Pickel auf der Kopfhaut – was hilft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Auch auf dem Kopf bilden sich mitunter – wie im Gesicht und am gesamten Körper – Pickel. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich, häufig sind Pickel am Kopf harmlos. Unangenehm sind sie dennoch, da sie nicht selten mit Juckreiz einhergehen. Ebenso unterschiedlich wie Ursachen sind Behandlungsmöglichkeiten bei Pickel auf der Kopfhaut.

Inhaltsverzeichnis

So äußern sich Pickel auf der Kopfhaut

Eine juckende Kopfhaut gehört zu äußerst lästigen Symptomen. Sie beeinträchtigt die Lebensqualität und sorgt bei vielen Betroffenen für Bedenken. Das Jucken kann unter anderen von einfachen Pickeln ausgelöst werden.

Pickel auf der Kopfhaut können in recht unterschiedlichen Formen (etwa Akne, Zysten, Beulen) auftreten. Deshalb sind auch die Symptome teilweise sehr verschieden.

Die meisten Betroffenen bemerken Pickel auf der Kopfhaut durch einen damit einhergehenden Juckreiz oder ein verändertes Hautgefühl. Häufig sind die Pickel auch schuppig, sehen rot aus oder sind entzündet. Oft gehen mit den Hautveränderungen auch fettige Kopfhaut und Haare einher. Mitunter kommt es bei starker Ausprägung außerdem zu Schmerzen am Haaransatz.

Werden die Pickel für längere Zeit nicht behandelt, können die Haarwurzeln und dadurch auch das Wachstum geschwächt werden. Die Folge ist Haarausfall.

Pickel auf der Kopfhaut und ihre Ursachen

Die Erkrankten bemerken relativ früh einen auffälligen Hautausschlag, der in Verbindung mit Schuppen, Brennen und Juckreiz auftritt.
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Zwar treten Pickel auf der Kopfhaut deutlich seltener als Pickel im Gesicht auf, eine ernsthafte Erkrankung sind sie aber meist nicht. Ein kleiner Pickel am Kopf ist in der Regel harmlos und bedarf keiner Behandlung. Da Pickel und Juckreiz aber auch Anzeichen für eine andere Krankheit sein können, sollten sie auch nicht ignoriert werden.

Eine der häufigsten Hauterkrankungen, die vorwiegend auf der Kopfhaut auftritt, ist die seborrhoische Dermatitis. Sie geht oft mit trockener Kopfhaut sowie Schuppen und Juckreiz einher. Wie dieses Krankheitsbild entsteht, ist bislang noch unklar. Eine Rolle scheinen aber genetische Veranlagung sowie Hormone zu spielen.

Entzünden sich die Haarfollikel, dann kommt es zu Reizungen auf der Haut. Die Medizin spricht hier von einer Follikulitis. Entzündungsreaktionen könnten überall dort auftreten, wo Haare zu finden sind. Meistens entwickelt sich die Follikulitis nach einer Rasur, bei der die Haut gereizt wird und die Haarfollikel blockiert sind. Kommt es zu einer Beschädigung der Haarfollikel, dann werden sie für Infektionen durch Bakterien anfällig und es entstehen kleine Pickel, die sich auch zu größeren Furunkeln entwickeln können.

Eine weitere häufige Hauterkrankung ist die Kopfhautpsoriasis. Dabei wird die Kopfhaut rot und schuppig. Je nach Schweregrad kann sich die Erkrankung auf einen kleinen oder größeren Teil des Körpers ausbreiten. In leichten Fällen verursacht Psoriasis oft nur Schuppen, bei schweren Fällen kann es zu starkem Juckreiz sowie verkrusteten Wunden und Haarausfall kommen. Schuppenflechte ist nicht ansteckend und bislang sind die genauen Ursachen noch unklar. Es wird vermutet, dass es sich dabei um eine Immunerkrankung handelt.

Infektionen mit Bakterien oder Pilzen können ebenfalls zu Pickeln auf der Kopfhaut führen. Diese gelangen in die Poren der Haut und verursachen dort eine Reizung, die mit Rötungen und Schmerzen einhergehen kann. Eine sehr häufige Kopfhautinfektion ist die Scherpilzflechte (Tinea capitis). Die Erkrankung löst runde, schuppige, rote und schmerzhafte mit Eiter gefüllte Beulen auf der Kopfhaut aus. Wird die Pilzerkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie schnell voranschreiten.

