Sportunfälle und Sportverletzungen vorbeugen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Organe unseres Körpers entwickeln sich je nach Anforderungen, die von den Umweltreizen ausgehen und an den Organismus gestellt werden. Während mangelhafte Beanspruchung die Unterentwicklung und Rückbildung der jeweiligen Organe bewirkt, steigert ständiges Training und Sport die Funktionen und Leistungen unseres Körpers.

Inhaltsverzeichnis

Sport & Gesundheit

Es steht außer Frage, dass die sportliche Betätigung in jedem Alter einer der Hauptfaktoren zu Erhaltung der Gesundheit, zur Entwicklung und Stabilisierung des Bewegungsapparates und der inneren Organe ist.

Es steht außer Frage, dass die sportliche Betätigung in jedem Alter einer der Hauptfaktoren zu Erhaltung der Gesundheit, zur Entwicklung und Stabilisierung des Bewegungsapparates und der inneren Organe ist.

Der Bewegungsdrang des Kleinkindes wie auch des Jugendlichen zeigt uns, dass die Bewegung bzw. der Bewegungsreiz zu den notwendigen Entwicklungs- und Wachstumsreizen gehört. Aber auch im Erwachsenenalter ist eine vielseitige Funktionsbeanspruchung aller Organsysteme zu erhalten, denn die Lebensbedingungen vieler Menschen, das Streben nach Bequemlichkeit und die vielfach einseitige Berufsbelastung, bilden einen völlig ungenügenden Anreiz zur Förderung von Erhaltung der Leistungs- und Anpassungsfähigkeit unseres Körpers. Erhöhte Krankheitsempfänglichkeit und vorzeitige Alterung sind nicht selten Folge dieser einseitigen Lebensführung.

Die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports ist schon lange bekannt und wird in der Heilwissenschaft seit Jahrtausenden ausgenützt. Selbst schwerkranke Menschen werden nach ärztlicher Vorschrift mit besonderen Übungsformen behandelt, weil derartige Übungen die Gesundung fördern und andererseits auch die gesellschaftliche Wiedereingliederung kranker Menschen ermöglichen, die hierdurch ihre Lebensfreude wiedererlangen.

Die enge Verknüpfung zwischen ausgleichender sportlicher Betätigung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit oder Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Erkrankungen haben auch schon diejenigen erfahren, die täglich regelmäßig während der Arbeitszeit oder nach Feierabend Sport treiben.

Sport als Krankheitsvorbeugung

Mit Hilfe von Sport lässt sich auch vielen Beinerkrankungen vorbeugen. Zum Beispiel Blutstauungen am Bein, die zu Beinschwellungen, Krampfadern oder sogar offenen Beinen führen.

Die vielfach geäußerte Meinung: „"Wozu noch sportliche Belastung, wenn ich schon den ganzen Tag durch Stehen, Gehen oder andere Arbeitsbelastung überbeansprucht bin?", können wir nur mit Unwissenheit entschuldigen. Eine solche Beanspruchung ist fast immer einseitig und verursacht eine Überforderung einzelner Muskelgruppen, wodurch Ernährungsstörungen, Schwellungen und sogar Hautverfärbungen auftreten können.

Auch Fußmissbildungen wie Senkfüße, Spreizfüße oder sogar Plattfüße sind häufig als Folge derartiger einseitiger Belastung zu beobachten. Im Gegensatz dazu erzielt der Ausgleichssport eine wechselseitige Beanspruchung aller Muskeln und fördert die Atmung sowie die Blutzirkulation, was zur Verbesserung der Gewebsernährung führt. Die allseitige Anregung der Organsysteme beugt somit den sogenannten Überforderungskrankheiten vor und trägt damit in einem großen Maße zur Erholung bei.

Besonders eindrucksvoll können wir die gesundheitsfördernde Wirkung sportlicher Betätigung beispielsweise beim Wintersporturlaub erleben. Die Bewegung im Freien schafft den notwendigen Ausgleich zu der so häufig vorkommenden Bewegungsarmut oder Bewegungseinseitigkeit, die bei sehr vielen Menschen mit gleichzeitiger Sinnesreizüberlastung verbunden ist. Die große Bewegungsbeanspruchung der Gliedmaßen und Organsysteme bringt notwendigerweise eine Nervenentspannung und damit eine ausgezeichnete Erholung von der alltäglichen Überbelastung mit sich.

