Gesundheit und Heilung durch Sauna und Wellness

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sollten sie einmal nach Finnland kommen, gleichgültig, ob sie dann in der Stadt oder auf dem Land sind, eine Einladung in die Sauna zum Wellness ist ihnen sicher.

Inhaltsverzeichnis

Sauna ist gesund

Die Sauna ist ein Heißluftbad mit trockener Wärme, das heißt, die Luftfeuchtigkeit liegt mit 20 bis 30 Prozent extrem niedrig.

Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass dem Finnen die Benutzung dieser Badeeinrichtung ebenso wichtig erscheint wie das tägliche Brot. Aus frühester geschichtlicher Überlieferung wissen wir, dass der häufige Gebrauch von Dampfbädern und Schwitzbädern schon in der Antike bekannt war.

Im Mittelalter kamen solche Einrichtungen in Deutschland wieder aus der Mode, im hohen Norden aber hat sich diese Badeform bis auf den heutigen Tag ihre Beliebtheit erhalten. Heute begegnen wir der Sauna auch wieder in Deutschland in zunehmendem Maße, und der Kreis ihrer Anhänger wird immer größer. Die Frage, was denn eigentlich das Prinzip des Saunabades ist, worin seine Wirkung besteht, gewinnt damit natürlich erneutes Interesse.

Mancher ist zuerst etwas entsetzt, wenn er hört, dass man sich in der Sauna einer Temperatur von mehr als 100 Grad aussetzt, und die erste Frage lautet dann meist: „Bekommt man denn keinen Herzstillstand, wenn man nach solcher Erhitzung in kaltes Wasser springt bzw. sich damit übergießen lässt?“ Man kann die Ängstlichen aber durchaus beruhigen.

Die Sauna ist ein Heißluftbad mit trockener Wärme, das heißt, die Luftfeuchtigkeit liegt mit 20 bis 30 Prozent extrem niedrig. Man baut sie hauptsächlich aus Holz, größere Saunen in öffentlichen Thermen, Wellness-Hotels oder Bädern werden mit saugfähigem Holz ausgekleidet.

Auf einem einfachen Feuerherd bringt man in der Sauna Granitsteine zum Glühen, so machen es z.B. die finnischen Bauern, man kann den Saunaofen auch mit Strom oder Gas beheizen. Die Temperatur in der Sauna hat auf Grund der physikalischen Gesetze ein starkes Gefälle. Unter der Decke werden meist über 100 Grad gemessen, während es am Fußboden etwa nur 40 Grad sind.

Wie funktioniert eine Sauna?

Betritt man unbekleidet die Sauna, bedeckt sich die Haut sofort mit einer dünnen Schweißschicht. Bei dem geringen Wassergehalt der Luft verdunstet sie sofort, wodurch die Körpertemperatur in erträglichen Grenzen gehalten wird. Diese physiologische Schutzwirkung durch Schweißverdunstung bewirkt, dass selbst bei 20minütigem ununterbrochenem Aufenthalt in der Sauna die Kerntemperatur nur auf 38 bis 39 Grad steigt. Ein ganz einfacher Versuch macht den Vorgang deutlich. Bläst man auf die Haut, so stellt man zunächst mit Erstaunen fest, dass keine Abkühlung, sondern im Gegenteil eine Hitzewirkung auftritt.

Das ist leicht zu erklären. Der schützende Dampfmantel, aus Schweiß gebildet, wird durch das Blasen beseitigt, und damit kann die Hitze direkt auf die Haut einwirken. Individuell unterschiedlich setzt nach 5 bis 10 Minuten in der Sauna ein sehr starker Schweißfluss ein, so dass bei 2 bis 3 Durchgängen von je 15 Minuten bis zu 1 ½ Liter Flüssigkeit ausgeschieden werden können.

Welche Wirkung übt die Sauna nun auf den Organismus aus? Mit dem Schweiß werden Salze der verschiedensten Art ausgeschieden. Diesem Vorgang wird vor allem von Laien als Entschlackung eine große Bedeutung beigemessen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben auch nachgewiesen, dass es durch die Sauna zur Aktivierung bestimmter Drüsen mit innerer Sekretion vor allem der Hirnanhangdrüse und der Nebenniere, kommt.

Herz & Kreislauf in der Sauna

Am wichtigsten sind aber die Wirkungen auf die Funktionen des Herzens und des Kreislaufs über den vegetativen Anteil des Nervensystems. In der Saune nimmt die Pulsfrequenz etwas zu, am stärksten bei Menschen mit niedrigem Blutdruck, weniger bei solchen mit erhöhtem Blutdruck.

Für das Herz könnte somit der starke Wärmereiz eine gewisse Belastung sein. Auf der anderen Seite werden aber die Hautgefäße stark erweitert, was durch die hochrote Färbung der Haut sichtbaren Ausdruck findet, und durch die Verminderung des Widerstands an der Peripherie wird der Blutkreislauf wiederum entlastet.

In Finnland, wo man mit der Sauna sehr große Erfahrungen hat, vertritt man die Meinung, dass jeder, der noch selbst in die Sauna laufen kann, diese auch verträgt. Es wurden sehr eingehende Untersuchungen unternommen, um einen Einblick in die Herz- und Kreislaufbelastung in allen Phasen des Saunabades zu erhalten, während der Erhitzung und Abkühlung durch das kalte Bad und der anschließenden Ruhepause.

