Schuppenflechte
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Hauterkrankung die recht häufig in Deutschland vorkommt. Typische Anzeichen sind rote Hautareale, die durch silbrig-weiße Schuppen auffallen. Dazu kommt, dass diese betroffenen Hautstellen oftmals klar umgrenzt und erhaben sind und stark jucken können. Bisher gibt es noch keine restlose Heilung, wobei die Beschwerden durch verschiedene Therapien stark gelindert werden können.
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Was ist eine Schuppenflechte?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Erkrankung der Haut, die sich durch eine sehr hohe Schuppenbildung auszeichnet. Die Krankheit ist gutartig und nicht gefährlich. Trotzdem leiden die Betroffenen vor allem darunter, dass sich die Haut chronisch entzündet und die Schuppenflechte immer wieder kommt, auch wenn zwischendurch eine leichte Besserung eintritt. Vor einer Ansteckung muss man sich nicht fürchten. In Familien in denen diese Krankheit auftaucht, ist es aber gut möglich, dass weitere Angehörige erkranken, da die Schuppenflechte vererbt werden kann.
Die Krankheit kann die Lebensqualität des Patienten stark einschränken. Die Haut kann rötliche Flecken und weiße Schuppen aufweisen, sodass häufig mit Blicken von anderen Menschen gerechnet werden muss. Die betroffenen Stellen jucken auch und lassen sich nicht von den lästigen Schuppen befreien, ohne dass Blutungen auftreten. Die Schuppenflechte verläuft meistens in Schüben, geht aber nie ganz zurück, da die Krankheit noch nicht heilbar ist.
Ursachen
Mittlerweile wird vermutet, dass neben den entsprechenden, vererbten Genen noch einige andere Kriterien erfüllt werden müssen, die den Ausbruch der Schuppenflechte begünstigen. So können zum Beispiel Stetokokken dazu beitragen, dass die Krankheit auftritt. Auch erhöhter Stress über einen längeren Zeitraum oder aber verschiedene Medikamente zählen zu den Auslösern. Eventuell kann auch das Klima den Ausbruch der Schuppenflechte begünstigen.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) ist vor allem durch ein unkontrolliertes, rasches und gutartiges Wachstum der Oberhaut gekennzeichnet. Die Hauterneuerung der Epidermis findet dabei siebenmal schneller als bei einem gesunden Menschen statt. So dauert die Erneuerung der Oberhaut bei Menschen mit Psoriasis nur vier statt 28 Tage.
Infolge bilden sich glänzende Schuppen, die silbrig-weiß erscheinen. Die betroffenen Hautstellen sind sehr stark durchblutet und weisen entzündliche Rötungen auf. Bevorzugt zeigt sich die Schuppenflechte an den Streckseiten der Arme oder der Beine. So zeigen zum Beispiel die Schienbeine oder die Ellbogen häufig Hauterscheinungen.
Ebenso können die Schuppen auch auf der Kopfhaut, dem Rücken oder im Genitalbereich auftreten. Die Stellen, die entzündlich verändert sind, jucken häufig. Manifestiert sich die Psoriasis auch an den Finger und Fußnägeln, gehören die sogenannten Tüpfelnägel zum Krankheitsbild. Es zeigen sich winzige Einsenkungen in der Nagelplatte und/oder bräunliche Verfärbungen unter dem Nagel.
Jeder fünfte Patient mit Schuppenflechte leidet nicht nur unter den typischen Hautveränderungen, sondern auch unter Gelenkbeschwerden. Diese Psoriasis-Arthritis geht mit schmerzhaften Schwellungen der Zehen- oder Fingergelenke einher. In besonders schweren Fällen kann es zu einer vollkommenen Verformung der Gelenke kommen.
Krankheitsverlauf
Die Schuppenflechte wird in Psoriasus vulgaris Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Der Typ 1 stellt die Frühform der Erkrankung dar und weist wesentlich mehr Betroffene in jeder Altersgruppe auf, während die Spätform, der Typ 2, eher bei Menschen auftritt, die mindestens 40 Jahre alt sind.
Durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren kommt es irgendwann zu einem ersten Ausbruch der Krankheit, in der Regel taucht die Schuppenflechte danach in Schüben wieder auf. Vor allem im Sommer kann es bei Betroffenen zu einer deutlichen Besserung kommen, trotzdem kann die Schuppenflechte nicht geheilt werden und kommt irgendwann zurück.
Komplikationen
Großflächige Psoriasis geht mit dem Risiko der sogenannten Superinfektionen einher. Dabei wird die befallene Stelle zusätzlich von Hefepilzen oder Bakterien infiziert, was die Erkrankung insgesamt verschlimmert. Auch der Stoffwechsel kann in Form von Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes sowie Bluthochdruck betroffen werden.
Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infarkte. Die Lebenserwartung kann signifikant sinken. Desgleichen wird bei Schuppenflechte-Patienten eine erhöhte Anfälligkeit für entzündliche Darmerkrankungen beobachtet, dazu gehört zum Beispiel das Morbus-Crohn- Syndrom.
Psoriasis-Patienten scheinen neueren Studien zufolge anfälliger zu sein für depressive Störungen und Alkoholmissbrauch. Dies wird mit den psychischen Belastungen in Verbindung gebracht, die mit der Erkrankung einher gehen können.
