Alpen-Frauenmantel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Alpen-Frauenmantel ist eine krautartige Pflanze. Der Pflanze wird ein hoher medizinischer Nutzen nachgesagt und wird zur Besserung vieler Erkrankungen eingesetzt.
Vorkommen & Anbau des Alpen-Frauenmantels
Nicht nur unter dem Namen Alpen-Frauenmantel ist diese Heilpflanze bekannt. Unter dem Namen Alpen-Silbermantel oder Bergfrauenmantel ist sie ebenfalls zu finden. Der Alpen-Silbermantel zählt zur Familie der Rosengewächse und reiht sich in die Gattung der Frauenmantel ein. Die mehrjährige, krautartige Pflanze erreicht eine Höhe zwischen fünf und 30 Zentimetern.
Die Wurzel bildet im Frühling aus der Erde heraus mehrere Stängel, aus denen sich gefaltete Blätter bilden. Durch die acht bis neun runden und gezackten Spältchen an den Blättern erinnern diese an kleine Bärenpfoten. Auf der Unterseite sind die Blätter leicht silbrig und am Morgen sammeln sich die Tautropfen gerne auf den Blättern. Die Blattränder sind gezähnt und ab Mai bilden sich an manche Stängeln kleine Blüten, die vorwiegend in Gelb leuchten und Dolden bilden.
Die Blütezeit des Alpen-Frauenmantels reicht von Mai bis September. In dieser Zeit werden auch die Blüten gesammelt und anschließend in der Sonne getrocknet. Die weltweit vorkommende Heilpflanze wächst bevorzugt in lichten Wäldern und auf Wiesen. Ist der Standort besonders günstig, vermehrt sich der Alpen-Frauenmantel besonders schnell und bildet oft Bodenteppiche.
Wirkung & Anwendung
Schon ab dem Mittelalter und spätestens seit Hildegard von Bingen wird die Heilkraft der Pflanze geschätzt. Vor allem liegt das an den im Frauenmantel enthaltenen Pflanzenhormonen, die nach der Zusammensetzung stark dem weiblichen Hormon Progesteron ähneln. Leidet die Frau unter prämenstruellen Störungen oder Beschwerden während der Wechseljahre, so wird eine Einnahme von Alpen-Frauenmantel empfohlen. Durch die entkrampfende Wirkung wird der Alpen-Frauenmantel in Form von Tees während der Menstruation getrunken. Periodenkrämpfe werden dadurch gelindert und auch während der Geburt eines Kindes entkrampft der Frauenmantel die Gebärmutter.
Nach der Geburt trinken die Mütter den Frauenmanteltee zur Förderung der Milchbildung. Auch bei Beschwerden der Atmungsorgane oder bei Husten und Erkältungen wirkt er beruhigend. Der Frauenmantel ist reich an Salizylsäure und Gerbstoffe. Die Inhaltsstoffe tragen zu einer schnellen Reduzierung von Entzündungen im Verdauungstrakt und bei den Fortpflanzungsorganen.
Die Verdauung wird durch den Frauenmantel gefördert und Blutgefäße werden elastischer. Durch die beruhigende Wirkung lindert er Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Gesammelt werden ausschließlich die blühenden Blüten des Alpen-Frauenmantels. Diese werden getrocknet. Wird aus den Blättern Tee hergestellt, so wird ein Teelöffel des getrockneten Krautes mit kochendem Wasser übergossen. Nachdem einer Ziehzeit von zehn Minuten wird der Tee abgeseiht und getrunken. Pro Tag sollten aber nicht mehr als fünf Tassen getrunken werden.
Der Alpen-Frauenmantel kann aber nicht nur in Form von Tee zu sich genommen werden. Eine äußerliche Anwendung ist ebenfalls möglich. Bei Hautbeschwerden baden die Betroffenen in mit Frauenmantel versetztem Wasser. Der Frauenmantel kann auch als Umschlag auf die betroffene Hautstelle gelegt werden. Je nach Art der Beschwerden wird die richtige Methode gewählt. So wird zum Beispiel bei Ekzemen eine Waschung der betreffenden Hautstelle durchgeführt.
Bei einem Bad mit Alpen-Frauenmantel werden etwa 250 Gramm des Krautes über Nacht in Wasser eingeweicht. Nach dem Aufkochen wird der Abguss in das Badewasser gemischt.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Wird der Alpen-Frauenmantel als Tee zu sich genommen, sollte die Menge von fünf Tassen pro Tag nicht überschritten werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, aber in Einzelfällen wurden Schäden an der Leber nachgewiesen. Bei einem ordnungsgemäßen Konsum besteht aber keine Gefahr einer Schädigung dieser Art. Auch eine Einnahme während einer Schwangerschaft ist möglich.
Werden vier Wochen vor der Geburt regelmäßig bis zu drei Tassen pro Tag getrunken, soll das die Geburt erleichtern. Der Uterus wird durch das Trinken des Tees gestärkt. In vielen Hautlotionen und Cremes ist der Frauenmantel ebenfalls enthalten, der zu einer straffenden und heilenden Wirkung beiträgt. Laut einer Studie bekämpft der Alpen-Frauenmantel die freien Radikalen im Körper und wird daher vorbeugend getrunken, um zum Beispiel einen Ausbruch von Krebs zu verhindern.
Gekauft werden kann der Alpen-Frauenmanteltee in Apotheken, Drogeriemärkten und Reformhäusern. Bei einem Kauf über das Internet ist eine sorgsame Auswahl des Anbieters notwendig um eine dementsprechende Qualität des getrockneten Krautes zu erhalten. Im Handel kosten 100 Gramm Frauenmantel durchschnittlich 3,50 Euro. Eine Tinktur aus Frauenmantel erhält man in der Apotheke für zirka sieben Euro. Besprechen Sie eine Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker und informieren Sie sich vor der Einnahme über die richtige Dosierung.