Nasendusche
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Nasenduschen werden immer beliebter und gehören für viele Menschen mittlerweile zur ganz normalen Körperhygiene. Vor allem Allergiker können von ihrer Nutzung profitieren. Doch auf die richtige Nasendusche und ihre korrekte Nutzung kommt es an.
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Was ist eine Nasendusche?
Als Nasendusche wird schlicht ein kleiner Apparat bezeichnet, der dazu da ist, Flüssigkeit in den Nasenraum zu befördern. Meist wird zu diesem Zweck eine isotonische Kochsalzlösung verwendet.
Eine Nasendusche und die erforderliche Lösung ist einfach im Handel, beispielsweise in der Apotheke, zu erwerben. Es spricht also nichts dagegen, daheim selbstständig die Nase zu reinigen. Die Nasendusche gilt als Hausmittel, das bei Infekten helfen soll, indem es Erreger beseitigt.
Zudem wird der Nasendusche ein positiver Effekt auf das Befinden von Pollenallergikern zugeschrieben, die mit Hilfe einer Nasendusche Pollen und Schmutz ausspülen können.
Geschichte
Nasenduschen, auch bekannt als Nasenspülungen, haben eine lange Geschichte, die bis in die alte Medizin zurückreicht. Ihre Ursprünge finden sich vor allem in der ayurvedischen Medizin Indiens, wo diese Praxis als „Jala Neti“ bekannt ist. Jala Neti, ein wichtiger Bestandteil der täglichen Reinigungsrituale, wird mit einer speziellen Kanne, der Neti-Kanne, durchgeführt und dient der Reinigung der Nasengänge sowie der Vorbeugung von Krankheiten.
Die Technik wurde traditionell mit leicht gesalzenem und warmem Wasser ausgeführt, das durch ein Nasenloch eingeführt und aus dem anderen herausfließt, um Schleim und Fremdstoffe zu entfernen. Dies wird als hilfreich angesehen, um die Nasenschleimhäute feucht zu halten und die Nasenatmung zu verbessern. Jala Neti wird auch zugeschrieben, die klare Sicht und andere Sinneswahrnehmungen zu schärfen, was im Ayurveda als essenziell für das körperliche und geistige Wohlbefinden angesehen wird.
In der westlichen Welt wurde die Nasendusche im späten 20. Jahrhundert populär, als die Vorteile dieser Praxis für die Gesundheit, insbesondere zur Linderung der Symptome von Sinusitis und Allergien, wissenschaftlich anerkannt wurden. Heute sind Nasenduschen ein gängiges Hilfsmittel in der modernen Medizin zur Unterstützung der Nasengesundheit und werden von Gesundheitsexperten häufig empfohlen, um die Atemwege natürlich frei zu halten. Das Konzept hat sich von einer traditionellen, rituellen Reinigung zu einer allgemein anerkannten gesundheitlichen Praxis entwickelt, die in der täglichen Hygiene vieler Menschen weltweit einen festen Platz hat.
Vorteile & Nutzen
Nasenduschen, insbesondere solche, die mit einer speziellen Neti-Kanne durchgeführt werden, bieten gegenüber anderen Produkten zur Nasenreinigung einige spezifische Vorteile. Einer der Hauptvorteile ist ihre Fähigkeit, die Nasenschleimhäute effektiv und sanft zu spülen, ohne dabei die natürlichen Schutzmechanismen der Nase zu beeinträchtigen. Durch das Spülen mit einer leicht salzhaltigen Lösung wird Schleim gelöst und Fremdpartikel, Pollen, Staub und andere Allergene können effizient entfernt werden.
Im Gegensatz zu medikamentösen Sprays, die oft abschwellende Mittel enthalten, führen Nasenduschen nicht zu einer Rebound-Kongestion, einer häufigen Nebenwirkung, bei der die Nasenschleimhäute nach Abklingen der Medikamentenwirkung stärker anschwellen. Daher können Nasenduschen regelmäßig und ohne das Risiko einer Abhängigkeit oder langfristigen Schädigung der Nasenschleimhäute verwendet werden.
Darüber hinaus sind Nasenduschen eine sehr natürliche Behandlungsmethode, die keine künstlichen Zusätze oder Konservierungsstoffe verwendet. Dies macht sie besonders attraktiv für Personen, die eine natürliche oder ganzheitliche Herangehensweise an Gesundheit und Wohlbefinden bevorzugen. Sie sind auch eine hervorragende Option für Schwangere und Menschen, die empfindlich auf bestimmte Medikamente reagieren, da sie frei von pharmazeutischen Wirkstoffen sind.
