Hanf – die Durian unter den Heilpflanzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 30. Januar 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hanf ist eine uralte Heil- und Nutzpflanze mit einem beträchtlichen Potenzial, die allerdings auch ihre Schattenseiten hat, weil sie bei psychisch labilen Menschen Psychosen auslösen kann. In dieser Hinsicht ist sie die Durian unter den Pflanzen. Die südostasiatische Durianfrucht soll vom Geschmack und Nährstoffgehalt her grandios sein, verbreitet aber einen penetranten Geruch um sich herum.

Das Hanf kann im Gegensatz zur Durian allerdings von seinem Makel befreit werden, indem das psychoaktive THC aus der Pflanze herausdestilliert wird. Dann dominiert bei der Hanfpflanze das Cannabidiol CBD, das in vielerlei Hinsicht der Gegenspieler von THC ist. Wenn CBD nun im Handel ist, sollte der Restbestand von THC nur noch zwischen unbedenklichen 0,3 % und 0,7 % betragen.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung von CBD kurz erklärt

CBD ist ein Cannabinoid aus Hanf und ein Hauptwirkstoff von Cannabis. Im Gegensatz zum THC macht CBD aber nicht süchtig. CBD-Öl enthält Vitamine wie B1, B2 und E, Proteine, Eisen, Magnesium, Kupfer, Kalzium, Natrium, Zink und Phosphor, sowie verschiedene Mineralstoffe wie Kalium.

Die Spuren von Hanf als Bestandteil menschlicher Kulturen kann auf über 5.000 Jahre zurückverfolgt werden. Neben der Heilwirkung war Hanf für die Herstellung von Textilien, Leinen, Papier und Segeltüchern interessant. Der Grundbaustein für die Produktion waren die der Pflanze entnommenen Fasern. Naturvölker nutzten Hanf zudem als Stimulans bei sakralen Zeremonien.

Durch den mit der 1968er Bewegung einhergehenden Wertewandel und die Suche nach alternativen Lebensentwürfen rückte Hanf als Begleiter von rauschenden Festen in den Fokus des allgemeinen Interesses. Dies motivierte Forscher dazu, sich eingehend mit der Grundstruktur der Pflanze zu befassen. In den 1970er Jahren konnten wichtige Geheimnisse von Hanf endlich gelüftet werden. Verstärkt seit der Legalisierung von CBD in der Schweiz im Jahre 2017 wird auch in anderen Ländern interessiert die Frage erörtert, inwieweit das Hanf ohne THC für medizinische Zwecke eingesetzt werden kann.

Die Einnahme von CBD ist als Zigarette, E-Zigarette (Verdampfer), Salbe, Öl, Kaugummi, Shampoo, Gummibärchen, Mundspray und Kapsel möglich. Weitere Informationen zu der Heilsubstanz sind dem Blog CBD360 zu entnehmen. Dieser wird vom CBD-Enthusiasten Cornelius de Luca gepflegt, der sich zum Ziel gesetzt hat, dem „Unwissen, [der] Ignoranz und schlichtweg Ungerechtigkeit seitens der Autoritäten“ gegenüber CBD entgegenzuwirken.

Der medizinische Hintergrund von CBD

Der vielfältige Wirkmechanismus von CBD fußt darauf, dass CBD gleich an mehreren Rezeptorsystemen andockt. Dies ist auch der Hintergrund für den unterschiedlichen Wirkungseintritt von CBD, der bei bestimmten Prozessen fast sofort und bei anderen Prozessen erst in acht Stunden einsetzt.

Vor allem der Einfluss auf das Endocannabinoid-System (ECS), einem wichtigen Teil des menschlichen Nervensystems, führt zu spürbaren Effekten. Mediziner fanden heraus, dass CBD sowohl den auf die Nervenzellen bezogenen CB-Typ 1 als auch den auf Autoimmunzellen gerichteten CB-Typ 2 stimuliert. Unter anderem reguliert das ECS die Schmerzwahrnehmung, das Immunsystem, die Stimmung, verschiedene Ängste, den Schlaf, Appetit sowie die Körpertemperatur.

Interessant ist außerdem die Wirkung von CBD als Antagonist des Rezeptors GPR55, der wiederum mit dem G-Protein verbunden ist. Der Rezeptor GPR55 wurde erst im Jahre 2007 von Forschern identifiziert und ist ebenfalls Bestandteil des ECS. Nach aktuellem Kenntnisstand wirkt der Rezeptor bei der Regulation von Entzündungen mit, was zusätzlich die entzündungshemmende Wirkung von CBD erklärt. Überdies leistet er seinen Beitrag für die Osteoklasten.

