Xanthom
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
Sie sind hier: Startseite Krankheiten Xanthom
Xanthome sind meist gelbliche, cholesterinreiche Ablagerungen in Sehnen oder anderen Körperteilen. In unterschiedlichen Ausformungen können sich diese Fettgewebe unter der Hautoberfläche bilden und festsetzen. Xanthome stehen meist in Verbindung mit Hyperlipoproteinämie (erhöhtes Cholesterin im Blut).
Inhaltsverzeichnis |
Was ist ein Xanthom?
Der Begriff Xanthom wird dem Terminus Xanthelasma untergeordnet und bezeichnet fettreiche, Ablagerungen unter der Haut, die eine markante Größe ausgebildet haben.
Auch wenn sie meist eine gelbliche Färbung haben, können die Ablagerungen ebenso bräunlich, rötlich, beige- oder cremefarben sein. Xanthome variieren stark in Größe und Gestalt. Möglich sind sowohl stecknadelkopfgroße Punkte, die nicht selten gehäuft auftreten, stark hervortretende Knoten, runde gleichmäßige Flächen, oder ungleichmäßige Schwämme. Auch wenn die Ablagerungen an der Haut am markantesten sind, können sie ebenfalls auf Knochen, Blutbahnen und Organen auftreten.
Xanthome selbst sind nicht gefährlich, treten aber meist in Verbindung mit Fettstoffwechselkrankheiten auf. Wenn sie ausgelöst werden durch einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut, können sie sich auch wieder auflösen, wenn dieser unter Kontrolle gebracht wurde.
Ursachen
Wenn dieser Vorgang Schwankungen und Unregelmäßigkeiten unterworfen ist, lagen sich Xanthome ab. Der Grund dafür können genetische Dispositionen sein, aber auch andere Erkrankungen, die nicht selten mit dem gesundheitlichen Lebenswandel in Verbindung stehen. Zum ersten zählen Diabetes mellitus, aber auch Medikamente können diese Störungen hervorrufen. Wenn Xanthome im Rahmen einer sekundären Hyperlipoproteinämie auftreten, können sie folglich zahlreiche Ursachen haben.
Dazu zählen, Alkoholismus, Überernährung, Fehlernährung, Panktreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Lebererkrankungen, Cholestase (Gallenstauung), Hyperurikämie (erhöhter Harnsäurespiegel im Blut), Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse), Akromegalie (Vergrößerung von Körperendgliedern), Glykogenosen (gestörter Abbau von Glykose), Hyperkalzämie (erhöhter Calcium-Spiegel im Blut).
Typische Symptome & Anzeichen
- Erhöhter Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie)
- plaqueartige Knoten mit Fettablagerungen in der Haut
Diagnose & Verlauf
Xanthome können an vielen Stellen des Körpers auftreten: An Knöcheln und Gelenken (Xanthoma tuberosum); an Händen, Füßen oder der Achillessehne in Form von Knoten (Xanthoma tendinosum), gelblich-orange Knoten überall am Körper (eruptive Xanthoma); Verstreute Punkte über große Flächen der Haut (Xanthoma planum); an den Fingern (palmar Xanthoma); rote Knoten, die entzündet aussehen (tuberoeruptive Xanthoma).
Je nach Ort und Art des Auftretens können sie Indikatoren für verschiedene Erkrankungen sein, müssen es aber nicht zwangsläufig, daher ist die Diagnose der dahinterliegenden Störung nicht immer leicht. Xanthome können sowohl dauerhaft bleiben, als sporadisch an bestimmten Regionen auftauchen und wieder verschwinden. Meist lösen sie sich auf, wenn die zugrundeliegende Erkrankung geheilt wurde, oder die Ursachen für die Erkrankung unter Kontrolle gebracht wurde.
Komplikationen
Bei einem Xanthom leiden die Betroffenen in erster Linie an einem sehr hohen Gehalt an Cholesterin im Blut. Dieser hohe Gehalt wirkt sich im Allgemeinen sehr negativ auf die Gesundheit des Patienten aus und kann dabei auch die Lebenserwartung deutlich einschränken. Weiterhin kommt es durch das Xanthom zu Ablagerungen unter der Haut und auch in der Haut.