Ein weiterer Vorteil ist die Kosteneffizienz. Nasenduschen sind eine einmalige Anschaffung und die Salzlösung kann leicht und kostengünstig zu Hause hergestellt werden. Im Vergleich dazu können Nasensprays, die regelmäßig ersetzt werden müssen, langfristig teurer sein. Nasenduschen bieten damit eine wirksame, sichere und kosteneffiziente Alternative für die Nasenpflege.
Formen, Arten & Typen
Wer eine Nasendusche kaufen möchte, sollte wissen, dass sie in verschiedenen Ausführungen daherkommen. Die einfachste Variante ist die Spülkanne aus Glas, es gibt aber beispielsweise auch Nasenduschen aus Plastik, die aus einer Kunststoffflasche mit Nasenaufsatz bestehen.
In der Apotheke kann man sich eingehend über die Unterschiede beraten lassen und so seine persönlichen Vorlieben herausfinden. So günstig und praktisch die Varianten aus Plastik aus sein mögen, so sollte man doch bedenken, dass Plastik schnell abnutzt und dann ein wenig rauh und porös wird. Solche Oberflächen sind schwer sauber zu halten und ermöglichen es Keimen und Erregern eher, sich anzusiedeln, als eine glatte Oberfläche aus beispielsweise Glas.
Beim Kauf einer Nasendusche sollte man also bedenken, dass sie leicht zu reinigen sein sollte, um die Nase wirklich sauber zu halten. Befüllt werden die Nasenduschen jedoch alle gleich. Eine physiologische Kochsalzlösung zu verwenden, ist essenziell, um die Nasenschleimhaut nicht unnötig zu reizen.
Ideal sind 0,9 Gramm Kochsalz auf 100 Milliliter Wasser. Zu hoch oder zu niedrig konzentrierte Lösungen reizen die Schleimhaut ebenso, wie einfaches Wasser. Hält man sich jedoch an die Dosierung, was am einfachsten gelingt, indem man fertige Präparate kauft, ist die Nasendusche einfach und angenehm.
Aufbau, Funktion & Anwendung
Unabhängig davon, für welches Präparat man sich entscheidet - eine Nasendusche funktioniert im Grunde ganz einfach. Die einfachste Ausführung, die beispielsweise auch von Yoga-Praktizierenden genutzt wird, die an die heilende und reinigende Wirkung ritueller Nasenreinigungen glauben, ist eine einfache kleine Kanne, die so geformt ist, dass man sie gut an ein Nasenloch führen und Wasser einbringen kann.
Die herkömmlichste Nasendusche ist jedoch auch nur wenig komplizierter. Sie ist für gewöhnlich aus Plastik, besteht aus einem Hohlraum, der mit der Lösung befüllt werden kann und eine kleine Vorrichtung, mit der man die Lösung herausschießen lassen kann.
Nasenduschen sind für gewöhnlich so ergonomisch geformt, dass ihre Anwendung intuitiv und einfach gelingt. Die Kochsalzlösung schießt als in das eine Nasenloch und fließt durch das andere wieder ab. Dabei löst sie alles, was in der Nase unerwünscht ist und zu Symptomen führen kann: zähen Schleim, Schmutz, Pollen, Krankheitserreger.
Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen
Nasenduschen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind in vielen Badezimmern zu Hause. Der medizinische Nutzen scheint klar: Eine saubere Nase bedeutet weniger potenzielle Krankheitserreger.
Auch bei einem hartnäckigen Schnupfen kann die Nasendusche zur Linderung der Beschwerden beitragen. Allergiker greifen zur Nasendusche, um die Nase von Pollen zu befreien.
Menschen mit gereizten Nasenschleimhäuten sollten allerdings vorsichtig sein, um ihre Situation nicht zu verschlimmern. Ob man die Nasendusche dauerhaft einsetzen sollte, ist allerdings umstritten.
