Jod (Iod)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Jod, teilweise auch als Iod bezeichnet, ist ein sogenanntes Spurenelement. Dieses kann vom Körper nicht selbst hergestellt und muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsweise von Jod (Iod)

Eine Blutuntersuchung der Jodwerte dient dem Arzt zur weiteren Diagnose von verschiedenen Krankheiten.

Der tägliche Bedarf von Jod (Iod) eines Erwachsenen beträgt etwa 200 Mikrogramm. Kinder bis zu einem Alter von 13 Jahren benötigen entsprechend weniger.

Schwangere und stillende Frauen wiederum sollten zwischen 230 und 260 Mikrogramm Jod am Tag zu sich nehmen. Bei älteren Personen wiederum sinkt der Jodbedarf wieder etwas.

Jodmangel ist ein weltweit auftretendes Problem. Zwar gilt Deutschland auch als Jodmangelgebiet, was die Böden betrifft - trotzdem kann man sich hier dank des Jodsalzes ausgewogen ernähren.

Bedeutung

Eine herausragende Bedeutung kommt dem Spurenelement Jod für die Schilddrüse zu. Eine Überfunktion der Schilddrüse beispielsweise und auch Schilddrüsenkrebs werden gezielt mit Jod behandelt.

Ein Mangel an Jod dagegen kann zu einer gefährlichen Vergrößerung der Schilddrüse führen - bekannt ist dies auch als sogenannter Kropf. Die Bedeutung von Jod für die Schilddrüse ist daher so enorm, weil Jod ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone ist - etwa 70 bis 80 Prozent des aufgenommenen Jodes werden in der Schilddrüse verbraucht. Die Schilddrüsenhormone wiederum sind im Wesentlichen verantwortlich für das Wachstum und die Zellteilung.

Besonders schwangere Frauen sollten auf eine ausreichende Versorgung des Körpers mit dem Spurenelement Jod achten, denn ein Jodmangel kann Missbildungen des Embryos hervorrufen. Aus diesem Grund sollten auch Kinder besonders viel Jod zu sich nehmen, denn eine ausreichende Versorgung ist vor allem in der Phase des Wachstums ganz entscheidend. Körperliche und geistige Unterentwicklungen könnten die schlimme Folge eines Jodmangels im Kindesalter sein.

Ein Jodmangel macht sich meist erst in fortgeschrittenem Stadium bemerkbar. Typische Symptome dann sind Müdigkeit, Antriebsarmut und Konzentrationsstörungen. Die Haut kann müde, fahl und teigig aussehen, da sich vermehrt Flüssigkeit im Unterhautgewebe einlagert. Auch der Stimme kann man den Mangel an Jod anmerken: diese wird in vielen Fällen heiser und rau.

Jodmangel in Deutschland ist in den letzten Jahren allerdings deutlich seltener geworden, da vermehrt mit Jodsalz gewürzt wird. Eine Überdosierung mit Jod kann kaum passieren; lediglich wer an einer Überfunktion der Schilddrüse leidet, sollte auf die Einnahme von zu viel Jod verzichten. Jodtabletten wiederum sind für den Körper kaum schädlich, wenn auch unnötig. Nur bei einer deutlichen Überdosierung (beispielsweise wenn pro Tag ein Milligramm Jod aufgenommen wird), kann es zu Beschwerden im Magen- und Darmbereich sowie zu Hautausschlägen kommen. Schmerzen und Brennen sowie ein metallener Geschmack im Mund sind dann ebenfalls keine Seltenheit.

Vorkommen in Lebensmitteln

Besonders reich an Jod sind Meeresfische und Meerestiere, doch auch in jodiertem Speisesalz und in Mineralwasser kommt Jod in mehr oder weniger großen Mengen vor. Selbst in Eiern und Milch sind nicht unbedeutende Jodanteile vorhanden.

Die Fischarten mit dem größten Jodgehalt sind Schellfisch, Seelachs und Scholle. Fisch als größter Jodlieferant sollte daher mindestens einmal wöchentlich auf dem Speiseplan stehen.

Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist ein Jodmangel heutzutage eigentlich kaum möglich.

Die Einnahme von Jodpräparaten ist nicht nötig, kann allerdings bei schwangeren und stillenden Frauen durchaus verordnet werden. Auch Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch können auf Jodpräparate zurückgreifen.


Quellen

  • Dormann, A., Luley, C., Heer, C.: Laborwerte. Urban & Fischer, München 2005
  • Horn, F.: Biochemie des Menschen. Das Lehrbuch für das Medizinstudium. Thieme, Stuttgart 2018
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013

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