In letzter Zeit gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass eine Psoriasis das Risiko von Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf signifikant erhöht. Die genauen Zusammenhänge sind nicht hinreichend erforscht, aber ein Risikofaktor könnte die Medikamentierung sein, mit der die Schuppenflechte meist über Jahre behandelt wird.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Mit einer Schuppenflechte sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Besonders, wenn es den Anschein macht, die Flechte breite sich aus oder würde stärker. Auch bei einem plötzlichen Auftreten oder wenn die Flechte bereits länger besteht, sollte mit einem Hautarzt gesprochen werden. Bleibt eine Schuppenflechte zu lange unbehandelt, kann sie auch die Knochen und innere Organe beschädigen.
Behandlung & Therapie
Heilbar ist Schuppenflechte zwar nicht, trotzdem kann man das Leiden der Betroffenen lindern und die Schübe möglichst gering halten. Neben dem Vermeiden von übermäßigem Stress, eignet sich als Therapie vor allem ultraviolette Strahlung. Die Immunvorgänge werden durch die Strahlung gehemmt und wirken somit auch auf das erhöhte Zellwachstum, das für die Schuppenflechte verantwortlich ist.
Deshalb geht die Krankheit in den meisten Fällen im Sommer unter dem Einfluß der Sonne auch zurück. Die Behandlungschancen sind mit dieser Therapie sehr hoch, trotzdem sollte individuell zusammen mit einem Arzt entschieden werden, welche Bestrahlung am besten geeignet ist. Neben der Behandlung mit UV-Strahlen werden in der Regel auch Medikamente eingesetzt, die die Schuppenflechte zumindest vermindern können. Als weitere Maßnahme um die Symptome zu bekämpfen, könnte auch ein Klimawechsel sinnvoll sein.
Nachsorge
Schuppenflechte lassen sich durch Pflegeprodukte, Arzneimittel und Veränderungen der Lebensgewohnheiten gut behandeln. Werden sie umfassend behandelt, klingen sie in der Regel schnell wieder ab. Nach der Behandlung ist eine Nachsorge-Untersuchung notwendig. Die Nachsorge-Untersuchung erfolgt durch den zuständigen Hautarzt, der bereits die Behandlung übernommen hat.
Sollten weitere Komplikationen bemerkt werden, muss die Behandlung wieder aufgenommen werden. Bei vielen Patienten entwickeln sich die Schuppenflechte zu einer chronischen Erkrankung. Patienten, die an chronischen Schuppenflechten leiden, sollten regelmäßig den Hautarzt konsultieren.
Durch die Anwendung von Pflegeprodukten, aber auch durch Kratzen, kann es zu Reizungen und Verletzungen der Kopfhaut kommen. Im Rahmen der Nachsorge-Untersuchung werden eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese durchgeführt. Zunächst findet ein Gespräch mit dem Patienten statt. Der Arzt klärt die wichtigsten Fragen des Patienten und erfragt etwaige Symptome sowie Neben- und Wechselwirkungen der Behandlung.
Anschließend findet eine körperliche Untersuchung statt. Der Arzt kontrolliert die Kopfhaut auf Schuppen und nimmt gegebenenfalls auch eine Probe, die anschließend im Labor untersucht wird. Sollten keine Auffälligkeiten festgestellt werden, kann die Behandlung abgeschlossen werden. Weitere Nachsorge-Untersuchungen sind bei auskurierten Schuppenflechten nicht vonnöten. Lediglich bei einer Rückkehr der Schuppen muss erneut der Arzt aufgesucht werden.
Das können Sie selbst tun
Patienten, die an Schuppenflechte leiden, können die ärztlich verordnete Therapie durch naturheilkundliche Verfahren unterstützen. Als besonders wohltuend empfinden viele Betroffene Bäder in warmen Salzwasser. Dazu werden dem Badewasser zwei bis drei Pfund Meersalz zugesetzt. Ein Esslöffel Kokosöl soll zusätzlich für Linderung sorgen.
Viele Patienten reagieren auch sehr positiv auf Abreibungen mit [[Wundermittel_Apfelessig:_Gut_für_die_Schönheit_und_Gesundheit|Apfelessig]. Dazu wird hochwertiger Bio-Apfelessig im Verhältnis von eins zu eins mit warmen Wasser gemischt und die betroffenen Hautstellen anschließend mit einem darin getränkten Waschlappen vorsichtig abgetupft. Der Essig lindert den Juckreiz und löst die Schuppenschicht ab.
Wenn Psoriasis-Schübe regelmäßig während oder kurz nach Stress-Phasen auftreten, können den Betroffenen auch Entspannungstechniken wie Yoga und Tai Chi helfen. Stress sollte dann außerdem soweit als möglich vermieden werden. Manchmal besteht auch ein Zusammenhang zwischen der Schuppenflechte und der Ernährung. Insbesondere Übergewicht scheint sich negativ auf den Zustand der Haut auszuwirken. Betroffene mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 25 sollten deshalb eine Gewichtsreduktion in Erwägung ziehen.
Die häufig zu beobachtenden Sekundärinfektionen sind meist darauf zurückzuführen, dass die Patienten die juckenden Hautstellen mit den nackten Händen kratzen. Gegen den Juckreiz helfen neben kortisonhaltigen Medikamenten auch Erdnussöl und dünnflüssiges Paraffin. Darüber hinaus sollten die Betroffenen in schlimmen Fällen Baumwollhandschuhe tragen. So wird zumindest verhindert, dass die Fingernägel die erkrankten Hautstellen noch zusätzlich reizen oder verletzen.
Quellen
- Altmeyer, P.: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. Springer Medizin Verlag, Berlin Heidelberg 2005
- Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
- Plewig, G. et al.: Braun-Falco's Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Springer, Heidelberg 2012