So sind viele Ärzte der Meinung, dass ein gesunder, beschwerdefreier Mensch keine Nasendusche verwenden brauche und meiden solle. Denn dauerhaftes Spülen könne die Nasenschleimhaut schädigen und so erst recht die Infektionen herbeiführen, die man ja eigentlich vermeiden wolle. In Maßen verwendet, immer dann, wenn es wirklich Sinn macht, kann die Nasendusche aber sehr nützlich sein. Dann hilft die Nasendusche tatsächlich dazu, lange gesund zu bleiben.
Anwendung & Sicherheit
Die Anwendung einer Nasendusche erfolgt in der Regel mit einer speziellen Neti-Kanne, die mit einer Salzlösung gefüllt wird. Diese Lösung sollte idealerweise isotonic sein, also eine Salzkonzentration aufweisen, die dem menschlichen Körper ähnlich ist, um Irritationen zu vermeiden. Zur Herstellung der Lösung löst man etwa einen Teelöffel nicht jodiertes Salz in etwa 500 ml lauwarmem, sterilem oder destilliertem Wasser auf. Es ist wichtig, kein Leitungswasser zu verwenden, um Infektionen zu vermeiden, besonders wenn das Wasser nicht als keimfrei gilt.
Bei der Durchführung lehnt sich der Anwender über ein Waschbecken, neigt den Kopf zur Seite und führt das Ausgussende der Neti-Kanne in das obere Nasenloch ein. Die Salzlösung wird sanft in die Nase eingegossen, sodass sie durch das untere Nasenloch wieder herausfließt. Dieser Vorgang wird dann auf der anderen Seite wiederholt. Nach der Anwendung sollte man sanft durch die Nase atmen, um verbliebenes Wasser zu entfernen.
Hinsichtlich der Sicherheit ist es wichtig, stets sauberes, idealerweise sterilisiertes Wasser zu verwenden und die Neti-Kanne nach jedem Gebrauch gründlich zu reinigen und zu trocknen, um bakterielle Kontaminationen zu vermeiden. Es gab Berichte über Infektionen durch kontaminiertes Wasser, daher ist diese Vorsichtsmaßnahme kritisch.
Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Nasenduschen umfasst die Überprüfung der Materialien und der Produktionsumgebung, um die Sicherheit und Hygiene zu gewährleisten. Produkte sollten frei von Schadstoffen und Allergenen sein und aus Materialien bestehen, die keine gesundheitsschädlichen Substanzen abgeben. Nutzer sollten darauf achten, Produkte von etablierten und vertrauenswürdigen Herstellern zu wählen, die entsprechende Sicherheitszertifizierungen nachweisen können.
Alternativen
Wenn die Verwendung einer Nasendusche nicht möglich oder erwünscht ist, gibt es verschiedene alternative Methoden zur Reinigung der Nasenwege:
Saline Nasensprays: Diese Sprays bieten eine einfache und praktische Alternative zu Nasenduschen. Sie verwenden eine Salzlösung, die direkt in die Nasenlöcher gesprüht wird, um Schleim und Allergene zu lösen und die Nasenschleimhäute zu befeuchten. Saline Nasensprays sind besonders nützlich für Menschen, die Schwierigkeiten mit der Koordination oder Handhabung einer Neti-Kanne haben.
Dampfinhalation: Ein weiteres wirksames Verfahren zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute und Linderung von Nasenverstopfungen ist die Inhalation von Dampf. Man kann einfach heißes Wasser in eine Schüssel geben und den Dampf unter einem Handtuch inhalieren. Das Einatmen von Dämpfen kann helfen, verstopfte Nasenwege zu öffnen und verdickten Schleim zu lösen.
Luftbefeuchter: Die Verwendung eines Luftbefeuchters im Schlaf- oder Wohnbereich kann ebenfalls zur Linderung von Nasenverstopfung und Trockenheit beitragen. Ein Luftbefeuchter fügt der Luft Feuchtigkeit hinzu, was besonders in trockenen Monaten oder in beheizten Innenräumen hilfreich sein kann.
Abschwellende Nasensprays: Obwohl diese nicht für den langfristigen Gebrauch empfohlen werden, können abschwellende Nasensprays kurzfristig zur schnellen Linderung von Nasenverstopfungen beitragen. Sie sollten jedoch aufgrund des Risikos einer Rebound-Kongestion nur sporadisch verwendet werden.
Diese alternativen Methoden können je nach individueller Situation und Vorliebe eine gute Ergänzung oder Ersatz für die Nasendusche sein, insbesondere wenn deren Anwendung aus irgendeinem Grund nicht geeignet ist.