Mund- und Nasenschutz kann vor Virusinfektionen schützen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Erkrankungen haben unser Leben stark verändert. Seit rund einem Jahr gehören Schutzmaßnahmen wie der Mindestabstand sowie die regelmäßige Desinfektion unserer Hände zum Alltag. Besonders sichtbar werden die Veränderungen in unserem Alltag durch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Schon zu Beginn der Pandemie haben zahlreiche Studien die Schutzwirkung von Masken belegt. Eine Mund- und Atemschutzmaske schützt nachweislich vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Mit dem Tragen der Maske tragen wir zur Eindämmung der Pandemie bei und schützen uns selbst und andere. Allerdings hängt die tatsächliche Schutzwirkung von der Qualität und der Dichtheit der Masken ab. Insgesamt gibt es drei verschiedene Maskentypen am Markt, sich zum Teil wesentlich voneinander unterscheiden.

Inhaltsverzeichnis

Mund-Nasen-Bedeckung

Achten Sie darauf, dass die Ränder der Maske möglichst dicht am Gesicht anliegen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass möglichst wenig Luft an der Maske vorbei geatmet wird.
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Mund-Nasen-Bedeckungen werden auch als Alltagsmasken oder Community-Masken bezeichnet. In der Regel werden sie aus handelsüblichem Stoff hergestellt bzw. selbst genäht. Die Mund-Nasen-Bedeckung lässt sich weder der Kategorie Medizinprodukte noch der Kategorie der persönlichen Schutzausrüstung zuordnen. Die Stoffmaske ist keinen gesetzlichen Anforderungen oder technischen Normen unterworfen. Zur Filterleistung gibt es demnach keine gesetzlichen Anforderungen.

Grundsätzlich gilt jedoch: Je dichter der Stoff gewebt ist, desto besser ist die Leistung. Eine mehrlagige Maske filtert zudem besser als eine einlagige Maske und eine Lage verschiedener Stoffe (z.B. Baumwolle + Seide) bietet einen besseren Schutz als Lagen desselben Stoffes. Die Maske sollte sie so gefertigt sein, dass sie an den Rändern möglichst eng am Gesicht anliegt. Der/die Träger*in muss außerdem darauf achten, dass Mund und Nase vollständig bedeckt sind.

Im Gegensatz zu medizinischen Gesichtsmasken und FFP-Masken ist die Mund-Nasen-Bedeckung aus Stoff also keinen gesetzlichen Anforderungen unterworfen. Stoffmasken weisen aus diesem Grund eine geringere Schutzwirkung im Vergleich zu den anderen Maskentypen auf. Allerdings können auch handelsübliche Stoffmasken das Risiko einer Infektion reduzieren. Der Tröpfchen-Auswurf wird reduziert und so trägt die Maske zum Schutz vor SARS-CoV-2 bei.

OP-Masken

Der Mundschutz dient in der Medizin zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern.

Medizinische Gesichtsmasken werden auch als "OP-Masken" bezeichnet und sind vor allem aus dem OP oder Arztpraxen bekannt. Im Gegensatz zur Stoffmaske muss die medizinische Gesichtsmaske gesetzliche Anforderungen und technische Normen erfüllen. Sie zählt zur Kategorie der Medizinprodukte und ist damit dem Medizinproduktrecht unterworfen. OP-Masken werden aus speziellen Kunststoffen gefertigt und sind mehrschichtig aufgebaut. OP-Masken sehen häufig sehr ähnlich aus: Sie weisen eine rechteckige Form mit Faltenwurf auf. So kann sich die Maske ideal der Gesichtsform des Trägers anpassen. Medizinische Gesichtsmasken verfügen über Ohrenschlaufen und einen Nasenbügel aus Draht.

OP-Masken wurden grundsätzlich zum Fremdschutz konzipiert. Durch das Tragen dieser Maske verhindern Ärzt*innen zum Beispiel, dass Tröpfchen aus ihrer Atemluft in die offene Wunde des Patienten gelangen. Wird die Maske korrekt getragen, bietet sie jedoch auch einen gewissen Eigenschutz. OP-Masken schützen vor Tröpfchen, allerdings weniger vor Aerosolen. OP-Masken müssen klar definierte Filtereigenschafen aufweisen. Grundsätzlich ist die Maske vom Hersteller als Einwegprodukt deklariert. Das CE-Kennzeichen auf der Maske zeigt an, dass der Hersteller alle gesetzlichen Anforderungen und technische Normen an die Maske erfüllt hat.

