Fieber
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Fieber, auch die Pyrexie, ist ein Zustand erhöhter Körpertemperatur, der meistens als Begleiterscheinung der Abwehr gegen eindringende lebende Mikroorganismen oder andere als fremd erkannte Stoffe auftritt, sowie seltener im Rahmen anders verursachter Entzündungsvorgänge, Traumata oder als Begleiterscheinung bei manchen Tumoren vorkommt. Fieber ist zu unterscheiden von der erhöhten Temperatur.
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Was ist Fieber?
Als Fieber wird eine Erhöhung der Körpertemperatur bezeichnet. Von Fieber spricht man beim Menschen, wenn er seine Normaltemperatur überschreitet, die zwischen 36°C und 37,9°C liegt. Ab 38°C spricht man von leichtem Fieber, gefährlich wird der Zustand, wenn die Temperatur 40°C übersteigt. Fieber äußert sich nicht nur dadurch - der Patient fühlt sich gleichzeitig abgeschlagener und kranker, je höher seine Körpertemperatur steigt. Er schwitzt häufig auch und kann an weiteren Begleiterscheinungen leiden.
Die hiermit verbundenen Vorgänge beruhen auf komplexen physiologischen Reaktionen, zu denen unter anderem eine, vom Organismus aktiv herbeigeführte, geregelte und begrenzte Erhöhung der Körpertemperatur gehört. Letztere entsteht infolge einer Temperatursollwertänderung im hypothalamischen Wärmeregulationszentrum. Fieber ist damit ein Beispiel für eine regulierte Änderung der Homöostase.
Entgegen einem häufig vorkommenden Missverständnis ist Fieber damit in den meisten Fällen nicht Ursache von Krankheit, sondern Teil der Antwort des Organismus auf Krankheit. Entsprechend ist es zwar eine häufige Praxis, Fieber ab einer bestimmten Höhe symptomatisch zu senken, um vermeintlichen Schaden vom Kranken abzuwenden; diese häufige Praxis entspricht aber oft nicht dem Forschungsstand der Fieberphysiologie. Anstelle einer routinemäßigen Senkung des Fiebers ab einer bestimmten Temperatur sollte sich eine symptomatische Therapie an der Befindlichkeit und an sekundären Risiken des Fiebers für bestimmte Patientengruppen orientieren.
Ursachen
Fieber ist eine Immunreaktion des Körpers gleichwarmer Organismen, zu denen alle Säugetiere und damit auch der Mensch gehören. Sie reagieren damit auf das Eindringen lebender Fremdkörper und versuchen auf diese Weise, sie abzutöten. Das Funktionsprinzip ist einfach: Fieber greift die Enzyme an, die zur Gruppe der Proteine gehören. Diese sind für die Stoffwechselvorgänge und viele andere wichtige Prozesse im Körper aller Lebewesen erforderlich.
Allerdings können sie nur bei bestimmten Temperaturen überleben, ansonsten werden sie irreversibel zerstört - dieses Temperaturoptimum ist bei jedem Lebewesen unterschiedlich. Die so genannte Denaturierung der Enzyme zeigt sich beispielsweise am Spiegelei: Wenn es erhitzt wird, färben sich die Proteine weiß und kehren nicht wieder in ihren Ausgangszustand zurück. Passiert das im Lebewesen, stirbt es - auf diese Weise tötet der Körper unter anderem Bakterien ab.
Bei Verletzungen oder offenen Wunden erhöht der Körper oft präventiv die Temperatur im entsprechenden Bereich. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass eindringende Bakterien dort einen angenehmen Lebensraum vorfinden. Auch bei Prellungen oder anderen Verletzungen kann der Körper mit Fieber reagieren. Einige Tumoren lösen ebenfalls Fieber im Körper aus. Das Fieber entsteht in diesen Fällen durch komplexe Verkettungen von Reaktionen und tritt nicht immer auf. Es ist meist von anderen Symptomen begleitet, die ebenfalls durch die Neubildung entstanden sind.
Krankheiten mit diesem Symptom
Diagnose & Verlauf
Besteht der Verdacht auf Fieber, kann jenes entweder durch einen Arzt oder den Betroffenen beziehungsweise einem Verwandten/Bekannten durch Messen der Körpertemperatur diagnostiziert werden.
