Männer ermutigen - Hilfe bei Erektionsstörungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. Juli 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Männer ermutigen - Hilfe bei Erektionsstörungen

Von der Frustration zur Lösung- Männer ermutigen, Hilfe bei Erektionsstörungen in Anspruch zu nehmen.

In der Welt des Sports gibt es ein Sprichwort: "Wenn du fällst, steh wieder auf". Diese Philosophie sollte auch auf andere Aspekte unseres Lebens angewendet werden, insbesondere auf unsere Gesundheit. Erektionsstörungen können Männer in vielerlei Hinsicht beeinflussen, von ihrem Selbstwertgefühl bis hin zu ihren Beziehungen. Leider zögern viele, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In diesem Artikel wollen wir Männer ermutigen, die Frustration zu überwinden und die Lösung zur erektilen Dysfunktion zu suchen, die sie verdienen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Erektionsstörung und was sind die Ursachen?

Erektionsstörungen sind ein häufig vorkommendes Symptom in Deutschland. Besonders häufig leiden Männer ab dem 40. Lebensjahr unter Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion).

Erektionsstörungen, auch als erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet, treten auf, wenn ein Mann Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, die fest genug ist, um Geschlechtsverkehr zu haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass gelegentliche Probleme mit der Erektion nicht unbedingt auf eine erektile Dysfunktion hindeuten. Wenn jedoch die Schwierigkeiten anhaltend oder wiederkehrend sind, kann dies ein Anzeichen für eine erektile Dysfunktion sein.

Erektile Dysfunktion kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die in zwei Hauptkategorien unterteilt werden können: physische und psychische Ursachen.

Physische Ursachen

Infogramm zur Anatomie und Ursachen von Herz- & Gefäßerkrankungen. Bild anklicken, um zu vergrößern.

Physische oder organische Ursachen beziehen sich auf medizinische Zustände, die die Fähigkeit des Körpers beeinflussen, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten. Dazu gehören:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bedingungen, die das Herz und die Blutgefäße betreffen, wie Bluthochdruck oder Atherosklerose, können die Blutzufuhr zum Penis beeinträchtigen und damit Erektionsstörungen verursachen.

Hormonelle Störungen: Ein Ungleichgewicht der Hormone, insbesondere ein niedriger Testosteronspiegel, kann Erektionsprobleme verursachen.

Neurologische Erkrankungen: Zustände, die das Nervensystem betreffen, wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfall, können die Nervensignale beeinflussen, die für eine Erektion benötigt werden.

Diabetes: Diese chronische Erkrankung kann sowohl die Nerven als auch die Blutgefäße schädigen, was zu ED führen kann.

Psychische Ursachen

Die wohl am meisten auftretende Ursache, die Stress zur Folge hat, ist die alltägliche Hektik und Innere Unruhe, mit der man sich stets konfrontiert sieht.

Psychische Ursachen beziehen sich auf emotionale oder psychische Zustände, die eine erektile Dysfunktion auslösen oder verschlimmern können. Dazu gehören:

Depression und Angst: Diese psychischen Gesundheitszustände können das Interesse an Sex mindern und können auch dazu führen, dass Männer Schwierigkeiten haben, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten.

Stress: Hoher Stress, sei es aufgrund von Beziehungsproblemen, finanziellen Sorgen oder beruflichen Herausforderungen, kann das sexuelle Verlangen beeinträchtigen und zu ED führen.

Beziehungsprobleme: Konflikte, mangelnde Kommunikation oder andere Probleme in der Beziehung können das sexuelle Verlangen und die Funktion beeinflussen.

Es ist wichtig zu beachten, dass in vielen Fällen eine Kombination aus physischen und psychischen Faktoren zur erektilen Dysfunktion führen kann. Daher ist es für eine effektive Behandlung von ED entscheidend, sowohl die körperlichen als auch die emotionalen Aspekte der Gesundheit zu berücksichtigen. Wenn Sie vermuten, dass Sie an ED leiden, sollten Sie nicht zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, und ein Gesundheitsdienstleister kann Ihnen helfen, die beste Lösung für Sie zu finden.

