Antibabypille

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Antibabypille, umgangssprachleich meist einfach die Pille genannt, bietet vor allem jungen Frauen die Möglichkeit, sicher zu verhüten. Wenn sie auf die Packungsbeilage sowie die Hinweise zur Einnahme achten, so kann der Eintritt einer Schwangerschaft durch die Einnahme der Antibabypille nahezu ausgeschlossen werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Antibabypille?

Die Einnahme der Antibabypille sollte stets mit dem Gynäkologen abgesprochen sein.

Bei der Antibabypille handelt es sich um ein sehr sicheres, hormonelles Verhütungsmittel für Frauen in Tablettenform. Die korrekte Anwendung der Antibabypille ist von großer Bedeutung für die Verhütungssicherheit, damit die enthaltenen Hormone Gestagen und Östrogen wirken können und somit eine Schwangerschaft zuverlässig verhindern.

Durch diese Hormone wird die Reifung der Eizelle und damit der Eisprung unterdrückt und außerdem eine Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindert. Manche Präparate verändern außerdem den Schleim der Frau, so dass die Spermien des Mannes nicht zur Eizelle vordringen können.

In den letzten Jahren konnte die Dosierung der Hormone in der Antibabypille stark reduziert werden, so dass die sogenannte Minipille, die lediglich Gestagene enthält, auch für die Anwendung bei sehr jungen Frauen hervorragend geeignet ist und ihnen einen sicheren Schutz bietet.

Die Antibabypille ist seit etwa 50 Jahren in Deutschland erhältlich, so dass sowohl Frauenärzte als auch die Wissenschaft auf einen reichen Erfahrungsschatz bei der Anwendung der Antibabypille zurückgreifen können.

Anwendung, Nutzen & Gebrauch

Die Antibabypille mit Östrogen und Gestagen sollte unbedingt von einem Frauenarzt verschrieben werden, da sich nicht jedes Präparat für jede Frau eignet. Der Gynäkologe kann zwischen unterschiedlichen Kombipräparaten, den sogenannten Einphasen-, Zweiphasen- und Dreiphasenpillen wählen, die jeweils unterschiedliche hormonelle Wirkweisen haben. Zudem wird er die Frau über mögliche Risiken sowie Wechselwirkungen der Antibabypille informieren.

In einer Pillenpackung befinden sich zwischen 20 und 22 Tabletten, wobei die Frau am ersten Tag ihrer Monatsblutung mit der Einnahme beginnt und nun täglich eine Antibabypille einnimmt bis die Packung leer ist. Anschließend erfolgt eine einwöchige Pillenpause, in der eine menstruationsähnliche, aber meist schmerzfreie Blutung auftritt.

Die Antibabypille sollte jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit eingenommen werden, damit eine große Verhütungssicherheit gewährleistet ist. Die ebenfalls erhältliche Minipille enthält nur Gestagene und muss daher 28 Tage lang täglich genau zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Die Minipille eignet sich vor allem für Frauen, die Probleme bei der Einnahme von Östrogen haben oder bei denen Nebenwirkungen wie beispielsweise eine Thrombose bei der Einnahme der Antibabypille befürchtet werden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Wer die Antibabypille einnehmen möchte, der sollte seinen Frauenarzt über seine sonstige Medikation informieren, da die Antibabypille in Kombination mit anderen Arzneimitteln ihre Wirkung verlieren kann. So gilt besondere Vorsicht bei der gleichzeitigen Einnahme von Antibiotika, die die Wirkung der Antibabypille aufheben können.

Eine zusätzliche mechanische Verhütung beispielsweise mit einem Kondom ist daher dringend angeraten. Doch auch pflanzliche Präparate, wie etwa Johanniskraut können die Wirksicherheit der Antibabypille beeinflussen. Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei der Einnahme bestimmter Schmerzmittel, Abführmittel, entzündungshemmender Medikamente und Beruhigungsmittel.

Frauen sollten über ihre Medikation unbedingt mit ihrem behandelten Gynäkologen sprechen, damit sie wissen, ob sie sich weiterhin auf die Wirkung der Antibabypille verlassen können. Auch bei Auftreten eines Magen-Darm-Infekts mit Erbrechen oder Durchfall ist die zuverlässige Verhütungswirkung der Antibabypille gefährdet.

Die Einnahme der Antibabypille schützt außerdem nicht vor der Ansteckung mit AIDS oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Wer häufig wechselnde Sexualpartner hat, der sollte sicherheitshalber mit einem Kondom verhüten, da dieses zusätzlich zur Antibabypille einen Schutz gegen die meisten Geschlechtskrankheiten bietet.


Risiken & Nebenwirkungen

Die Antibabypille bringt vielen Frauen eine große Erleichterung, was die monatlichen Schmerzen bei der Regelblutung betrifft. Zudem wirkt die Antibabypille immer regulierend auf den weiblichen Zyklus und viele Frauen berichten zudem von einer Verbesserung ihrer Akne. Doch leider können bei Einnahme der Antibabypille auch unangenehme Nebenwirkungen auftreten.

Dazu zählen beispielsweise unangenehme Zwischenblutungen, Gewichtszunahme, Brustspannen oder Übelkeit. Einige Frauen klagen auch über eine verminderte sexuelle Lust sowie schlechte Laune. Die in der Antibabypille enthaltenen Hormone steigern zudem das Risiko, an bestimmten frauentypischen Krebsarten, wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs zu erkranken, weshalb eine gründliche Untersuchung beim Frauenarzt vor der Einnahme der Antibabypille dringend erforderlich ist.

Wer ein erhöhtes Thromboserisiko oder Probleme mit der Leber hat, wird vermutlich nicht mit Hilfe der Antibabypille verhüten können, sondern auf andere Verhütungsmittel zurückgreifen müssen. Auch bei Raucherinnen sind Frauenärzte häufig vorsichtig, da das Thromboserisiko vor allem bei älteren Patientinnen durch die Einnahme der Antibabypille erhöht ist.

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