Kalorien

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kalorien ist die Werteinheit zur Messung des Energiegehalts in Nahrungsmitteln. Diese Energie wird vom menschlichen Körper umgesetzt. Übermäßige oder nicht ausreichende Zufuhr von Kalorien kann zu ernsthaften körperlichen Beschwerden und Erkrankungen führen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kalorien?

In den Industrieländern sind die Krankheitsfolgen von überzogener Kalorienzufuhr verbreiteter. Neben Beschwerden in Gelenken und Knochen aufgrund der erhöhten Belastung, treten häufig auch erhöhter Blutdruck oder Herzbeschwerden auf.

Die sich in Nahrung befindende Energie wird in Kalorien gemessen. 1 Kalorien ist die Energie, die benötigt wird um die Temperatur von einem Gramm Wasser um einen Grad ansteigen zu lassen.

Kalorienangaben von Nahrung werden in Kilokalorien (Abkürzung: kcal) gemessen. Das heißt, sie entsprechen der Energie, die für die Erwärmung von einem Kilogramm Wasser benötigt wird. Die Kalorien von verschiedenen Nahrungsmitteln variieren stark. So kann eine Schokolade ebenso viel Kalorien haben, wie eine ganze Mittagsmahlzeit mit Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Soße.

Die Kalorien von Schokolade sind jedoch weder "besser" noch "schlechter" als die von Kopfsalat. Dies ist lediglich eine Angabe von Energie. Dennoch tritt bei einer Tafel Schokolade (oder auch bei kurzkettigen Kohlenhydraten, wie Chips, Reis und Weißbrot) viel schneller der Hunger wieder ein, als bei einer ballaststoffreichen Ernährung mit ähnlicher Kalorienmenge.

Menschen nehmen Kalorien über die Nahrung auf und verbrennen diese um alle nötigen Körperfunktionen auszuführen.

Kalorien messen. Wieviel Kalorien braucht der Mensch?

Wie viele Kalorien ein Mensch täglich zu sich nehmen muss, hängt von seiner individuellen körperlichen Konstitution ab, sowie seines zusätzlichen Energiebedarfs.

Der Grundumsatz eines Menschen ist die Menge an Kalorien, die er verbrennt, ohne sich zu bewegen (liegend). Der Grundumsatz ist abhängig von Geschlecht, Größe, Gewicht und Alter des einzelnen. Der Gesamtbedarf an Kalorien beinhaltet den zusätzlichen Verbrauch durch Arbeit, Sport und jede andere körperliche Betätigung.

Als Mittelwert für einen täglichen Gesamtumsatz wird häufig 2000 kcal angegeben. Dies ist ein grober Durchschnittswert und kann sich beim einzelnen Menschen (z.B. Alter, Geschlecht, tägliche Aktivitäten) deutlich unterscheiden.

Der Grundumsatz wird durch diese Formel errechnet:

Mann: Grundumsatz kcal in 24 h = 66,47 + (13,7 × Körpergewicht in kg) + (5 × Körpergröße in cm) − (6,8 × Alter)

Frau: Grundumsatz kcal in 24 h = 655,1 + (9,6 × Körpergewicht in kg) + (1,8 × Körpergröße in cm) − (4,7 × Alter)

Eine Beispielrechnung bei einer 30 Jahre jungen Frau könnte demnach so aussehen:

Grundumsatz: 1444,1 kcal in 24 h = 655,1 + (9,6 × 65 kg) + (1,8 × 170 cm) − (4,7 × 30 Jahre)

↳ Der Grundumsatz schließt körperliche Aktivitäten als Energieverbrauch nicht mit ein.

Je nach körperlicher Betätigung wird der Wert mit 1,2 (wenig Bewegung), 1,6 (viel Bewegung) oder anderen Werten multipliziert, um den Gesamtbedarf zu errechnen.

Zur Kontrolle des eigenen Kalorienhaushalts sollten die Angaben auf Lebensmittel studiert und nicht mehr oder weniger verzerrt werden, als benötigt.

Funktion, Wirkung & Aufgaben

Eine ausgewogene Ernährung liefert genau die Menge an Kalorien an den Körper, die er benötigt um voll zu funktionieren. Hierbei spielt jedoch auch der Faktor eines gesunden Körpergewichts eine tragende Rolle.

Durch die Verdauung zersetzt der Körper die Moleküle der Nahrung und setzt die in ihr befindende Energie frei. Diese Energie wird umgesetzt in Grundfunktionen wie Herzschlag, Körpertemperatur, Denken, doch auch in Bewegung und jeder anderen Tätigkeit des Körpers. Überschüssige Energie speichert der Körper in Form von Fettzellen ein. Der Prozess der Energieumwandlung wird Stoffwechsel genannt.

Mehr Aktivität fördert den Stoffwechsel, wenig Aktivität lässt den Körper vermehrt Energie einspeichern. Gewichtszunahme ist daher entweder die Folge von Überernährung oder mangelnder Bewegung, oder eine Kombination aus beiden.

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Eiweiß (und der Verzicht auf kurzkettige Kohlenhydrate wie z.B. Reis, Nudeln, Chips, Pommes und Weißmehlprodukte) fördert ein gesundes Sättigungsgefühl und ist auf Kalorienkontrolle über Nahrungsmittelangaben wenig angewiesen.

Einseitige Ernährung mit kalorienreichen Nahrungsmitteln (z.B. Süßigkeiten, Alkohol) können das Sättigungsgefühl manipulieren und führen zur Gewichtszunahme.


Krankheiten durch zuviele oder zuwenige Kalorien

Die angemessene Zufuhr von Kalorien ist essenziell für die körperliche Gesundheit. Beides, sowohl zu kalorienreiche als auch zu kalorienarme Ernährung kann zu körperlichen Beschwerden und Krankheiten führen.

Eine unzureichende Versorgung von Kalorien ist meist verbunden mit der mangelnden Versorgung von nötigen Eiweißen, Fetten, Mineralien und Vitaminen. Erste Symptome sind eine Verringerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, es folgen Haarausfall, verminderte Fruchtbarkeit und eine Verschlechterung des Abwehrsystems.

Daraus resultiert die Anfälligkeit für Folgekrankheiten. Betroffene zeigen vermehrt Alterungserscheinungen, es können Wassereinlagerungen auftreten und in schlimmen Fällen Organschäden einsetzen.

In den Industrieländern sind die Krankheitsfolgen von überzogener Kalorienzufuhr verbreiteter. Diese setzen schleichend oft erst über viele Jahre ein. Neben Beschwerden in Gelenken und Knochen aufgrund der erhöhten Belastung, treten häufig auch erhöhter Blutdruck oder Herzbeschwerden auf.

Die Cholesterinwerte im Blut steigen und das Risiko für Herzinfarkte aufgrund von verstopften Arterien nimmt deutlich zu. Doch auch Diabetes, Gallenblasenerkrankungen und weitere Folgeerkrankungen resultieren aus einer langjährigen Fehlernährung mit zu vielen Kalorien.

Quellen

  • Classen, M., Diehl, V., Kochsiek, K. (Hrsg.): Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2009
  • Neumeister, B. et al.: Klinikleitfaden Labordiagnostik. Elsevier/Urban & Fischer, München 2009
  • Schauder, P., Ollenschläger G.: Ernährungsmedizin. Elsevier, München 2006

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