Die Angst überwinden

Für viele Männer ist es schwer, über intime Probleme wie Erektionsstörungen zu sprechen. Sie fürchten sich vor dem Stigma und der Scham, die damit verbunden sein können. Aber hier ist die Wahrheit: Erektionsstörungen sind weit verbreitet und betreffen etwa jeden fünften Mann über 20 Jahre. Das bedeutet, dass Sie nicht alleine sind.

Ärzte und Gesundheitsdienstleister sind darin geschult, diese Fragen mit Sensibilität und Vertraulichkeit zu behandeln. Es ist ihre Aufgabe, Ihnen zu helfen und Sie dabei zu unterstützen, eine Lösung zu finden. Zögern Sie also nicht, dieses Thema bei Ihrem nächsten Arztbesuch anzusprechen.

Die Bedeutung der Diagnose

Wenn Sie unter Erektionsstörungen leiden, ist es wichtig, eine genaue Diagnose zu bekommen. Die Ursachen können vielfältig sein: Sie reichen von psychischen Problemen wie Stress oder Depressionen bis hin zu körperlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In einigen Fällen können Erektionsstörungen auch ein frühes Anzeichen für ernstere Gesundheitsprobleme sein.

Indem Sie den ersten Schritt machen und einen Arzt aufsuchen, können Sie nicht nur Ihre sexuelle Gesundheit verbessern, sondern auch andere möglicherweise zugrunde liegende Gesundheitsprobleme aufdecken und behandeln.

Behandlungsmöglichkeiten

Andrologie ist die medizinische Wissenschaft der Männerheilkunde und umfasst Physiologie, Anatomie und Pathologie der männlichen Fortpflanzung.

Die gute Nachricht ist, dass Erektionsstörungen in den meisten Fällen behandelbar sind. Es gibt eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, von Medikamenten über physikalische Therapien bis hin zu Änderungen im Lebensstil. Je nach Ursache und Schweregrad Ihrer Erektionsstörungen kann Ihr Arzt die Behandlungsoption empfehlen, die am besten zu Ihnen passt.

Zusätzlich zu den konventionellen Behandlungen kann auch komplementäre Therapie wie Akupunktur, Yoga oder Meditation hilfreich sein. In einigen Fällen kann auch eine Paar- oder Sexualtherapie sinnvoll sein.

Medikamentöse Therapie

Medikamente sind oft die erste Behandlungsform, die Ärzte bei Erektionsstörungen in Betracht ziehen. Medikamente wie Sildenafil (Viagra), Tadalafil (Cialis), Vardenafil (Levitra) und Avanafil (Spedra) verbessern die Durchblutung des Penis und können helfen, eine Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Diese Medikamente wirken allerdings nicht, wenn keine sexuelle Stimulation vorliegt.

Hormontherapie

Wenn ein Hormonungleichgewicht, wie ein niedriger Testosteronspiegel, die Ursache der Erektionsstörungen ist, kann eine Hormontherapie hilfreich sein. Dies kann beispielsweise durch eine Testosteronersatztherapie erfolgen.

Physikalische Therapie

Physikalische Therapien, wie zum Beispiel Vakuumerektionshilfen oder Penisringe, können ebenfalls bei der Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden. Vakuumgeräte erzeugen einen Unterdruck, der den Blutfluss in den Penis erhöht und eine Erektion ermöglicht, während Penisringe die Blutzirkulation im Penis einschränken und somit dazu beitragen, eine Erektion länger aufrechtzuerhalten.

Psychotherapie

Erektionsstörungen haben oft eine psychologische Komponente. Daher kann eine psychologische Beratung oder Therapie, eventuell auch eine Paartherapie, sehr effektiv sein. Ein Therapeut kann dabei helfen, Stress, Ängste oder Beziehungsprobleme zu adressieren, die die erektile Dysfunktion beeinflussen könnten.

Lebensstiländerungen

Eine gesunde Lebensweise kann sowohl vorbeugend gegen Erektionsstörungen wirken als auch zu ihrer Behandlung beitragen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ein moderater Alkoholkonsum, der Verzicht auf Rauchen und ein gesundes Körpergewicht sind entscheidende Faktoren.

