Mammographie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Mammographie

Eine Mammographie ist eine radiologische Untersuchung insbesondere der weiblichen Brust, die zur Krebsfrüherkennung genutzt wird. Bekannt ist das Verfahren seit 1927. Für Frauen ab dem 50. Lebensjahr wird eine Mammographie im Abstand von zwei Jahren im Rahmen der Krebsvorsorge empfohlen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Mammographie?

Die Mammographie ist eine Untersuchungsmethode zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom), der in Deutschland häufigsten Krebserkrankung bei Frauen.

Bei einer Mammographie wird die menschliche Brust radiologisch untersucht. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um die weibliche Brust, aber auch die männliche Brust kann mittels einer Mammographie untersucht werden.

Die Prozedur wird mithilfe spezieller Röntgengeräte durchgeführt und vornehmlich zur Krebsfrüherkennung bzw. bei Verdacht auf eine Krebserkrankung eingesetzt. Meist geht der Untersuchung im letzten Fall das Ertasten einer Veränderung, zum Beispiel eines Knotens oder einer anderweitigen Verhärtung im Brustgewebe, voraus.

Aufgrund einer in jungen Jahren hohen Gewebedichte in der Brust wird eine Mammographie bei Frauen unter 50 eher selten durchgeführt. Ab dem 50. Lebensjahr wird dagegen empfohlen, im Abstand von zwei Jahren eine Mammographie anfertigen zu lassen, um mögliche Brustkrebserkrankungen zu vermeiden.

Funktion, Wirkung & Ziele

Eine Mammographie wird in speziell dafür ausgestatteten Arztpraxen oder Kliniken durchgeführt. Da es sich dabei um eine radiologische Untersuchung handelt, wird bei diesem Verfahren ähnlich wie beim herkömmlichen Röntgen Strahlung eingesetzt, um ein Bild des Inneren der Brust zu erhalten.

Bei einer Mammographie kommt sogenannte weiche Strahlung zum Einsatz, die es dem Radiologen ermöglicht, genauere Aufnahmen des Gewebes anzufertigen. So können oftmals auch Veränderungen erkannt werden, die noch nicht tastbar sind - besonders bei einer Brustkrebserkrankung gewinnt die Patienten so wertvolle Zeit, die für eine erfolgreiche Therapie genutzt werden kann. Um derart detaillierte und aussagekräftige Aufnahmen des Gewebes zu erhalten, wird die Brust aus mehreren Richtungen aufgenommen. Dazu wird die betroffene Brust zwischen dem Röntgentisch und einer Glasplatte fixiert.

Diese Tatsache empfinden viele Patientinnen als unangenehm; es ist allerdings notwendig, um mit einer möglichst niedrigen Strahlendosis ein optimales Untersuchungsergebnis zu erhalten. Auf diese Weise ist es entweder möglich, die gesamte Brust als auch nur einen bestimmten Teil abzubilden. Letzteres ist besonders dann sinnvoll, wenn bereits eine Veränderung ertastet wurde, denn so kann der betroffene Bereich gezielt untersucht werden.

Die Mammographie wird, wie bereits erwähnt, entweder bei Verdacht auf eine Krebserkrankung oder auch im Rahmen der Krebsfrüherkennung eingesetzt. Statistiken zufolge konnte durch Letzteres die Brustkrebs-Sterblichkeit um bis zu 30 % gesenkt werden. Aus diesem Grund werden Frauen über 50 regelmäßig zu einer Mammographie eingeladen.

Ziel dieses Programms ist es, die Lebenserwartung von Brustkrebspatientinnen deutlich zu verlängern und den Krebs bereits im Frühstadium zu erkennen und zu bekämpfen. Nur speziell ausgebildete Radiologen werden mit dem Durchführen und Auswerten von Mammographien betraut, um Fehlinterpretationen und daraus resultierende falsche Diagnosen zu vermeiden.


Risiken & Gefahren

Eine Mammographie kann die Entstehung von Krebs nicht verhindern und erkennt ihn erst im tumorbildenden Stadium. Ob eine Frau tatsächlich von der teils unangenehmen Untersuchung profitiert, lässt sich nicht voraussagen, denn es kann nicht vorab festgestellt werden, inwiefern sie einem konkreten Krebsrisiko ausgesetzt ist oder nicht.

Kritiker betonen außerdem, dass eine regelmäßige Strahleneinwirkung durch radiologische Untersuchungen zumindest theoretisch ein Tumorwachstum begünstigen kann. Besonders jüngere Frauen, bei denen das Brustgewebe noch sehr dicht ist, unterliegen dem Risiko einer möglichen Fehldiagnose, wenn bei ihnen eine Mammographie durchgeführt wird. So kann eine harmlose Gewebeveränderung unter Umständen für einen bösartigen Tumor gehalten werden - schlimmstenfalls folgt eine unnötige operative Entfernung derselben, die dauerhafte Spuren an der betroffenen Brust hinterlässt.

Dies kann die Lebensqualität einer ansonsten vollkommen gesunden Frau deutlich beeinträchtigen. Aus diesem Grund wird verstärkt Wert darauf gelegt, dass nur sehr intensiv geschulte Ärzte Mammographien durchführen und auswerten. Die Mammographie ist eine nach wie vor teils umstrittene Untersuchung, die noch dazu mit hohen Kosten verbunden ist. Befürworter betonen allerdings, dass der Nutzen der Mammographie gegenüber den Risiken und Unannehmlichkeiten des Verfahrens überwiegt.

Quellen

  • Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006
  • Heywang-Köbrunner, S.H., Schreer, I.: Bildgebende Mammadiagnostik. Thieme, Stuttgart 2015
  • Wetzke, M. et. al.: Bildgebende Verfahren. Urban & Fischer, München 2012

Das könnte Sie auch interessieren