Sport fördert das Immunsystem

Die durch stärkere Bewegung hervorgerufene Stoffwechselbelebung und Anregung der Blutzirkulation erhöht die Leistungsfähigkeit und Gesundheit und steigert gleichzeitig das Lebensgefühl.

Die durch stärkere Bewegung hervorgerufenen Stoffwechselbelebung und Anregung der Blutzirkulation erhöhen die Leistungsfähigkeit und Gesundheit und steigern gleichzeitig das Lebensgefühl. Dadurch können neurotisch bedingte Krankheiten plötzlich geheilt werden.

Darüber hinaus erhöht sich die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen Krankheiten, was sich vor allem darin äußert, dass die Betreffenden selbst in den witterungsungünstigen Jahreszeiten von Infektionen der Atemwege verschont bleiben. Aber auch die Heilung von Bein- und Fußkrankheiten während des Kindesalters können durch den Klimareiz gefördert werden.

Sportliche Betätigung, richtig angewandt, fördert also die Gesundheit und beugt Krankheiten vor. Wenn hier trotzdem von Sportschäden und Sportverletzungen gesprochen wird, so sei vorausgeschickt, dass sie nur eine untergeordnete Rolle spielen und weitgehend zu vermeiden wären, wenn man ihre Ursachen beachten würde.

Jede sportliche Übung erfordert Bewegungserfahrung, also mehrmaliges Trainieren. Zunächst übt man die leicht zu erlernenden Bewegungsabläufe, danach die komplizierten, die das Zusammenwirken aller Muskelgruppen erfordert. Skilaufen, vor allem Alpin an Abhängen und Bergen, Wasserspringen, Gerätturnen, auch Ballspiele, bedürfen in jedem Fall einer täglichen vorbereitenden Bewegungsschulung, wobei das Lebensalter, die Sporterfahrung und Trainingspause sowie der Körperzustand die Intensität des Übungsaufbaus bestimmen.

Wird diese Erkenntnis nicht beachtet, kommt es in den meisten Fällen zu Verletzungen des Körpers. Der Bewegungsablauf ist aber nicht nur beim mangelhaften Training gefährdet, sondern auch bei Übermüdung des Muskulatur, bei örtlichen Schmerzzuständen und Unterkühlung. Muskelzerrungen, Muskelrisse und Reizzustände an Venengleitgewebe und an den Muskelansätzen sind die Folge davon.

Sportverletzungen vorbeugen

Die leichtere Störung des Bewegungsablaufs führt zu Zerrungen. Dagegen kommen Sturzverletzungen bei den Sportarten häufig vor, die eine besondere Reaktionsschnelligkeit bei gleichzeitigem komplizierten Bewegungsablauf erfordern. Gelenkschäden mit Bandzerreißung und Knochenbrüchen wiederum entstehen dann, wenn die Leistungsfähigkeit des Körpers überschätzt wird und den Anforderungen nicht gewachsen ist. Am Beispiel des Wintersports seien weitere Verletzungsursachen genannt, deren Beachtung unbedingt notwendig ist, um die hieraus entstehenden häufigsten Beinverletzungen zu vermeiden.

Das ließe sich durch sachgemäßes Sportgerät (Sicherheitsbindung, Skilänge, richtige Skischuhe), gutes durchtrainieren des Körpers und Beherrschung einer guten Technik erreichen. Des Weiteren durch eine Anpassung der Geschwindigkeit an das eigene Können bzw. an die Schwere der Abfahrtsstrecke, Berücksichtigung der Schneeverhältnisse sowie der Bodenverhältnisse und Beachtung der Tagesform. Im übertragenen Sinne kann diese Aufzählung in abgewandelter Form auch für einen Unfallschutz gang allgemein gelten.