Diese mehrkernigen Riesenzellen entstehen aus dem Knochenmark und imponieren durch eine Vielzahl von Mitochondrien und Lysosomen. Da die Osteoklasten die Stabilität der Knochen gewährleisten, ergeben sich auf Basis dieser Entdeckungen interessante denkbare Möglichkeiten für den Einsatz von CBD gegenüber Erkrankungen an den Knochen verschiedener Art.

Darüber hinaus verstärkt CBD die Ausschüttung des Nucleosids Adenosin, das wiederum wichtige Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin blockiert, die somit dem Gehirn in größerer Konzentration erhalten bleiben. Weitere körperliche Prozesse, die durch Adenosin angestoßen werden, sind die Erweiterung der Gefäße zur Förderung des Blutkreislaufs, die Regulierung des Herzschlags, die Aktivierung des entzündungshemmenden Antagonisten Theophyllin und vieles mehr.

Insgesamt konnten Mediziner zahlreiche Wechselwirkungen zwischen dem CB1 mit Neurotransmittern und Neuromodulatoren entdecken. Neben den genannten Botenstoffen werden so durch CBD auch Acetylcholin, GABA, Glutamat, Histamin, D-Aspartat, Cholezystokin und Glyzin gefördert, das heißt, sie stehen dem Körper in größerer Konzentration zur Verfügung.

Multimodaler Wirkmechanismus

Ärzte und Patienten schätzen an CBD den vielseitigen Wirkmechanismus, sodass CBD als Medizin weiterhin Gegenstand der medizinischen Forschung ist. Bislang gilt als sicher, dass CBD über entzündungshemmende, antiepileptische, schmerzbefreiende, antioxidative, zellschützende, entkrampfende und blutdrucksenkende Eigenschaften verfügt, sodass die Zahl von Erkrankungen groß ist, bei denen CBD helfen könnte.

Der positive Einfluss auf die Zellen wirkt sich zum Beispiel sowohl gegen Hauterkrankungen wie Akne und Neurodermitis als auch gegen den Zelltod (Krebs) aus. Durch die Stärkung des Nervensystems wird zudem der Einsatz von CBD gegen verschiedene Nervenerkrankungen wie Parkinson, Rheuma, Morbus Crohn und Fibromyalgie diskutiert.

Auch die heilsamen Effekte auf die Psyche sind enorm, denn CBD konnte schon vielen Menschen mit Ängsten, Zwängen, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Depressionen und sogar Psychosen helfen. Auch werden kognitive Prozesse gestärkt und die Neuroplastizität des Gehirns gefördert. Zudem kommt CBD aufgrund seiner appetitzügelnden Wirkung als Unterstützung für eine Diät zum Einsatz.

Die genannten Angaben basieren auf der Grundlage von entsprechenden Studien und aus Erfahrungswerten von Kunden, denen CBD bei ihren Beschwerden helfen konnte. Wie bei anderen Medikamenten und Supplementen wirkt CBD auf Patienten unterschiedlich effektiv. Bei ernsthaften Beschwerden sollte die Anwendung von CBD ärztlich abgeklärt werden.

Hinweise zur Einnahme von CBD

Die Dosis von CBD ist abhängig von der Art der Beschwerden und der Art der Substanz. Wie bei anderen Produkten auch, unterscheiden sich die einzelnen Angebote stark in Preis und Qualität voneinander. Das wichtigste Kriterium ist zunächst der Anteil von CBD am Substrat, das zwischen 3 % und 30 % schwankt. Produkte mit einem Anteil von 10 % gelten als durchschnittlich und Produkte mit rund 20 % CBD bereits als außerordentlich hochwertig.

Hinzu kommt, dass oftmals nicht nur das CBD allein seine Wirkung auf den Anwender entfaltet. Häufig sind den Präparaten weitere wertvolle Ingredienzien beigemengt, die spezifisch wirken, aber auch, wenn von kundiger Fachhand zusammengesetzt, produktive Wechselwirkungen miteinander eingehen und Synergieeffekte auslösen können. Beispiele für andere wertvolle und typische Inhaltsstoffe von CBD-Produkten sind die Cannabinoide CBC, CBG und CBN, die Terpene Caryophyllene, Humulene, Linalool, Limonen, Myrcene und Pynene sowie Flavonoide.

Das Nebenwirkungsprofil von CBD ist insgesamt günstig. Leichtere Nebenwirkungen können in Form von Müdigkeit, Benommenheit und Mundtrockenheit auftreten, die in den meisten Fällen nach regelmäßiger Einnahme wieder verschwinden.

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