Brackets
Brackets (engl.: Klammern) Ist ein Begriff aus der Kieferorthopädie. Es handelt sich um Befestigungselemente für feste Zahnspangen, die die Form kleiner Plättchen / Knöpfchen haben und zur Zahnregulierung dienen.
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Was sind Brackets?
Immer mehr Menschen lassen sich heute „ihre Zähne richten“. Waren es früher fast nur Teenager, sind es heute auch viele Erwachsene um die 40 Jahre, die nach einer möglichst optisch eleganten Korrekturlösung suchen.
Die Kieferorthopäden verfügen heute über eine breite Palette unterschiedlicher Systeme, die möglichst unsichtbar für ein schöneres Lächeln sorgen. Immerhin waren es Stars wie Tom Cruise oder Faye Dunaway, die vor einigen Jahren vorgemacht haben, dass Brackets auch für Erwachsene salonfähig geworden sind. Erstmals wurden derartige „Zahn-Apparaturen“ 1728 in Frankreich erwähnt.
1916 wurde erstmals eine dreidimensionale Regulierung der Zähne möglich. Diese Technik diente als Basis für die modernen Brackets. Heute gibt es Brackets in vielen unterschiedlichen Ausführungen: Die optisch auffälligen Metallspangen von früher haben inzwischen längst „Konkurrenz“ von transparenten Materialien bekommen.
Formen, Arten & Typen
Doch aufgrund ihrer Nickelanteile, werden Brackets heute vermehrt auch aus anderen Materialien gefertigt. Beispiel: Keramikbrackets - sie sind aufgrund ihrer Transparenz sehr unauffällig und werden gerne bei Erwachsenen verwendet. Wenn es um die Unauffälligkeit geht, können Brackets auch auf der Innenseite der Zähne verklebt werden, dann heißen sie Lingualbrackets, im Gegensatz zu den Brackets auf der Außenseite, die Bukkalbrackets genannt werden.
Keramik- und Metallbrackets können - aus Kostengründen - beispielsweise aber auch hervorragend kombiniert werden. Weitere Materialien sind Gold, Titan oder Komposit.
Aufbau, Funktion & Wirkungsweise
Brackets werden mit einer speziellen Klebetechnik direkt auf die Zähne verklebt und mit durchlaufenden Drähten (Bögen) verbunden. Diese Bögen aus elastischem Metall laufen durch einen horizontalen Schlitz (Schloss / Slot) auf der Rückseite der Brackets.
Durch die feste Anbringung der Spange wird permanent Druck auf die Zähne ausgeübt, durch den die Zahnstellung korrigiert werden kann. Genau genommen sind die Brackets kleine „Technikwunder“: Über Stärke und Ausformung des elastischen Metallbogens wird bestimmt, in welcher Stellung die Zähne später stehen sollen. Ein Standardbracket besitzt zwei Flügel, die zur Befestigung des Bogens dienen und wird Zwillings-Bracket genannt. Manchmal kommen auch Brackets mit nur einem Flügel zum Einsatz, diese heißen Single-Brackets.
Von selbstligierenden Brackets wird gesprochen, wenn zur Einbindung der Metallbögen auf zusätzliche Gummis oder Metallligaturen verzichtet wird. Selbstligierende Brackets haben den Vorteil, dass sie die Reibung beim Bewegen der Zähne erheblich mindern. Damit die Behandling möglichst schmerzarm ist, werden heute auch thermoelastische Bögen eingesetzt. Sie haben eine genau definierte Kraftangabe und sind besonders flexibel.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Die Wahl besteht jeweils zwischen festsitzenden und herausnehmbaren Zahnspangen. Vorteil der festen Zahnspangen - Brackets genannt - ist, dass die Korrektur der Zahnstellung wesentlich schneller vonstatten geht als bei einer herausnehmbaren Variante. Die Behandlung mit einer festen Zahnspange lässt sich darüber hinaus zeitlich noch optimieren, wenn nicht vorkonfektionierte, sondern individualisierte Bögen verwendet werden. Dabei kann das manchmal lästige Ziehen beispielsweise durch selbstligierende Brackets wesentlich reduziert werden.
Auch was die Ästhetik angeht, wurden bei den Brackets große Fortschritte gemacht. Sowohl Brackets als Bögen gibt es mittlerweile aus Materialien, die fast unsichtbar sind. Außerdem kann die Zahnspange auch an der Innenseite der Zähne angebracht werden. Besonders auch die kleine Brackets - Speed-Brackets genannt - tragen dazu bei, die Korrektur möglichst optisch unauffällig durchzuführen.
Quellen
- Ott, R., Vollmer, H.P., Krug, W.: Klinik- und Praxisführer Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2003
- Schumacher, G.-H., Gente, M.: Odontographie – Anatomie der Zähne und des Gebisses. Hüthig, Heidelberg 1995
- Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2016