Dies geschieht mit der Hilfe eines Fieberthermometers, das gewöhnlich unter die Achseln oder in den Anus gesteckt wird. Bereits ab 37,6°C sprechen Ärzte von einer erhöhten Temperatur. Zusätzlich wird der Arzt nach begleitenden Symptomen fragen - bei einem grippalen Infekt treten beispielsweise Husten oder Kopf- und Gliederschmerzen auf. Blut- und Stuhluntersuchungen zur Bestimmung der Entzündungswerte runden die Diagnose ab.
Da verschiedene Fieberarten existieren, kann nicht von dem Verlauf gesprochen werden. Allerdings fällt bei den jeweiligen Kurven auf, dass jene Auf- und Abstiege aufweisen. Erstere sind oftmals schnell, während das Absinken langsamer vonstattengeht. Höchstwerte lassen sich zu bestimmten, immer gleichen Zeiten beobachten (beispielsweise immer mittags oder abends).
Krankheiten
- Erkältung
- Bronchitis
- Angina tonsillaris
- Grippe
- Scharlach
- Masern
- Röteln
- Windpocken
- Typhus
- Syphilis
- Magen Darm Grippe
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Gelbfieber
- Fleckfieber
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Fieber gilt vielen Menschen als eindeutiges Krankheitszeichen. Andere fragen sich, inwieweit Fieber tatsächlich Anlass zu einem Arztbesuch ist. Körpertemperaturwerte zwischen 38 °C und 39 °C gelten als mäßiges Fieber, die Messwerte darüber als hohes Fieber.
Wer sich trotz mäßigem Fieber einigermaßen gut fühlt und auch an keiner chronischen Erkrankung leidet, kommt oft mit Hausmitteln zurecht und benötigt keinen Arzt. Bei einer Körpertemperatur von 39 °C aufwärts ist ein Arztbesuch anzuraten. Chronisch Kranke, Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sollen spätestens bei hohem Fieber auf jeden Fall einen Arzt konsultieren.
Fieber ist nicht ausschließlich als Symptom einer Erkältungskrankheit oder anderer Infektionen zu betrachten. Fieber kann eines unter vielen Symptomen einer eventuell sogar lebensbedrohenden Erkrankung sein wie zum Beispiel Krebs. Bei Globetrottern ist bei einem nach Reiserückkehr auftretenden Fieber stets auch an eine Tropenkrankheit wie Malaria zu denken. Rheuma und andere Autoimmunerkrankungen verursachen ebenfalls häufig Fieber.
Die Behandlung des Fiebers durch einen Arzt ist vor allem bei hohem Fieber klüger, als das Fieber allein durchzustehen. Ein erfahrener Arzt weiß dazu, wann ein Fieber unter seiner Kontrolle zum Heilungsprozess beiträgt und wann er besser Fieber senkende Mittel verordnet. Hinzu kommt, dass Fieber den Körper allmählich immer mehr schwächt und ein Arztbesuch zusätzlich zum Fieber anstrengt.
Behandlung & Therapie
Unabhängig von der Ursache, wird Fieber zunächst mit antipyretischen Mitteln behandelt, die das Fieber senken sollen. Bekannte Mittel sind beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen. Wenn die Ursache des Fiebers medizinisch behandelt werden kann, ist es eine unerwünschte, unnötige Reaktion, die den Menschen nur in Gefahr bringt. Steigt seine Körpertemperatur höher als 40°C, denaturieren seine eigenen Enzyme und er tötet sich mit dem Fieber selbst.
Tritt Fieber als Reaktion auf das Eindringen von Bakterien auf, wird mit Antibiotika behandelt. Diese werden beispielsweise in Form von Tabletten verabreicht oder als Salbe auf Wunden aufgetragen. Auch Viren können Fieber auslösen, beispielsweise bei der Grippe. In diesem Fall wird ein Neuraminidase-Hemmer verabreicht, der die Viren an der weiteren Ausbreitung hindert.
Bei Fieber ist der Flüssigkeitsbedarf gesteigert, deshalb ist hier besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. In der ersten Phase, in der vielfach auch Schüttelfrost empfunden wird, sollte Wärmeverlust des Körpers vermieden werden. Kühlende Maßnahmen sind sinnvoll bei extrem hohen Temperaturen, dann werden z. B. Eisbeutel in den Leisten platziert.
