Apfelbeeren

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Apfelbeeren wirken auf den ersten Blick fremdartig und sind auf den zweiten Blick eine grandiose Bereicherung des Gartens und des Speiseplans. Die aromatischen Beeren sind ein wahrer Schatz für die heimische Küche und fördern die Gesundheit durch Vitamine und wertvolle Antioxidantien.

Vorkommen & Anbau von Apfelbeeren

Apfelbeeren können sehr abwechslungsreich zubereitet werden und sind wegen ihrer hochwirksamen Vitalstoffe eine willkommene Bereicherung des Speiseplans.
Die Apfelbeere (botanisch Aronia) gehört wie der Apfelbaum und andere Obstgehölze zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Als wirksame Heilpflanzen gelten vor allem die Wildformen „Aronia melanocarpa“ mit ihren tiefschwarzen Beeren und die „Aronia arbutifolia“, die Rote Apfelbeere. Durch Kreuzung entstand die „Aronia prunifolia“ mit Zuchtsorten wie Nero, Viking oder Aron.

Ihren Namen trägt die Apfelbeere zu Recht: Die schwarzroten Früchte sind beerenklein und zeigen im saftigen, rot glänzenden Fruchtfleisch ein winziges Kernhaus. Auch ihre leuchtend weißen Blüten erinnern an die des Apfelbaumes. Im Spätsommer werden die Früchte der Apfelbeere geerntet und das sich im Herbst intensiv rot verfärbende Laub bietet ein spektakuläres Farbenspiel. Die Apfelbeere stellt kaum Ansprüche an Boden oder Standort und verträgt Sonne wie Halbschatten.

Sie ist ein attraktives Ziergehölz im heimischen Garten, das sehr gesunde Früchte liefert. Ursprünglich war die Apfelbeere ein nordamerikanischer Wildstrauch, dessen vitaminreiche Früchte Indianern als Wintervorrat dienten. Der Botaniker Iwan Mitschurin brachte den Strauch um 1900 nach Russland und erforschte dort seine heilsamen Wirkungen.

Wirkung & Anwendung

Apfelbeeren können sehr abwechslungsreich zubereitet werden und sind wegen ihrer hochwirksamen Vitalstoffe eine willkommene Bereicherung des Speiseplans. Das Fruchtfleisch der wilden Apfelbeere schmeckt süß-säuerlich und etwas herb, die Zuchtsorten sind geschmacklich etwas milder. In kleineren Mengen können die Früchte der Wildsorten frisch genossen werden, wirken aber durch das enthaltene Amygdalin leicht abführend. Zerkleinert und erhitzt ist der Gehalt an Amygdalin der Wildbeeren unbedenklich.

Im Handel sind Apfelbeeren meist in getrockneter Form erhältlich und bilden eine gute Grundlage für eine Vielzahl an köstlichen Gerichten. Als gesunde Zutat zu Joghurt und Quarkspeisen oder als interessante Alternative zu Rosinen sind sie sehr gut im Müsli verwendbar. Kombiniert mit süßen Früchten wie Bananen, Aprikosen und Birnen entstehen feine Konfitüren oder Gelees. Apfelbeeren können auch in Kuchen, Muffins oder anderen Backwaren verarbeitet werden.

Eine schnelle und gesunde Energiequelle sind Aronia-Fruchtschnitten. Wer eigene Fruchtriegel herstellen möchte, mischt Apfelbeeren mit Haferflocken und gepufftem Reis, gibt Himbeeren und Kokosflocken hinzu und rührt mit Honig oder Ahornsirup eine Masse an, die im Backofen getrocknet und dann in Riegel geschnitten wird. Auch beim Schokoladen-Fondue sind die Beeren ein Hochgenuss: Dazu dunkle Schokolade im Wasserbad schmelzen und die getrockneten Apfelbeeren damit überziehen. Pürierte Apfelbeeren, durch ein Sieb geschlagen und mit Milch, Sahne sowie Honig gemixt ergeben einen vitaminreichen Milchshake.

Genauso sind Apfelbeeren als Zutat zu Smoothies perfekt geeignet. Im Sommer erfrischt ein intensiv violetter Durstlöscher aus Apfelsaft, Mineralwasser und einem Schuss Aronia-Nektar. Selbst interessante Hauptgerichte können mit Apfelbeeren zubereitet werden: Als Alternative zu Preiselbeeren passt Apfelbeerengelee hervorragend zu Wildgerichten. Im Anschluss an das Menü mundet Aronia-Wein, der als halbtrockener Dessertwein erhältlich ist. Mit Tee aus dem Trester der Beeren und Badesalz werden weitere Produkte aus der Apfelbeere angeboten.

Wer nicht vorrangig kulinarische Genüsse im Sinn hat, sondern vor allem auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Aronia bedacht ist, kann Aroniapulver, Lutschtabletten oder Kapseln erwerben. Diese enthalten die vitalen Inhaltsstoffe der Apfelbeere in konzentrierter Form.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Beeren der Aronia sind nicht nur wohlschmeckend und variabel verwendbar, sie sind vor allem eine außerordentlich reiche Quelle für gesunde Vitalstoffe. Apfelbeeren enthalten neben Folsäure, Mineralien und Vitaminen besonders viel des hochwirksamen sekundären Pflanzenstoffs Anthocyan. Anthocyan ist ein Farbstoff aus der Gruppe der Flavonoide und ist für die rote bis dunkelviolette Färbung der Apfelbeere verantwortlich. Flavonoide dienen dem Schutz der Pflanze vor Krankheiten, übermäßiger Sonneneinstrahlung und ionisierender Strahlung.

Die Apfelbeere enthält dabei im Vergleich zu anderen Beeren bemerkenswert viel dieses wertvollen Inhaltsstoffs. In der Aronia findet sich zehnmal so viel Anthocyan wie in roten Weintrauben und rund viermal mehr als in Schwarzen Johannisbeeren. Die Wirkung des Bioflavonoids Anthocyan auf den menschlichen Organismus ist außerordentlich interessant für die Gesundheitspflege und die Vorbeugung von Krankheiten. Wissenschaftliche Studien belegen antivirale, antibakterielle, antikanzerogene und entzündungshemmende Wirkungen.

Als sogenannter Radikalfänger bindet das Anthocyan der Apfelbeere freie Radikale, welche die Zellen des Körpers angreifen. Zu viele dieser schädlichen Sauerstoffverbindungen stören den Zellstoffwechsel und verursachen in der Zelle „oxidativen Stress“. Begünstigt wird dies durch eine ungesunde Lebensweise, durch Entzündungen im Körper und schädliche Umwelteinflüsse. Je mehr Zellen des Körpers derart angegriffen sind, umso eher entstehen Gesundheitsbeschwerden. Dadurch wird der Alterungsprozess der Zellen beschleunigt, was in der Folge zu schweren Erkrankungen führen kann.

Die negativen Auswirkungen der freien Radikale können durch die antioxidativen Effekte der Apfelbeere günstig beeinflusst werden. Sie stärkt das Immunsystem, schützt Magen und Leber, wirkt ausgleichend auf den Blutzuckerspiegel und kann helfen, einem Diabetes mellitus vorzubeugen. Zu einer frischer aussehenden Haut verhilft der im Farbstoff Anthocyan vorhandene UV-Schutz. Günstige Auswirkungen der Apfelbeere ergeben sich auch auf das gesamte Herz-Kreislaufsystem, auf das Sehvermögen und die Gefäße. Die Kraft ihrer Inhaltsstoffe macht die Apfelbeere zu einem hochwirksamen „Jungbrunnen“ für den ganzen Körper.


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