Progesteron

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Progesteron zählt zu den Sexualhormonen. Es ist ein so genanntes Steroidhormon und das wichtigste der Gestagene. Besonders in der Schwangerschaft spielt Progesteron eine große Rolle.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Progesteron?

Progesteron ist in wichtiges Geschlechtshormon, dessen Hauptaufgabe es ist, die Fortpflanzung zu ermöglichen.
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Progesteron gehört zu den weiblichen Geschlechtshormonen, obwohl es auch im männlichen Körper vorhanden ist. Die Hauptaufgabe von Progesteron ist, den weiblichen Körper auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.

Aber auch im männlichen Organismus hat Progesteron wichtige Aufgaben. So ist es zum einen für die Beweglichkeit der Spermien verantwortlich und sorgt auch für deren Fähigkeit in die Eizelle einzudringen.

Progesteron ist also ein wichtiges Sexualhormon, ohne das die Fortpflanzung nicht möglich wäre.

Produktion, Herstellung & Bildung

Die Produktion von Progesteron findet im Körper an verschiedenen Stellen statt. Bei Frauen wird es hauptsächlich während der zweiten Phase des Menstruationszykluses im Gelbkörper, dem so genannten Corpus luteum, hergestellt.

Dadurch findet eine Vorbereitung auf eine eventuell eintretende Schwangerschaft statt, bzw. wird eine Befruchtung der Eizelle erst möglich gemacht. Die Konzentration von Progesteron ist am fünften bis achten Tage nach dem Eisprung deshalb am höchsten während des ganzen weiblichen Zykluses.

Während einer Schwangerschaft wird Progesteron hauptsächlich von der Plazenta produziert. Geringe Mengen von Progesteron werden auch in den Nebennierenrinden produziert. Dies ist bei Frauen und Männern der Fall. Beim Mann wird Progesteron zusätzlich in den Hoden produziert, genauer in den Leydig-Zwischenzellen, die im Hoden liegen.

Funktion, Wirkung & Eigenschaften

Progesteron ist in wichtiges Geschlechtshormon, dessen Hauptaufgabe es ist, die Fortpflanzung zu ermöglichen. Ohne Progesteron wäre der weibliche Körper nicht in der Lage schwanger zu werden, aber auch die Spermien des Mannes könnten keine Eizelle befruchten.

Progesteron ist also unabdinglich für unsere Fortpflanzung. Im weiblichen Körper sorgt Progesteron kurz nach dem Eisprung für eine veränderte Gebärmutterschleimhaut, so dass sich eine befruchtete Eizelle einfacher einnisten kann. Im männlichen Körper ist Progesteron für die Funktion der Spermien verantwortlich, erst durch Progesteron werden sie beweglich und besitzen die Fähigkeit in die Eizelle einzudringen.

Nistet sich keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein, sinkt der Progesteronspiegel im weiblichen Körper ab und dadurch wird dann die Menstruationsblutung ausgelöst. Progesteron steuert also einen großen Teil vom weiblichen Zyklus.

Aber es hat auch noch andere Funktionen, so ist es z.B. am Knochenaufbau im Körper mitbeteiligt. Aus diesem Grund wird es heute in der Therapie von Osteoporose erfolgreich eingesetzt. Daneben ist Progesteron auch unbedingt notwendig für die Bildung weiterer Hormone. Aus Progesteron wird im Körper unter anderem Cortisol hergestellt.

Auch für unsere Haut ist Progesteron wichtig. Es ist verantwortlich für die Lebensdauer von Hautzellen, für die Bildung von Kollagen und somit wichtig gegen Faltenbildung. Progesteron wird auch als „Hormon der inneren Heiterkeit“ bezeichnet. Da es in hoher Konzentration während der Schwangerschaft für Ausgeglichenheit und eine unbekümmerte Stimmung sorgt, kam es zu dieser Bezeichnung.


Krankheiten, Beschwerden & Störungen

Liegt im Körper ein Mangel von Progesteron vor, kann dies vielerlei Auswirkungen haben. Eine zu geringe Konzentration von Progesteron stört natürlich den Hormonstoffwechsel. Bei Frauen macht sich das vor allem durch einen unregelmäßigen Zyklus bemerkbar.

Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Nervosität und Gereiztheit können die Folge von Progesteronmangel sein. Dies kann bis zu einer Depression führen, wenn der Mangel länger anhält. Aber auch auf das Körpergewicht hat Progesteron einen Einfluss. Ein Mangel von Progesteron kann zu Übergewicht führen, bei dem das Fett hauptsächlich im Bauchbereich eingelagert wird. In den Wechseljahren der Frau sinkt das Progesteron im Körper. Aus diesem Grund sind viele der zuvor genannten Symptome in dieser Zeit bei vielen Frauen zu beobachten. Zudem sorgt ein geringer Progesteronspiegel auch für Hitzewallungen und Haarausfall.

Das Progesteron kann aber auch in zu hoher Konzentration im Körper vorhanden sein. Das kommt zwar eher selten vor, hat aber auch Auswirkungen auf den Körper bzw. ergibt Hinweise auf eine Erkrankung. Dies ist in jedem Fall während einer Schwangerschaft der Fall. Daneben kann zu viel Progesteron auch auf einen Tumor am Eierstock hinweisen.

Auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann einen zu hohen Progesteronspiegel im Körper verursachen. Da Östrogene und Progesteron im Zusammenspiel reguliert werden, kann es durch die Unterfunktion der Schilddrüse zu einem langsameren Stoffwechsel kommen, bei dem zu wenig Östrogen und zu viel Progesteron im Körper vorhanden ist. Weitere Anzeichen von zu viel Progesteron können häufige Ermüdung, Migräne und eine enorme Abnahme der weiblichen Libido sein.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Kleine, B., Rossmanith, W.: Hormone und Hormonsystem. Lehrbuch der Endokrinologie. Springer Verlag, Berlin 2013
  • Vieten, M.: Laborwerte verstehen leicht gemacht, Trias, Stuttgart 2009

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