Aufgrund gesetzlicher Vorgaben bieten OP-Masken einen höheren Schutz vor Infektionen als Stoffmasken. Um sich und andere vor dem Virus zu schützen, empfiehlt es sich, OP-Masken zu kaufen. Sie schützen Fremde effektiv vor Tröpfchen und bieten bei richtiger Handhabung einen Eigenschutz. Medizinische Produkte wie OP-Masken unterliegen strengen Regelungen und werden erst dann für den Vertrieb in Europa zugelassen, wenn sie alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Die Masken müssen regelmäßig gewechselt und entsorgt werden.

FFP-Masken

Ein weiterer Maskentyp, der effektiven Schutz bietet ist die sogenannte FFP-Maske. Die Abkürzung FFP steht für "Filtering Face Piece". FFP-Masken gehören in die Kategorie "Persönliche Schutzausrüstung" im Rahmen des Arbeitsschutzes. Man unterscheidet zwischen den Schutzstufen FFP1, FFP2 und FFP3. Während FFP1 eine Filterleistung von 80% bietet, muss FFP2 sogar 94% der Tröpfchen und Aerosole filtern und FFP3 sogar 99%.

Die partikelfiltrierenden Halbmasken sind weiß, kuppelförmig faltbar und erinnern in ihrem Aussehen an einen Kaffeefilter. Sie schützen den Träger vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen und werden aus einem weichem Polypropylen-Vliesstoff hergestellt. Mit FFP-Masken wird sowohl Eigen- als auch Fremdschutz geboten. Damit FFP-Masken ihren Zweck erfüllen, müssen sie selbstverständlich eng am Gesicht anliegen. Bei den partikelfiltrierenden Halbmasken handelt es sich wie bei den medizinischen Gesichtsmasken um Einmalprodukte. Sie müssen regelmäßig gewechselt und entsorgt werden.

Wie OP-Masken sind auch FFP-Masken strengen gesetzlichen Anforderungen und Normen unterworfen. Die Filterleistung des Maskenmaterials wird anhand der europäischen Norm EN 149 getestet. Auf der Oberfläche der FFP-Maske ist die Prüfnorm gemeinsam mit dem CE-Kennzeichen und einer vierstelligen Kennnummer aufgedruckt. Das CE-Kennzeichen darf erst auf die Maske gedruckt werden, wenn das Produkt alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt.

Tipps zur Verwendung der Maske

Damit FFP- bzw. OP-Masken einen ausreichenden Schutz bieten, müssen gewisse Hygienetipps beachtet werden. Das Robert Koch Institut sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben Empfehlungen ab, an die sich die Träger*innen halten sollten. Auch mit Maske ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Menschen zu wahren. Die Maske sollte gut passen und Mund und Nase wirklich vollständig bedecken. Probieren Sie mehrere Masken aus, um sicherzugehen, welche Maske sich am besten für Ihre Gesichtsform eignet.

Achten Sie darauf, dass die Ränder der Maske möglichst dicht am Gesicht anliegen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass möglichst wenig Luft an der Maske vorbei geatmet wird. Trotzdem sollte die Maske genügend Luft durchlassen, um das Atmen nicht zu behindern. Wenn Ihre Maske durchfeuchtet ist, müssen Sie sie abnehmen und wechseln. Fassen Sie beim Abnehmen der OP-Maske nur die Bänder an. Waschen Sie nach dem Absetzen der Maske für mindestens 20 Sekunden Ihre Hände mit Seife.

Stoffmasken sind für die Wiederverwendung geeignet. Allerdings müssen die Masken regelmäßig bei mindestens 95 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Stoffmaske in einem luftdichten Beutel aufzubewahren. Allerdings sollte die Aufbewahrung nur über einen kurzen Zeitraum stattfinden, da sich sonst eventuell Schimmel bilden kann. OP- und FFP-Masken sind als Einwegprodukte konzipiert und sollten daher am besten im Vorteilspack gekauft werden. Im Alltag werden diese Masken jedoch häufig wiederverwendet.

Dieses Vorgehen birgt jedoch einige Risiken. Durch das Tragen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen lässt die Schutzwirkung der Masken nach. Auf den Masken könnten sich Erreger befinden und die Gefahr einer Infektion ist nicht ausgeschlossen. Allerdings können Verbraucher einiges tun, um die Schutzwirkung trotz Wiederverwendung nicht zu gefährden. Sie können die Maske bei 80°C (nicht mehr und nicht weniger) im Backofen trocknen lassen. Das führt laut der FH Münster zu einer vollständigen Inaktivierung von SARS-CoV-2-Viren und einer deutlichen Reduktion anderer Erreger.

Sie können die Maske auch sieben Tage lang trocknen lassen. Hängen Sie die Maske dafür am besten an einem Ort auf, der trocken und frei von Gegenständen ist. Nach Ablauf dieser sieben Tage wurde die Menge der infektiösen Coronaviren auf und in den Masken auf ein akzeptables Maß verringert. Warten Sie jedoch unbedingt diese sieben Tage ab.

Siehe auch: COVID-19

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