Dabei lagert sich Fett in Form von kleinen Knoten ab. Viele Betroffene fühlen sich mit diesen Beschwerden unwohl und leiden dabei an Minderwertigkeitskomplexen oder an einem deutlich verringerten Selbstwertgefühl. Vor allem bei Kindern können diese ästhetischen Beschwerden zu Mobbing oder zu Hänseleien führen und damit auch Depressionen und andere psychische Verstimmungen verursachen.
Aufgrund des hohen Anteils an Cholesterin steigt auch das Risiko eines Herzinfarktes. Hierbei kann es auch zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kommen. In der Regel kann die Erkrankung mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden. Die Betroffenen müssen allerdings auch ihren Lebensstil ändern und eine gesunde Ernährung verfolgen. Besondere Komplikationen treten dabei nicht auf. Ein Xanthom kann auch mit Hilfe eines operativen Eingriffs entfernt werden.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Veränderungen des Hautbildes, die über eine längere Zeit anhalten oder ein ungewöhnliches Aussehen haben, sollten grundsätzlich von einem Arzt untersucht werden. Eine Abklärung der Ursache ist notwendig, wenn es zu plötzlichen Auffälligkeiten kommt oder sich über eine längere Zeit eine Zunahme der Beschwerden abzeichnet. Oftmals sind Hautveränderungen Symptome einer bestehenden Störung, bei der eine medizinische Versorgung notwendig ist. Eine Knotenbildung der oberen Hautschichten gilt als ungewöhnlich.
Ebenso besorgniserregend sind ungewöhnliche Fettablagerungen. Damit eine Diagnosestellung erfolgen kann, ist ein Arztbesuch anzuraten. Zeigen sich Verfärbungen des Hautbildes, deutet dies auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung hin, bei der ein Behandlungsplan benötigt wird. Insbesondere gelbliche und weiße Verfärbungen sind einem Arzt vorzustellen. Pappeln, Hautuntereinheiten, ein vermindertes Wohlbefinden sowie Beeinträchtigungen bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben sind Hinweise einer Erkrankung.
Zu Linderung der Beschwerden wird eine medizinische Versorgung benötigt. Können die Hände sowie die Achillessehne des Betroffenen nicht mehr beschwerdefrei bewegt werden, wird ein Arzt benötigt. Gibt es Beeinträchtigungen bei der Ausführung gewohnter sportliche Aktivitäten, sollte eine Abklärung der Ursache stattfinden. Bemerkt der Betroffene Veränderungen im Rumpfbereich ist dies ebenfalls als Warnsignal des Organismus zu deuten und ärztlich begutachten zu lassen.
Behandlung & Therapie
Die grundlegende Behandlung von Xanthomen steht in direkter Verbindung zur dahinter liegenden Grunderkrankung. Wenn diese identifiziert ist, sollte sie gezielt behandelt werden. In vielen Fällen werden durch diese Behandlung auch die Xanthome zurückgehen.
Zusätzlich wird eine Behandlung von zu hohen Cholesterinwerten im Blut zu einer Verringerung des Herzinfarktrisikos und Risikos zur Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen. Eine gezielte Diät und eine Umstellung der Lebensführung wird mit oder ohne medikamentöse Begleitung zur Verbesserung der Fettstoffwechselstörung führen. Bei der Ernährung ist darauf zu achten, dass die meisten Gerichte aus frischem Gemüse, Salat, Getreide und Fisch zubereitet werden.
Es sollten gesättigte Fette reduziert werden, die vor allem in Fleisch, Butter und anderen Milchprodukten vorhanden sind. Speisen und Getränke, die viel Raffinadezucker enthalten sind deutlich zu reduzieren. Dazu zählen Limonaden, Süßigkeiten, Kuchen etc. Bei Übergewicht sollte langsam die Kalorienzufuhr verringert werden, um ein gesundes Körpergewicht anzunehmen. Xanthome, die sich nicht nach Behandlung auflösen, können auch operativ entfernt werden.
