Periode nach der Geburt

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Schwangerschaft ist eine bedeutende Umstellung für den weiblichen Körper. Der Hormonhaushalt normalisiert sich allmählich und die Menstruation tritt wieder ein. Die erste Periode nach der Geburt ist für viele Frauen etwas Besonderes. Weil jede Frau anders ist, lässt sich der Zeitpunkt der ersten Periode nicht verallgemeinern. Längere Wartezeiten sind jedoch kein Grund zur Sorge.

Inhaltsverzeichnis

Wenn die fruchtbaren Tage zurück kehren

Nach einer Geburt kann sich die Menstruation verändern. Insbesondere der erste Zyklus läuft oftmals ungewohnt ab: Die Blutung ist stärker und/oder schmerzhafter als zuvor.
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Sobald die fruchtbaren Tage nach der Geburt eintreten, muss wieder an die geeignete Verhütung gedacht werden. Der weibliche Körper wurde durch die Schwangerschaft stark belastet. Oftmals verschwindet die gewohnte Regelmäßigkeit nach einer Geburt zunächst. Wann genau die Fruchtbarkeit zurückkehrt, ist von Frau zu Frau abhängig.

Viele Frauen haben ihren ersten Eisprung nach wenigen Wochen, bei anderen setzt die erste Periode nach der Geburt erst ein Jahr später ein. Insgesamt gilt, dass ein Eisprung nach einer Geburt frühestens drei Wochen nach der Entbindung möglich ist. Experten empfehlen die Verwendung von Verhütungsmitteln trotz ausbleibender Periode. Der Eisprung findet in der Regel unbemerkt statt und trotz herabgesetzter Fertilität besteht die Möglichkeit einer erneuten Schwangerschaft.

Wann kommt die erste Periode nach der Geburt?

Von der Befruchtung bis zur Geburt haben sich die Hormone deutlich verändert. Weiterhin gibt es verschiedene Faktoren, die das Einsetzen der Menstruation hinauszögern können. Dazu gehört beispielsweise das Stillen des Kindes. Je länger und regelmäßiger das Baby mit der Muttermilch ernährt wird, desto später tritt in der Regel die erste Periode auf.

Während der letzten neun Monate waren die Hormone insgesamt auf die Schwangerschaft eingestellt. Direkt nach der Geburt kommt es zu körperlichen Veränderungen unter Beteiligung der Hormone. Durch das Gebären der Plazenta sinkt der Spiegel verschiedener Hormone, die von dem Gewebe produziert wurden. Die Reduktion der Hormone lässt sich unter anderem in Blut und Urin nachweisen.

Zunächst handelt es sich vor allem um die Hormone Östrogen und Progesteron. Nimmt das Niveau der Hormone ab, wird die körperliche Rückbildung eingeleitet. Die Follikelreifung beginnt durch die Bildung der Hormone FSH und LH: Die Menstruation tritt wieder ein. Stillen verzögert das Auftreten der Periode aufgrund des Hormons Prolaktin, welches an der Milchbildung beteiligt ist. Stillen gilt dennoch nicht als sichere Verhütungsmethode.

Wie unterscheiden sich Wochenfluss & Periode?

Weil das Ablösen der Plazenta in der Gebärmutterwand eine Wunde zurücklässt, scheidet der Körper nach der Geburt restliches Plazentagewebe, Wundsekret, Blut und Schleim aus. Bei der Blutung handelt es sich um den so genannten Wochenfluss. Insgesamt nimmt die Heilung der Wunde etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch.

In der ersten Woche wandelt sich der Farbton von hellrot zu braun, später wechselt er ins Gelbliche. Nach vier bis sechs Wochen ungefähr verschwindet der Wochenfluss. Der Wochenfluss tritt sowohl bei Frauen auf, die vaginal entbinden als auch bei Müttern, die sich für einen Kaiserschnitt entschieden haben. Bei einem Kaiserschnitt ist der Wochenfluss jedoch oftmals etwas schwächer.

Weil der Ausfluss unter Umständen erst nach sechs Wochen abklingt, können Wochenfluss und Periode aufeinander folgen. Allerdings lassen sich die Blutungen in der Regel gut voneinander unterscheiden. Schließlich verändert sich die Farbe des Wochenflusses gegen Ende und nimmt einen weißlichen Ton an, während die eintretende Periode hellrot ist. Bei Unsicherheiten lässt sich der behandelnde Gynäkologe fragen.

Ist die Periode nach der Geburt anders?

Nach einer Geburt kann sich die Menstruation verändern. Insbesondere der erste Zyklus läuft oftmals ungewohnt ab: Die Blutung ist stärker und/oder schmerzhafter als zuvor. Einige Frauen berichten von einer lang anhaltenden Menstruation. Bei anderen hingegen wird die Periode schwächer und zuvor bestehende Krämpfe lassen unter Umständen nach.

Sehr starke Blutungen oder Schmerzen sollten immer mit einem Arzt abgeklärt werden. Bis sich der Hormonhaushalt normalisiert, können einige Monate vergehen. Bis dahin sind unregelmäßige Zyklen nicht ungewöhnlich und keine Grund zur Sorge.

Tampon oder Binde?

Wenn die Menstruation innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Entbindung auftritt, sollten keine Tampons verwendet werden, weil die Wundheilung in dieser Zeit noch nicht abgeschlossen ist. Tampons würden das Infektionsrisiko erhöhen. Deswegen ist es wichtig, dass in einem solchen Fall zu Binden gegriffen wird. Kommt die Blutung hingegen erst einige Wochen später, sind auch Tampons wieder erlaubt.

Bei dem Kauf muss jedoch daran gedacht werden, dass unter Umständen eine andere Größe notwendig ist. Auch das Einführen des Tampons kann sich zunächst ungewohnt anfühlen. Durch die Geburt hat sich die Anatomie des Geschlechtsorgans verändert. Bei auftretenden Schmerzen sollte ein Arzt kontaktiert werden.

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Ab jetzt wieder ans verhüten denken

Nach der Entbindung herrscht im Körper ein hormonelles Chaos. Die Periode kommt erst nach einigen Monaten, vielleicht fällt sie stärker aus, vielleicht schwächer oder schmerzhafter. Durch die Geburt setzen Prozesse der körperlichen Rückbildung ein.

Da ist etwas Unregelmäßigkeit ganz normal. Bei Zweifeln oder Schmerzen ist es ratsam, sich an einen Frauenarzt zu wenden. Ansonsten darf vor allem eins nicht vergessen werden: Die Verhütung. Auch wenn die Menstruation auf sich warten lässt, ist der Eisprung schwer vorhersagen. Schließlich tritt die Blutung erst zirka zwei Wochen nach dem Eisprung auf.

Wenn das Kind gestillt wird, sollte die Art der Verhütung mit dem Arzt besprochen werden. Um die Gesundheit des Babys nicht zu gefährden, ist es zum Beispiel ratsam, zunächst auf die Antibabypille zu verzichten. Geeigneter sind in dieser Zeit andere Methode der Verhütung wie Kondome.

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