Kreislaufbelastung in der Sauna

In Finnland, wo man mit der Sauna sehr große Erfahrungen hat, vertritt man die Meinung, dass jeder, der noch selbst in die Sauna laufen kann, diese auch verträgt.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Kreislaufbelastung durch den Wärmereiz in der Sauna ganz gering, bei der plötzlichen Abkühlung etwas größer ist, aber zu keinem Zeitpunkt der Belastung gleichkommt, die 20 Kniebeugen verursachen.

Fasst man also die Wirkung der Sauna auf den Organismus zusammen, dann steht die Reaktion des vegetativen Anteils des Nervensystems im Vordergrund, das bekanntlich die Organ- und Kreislauffunktionen unseres Körpers mehr oder minder automatisch steuert. Daraus ergeben sich die Anwendungsmöglichkeiten: Sie liegen vor allem auf der vorbeugenden Seite.

Bei unseren Lebensgewohnheiten, die noch so viele Züge eines der wissenschaftlichen Erkenntnis widersprechenden Verhaltens und damit Belastungserscheinungen gerade an jenen Organen hervorrufen, die der Steuerung des vegetativen Nervensystems unterliegen (das zeigt sich in erhöhten und niedrigen Blutdruckwerten, Herzkranzverengung, Migräne, aber auch Zwölffingerdarmgeschwüren usw.) gewinnt diese Art des vorbeugenden Kreislauftrainings und Stoffwechselanteils eine ganz außerordentliche Bedeutung.

Gestörte Funktionen werden durch die Einwirkung auf das vegetative Nervensystem und darüber hinaus auf bestimmte Drüsen mit innerer Sekretion besser reguliert, sofern, auch sonst die gesamte Lebensweise entsprechend umgestellt wird. Insbesondere durch Reduzierung von Übergewicht, Rauchen und Sicherung von ausreichend viel Schlaf.


Gesundheit & Heilwirkung der Sauna

Aber auch bei Kreislauferkrankungen selbst hat die Sauna einen günstigen Einfluss. In der Medizin setzt sich bekanntlich immer mehr die Auffassung durch, dass auch kranke Organe durch Übung in ihrer Leistung gebessert werden können. Die maximale Erweiterung des Blutgefäße, ihr anschließendes Zusammenziehen durch den Kältereiz sind gewissermaßen Trainingsübungen der Gefäße, die auch dem geschädigten Organ erlauben, sich besser veränderten Bedingungen anzupassen.

Selbst Menschen mit Angina pectoris vertragen im allgemeinen einen Gang in die Sauna sehr gut, desgleichen Patienten mit hohem Blutdruck. Doch hier müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der anschließenden Abkühlung beachtet werden.

Es versteht sich von selbst, dass solche Patienten vorher einen Arzt zu Rate ziehen sollen, der mit der Anwendung der physikalischen Heilmethoden, zu denen auch die Sauna gehört, vertraut ist. Ungeeignet sind solche Bäder eigentlich nur bei Herzfehlern, die eine so stark eingeschränkte Anpassungsbreite haben, dass schon bei geringsten Anstrengungen Atemnot auftritt. Selbst Schwangere Frauen vertragen bis in die letzten Monate eine Sauna, allerdings sollte man nicht erst während der Schwangerschaft damit beginnen.

Gute Erfolge hat die Sauna auch bei Erkältungskrankheiten, sofern sie nicht mit hohem Fieber verlaufen. Bei Bronchitis und Luftröhrenentzündung wird der Krankheitsverlauf abgekürzt, selbst manche Fälle von Asthma bronchiale bronchiale werden günstig beeinflusst. Wenn wir davon ausgehen, dass die Sauna auf Grund der bereits beschriebenen Allgemeinwirkungen eine Trainingsbehandlung ist, dann ergibt sich daraus logischerweise die Schlussfolgerung, dass man bei den ersten Malen nicht übertreiben darf.

Anfangs sollte man nicht länger als 10 Minuten in der Sauna bleiben, sich dann abkühlen, und nur noch einen zweiten Durchgang machen. Allmählich kann man die Zeit auf 15, eventuell auch auf 20 Minuten steigern und dreimal den Wechsel zwischen Sauna und Abkühlung (Untertauschen oder Übergießen) vollziehen.

In dieser Weise angewendet, werden die gesundheistfördernden Faktoren der Sauna bald spürbar. Mancher Leistungssportler hat ihre konditionsfördernde und leistungssteigernde Wirkung schätzen gelernt. Sie kann noch verstärkt werden durch Massage, die zweckmäßigerweise zwischen den einzelnen Saunagängen und nicht zum Schluss des Saunaganges durchgeführt werden soll. Das in Finnland bekannte Schlagen mit Birkenzweigen während des Saunabades hat den gleichen Effekt.

Wir können nur begrüßen, dass bei uns in Deutschland die Sauna an Popularität gewinnt. So mancher besitzt gar selbst eine eigene Sauna im Haus oder im Garten.

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