Kapselfibrose bei Brustimplantaten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. Juni 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kapselfibrose ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustimplantat-Operation. Sie tritt auf, wenn sich Narbengewebe um das Implantat bildet und es hart und deformiert erscheinen lässt. Falls Sie eine Verhärtung Ihrer Brust oder Veränderungen Ihrer Brustform bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass es sich nicht um eine Kapselfibrose handelt. Es ist wichtig, dass eine frühe Diagnose gestellt wird, um eine effektive Behandlung durchzuführen und mögliche Komplikationen zu minimieren.

Inhaltsverzeichnis

Statistik zur Kapselfibrose bei Brustimplantaten

Querschnitt einer Brust mit Silikonimplantat nach einer Brustvergrößerung. In diesem Bereich kann es zu einer Kapselfibrose kommen.

Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viele Frauen tatsächlich von einer Kapselfibrose bei Brustimplantaten betroffen sind, da sie nicht immer diagnostiziert oder gemeldet wird.

Man schätzt, dass etwa 5 bis 10 Prozent der Frauen mit Brustimplantaten von einer Kapselfibrose betroffen sind. Das Risiko steigt mit der Zeit und variiert je nach Implantat und Operationsmethode.

Obwohl die Kapselfibrose eine bekannte Komplikation von Brustimplantaten ist, haben viele Frauen keine Symptome oder Erfahrungen damit. Wenn Sie jedoch eine Veränderung Ihrer Brustform, Größe oder Textur bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten.

Bei einer Brustvergrößerung in München können Sie sich vor der Operation umfassend über die Risiken informieren.

Ursachen einer Kapselfibrose

Für die Implantatfüllung gibt es derzeit zwei Typen auf dem Markt: Kochsalz gefüllte Implantate und Silikonimplantate. Diese Implantate bestehen aus einer Silikonschale, welche entweder mit Kochsalz oder mit Silikon-Gel gefüllt ist.

Eine Kapselfibrose bei Brustimplantaten kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Eine der häufigsten Ursachen ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf das Implantat, was zu einer übermäßigen Produktion von Bindegewebe führt. Dies kann zu einer Verhärtung der Kapsel um das Implantat und somit zu den Symptomen der Kapselfibrose führen.

Andere Faktoren, die das Risiko einer Kapselfibrose erhöhen können, sind Infektionen, Blutungen während der Operation, schlechte Implantatposition, fehlende Stabilisierung des Implantats oder falsche Implantatform und -materialien. Es ist wichtig, dass Sie sich bei einem Verdacht auf Kapselfibrose von einem plastischen Chirurgen untersuchen lassen, um die Ursache zu bestimmen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Symptome einer Kapselfibrose

Schematische Darstellung subglanduläre Implantation und submuskuläre Implantation. Klicken, um zu vergrößern.

Eine Kapselkontraktur ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer Brustimplantation und tritt bei etwa 10 % bis 25 % der Patientinnen auf. Dabei bildet der Körper eine harte Narbenkapsel um das Implantat herum, die sich zusammenzieht und das Implantat verformt.

Die Symptome können von leichten Verhärtungen bis zu Schmerzen, Veränderungen der Brustform und sichtbaren Deformitäten reichen. In extremen Fällen kann es auch zu einer Veränderung der Farbe der Haut und dem Platzen des Implantats kommen. Sie müssen sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Symptome einer Kapselkontraktur haben.

Wenn Sie eine Verhärtung Ihrer Brust bemerken, kann dies ein Anzeichen für eine Kapselfibrose sein. Die Verhärtung kann sich als sicht- oder fühlbarer Knoten zeigen und kann von Schmerzen begleitet sein. Diese Veränderung des Gewebes entsteht, wenn die Bindegewebskapsel, die sich um das Implantat bildet, zu fest und dick wird und auf das Implantat drückt. Wenn Sie diese Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen, da eine Kapselfibrose auch zu weiteren Komplikationen führen kann.

Diagnose einer Kapselfibrose

Um eine Kapselfibrose bei Brustimplantaten diagnostizieren zu können, müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden. Wenn Sie den Verdacht auf eine Kapselfibrose haben, sollten Sie sich unverzüglich an Ihren behandelnden Arzt wenden.

Durch eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung kann Ihr Arzt erste Hinweise auf eine Kapselfibrose erkennen.

Um eine gesicherte Diagnose zu stellen, müssen jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu zählen insbesondere die Mammografie oder Brust-MRT sowie der Ultraschall der Brust. Mithilfe dieser Untersuchungsmethoden kann eine Kapselfibrose und deren Ausprägung genau untersucht werden.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Die Anamnese und körperliche Untersuchung dienen als erste Schritte zur Diagnose einer Kapselfibrose. Bei der Anamnese wird nach Symptomen wie Kapselkontraktur, Verhärtung der Brust und Brustformveränderungen gefragt. Zudem wird auch nach Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme gefragt, die das Risiko für eine Kapselfibrose erhöhen können.