Unter Knochenbruch versteht man eine durch Gewalteinwirkung verursachte, meist plötzliche Trennung in einem Knochen. Dabei spricht man von Abriss-, Biegungs-, Verdrehungs-, Abscher-, oder Stauungsbrüchen. Sofortige sorgfältige Schienung verhindert schwere Fehlformen mit seitlicher Verschiebung, winkliger Abknickung, Drehung in der Längsachse, Verkürzung oder Verlängerung der Bruchenden. Eine über mehrere Wochen andauernde Ruhigstellung im Gipsverband oder ähnlichem sichert die Ausheilung des jeweiligen Knochenbruchs.

Sport & Gelenke

Die Gelenke sind bei Unfällen besonders gefährdet. Am häufigsten kommen Zerrungen und Verdrehungen vor, die Kapsel- und Bandverletzungen mit Blutergüssen und Gelenkschwellungen verursachen können.

Die Gelenke sind bei Unfällen besonders gefährdet. Am häufigsten kommen Zerrungen und Verdrehungen vor, die Kapsel- und Bandverletzungen mit Blutergüssen und Gelenkschwellungen verursachen können.

Stärkere Gewalteinwirkungen verursacht meist eine Verrenkung, eine bleibende, meist von einem Gelenkkapselriss begleitete Verschiebung zweier Knochenenden, die zusammen ein Gelenk bilden.

Besonders häufig sind neben den Bandverletzungen am Knöchelgelenk die Knieinnenschäden, insbesondere mit Verletzung der Menisken und der Kreuzbänder. Der Verletzungsmechanismus ist überwiegend in einer meist ruckartigen Verdrehung des Oberkörpers bzw. Oberschenkels gegenüber dem am Boden fixierten Unterschenkel zu sehen. Besonders der Fußballspieler und der ungeübte Skiläufer sind diesem Verdrehungstrauma sehr oft ausgesetzt.

Meist geht dieser Verletzung eine Zermürbung des Meniskus durch dauernde Fehl- oder einseitige Belastung voraus. Ständige absolute Fixierung des Unterschenkels, bedingt durch den stollenbeschlagenen Fußballschuh, auch beim Trainingsspiel, einförmige Trainingsbelastung beim Springen, ständige Überlastung bei Beinfehlformen, beispielsweise X-Beinen und Knicksenkfüßen, oder auch einförmige berufliche Überlastung, wie bei Bergarbeitern oder Fließbandarbeitern, gehören zu den Faktoren, die die Verletzungsgefahr erhöhen. Das erste Anzeichen einer beginnenden Schädigung ist der Schmerz. Er zeigt an, dass eine Belastungsänderung, ohne jedoch schmerzlindernde Medikamente anzuwenden, eintreten muss, weil nur sie eine Verletzung rechtzeitig verhindern kann, schmerzstillende Medikamente aber nur das momentane Schmerzgefühl beseitigen können.

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Überforderung & Überlastung beim Sport

Eine andere Verletzung am Bein, die durch Überforderung und Überlastung ausgelöst wird, ist der Achillessehnenriss. Aber auch er kann vermieden werden, wenn die Belastungsanforderung früh genug mit der Leistungsfähigkeit und mit dem Können des Betreffenden abgestimmt wird und schmerzstillende Infektionen jeglicher Art vermieden werden.

Wir sehen also, dass den meisten oder besser allen Sportverletzungen und Sportschäden vorgebeugt werden kann, wenn die Leistungsforderung in vernünftigen Grenzen gehalten wird und mit dem Leistungsvermögen des einzelnen übereinstimmt. Der Mediziner hat zusammen mit dem Pädagogen im Hinblick auf den Sport die Aufgabe aufzuklären und so zu helfen, dass Schäden vermieden werden, damit der gesundheitsfördernde Wert des Sports allen zugute kommt.

Gute Bewegungsschulung, ausgeprägte Reaktionsschnelligkeit und die Zunahme der Muskelkraft sind das beste Mittel gegen Unfälle und Verletzungen aller Art, die den Menschen alltäglich gefährden. Darüber hinaus steigert die allseitige Sportlichkeit die Widerstandskraft des Körpers gegenüber Krankheiten jeder Art und erhöht gleichzeitig das Lebensgefühl. Aus dieser Sicht betrachtet, bedeutet ständige, richtig angeleitete sportliche Betätigung eine Vorbeugung für Verletzungen und Erkrankungen.

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