Ultraschall

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Ultraschall bzw. bei der Ultraschalluntersuchung oder Sonografie handelt es sich um einen hochfrequenten Schall, dessen Frequenzen oberhalb des menschlichen Hörvermögens liegen. Die Untersuchung per Ultraschall wird in der Medizin auch Sonographie genannt und zählt zu den sogenannten bildgebenden Verfahren.

Inhaltsverzeichnis

Definition & Funktionsweise

Am bekanntesten ist die Sonografie bei der Ultraschall-Untersuchung während der Schwangerschaft. Jedoch wird die Sonografie auch bei vielen anderen Erkrankungen eingesetzt. Klicken, um zu vergrößern.

Die Anwendung des Ultraschall erfolgt durch Ultraschallgeräte, die über einen Schall abgebenden Schallkopf verfügen. Formen von Aufsätzen auf diese Geräte unterscheiden sich nach Einsatzgebiet: Während Geräte, die an der Körperoberfläche angewendet werden, in der Regel über flach geformte Aufsätze verfügen, sind Aufsätze, die im Körperinneren angewandt werden (beispielsweise im Enddarm), entsprechend ergonomisch geformt.

Wirken die Schallwellen des Ultraschall beispielsweise auf organisches Gewebe oder Flüssigkeiten ein, so werden sie in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Gewebes entweder reflektiert, absorbiert (aufgenommen) oder der Schall tritt durch das entsprechende organische Material hindurch.

Aufgrund des entsprechend resultierenden, verschieden starken Schall, der auf ein Ultraschallgerät zurück trifft, ist es möglich, diese Daten bildlich wiederzugeben. Dies geschieht in der Regel durch verschieden starker Grautöne; Gewebe, das den Schall stärker wieder zurücksendet, erscheint im Bild heller, das übrige dunkler.

Anwendung

Die Sonografie wird auch zur Dokumentation und Aussage über Diagnostik, Differentialdiagnostik und Verlauf nahezu jeder Erkrankung herangezogen. Im Bild: Sonografie der Schulterregion. Klicken, um zu vergrößern.

In der Medizin wird der Ultraschall vielseitig eingesetzt; so fungiert er beispielsweise als Diagnoseinstrument, aber auch als Mittel für Gewebsschnitte wie Biopsien.

Der Ultraschall kann verschieden effektiv eingesetzt werden: Während er beispielsweise sehr gute Daten zulässt bei gut durchblutetem Gewebe, ist der Ultraschall wenig geeignet, Gewebe darzustellen, das von Knochen umgeben ist oder Gase enthält; so wie etwa das Gehirn, die Lunge oder das Knochenmark. Teilweise werden Organe erst bei einer vorliegenden Organvergrößerung durch Ultraschall erkennbar; die bestehende Vergrößerung kann somit diagnostiziert werden.

Der klassische Anwendungsbereich liegt in der Verlaufskontrolle von Schwangerschaften - der sogenannten Pränataldiagnostik. So können Entwicklungsstand, Größe und eine entsprechend gesunde Organentwicklung des ungeborenen Kindes beobachtet werden. Neben der flächigen Darstellung existieren Verfahren des Ultraschalls, die dreidimensionale oder gar vierdimensionale Bilder erstellen.

Weiterhin kann Ultraschall eingesetzt werden, um Herde zu erkennen, die krebsverdächtig sind. Auch wird der Ultraschall angewandt in Gynäkologie und Urologie, um innere Organe wie Eierstöcke oder Prostata zu betrachten. Weitere Möglichkeiten des Ultraschall liegen in der Feststellung der Weite von Blutgefäßen - wie beispielsweise bei vorliegenden Venenproblemen.

Auch Untersuchungen an Organen wie Schilddrüse oder Herz sind möglich. Im Rahmen von erforderlich Biopsien kann durch den Ultraschall Körpergewebe entnommen werden; ebenso kann eine Entnahme von Körperflüssigkeiten durchgeführt werden.

Nebenwirkungen & Gefahren

Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren, wie beispielsweise dem Röntgen, ist die Anwendung von Ultraschall für Patient und Behandelnden nahezu unschädlich. Begleiterscheinungen, die eine Behandlung mit Ultraschall haben können, ist die Produktion von Wärme im Körper aufgrund des auf ihn einwirkenden Schalls.

Eine solche mögliche lokale Körpererwärmung, die einen Wert von circa 1,5 Grad Celsius erreichen kann, ist allerdings nicht gesundheitsgefährdend und wird unter anderem über den Blutkreislauf wieder abgegeben. Dennoch wird empfohlen, eine Behandlung mit Ultraschall zeitlich nicht zu lange auszudehnen und entsprechende Richtwerte vorbeugend zu beachten.

Ein weiterer möglicher, aber selten auftretender Nebeneffekt kann darin liegen, dass Gasansammlungen im Körper unter der Schalleinwirkung bersten, was umliegende Organe beeinträchtigen kann. Eine solche Wirkung wird beispielsweise angestrebt bei Ultraschall, der im nicht medizinischen Umfeld und mit reinigender Wirkung eingesetzt wird.

Quellen

  • Möller, T.B., Reif, E.: Taschenatlas der Röntgenanatomie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Sohn, C. et al.: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2012
  • Strauss, A.: Ultraschallpraxis. Springer, Berlin 2008

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