Protuberantia occipitalis interna
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Protuberantia occipitalis interna ist ein Teil im Schädel des menschlichen Körpers. Sie wird dem Hinterhauptbein zugeordnet. Es handelt sich bei der Protuberantia occipitalis interna um einen Knochenvorsprung.
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Was ist die Protuberantia occipitalis interna?
Die Protuberantia occipitalis interna wird als innerer Hinterhauptvorsprung bezeichnet. Sie ist ein kleiner Teil des menschlichen Knochengebildes. Dieser befindet sich im menschlichen Schädel, der als Cranium bezeichnet wird. Die Protuberantia occipitalis interna wird zu dem Hinterhauptbein gezählt. Dies nennt sich Os occipitale.
Bei der Protuberantia occipitalis interna handelt es sich um einen Vorsprung des Knochens. Es befindet sich auf der Seite des Hinterhauptbeins, das in den Schädel gerichtet ist. Die Protuberantia occipitalis interna bildet den Mittelpunkt der Eminentia cruciformis. Bei der Innenansicht des Hinterhauptbeins wird ein kreuzförmiges Gebilde sichtbar. Durch sie können Nerven und Venen ziehen. Die Protuberantia occipitalis interna stellt die Mitte des kreuzförmigen Gebildes dar, das auch als Relief bezeichnet wird.
Die Protuberantia occipitalis interna befindet sich gegenüber der Protuberantia occipitalis externa. Dies ist ein Knochenvorsprung, der nach außen gerichtet ist. Bei der Berührung der Haut am Hinterkopf ist der Protuberantia occipitalis externa ertastbar. Planum occipitale und Planum nuchale. Das Planum nuchale wird während der Schwangerschaft vermessen und für die zur Geschlechterbestimmung des ungeborenen Kindes genutzt.
Anatomie & Aufbau
Die Protuberantia occipitalis interna ist nach innen in den Schädel ausgerichtet. Als Teil des Hinterhauptbeins befindet sie sich in Höhe des Hinterkopfes auf der gegenüberliegenden Seite der Protuberantia occipitalis externa.
Im Inneren des Schädels grenzt die Protuberantia occipitalis interna an die Falx cerebri. Bei der Falx cerebri handelt es sich um eine Membran. Diese wird von der Dura mater zwischen den oberen Abschnitten der Gehirnhälften geschoben. Die rechte und die linke Gehirnhälfte werden als Hemisphären bezeichnet, die bei der Verarbeitung von Reizen der einzelnen Sinnessysteme unterschiedlichen Aufgaben nachgehen. Die Dura mater ist eine harte Hirnhaut, die sich als Schutz um das Gehirn legt und dieses von dem Schädel abgrenzt.
Funktion & Aufgaben
Die Protuberantia occipitalis interna hat als Vorsprung des Knochens die Aufgabe, die umliegenden Strukturen des Schädels zu stabilisieren. Dazu zählen die Knochenstrukturen, aber ebenso auch Gefäße, die an ihm entlang laufen. Zu den Knochenstrukturen gehört insbesondere das Hinterhauptbein. Dieses formt in einem Stück den gesamten Hinterkopf und hat für Venen und Gefäße kleine Öffnungen.
Der Bereich der Protuberantia occipitalis interna wird als Möglichkeit des Astritts für Nerven oder Venen im Schädel genutzt. Die Vena emissaria occipitalis gehört zu ihnen. Venen haben eine dünne Wand und sind daher für Einrisse besonders anfällig. Die Form der Protuberantia occipitalis interna ist dafür ausgerichtet.
Die Protuberantia occipitalis interna bildet den Mittelpunkt der Eminentia cruciformis. Diese kreuzförmige Knochenerhebung wird gebildet vom Sulcus sinus sagittalis superioris und dem Sulcus sinus transversi. Dies sind Rinnen in der Gefäßstruktur. Zun den anliegenden Gefäßen gehören Sinus sagittalis superioris und der Sinus transversus. Beides sind venöser Blutleiter, die wichtige Boten- und Nährstoffe zum Gehirn transportieren.
Krankheiten
Die Protuberantia occipitalis interna kann mitsamt der umliegenden Bereiche in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispielsweise bei Stürzen oder Unfällen, die eine Beschädigung des Hinterhauptes auslösen, kann die Protuberantia occipitalis interna ebenfalls betroffen sein. Eine Fraktur am Schädel kann zu Schmerzen im Gesicht und Kieferbereich führen. Es kann zu Blutungen, Kopfschmerzen und dem Austritt von Hirnwasser kommen.
Ein Schmerzempfinden am Schädel kann auf Nervenschädigungen hinweisen. Sie können bis in den Bereich des Nackens und der Schulter ausstrahlen. Als Folge kommt es zu Bewegungsbeschwerden in dieser Region. Die Nackenmuskulatur versteift sich. Kopfschmerzen stellen sich ein und die Kopfhaut ist empfindsam. In besonders schlimmen Fällen kann es zu Schmerzen beim Kämmen der Haare am Hinterkopf führen. Darüber hinaus kann der Nacken das Gewicht des Kopfes nicht mehr beschwerdefrei tragen. Der Schädel wiegt ca. 1,5 bis 2 kg und wird vorwiegend von Muskeln getragen, die sich im Hinterkopf und Nacken befinden. Es kann zu einer Schiefhaltung des Kopfes kommen, wenn die Nackenmuskulatur nicht mehr ausreichend funktionieren.
Im Bereich des Schädels kann es zur Bildung von Schädelbasistumoren, aber auch zu Osteoporose kommen. Bei einem Tumor kommt es zu Schmerzen der umliegenden Bereiche. Meist muss er operativ entfernt werden. Die Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Schwächung des Knochen kommt. Dies hat zur Folge, dass Schmerzen im Bereich des Nackens und der Kopfhaut auftreten. In schweren Fällen kann bereits eine körperliche Reaktion wie das Husten mit starkten Schmerzen verbunden sein. Darüber hinaus kann die Osteoporose bei starken Schwingungen, die sich der Kopf ausgesetzt fühlt, Knochenbrüche herbeiführen.
Quellen
- Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
- Kirsch, J. et al.: Taschenlehrbuch Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
- Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012