Vorbeugung
Um Xanthome und die damit verbundenen Erkrankungen vorzubeugen, sollten vor allem ab Erreichen eines gewissen Alters, regelmäßig die Cholesterinwerte im Blut und der Blutdruck kontrolliert werden. Unabdingbare Prophylaxe ist natürlich eine gesunde Lebensführung mit viel Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und dem maßvollen Genuss von alkoholischen Getränken.
Nachsorge
Je nachdem, wie und welche Art eines Xanthoms behandelt wurde, gibt es zwei Ansätze zur Nachbehandlung. Zum einen die nach einer operativen Entfernung und zum anderen die im Anschluss an die Behandlung der grundlegenden Erkrankung. Je nachdem, welche Behandlung stattgefunden hat, unterscheiden sich die Nachsorgemaßnahmen.
Bei einer operativen Entfernung des Xanthoms wird dringend geraten, die notwendigen Nachsorgetermine einzuhalten. Hier entscheidet der behandelnde Arzt im Vorfeld, ob ein Termin ausreicht oder ob mehrere notwendig sind. Bei allen Arten von Hautoperationen und deren Nachbehandlungen sollten Patienten darauf achten, dass UV-Licht auf der verletzten Haut eine erneute Bildung bestimmter Pigmentierungen und Störungen begünstigen kann.
Wurde das Xanthom operativ entfernt, sollte die Haut bis zu acht Wochen lang mit Sonnenschutz gepflegt werden. Dieser sollte einen hohen UVA- und UVB-Lichtschutzfaktor aufweisen. Zudem sollte die behandelte Hautstelle in den ersten Tagen nach der Behandlung nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Darüber hinaus sollten die Betroffenen mindestens zwei Wochen lang auf Sport und weitere körperlich anstrengende Aktivitäten verzichten.
Generell sollte die behandelte Körperstelle die ersten Tage weniger als sonst bewegt werden, da die Heilung so besser voranschreiten kann. Wurde die mögliche Grunderkrankung therapiert, ist die Einhaltung einer speziellen fettreduzierten Diät unumgänglich. Auch die regelmäßige Einnahme von Lipidsenkern gehört dann zur regelmäßigen Nach- und auch Vorsorge.
Eine nachhaltige Lebensstilmodifikation ist das Ziel. Hier sind Blutuntersuchungen in regelmäßigen Abständen, sowie Kontrolltermine beim Hautarzt notwendig. So wird sichergestellt, dass es nicht erneut zu einer vermehrten Xanthombildung kommt.
Das können Sie selbst tun
Zur Linderung der vorhandenen Beschwerden ist eine Optimierung der Lebensweise notwendig. Der Konsum von Alkohol muss dafür zwingend unterlassen werden. Insbesondere bei einem süchtigen Verhalten besteht Handlungsbedarf. In den meisten Fällen wird dafür jedoch eine ärztliche Unterstützung benötigt, da der Betroffene häufig nicht über die notwendige Disziplin zur langfristigen Veränderung der Situation verfügt.
Die Aufnahme der Nahrungsmittel ist ebenfalls zu überprüfen und sollte optimiert werden. Bei vielen Betroffenen kommt es zu Fettablagerungen im Organismus, da sie sich ungesund ernähren. Gleichzeitig liegt meist ein Bewegungsmangel vor, dem Abhilfe geschaffen werden muss. Die Aufnahme der Mahlzeiten ist zu kontrollieren und sollte reduziert werden. Eine dauerhafte ausgewogene und vitaminreiche Kost ist notwendig, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern. Ausreichende Bewegung, sportliche Aktivitäten und eine regelmäßige Sauerstoffzufuhr sind ebenfalls wichtig, um das Wohlbefinden zu steigern und die Beschwerden zu verringern.
Das Gewicht sollte sich im Normalbereich des BMI befinden. Andernfalls müssen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Eine Fettreduzierung bei der Nahrungsaufnahme hilft dabei, um vorhandenes Übergewicht schrittweise zu verlieren. Ebenso können angebotene Diätprogramme genutzt werden, um Verbesserungen zu erreichen. Anzuraten ist die Teilnahme an einer Ernährungsberatung, um Auswirkungen der Lebensmittelzufuhr zu erfassen und zu optimieren.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013