Wie Sie Ihre Flugangst in den Griff bekommen können
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Flugangst ist eine Phobie gegen das Fliegen. Es ist eine psychische Erkrankung, die recht häufig auftritt. Betroffene können schon beim Anblick eines Flugzeugs Panikattacken bekommen und das Betreten eines Flughafens ist fast unmöglich. Steht ein Flug unmittelbar bevor, zeigen die Patienten allerhand Symptome, Kontrollverlust über den eigenen Körper und Panikattacken sind nur einige davon. Dabei gibt es zahlreiche Therapiemöglichkeiten, um die Ihnen helfen, Ihre Flugangst in den Griff zu bekommen.
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Woher kommt Flugangst
Woher die Flugangst genau kommt, ist wissenschaftlich nicht erforscht. Sie kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel die Warnung vor dem Unbekannten. Ein weiterer Grund für die Flugangst wäre das Ausgeliefertsein, betroffene Menschen wissen, dass sie in einer Notsituation nicht eingreifen können. Turbulenzen während des Flugs können diese Leute gar nicht ertragen und auch nicht, wenn die Flughöhe drastisch sinkt.
Die Flugangst macht sich also immer dann bemerkbar, wenn der Mensch in einem Flugzeug sitzt und weiß, dass selbst in Notsituationen nichts zu machen ist. Betroffene realisieren sehr schnell, dass ein Flugzeug-Absturz meist tödlich endet. Die Flugangst kann auch von einer psychischen Vorbelastung herrühren, gerade Höhenangst ist ein typisches Merkmal. Oft reichen bereits kleine Schritte, um sich von Flugangst zu befreien.
Platzwahl macht den Unterschied
So können sich Betroffene wenigsten ein bisschen beruhigen, denn bei einem Brand oder bei einer Bruchlandung, ist der Notausgang in der Nähe. In diesem Szenario zählt jede Sekunde, die übrigen Passagiere richten sich nicht immer nach den Anweisungen des Flug-Personals. Es sollten also keine Hindernisse, den Weg zum Notausgang versperren.
Tag des Abflugs: Vermeiden Sie Stress & Hektik
Am Tag des Abflugs sollten Stress und Hektik tunlichst vermeiden werden. Schon Tage vorher steigt bei Betroffenen der Stress-Pegel. Sie haben einfach das Gefühl, dass sie auf eine große Katastrophe zusteuern. Also darf den Leuten nicht noch zusätzlich Stress und Hektik gemacht werden. Die Reise sollte genau geplant werden, der Abreisetag darf nicht noch durch kurzfristige Besorgungen erschwert werden.
Vielmehr müssen die Koffer rechtzeitig gepackt werden und alle benötigten Utensilien müssen schon im Vorfeld bereitliegen. Betroffene sollten ruhig mal die Reise im Kopf durchspielen, denn es ist ein beruhigendes Gefühl, alles in die Wege geleitet zu haben. Auch der Weg zum Flughafen sollte nicht unbedingt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel stattfinden, stressigen Verkehrssituationen dürfen Menschen mit Flugangst keineswegs ausgesetzt werden.
Ein Taxi wäre hier deutlich sinnvoller. Die Flugangst darf nicht verleugnet oder bekämpft werden, Nervosität ist aber vollkommen in Ordnung. Mut zu haben, während man sich ängstlich fühlt, steigert die Nervosität nur noch und fördert die Angst.
Beruhigungsmittel nur im Notfall nehmen
Beruhigungsmittel sind nur etwas für den Notfall, es gibt andere Entspannungsübungen. Sind die Muskeln entspannt, lässt auch das Angstgefühl nach. Ein gutes Mittel ist auch die Ablenkung. Ein gutes Buch, entspannende Musik oder unterhaltsame Gespräche mit dem Flug-Nachbarn helfen. Hingen sind Kaffee und alkoholische Getränke nicht die richtige Wahl, der ohnehin schon gestresste Organismus wird nur noch weiter belastet.
Besser ist Tee oder stilles Wasser. Das Hungergefühl darf ebenfalls nicht aufkommen, vor oder während der Reise sollte der Appetit befriedigt werden. Alkohol und Medikamente sind nicht das geeignete Mittel, um die Flugangst zu bekämpfen. Die Angst wird zwar vordergründig bekämpft, aber sie bleibt.
Atem- & Entspannungsübungen
Atem- und Entspannungsübungen könnten ebenfalls helfen. Eine Kombination aus Atemübungen und Muskelentspannung sind ein hervorragendes Mittel, das überall angewendet werden kann. Dazu werden beide Hände auf den Bauch gelegt und gleichzeitig die Schultern nach oben gezogen. Diese Haltung sollte etwa zehn Sekunden anhalten.
Dann wird ausgeatmet und die Schultern werden wieder gesenkt. Diese Übung sollte fünfmal wiederholt werden, die Schultermuskulatur wird entspannt. Betroffene zeigen oft eine kurze Atmung, bei der hastig ein- und ausgeatmet wird. Auch das kann vermieden werden, eine Bauch-Atmung wirkt der „falschen“ Atmung entgegen. Wichtig dabei ist, dass doppelt so lange ausgeatmet wird, wie eingeatmet.
Professionelle Hilfe: Therapie als Mittel
Da letzte Mittel ist eine Therapie, aber das hängt sicher vom Verlauf und der Stärke dieser Erkrankung ab. Sitzt die Phobie tief, kann nur noch eine Therapie helfen. Ein Psychologe muss die Flugangst natürlich einwandfrei diagnostizieren und im weiteren Verlauf der Behandlung muss die Ursache festgestellt werden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn oft basiert die Flugangst auf einem Ereignis, das lange zurückliegt.
Bereits in jungen Jahren können negative Erlebnisse gemacht werden und die führen dann später zur Flugangst. Kinder empfinden manche Situationen als unkontrollierbar, das zeigt sich häufig beim Einsperren in einem Raum und sogar beim Hänseln durch Gleichaltrige. Beim Erkennen der Flugangst muss ein Experte hinzugezogen werden, aber dann ist die Flugangst heilbar. Die Therapie kann jedoch durchaus mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
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