Die körperliche Untersuchung umfasst die Begutachtung des Aussehens und der Form der Brust sowie das Abtasten und Bewegen der Implantate. Dabei werden auch Schmerzempfindlichkeit und Beweglichkeit der Implantate überprüft. Sie sollten immer eine ärztliche Untersuchung wahrnehmen, wenn Sie Anzeichen einer Kapselfibrose haben oder sich Sorgen um Ihre Brustgesundheit machen.

= Mammografie oder Brust-MRT

Die Mammographie kann in einigen Fällen zur Beurteilung einer Kapselfibrose verwendet werden, um andere Ursachen für Brustveränderungen auszuschließen.

Die Mammografie und das Brust-MRT können weitere Informationen zur Diagnosestellung einer Kapselfibrose liefern. Bei der Mammografie wird die Brust mithilfe von Röntgenstrahlen untersucht, während beim MRT eine Magnetfeld- und Radiowellen-Technologie eingesetzt wird. Beide Untersuchungen können Aufschluss darüber geben, ob die Implantate intakt sind oder ob es Anzeichen für eine Kapselfibrose gibt.

Vor allem das MRT kann eine bessere Darstellung des Gewebes und der Implantate liefern. Bei der Untersuchung werden Sie gebeten, sich auf eine spezielle Liege zu legen und die Brust wird in eine Vorrichtung eingebettet, um eine gute Bildqualität zu gewährleisten. Eine Mammografie oder ein Brust-MRT ist nur dann notwendig, wenn körperliche Untersuchungen nicht ausreichend sind oder um eine Kapselfibrose in einem frühen Stadium zu erkennen.

Ultraschall der Brust

Ein weiteres Verfahren, das zur Diagnose einer Kapselfibrose eingesetzt wird, ist der Ultraschall der Brust. Hierbei wird eine Sonde auf die Brust aufgelegt, um hochfrequente Schallwellen zu erzeugen. Diese Schallwellen werden von den verschiedenen Gewebetypen in der Brust unterschiedlich stark reflektiert. Die reflektierten Schallwellen werden von der Sonde aufgefangen und auf einem Bildschirm dargestellt.

Der Arzt oder die Ärztin kann auf diese Weise Veränderungen des Implantats oder der umliegenden Gewebe erkennen. Sie können mit Ultraschall auch die Dicke der Kapsel und ihre Textur bewerten, um eine Kapselkontraktur zu diagnostizieren. Ultraschall ist ein sehr nützliches Werkzeug bei der Diagnose einer Kapselfibrose, da er schnell und einfach durchgeführt werden kann und keine ionisierende Strahlung verwendet wird.

Behandlung der Kapselfibrose

Wenn Sie von einer Kapselfibrose betroffen sind, hängt die geeignete Behandlung von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Symptome und der Art des Implantats. Es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten. Bei leichteren Symptomen kann eine konservative Behandlung mit Massagen, Veränderungen der Implantatposition oder medikamentöser Therapie ausreichend sein.

In schwereren Fällen kann eine operative Behandlung notwendig werden. Dabei wird das Implantat entweder ausgetauscht oder entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist die En-bloc-Entfernung des Implantates zusammen mit dem umgebenden Gewebe und der Fibrose-Kapsel. Die Behandlung einer Kapselfibrose bei Brustimplantaten sollten Sie von einem erfahrenen Facharzt durchführen lassen.

Verschiedene Arten der Brustvergrößerung.

Operative Behandlung

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Kapselfibrose zu weit fortgeschritten ist, kann eine operative Behandlung notwendig sein. Dabei bestehen verschiedene Optionen je nach Schweregrad der Erkrankung. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich vor jeder Behandlung ausführlich von Ihrem Arzt beraten lassen und alle Risiken und Vorteile abwägen.

Mögliche operative Verfahren sind der Austausch der Implantate, die Entfernung des Implantates oder die En-bloc-Entfernung des Implantates. Bei einem Austausch der Implantate werden diese gegen neue ausgetauscht, um die Kapselfibrose-Bildung zu vermeiden.

En-bloc-Entfernung des Implantates

Wenn Sie sich für die Entfernung des Implantates entscheiden, kann eine En-bloc-Entfernung in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird das Implantat gemeinsam mit der umliegenden Kapsel entfernt, um eine Verbreitung von möglichen Implantatmaterialien im Körper zu vermeiden. Diese Methode sollte von erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden, um ein vollständiges Entfernen der Kapsel zu gewährleisten. Die En-bloc-Entfernung wird insbesondere bei Verdacht auf Implantatassoziiertes anaplastisches großzelligen Lymphom (BIA-ALCL) empfohlen.

Fazit und Ausblick

Insgesamt ist die Kapselfibrose eine mögliche Komplikation bei der Brustvergrößerung mit Implantaten. Wenn Sie eine Brustvergrößerung planen oder bereits durchgeführt haben lassen, sollten Sie sich bewusst sein, dass das Risiko einer Kapselfibrose besteht. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Risiko gering ist und mit der richtigen Auswahl der Implantate und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen minimiert werden kann.

Wenn Sie Anzeichen einer Kapselfibrose bemerken, ist es wichtig, schnell einen Arzt aufzusuchen, um die richtige Behandlung zu erhalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine sorgfältige Planung und Nachsorge das Risiko von Komplikationen bei einer Brustvergrößerung minimieren kann.

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