Klatschmohn
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Vorkommen & Anbau des Klatschmohns
Den Namen Klatschmohn erhielt die Pflanze, weil ihre Blüten im Wind aneinander „klatschen“. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Griechischen („mekon“ = Mohn). Der Gattungsname Papaver hingegen entstammt dem Lateinischen. „Papa“ bedeutet „Kinderbrei“ und „vernum“ heißt „echt“. Der Grund hierfür ist die Nutzung von Mohnsaft in Kinderbreis, um die Kinder besser schlafen zu lassen. Andere Namen, unter denen der Klatschmohn bekannt ist, sind Feuerblume, Feuermohn, Feldmohn, Blutblume oder Kornrose.
Die ein- bis zweijährige Krautpflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu neunzig Zentimetern. In der Regel wird sie allerdings nicht so hoch – mindestens jedoch zwanzig Zentimeter, sofern sie ungestört wachsen kann. Im Inneren des Stängels der Pflanze findet sich Milchsaft, der Stängel ist behaart und recht dünn. Zudem ist er kaum verzweigt. Die Laubblätter der Pflanze werden um die fünfzehn Zentimeter lang und sind im Umriss lanzettlich. Ihre Abschnitte sind gesägt und grob verzahnt. Klatschmohn blüht vor allem zur Sommerzeit. Ihre Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli.
Die Blüten der Mohnblume stehen einzeln am Ende des Stängels und sind zwittrig. Sie besitzen eine doppelte Blütenhülle und sind vielzählig, wobei die behaarten Kelchblätter der Blume beim Öffnen abfallen. Der Durchmesser der Blütenkronen beträgt zwischen fünf und zehn Zentimeter, wodurch sie im Vergleich zum Stängel sehr üppig wirken. Allerdings kann die Größe zwischen den Blüten auch sehr stark variieren.
Mohn besitzt eine sehr typische, meist purpur- oder scharlachrote Farbe. Allerdings finden sich auch violette oder weiße Kronblätter. In der Mitte der Blüten sitzt meist ein schwarzer Fleck, der oftmals weiß umrandet ist – wenn auch sehr dünn. Die Form der Blütenblätter erinnert an knittriges Krepppapier. Daran ist Klatschmohn gut zu erkennen. Die Kapselfrucht des Klatschmohns kann um die zwei Zentimeter groß werden und enthält mehrere hundert Samen. Die darin enthaltenen Samen werden als Mohnkörner im Handel verkauft.
Als Tiefwurzler erreicht die Mohnblume eine Wurzeltiefe von bis zu einem Meter. In der Regel blüht die Pflanze nur wenige Tage. Es ist nicht bekannt, woher der Klatschmohn ursprünglich stammt, allerdings gehen Botaniker von Nordafrika oder Eurasien aus. Durch Ackerbau hat sich die Pflanze über die ganze Welt ausgebreitet und ist sogar in Subtropen und Dauerfrostzonen zu finden. Ihre Vorliebe ist allerdings die gemäßigte Zone. Die Mohnblume ist besonders in Getreidefeldern verbreitet, findet sich aber auch an Wegen oder – bewusst gesät – auf Ödflächen und in Gärten.
Wirkung & Anwendung
Neben der Verwendung der Samen beim Kochen und Backen werden die jungen Blütenblätter beispielsweise in Salaten genutzt. Ihr Geschmack erinnert an den von Gurken, wobei sie ein leichtes Haselnussaroma aufweisen. Damit dienen sie als verspeisbare Dekoration in Restaurants. Außerdem sind die jungen, grünen Früchte des Klatschmohns essbar – ebenso wie die Blätter, welche wie Spinat gekocht und zubereitet werden können.
Insbesondere in der Volksmedizin fand und findet Mohn Anwendung. Allerdings ist seine Wirksamkeit umstritten, weshalb er sich heute vorwiegend als sogenannte Schmuckdroge in Teemischungen wiederfindet. Die Schulmedizin greift nicht mehr auf Klatschmohn in Medikamenten zurück. Der Grund dafür ist auch die Giftigkeit verschiedener Pflanzenteile. Ganz besonders der Milchsaft ist giftig, wobei die jungen Blätter in Maßen verwendet ungefährlich sind. Übermäßiger Verzehr der Samen kann trotzdem zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Daher sollte Mohn nur in Maßen zu sich genommen werden.
Die Inhaltsstoffe der Pflanze sind unter anderem Bitterstoffe und Alkaloide, wobei der Milchsaft das leicht giftige Rhoeadin enthält. Vergiftungserscheinungen können Bauchschmerzen, Erbrechen, Blässe und Müdigkeit sein. Ansonsten können in der Pflanze Schleim- und Gerbstoffe sowie Papaverin, Sinactin, Berberin und Coptisin nachgewiesen werden. In geringen Mengen wird Klatschmohn noch immer gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Dazu gehören innere Unruhe und Nervosität sowie Schlaflosigkeit. Außerdem wird Mohn gegen Husten eingesetzt. Ihm wird in der alternativen Medizin eine schleimlösende und entkrampfende Wirkung zugeschrieben. Zudem soll er schmerzlindernd wirken. Traditionell wurde aus der Pflanze Sirup hergestellt, welcher Kindern bei Erkältungskrankheiten gegeben wurde.
Abgesehen davon wird der Pflanze eine menstruationsfördernde Wirkung nachgesagt. Dadurch können Menstruationsbeschwerden bekämpft und reguliert werden. Trotzdem sollte bei Unklarheiten in der Verwendung immer ein Homöopath oder Apotheker aufgesucht werden.