Weiterhin kann ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zu Pickeln auf der Kopfhaut führen. Ist dies der Fall, werden die talgproduzierenden Drüsen überaktiv und die Poren verstopfen durch die übermäßige Talgproduktion. Ein solches Ungleichgewicht der Hormone tritt vor allem bei Jugendlichen sowie bei Frauen während des Menstruationszyklus auf.

Mitunter bewirkt auch Stress Pickel auf der Kopfhaut. Ein stressiger Alltag und psychischer Stress, die auch mit Schlafproblemen und ungesunder Ernährung einhergehen können, begünstigen Pickel auf der Kopfhaut ebenfalls.

Oft sind auch einfach nur verstopfte Poren durch abgestorbene Hautzellen und Talg ursächlich für die Pickelentstehung auf der Kopfhaut. Werden verstopfte Poren nicht gereinigt, kann Akne entstehen.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Zunächst sind Pickel auf der Kopfhaut kein Grund zur Sorge. Verschiedene rezeptfreie Produkte können anfangs zur Linderung der Symptome verwendet werden. Tritt jedoch nach einigen Tagen keine Besserung ein, sollte vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch, wenn mehrere Pickel gleichzeitig und zusätzlich zu den Pickeln noch weitere Beschwerden auftreten.

Eine optimale Behandlung der Pickel ist oft nur möglich, wenn die konkrete Ursache bekannt ist. Sobald der Arzt die Diagnose gestellt hat, kann mit entsprechenden Mitteln eine gezielte Therapie erfolgen.

Kann Pickeln auf der Kopfhaut vorgebeugt werden?

Auch auf dem Kopf bilden sich mitunter – wie im Gesicht und am gesamten Körper – Pickel. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich, häufig sind Pickel am Kopf harmlos.
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Grundsätzlich sollte im Rahmen einer Vorbeugung und auch Behandlung stets darauf geachtet werden, dass die Poren auf der Kopfhaut nicht verstopft sind. Die Kopfhaut sollte also regelmäßig gereinigt werden. Auf Produkte auf Wachs- oder Ölbasis und auf Pomaden wird dabei besser verzichtet.

Ein gutes reinigendes Shampoo, das auch effektiv gegen Schuppen wirkt, ist empfehlenswert. Außerdem sollten die Haare Experten zufolge nur jeden zweiten Tag gewaschen werden. Da bestimmte Pflegeprodukte zu allergischen Reaktionen führen können, ist ein Allergietest beim Arzt ratsam. Liegt eine Allergie vor, dann empfiehlt sich die Verwendung von milden Shampoos.

Unter Umständen lässt sich nach Rücksprache mit dem Arzt auch ein medizinisches Shampoo verwenden. Allerdings dauert es meist einige Wochen, bis ein Erfolg erkennbar ist.

Bestimmte Wirkstoffe helfen dabei, die Kopfhaut zu pflegen. Dazu gehört beispielsweise Salicylsäure. Sie entfernt abgestorbene Hautzellen und hilft gegen eine Verstopfung der Poren. Auch gegen Juckreiz ist sie hilfreich. Allerdings wirkt Salicylsäure austrocknend, was andere Nebenwirkungen hervorrufen kann. So kann sich ein brennendes Gefühl und eine Rötung entwickeln.

Auch Teebaumöl, das für seine reinigenden sowie antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften bekannt ist, trägt zur sanften Porenreinigung bei. Dieses sollte verdünnt aufgetragen werden, um bestehende Reizungen nicht zu verstärken. Eine Kamille-Spülung im Anschluss an die Behandlung lindert zudem den Juckreiz und wirkt beruhigend.

Handelt es sich um eine Infektion, dann wird der Arzt je nach Ursache möglicherweise Antibiotika oder Antimykotika verordnen.

Wichtig ist zur Vorbeugung und auch während einer Behandlung außerdem, dass die Haare regelmäßig gekämmt werden. So werden abgestorbene Hautzellen gelöst und können die Poren nicht verstopfen.

Während einer Behandlung sollte zudem auf Haarkosmetika verzichtet werden. Dazu gehören nicht nur Tönungen und Haarfärbemittel, sondern auch Haarfestiger, -spray und –gel.

Quellen

  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Kardorff, B.: Gesunde Haut: Ratgeber von A-Z. Springer, Berlin 2004
  • Voss, W., Siebrecht, S., Jermann, R.: Gesunde Haut. Trias, Stuttgart 2005

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