Zahnspange

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Zahnspange ist ein Hilfsmittel aus der Zahnmedizin, das bei der Korrektur von Fehlstellungen der Zähne und/oder des Kiefers eingesetzt wird. Je nach genauem Einsatzgebiet existieren verschiedene Modelle der auch Zahnklammern genannten Apparaturen. Sie werden entweder vom Zahnarzt oder von einem speziell ausgebildeten Kieferorthopäden angebracht.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Zahnspange?

Eine Zahnspange ist ein Hilfsmittel aus der Zahnmedizin, das bei der Korrektur von Fehlstellungen der Zähne und/oder des Kiefers eingesetzt wird.

Zahnspangen, auch als Zahnklammern oder abkürzend Klammern bekannt, werden in der Zahnmedizin eingesetzt, um Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers zu korrigieren.

Die dazu verwendeten Apparaturen werden entweder fest oder herausnehmbar im Mund getragen, wodurch auf Dauer eine Korrektur der Zahnstellung oder auch des Kiefers erreicht werden kann. Meist werden Zahnspangen von Jugendlichen getragen, die sich noch im Wachstum befinden, da dies positiv für eine Verbesserung der Zahn- und Kieferstellung genutzt werden kann.

Durchschnittlich dauert die Behandlung mit einer Zahnspange zwei bis vier Jahre, abhängig von der individuellen Entwicklung und der Art der anfänglichen Fehlstellung. Die Kosten dafür werden bei Minderjährigen oftmals vollständig von der Krankenkasse übernommen.

Formen, Arten & Typen

Zahnspangen unterscheiden sich grob in festsitzende und herausnehmbare Modelle. Herausnehmbare Klammern werden entweder in den Ober- oder in den Unterkiefer eingesetzt und können beispielsweise beim Essen oder sportlichen Betätigungen entfernt werden, was von vielen Betroffenen als angenehm empfunden wird.

Allerdings muss hier darauf geachtet werden, dass die Zahnspange, wie vom Kieferorthopäden vorgeschrieben, täglich für eine bestimmte Stundenanzahl getragen wird; ansonsten kann der Erfolg der Therapie gefährdet sein.

Bei den festsitzenden Zahnspangen werden sogenannte Brackets fest auf den einzelnen Zähnen angebracht und mit einem Draht verbunden. So können die Zähne über einen Zeitraum von mehreren Monaten bzw. Jahren Stück für Stück in die gewünschte Position gedrückt werden.

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Die genaue Funktionsweise der einzelnen Zahnspangen hängt vom jeweiligen Modell ab. Herausnehmbare Klammern werden besonders dann eingesetzt, wenn sich der Patient noch im Zahnwechsel befindet.

Die sogenannten aktiven Platten lenken die Bewegung des Wachstums in die richtige Richtung und können im Kiefer so Platz für die bleibenden Zähne schaffen. Bei bereits bleibenden Zähnen können Zahnspangen mit aktiven Platten verwendet werden, die geringere Bewegungen verursachen und so die Stellung der Zähne positiv verändern.

Herausnehmbare Zahnspangen werden nach dem Anfertigen eines Gebiss- und Kieferabdrucks individuell angefertigt. Festsitzende Zahnspangen korrigieren die Stellung der Zähne mithilfe eines Drahtes, der über auf den einzelnen Zähnen sitzenden Brackets verbunden ist. Die Spannung des Drahtes kann nach und nach auf Wunsch vom Kieferorthopäden erhöht werden. So kann die Position der Zähne im Laufe der Zeit langsam verändert werden.

Festsitzende Zahnspangen können in jedem Lebensalter eingesetzt werden, denn die langsamen Positionsveränderungen sind auch bei Erwachsenen mit ausgewachsenen Kiefern möglich. Wird eine Zahnspange getragen, muss der Sitz dieser zusammen mit dem individuellen Fortschritt regelmäßig vom behandelnden Kieferorthopäden kontrolliert werden, um eine optimale Entwicklung zu gewährleisten.

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Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Zahnspangen werden in der Zahnheilkunde verwendet, um verschiedene Arten von Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers zu korrigieren. Insbesondere bei Jugendlichen kommen die mechanischen Apparaturen zum Einsatz, um vorliegende Fehlstellungen frühzeitig zu korrigieren.

Auf diese Weise lassen sich spätere chirurgische Eingriffe vermeiden, die zur Korrektur schwerer Fehlstellungen eventuell stattfinden müssten. Auch damit verbundene psychische Belastungen oder Probleme beim Sprechen oder Kauen, die mit einer Zahn- oder Kieferfehlstellung einhergehen könnten, können so frühzeitig vermieden werden. Ob die Behandlung mit einer Zahnspange notwendig ist, kann der behandelnde Zahnarzt oder Kieferorthopäde nach einer eingehenden Untersuchung feststellen.

In diesem Zuge kann auch entschieden werden, welches Spangenmodell sich für den individuellen Fall am besten eignet. Dabei sollte auch in Betracht gezogen werden, dass festsitzende Spangen zwar durch das dauerhafte Tragen unter Umständen einen besseren Erfolg versprechen, für den Betroffenen aber teilweise auch unangenehm empfunden werden können. So lassen sich herausnehmbare Spangen beispielsweise besser reinigen und können so das Kariesrisiko durch Speisereste verringern. Bei der Wahl der richtigen Zahnspange kann der Kieferorthopäde behilflich sein.

Quellen

  • Gernet, W. et al: Zahnärztliche Prothetik, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, Stuttgart 2011
  • Goldschmidt, A. & Hilbert, J.: Zahnärztliche Prothetik, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, Stuttgart 2011
  • Reitemeier, B.: Einführung in die Zahnmedizin, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006

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