.

Wirkung & Anwendung

Meist kommen ätherische Öle in der Hausapotheke zum Einsatz, aber auch im Wellnessbereich sind sie immer mehr auf dem Vormarsch. Bei Erkältungskrankheiten empfehlen sich beispielsweise die ätherischen Öle der Pfefferminze oder des Eukalyptus. Sie wirken befreiend auf die Atemwege und lösen fest sitzenden Schleim.

Aber auch bei Kopfschmerzen und Migräne helfen Pfefferminz- und Eukalyptusöl hervorragend und sind gegebenenfalls eine Alternative zum übermäßigen Gebrauch von Schmerzmitteln. Egal, ob in Wasser aufgelöst, als Dampfbad oder in speziellen Duftlampen, die positive Wirkung wird nicht ausbleiben.

Das Kamillenöl ist ebenfalls ein hilfreiches Geschenk der Natur und ist sowohl äußerlich wie innerlich anwendbar. Kamillenöl hilft innerlich bei Magen- und Darmproblemen und äußerlich bei Hautreizungen und kleineren Entzündungen.

Die so genannte Aromatherapie ist aus dem Wellness-, aber auch dem Gesundheitsbereich nicht mehr weg zu denken. Beruhigende und aufhellende Extrakte von Pflanzen wirken bestens bei verschiedenen Störungen des vegetativen Nervensystems. Einschlafschwierigkeiten, Nervosität, Unruhe und Gereiztheit können langfristig mit Anwendungen aus ätherischen Ölen behandelt werden.

Für die Aromatherapie kommen sehr viele Öle in Frage. Sehr oft angewandt werden zum Beispiel ätherische Öle aus Bergamotte und Rosmarin, Jasmin, Patchouli und Rose. Diese Öle können allein, aber auch als Mischungen eingesetzt werden.

Ätherische Öle haben weiterhin antiseptische und Bakterien tötende Eigenschaften, bei einigen sind auch antibiotische Qualitäten vorhanden, die sogar gegen Viren eine Wirkung entfalten. Anders als chemische Antiseptika sind ätherische Öle harmlos für das Gewebe, sind aber trotzdem kraftvoll im Einsatz gegen Keime. Die Essenzen fördern die natürliche Heilung, indem sie die körpereigene Abwehr anregen und stärken.

Sie haben bei richtiger Anwendung praktisch keine Nebenwirkungen. Es gibt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von ätherischen Ölen, dazu gehören die innere Anwendung, die Aufnahme über die Atmung und die Aufnahme der Öle über die Haut. Ätherische Öle finden auch Anwendung in der Körperpflege und in der Kosmetik oder als Parfüm. Bekannt sind ätherische Öle auch bei der Schädlingsbekämpfung, zum Beispiel Lavendelsäckchen im Kleiderschrank gegen Motten, oder Citronella-Kerzen gegen Mücken.

Auch die Verdampfung in einer Aromalampe ist eine beliebte Methode ätherische Öle anzuwenden. Reine ätherische Öle sind in kleinen Fläschchen von 1ml bis zu 10ml erhältlich und sind in Apotheken erhältlich. Es ist darauf zu achten, dass die Öle zu 100% naturrein sind, denn nur dann können die ätherischen Öle ihre volle Wirkung entfalten.


Bedeutung für die Gesundheit

Die alleinige oder begleitende Wirkung von ätherischen Ölen auf das Wohlbefinden des gesunden, aber auch des erkrankten Menschen, ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Selbst in der Behandlung von Krebskranken setzt man inzwischen auf die heilenden Kräfte der Aromen. Gerade während und nach einer Chemotherapie haben sich begleitende Aromatherapien als sehr hilfreich erwiesen.

Selbst die Schulmedizin verschließt sich nicht mehr den positiven Effekten, die mit den Ölen zu erzielen sind. Brechreiz und Appetitlosigkeit können gemildert, aber auch Depressionen oder Ängste nebenwirkungsfrei behandelt werden.

Viele Frauen leiden Monat für Monat unter dem prämenstruellen Syndrom und gleich anschließend unter Regelschmerzen und depressiven Verstimmungen. Auch und gerade in diesen Fällen haben sich Aromatherapien bewährt. Auch im darauf folgenden Klimakterium leiden viele Frauen unter hormonellen Schwankungen und deren Auswirkungen. Frauen, die sich gegen Hormonbehandlungen entschieden haben, finden in den ätherischen Ölen eine Alternative.

Alten und bettlägrigen Menschen kann mit Aromatherapien ebenfalls geholfen werden. Diesen Menschen bleibt oft wenig Lebensqualität oder sie sind sogar vollständig ans Bett gefesselt. Neben allen anderen Bemühungen, ihnen das Leben erträglicher zu machen, können diese Dufttherapien eine enorme Wirkung zeigen.

Sogar in der Säuglingspflege werden die ätherischen Öle, unter genauester Beachtung der Anwendungshinweise, eingesetzt. Spezielle Präparate gibt es zum Beispiel für Erkältungen oder Einschlafstörungen. Grundsätzlich, und nicht nur bei der Behandlung von Babys und Kindern, sollte der Arzt vor einer Behandlung gefragt werden.

Die ätherischen Öle können für viele Anwendungen genutzt werden. Hier einige Vorschläge:

Für eine innere Einnahme bei Fieber oder Grippe: Auf 95g Alkohol 2g Eukalyptus, 2g Kamille, 1g Zitrone geben und dreimal täglich vor den Mahlzeiten 20 bis 30 Tropfen davon in ein Glas warmes Wasser geben und trinken.

Zur Aufnahme über die Atmung hilft bei Erkältung Eukalyptusöl, bei Schnupfen Cajeputöl und bei Husten Ysopöl. Dazu in eine Schüssel heißes Wasser und etwa 10 Tropfen des jeweiligen Öls geben und die Dämpfe einatmen. Oder die Schale einer Aromalampe mit Wasser füllen und 10 Tropfen ätherisches Öl zugeben.

Bei Kopfschmerzen können je fünf Tropfen Rosmarin und Zitrone in die Schale der Aromalampe gegeben werden.

Für die äußere Anwendung zur Aufnahme über die Haut sind als Grundlage 80% Mandelöl, 10% Jojobaöl, 7 % Weizenkeimöl mit 3% ätherischem Öl zu mischen. Daraus lässt sich unter Verwendung von 20 Tropfen Rosmarin, 20 Tropfen Bergamotte und 20 Tropfen Zitrone ein belebendes Körperöl herstellen.

Besonders groß ist die Wirkung der ätherischen Öle, wenn das Körperöl zur Massage verwendet wird.

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