Operative Eingriffe

In seltenen Fällen, wenn andere Behandlungsformen nicht wirksam sind, können operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Dazu gehören Gefäßoperationen zur Verbesserung der Durchblutung im Penis oder das Einsetzen von Schwellkörperimplantaten.

Offene Kommunikation mit dem Partner

Offene und ehrliche Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Beziehung, besonders wenn es um intime Themen wie Erektionsstörungen geht. Erektionsstörungen können sowohl den betroffenen Mann als auch seine/n Partner/in emotional belasten. Das Gespräch darüber kann jedoch dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden, die emotionale Verbindung zu stärken und gemeinsam eine Lösung zu suchen.

Sich Ausdrücken

Es ist wichtig, seine Gefühle und Sorgen zum Ausdruck zu bringen. Viele Männer fühlen sich wegen ihrer Erektionsstörungen möglicherweise unzulänglich oder peinlich berührt. Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, dass Erektionsstörungen eine gesundheitliche Erkrankung sind und keine Aussage über Männlichkeit oder Selbstwert. Indem Sie offen über Ihre Gefühle sprechen, können Sie Ihrem/er Partner/in helfen, Ihre Situation besser zu verstehen und Sie zu unterstützen.

Zuhören und Verstehen

Ebenso wichtig ist es, Ihrem Partner zuzuhören und seine Gefühle und Sorgen zu verstehen. Erektionsstörungen können auch auf den/die Partner/in Auswirkungen haben, wie etwa Gefühle von Ablehnung oder Unsicherheit. Indem Sie empathisch zuhören und Ihre/n Partner/in unterstützen, können Sie dazu beitragen, diese Gefühle zu lindern und eine stärkere emotionale Verbindung aufzubauen.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

Erektionsstörungen sind ein Problem, das Sie gemeinsam als Paar angehen können. Besprechen Sie die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und entscheiden Sie gemeinsam, welche für Sie beide am besten geeignet ist. Dies kann auch den Besuch beim Arzt oder Therapeuten einschließen.

Über Sex sprechen

Sexualität ist mehr als nur Geschlechtsverkehr. Sprechen Sie offen über Ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse und erkunden Sie andere Arten von sexueller Intimität und Zärtlichkeit. Dies kann dazu beitragen, die sexuelle Beziehung zu stärken und die Zufriedenheit zu erhöhen, unabhängig von Erektionsproblemen.

Professionelle Hilfe suchen

Die Sexualtherapie ist eine gesprächsorientierte Form der Psychotherapie und Psychiatrie zur Behandlung sexueller Störungen.

Manchmal kann es hilfreich sein, einen Profi, wie einen Sexualtherapeuten oder Paarberater, einzubeziehen. Dieser kann dabei helfen, Kommunikationsblockaden zu überwinden, Missverständnisse zu klären und neue Wege zur Bewältigung von Erektionsstörungen zu finden.

Offene Kommunikation kann dazu beitragen, die Herausforderungen von Erektionsstörungen zu meistern und die Beziehung zu stärken. Es ist nie einfach, über intime Probleme zu sprechen, aber es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Lösung.

Sie sind es sich selbst schuldig

Letztendlich ist es wichtig zu erkennen, dass Sie es sich selbst schuldig sind, das bestmögliche Leben zu führen. Erektionsstörungen können belastend sein, aber Sie haben die Kraft und die Möglichkeit, die Kontrolle über Ihre Gesundheit zu übernehmen. Schieben Sie das Problem nicht unter den Teppich, sondern suchen Sie aktiv nach einer Lösung.

Von der Frustration zur Lösung - das ist eine Reise, die Sie nicht alleine machen müssen. Es gibt Hilfe, Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten. Machen Sie den ersten Schritt, suchen Sie Hilfe und arbeiten Sie daran, Ihre sexuelle Gesundheit zu verbessern. Ihre Zukunft selbst - und Ihre Liebsten - werden Ihnen dafür danken.

Das könnte Sie auch interessieren