Magen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Magen ist ein Verdauungsorgan, über das nahezu alle Tiere verfügen. Er ist direkt an der Zersetzung und Verwertung der aufgenommenen Nahrung beteiligt und leitet diese an den Darm weiter. Der Magen kann von zahlreichen Erkrankungen unterschiedlicherer Schweregrade betroffen sein. Besonders leichtere Verdauungsbeschwerden treten sehr häufig auf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Magen?

Infogramm zur Anatomie und Aufbau des Magens mit Magengeschwür. Klicken, um zu vergrößern.

Beim Magen handelt es sich um ein wichtiges Verdauungsorgan, mit dem fast alle Tiere und somit auch der Mensch ausgestattet sind. Der menschliche Magen ist ein sogenannter einhöhliger Magen, ein hohles muskuläres Organ, das im Inneren mit einer Schleimhaut versehen ist.

Der Magen nimmt die zugeführte Nahrung auf und beginnt, diese zu zersetzen bzw. auszuspalten, bevor sie an den Darmtrakt zur weiteren Verdauung weitergegeben wird. Dort findet dann die eigentliche Verdauung statt. Die Größe bzw. das Fassungsvermögen des Magens beträgt im Schnitt 1,5 Liter; diese Menge kann aber im Einzelfall variieren.

Anatomie & Aufbau

Der Magen befindet sich im menschlichen Bauchraum am unteren Ende der Speiseröhre, welche ihm die Nahrung über den sogenannten Mageneingang oder auch Magenmund zuführt.

Das Organ verfügt über eine Krümmung; die eigentliche Form des Magens ist nicht konstant, sondern unter anderem von der Füllmenge abhängig. So senkt er sich leicht ab, wenn sich viel Nahrung in ihm befindet. Das Vorverdauen derselben findet im Magenkörper, dem größten Teil des Organs, statt. Vor dem Magenkörper ist noch der Magengrund angesiedelt.

Dieser fängt die beim Essen verschluckte Luft auf und verhindert, dass sie in den Magenkörper gelangt. Das untere Ende des Magens stellt die Verbindung zum Zwölffingerdarm dar. Dieser Teil wird entsprechend auch "Pförtner" genannt. Er gibt die Nahrung in kleinen Portionen an den Darm weiter.

Funktionen & Aufgaben

Der Magen ist, wie bereits erwähnt, direkt an der Verdauung beteiligt. Während der eigentliche Verdauungsvorgang aber im Darm stattfindet, hat der Magen vornehmlich die Aufgabe, die Eiweiße (Proteine) in der Nahrung aufzuspalten und diese so für den Darmtrakt vorzubereiten.

Die im Inneren des Organs enthaltene Magensäure aktiviert die Enzyme Pepsin und Kathepsin, die benötigt werden, um das Eiweiß aufzuspalten. Nahrungsbestandteile für Fette oder Kohlenhydrate passieren den Magen dagegen meist unberührt. Die Magensäure trägt außerdem dazu bei, den Magen und den gesamten Verdauungstrakt vor Erregern und Infektionen zu schützen. Die meisten Bakterienarten sind nicht in der Lage, den sogenannten Magensaft zu überleben und werden bei direktem Kontakt vernichtet.

Durch die Flexibilität des Magens ist es dem Organ möglich, sich an die Menge und Häufigkeit der Nahrungszufuhr anzupassen. So ist es möglich, dass der Mensch nur wenige Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen muss: Der Pförtner gibt die vorverdaute Nahrung in kleinen Mengen an den Zwölffingerdarm weiter, sodass der Magen nie vollständig geleert ist und immer genügend Nährstoffe für ein optimales Funktionieren vorhanden sind.

Krankheiten

Der Magen kann von unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sein. Häufig sind leichtere Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen (Reflux), Magendruck oder Magen-Darm-Infekte.

Auch Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüre treten nicht selten auf. Die Ursachen für solche Krankheiten liegen meist in einer ungünstigen Lebensweise, etwa mit einer unregelmäßigen und ungesunden Ernährung und viel Stress. Auch die Einnahme verschiedener Medikamente kann den Magen angreifen. Oftmals sind die Symptome bereits durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten zu lindern - geschieht dies rechtzeitig, können chronische Magenkrankheiten verhindert werden.

Schwere Erkrankungen wie Magenkrebs oder etwa durch einen dauerhaften Alkoholkonsum verursachte Magenblutungen erfordern dringend eine medizinische Behandlung, da sie schlimmstenfalls zum Tod des Betroffenen führen können. Grundsätzlich sollten Magenbeschwerden nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Werden sie über einen längeren Zeitraum nicht behandelt, kann die Funktion des Magens beeinträchtigt werden, was die Lebensqualität des Patienten deutlich verringern kann.

Treten Völlegefühl, Sodbrennen und Druck oder Schmerzen im Magenbereich auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Mithilfe einer Gastroskopie (Magenspiegelung) und einer umfassenden Untersuchung können die Ursachen ermittelt und behandelt werden.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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