Körperliche Schonung, also Vermeidung von körperlichen und geistigen Überanstrengungen, ist empfehlenswert. Fieber über 40 °C muss durch fiebersenkende Therapie behandelt werden. Speziell Kinder und ältere Menschen sind empfindlich gegenüber hohem Fieber. Bei Kleinkindern können Fieberkrämpfe insbesondere nach schnellem Fieberanstieg auftreten.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Fieber
Aussicht & Prognose
Bei Fieber muss der Patient in der Regel nicht in ein Krankenhaus und auch nur in seltenen Fällen zu einem Arzt. Fieber wird immer dann ausgelöst, wenn sich der Körper gegen einen Virus oder eine Infektion wehrt und ist meistens der Vorreiter einer Erkältung und einer Grippe.
Wer an Fieber leidet, sollte dem Körper vor allem viel Ruhe und Entspannung geben. Durch die Ruhe kann sich das Immunsystem wieder regenerieren. In den meisten Fällen fällt das Fieber bei den Patienten schon nach wenigen Stunden oder höchstens nach einigen Tagen ab.
Mit Fieber sollte der Betroffene auf keinen Fall zur Arbeit gehen und auch andere körperliche Tätigkeiten vermeiden, denn dadurch wird der Körper stark angestrengt, was die Heilung verlangsamt. Sollte das Fieber relativ hoch sein, so können auch Medikamente eingenommen werden, welche das Fieber lindern. Dazu gehören vor allem Schmerzmittel, die das Fieber auch senken können.
Bei einem sehr hohen und langanhaltendem Fieber muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall könnte das Fieber mit einer schlimmeren Infektion verbunden sein. In den meisten Fällen ist Fieber allerdings recht harmlos und kann durch häusliche Mittel und Bettruhe relativ gut behandelt werden. Für die komplette Regenerierung sollte eine Woche eingeplant werden.
Vorbeugung
Fieber durch Infektionen ist die einzige Form, der man wirksam vorbeugen kann. Vor Erkältungen kann man sich beispielsweise durch warme Kleidung schützen, gegen Grippe kann man sich impfen lassen. Wenn man doch erkrankt, ist Schonung wichtig - außerdem sollte man den Arzt aufsuchen, um die Erkrankung rechtzeitig behandeln zu lassen.
Bei offenen Wunden ist Hygiene das oberste Gebot zur Verhinderung von Fieber. Die Wunde muss nach ärztlicher Anweisung gereinigt, desinfiziert und keimfrei gehalten werden. Präventives Fieber des Körpers kann man mit fiebersenkenden Mitteln behandeln, sollte allerdings den Rat des Arztes dazu einholen.
Das können Sie selbst tun
Fieber tritt in der Regel immer dann auf, wenn der Körper sich gegen einen Virus oder einen anderen Eindringling im Körper wehren muss und dafür die Körpertemperatur erhöhen muss. Daher ist Fieber immer ein Anzeichen für eine Infektion, eine Grippe oder einfach nur eine Erkältung. Meistens verschwindet das Fieber von allein, ohne dass der Patient etwas dagegen tun muss.
Es ist wichtig, dem Körper Ruhe und Möglichkeit zur Erholung zu bieten. Bettruhe beschleunigt die Heilung. Wenn das Fieber hoch ist, kann der Patient auch mit Medikamenten nachhelfen. Hier können fiebersenkende Medikamente wirksam sein. Sie sollten aber nur in einem geringen Maße eingenommen werden, da sie relativ schwer für den Magen zu verdauen sind. Ein Arzt muss nur dann aufgesucht werden, wenn das Fieber extrem hoch ist und nicht von allein verschwindet. Es ist wichtig, dass bei einem Infekt der Patient viel Wasser zu sich nimmt.
Im Falle eines Infektes durch bestimmte Lebensmittel, sollte hier nur Wasser und magere Kost zu sich genommen werden, um den Magen zu schonen. Um das Fieber immer im Blick zu behalten, ist die Verwendung eines Fieberthermometers sehr ratsam. Dieses ist in jeder Apotheke erhältlich und gibt relativ verlässliche Werte über die eigene Körpertemperatur.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
- Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 266. Auflage. De Gruyter, Berlin 2014
- Silbernagel, S.; Despopoulos, A.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2012