Leber

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Leber ist ein sehr großes Organ, welches eine ganz zentrale Funktion im Organismus innehat. Aus diesem Grund ist die Leber extrem stark durchblutet und kann durch verschiedene Einflüsse extrem geschädigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Leber?

Infogramm zur Anatomie und Aufbau der Leber. Klicken, um zu vergrößern.

Die Leber gehört zu den Organen, welche eine Drüse darstellen. Da die weiche Leber sehr umfangreiche Aufgaben zu erfüllen hat, stellt diese ein überaus komplexes Organ dar, dessen Aufbau recht kompliziert ist.

Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch und kann bei Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit das Allgemeinbefinden sehr stark einschränken. Verliert die Leber ihr Funktionsvermögen komplett, kann dies mit dem Tod einhergehen.

Die Leber besitzt bei einem ausgewachsenen Menschen ein Eigengewicht von 1.500 bis 1.800 Gramm in normalem, gesundem Zustand. Durch spezielle Erkrankungen kann sich die Leber massiv vergrößern oder im Gegensatz dazu schrumpfen und sich verhärten. Eine andere Benennung der Leber ist Hepar.

Anatomie & Aufbau

Bei der Betrachtung des Aufbaus der Leber sind zunächst vier Bestandteile zu sehen. Diese Teile werden bei der Leber als Lobi oder Leberlappen bezeichnet und weiterhin jeweils in Lebersegmente unterteilt.

Die einzelnen Areale der Leber heißen Lobus hepatis dexter, Lobus hepatis sinister und nach ihrer Form der Lobus caudatus und der Lobus quadratus. Alle Leberlappen stehen miteinander durch ein weit verzweigtes System an Blutgefäßen in Verbindung. Darüber hinaus wird die Leber anatomisch in verschiedene Oberflächenstrukturen unterteilt, innerhalb derer es insgesamt drei gibt.

Die Leber selbst wird durch die Blut führenden Gefäße versorgt, welche zudem für die Erfüllung der Aufgaben der Leber grundlegend sind. Dies sind in der Leber die Leberarterie als zuführendes und die Pfortader. Das schwammartige Gewebe der Leber besteht aus Leberzellen.

Funktionen & Aufgaben

Durch die Zufuhr von Blut über die ausgehend vom Magen, der Bauchspeicheldrüse, dem Darm und der Milz erfolgt die Stoffwechseltätigkeit, die sich insbesondere in den Leberzellen, den Heparozyten, vollzieht.

In diesem Zusammenhang besteht die Aufgabe der Leber darin, alle den Organismus schädigenden Stoffe ab zu filtern und der Ausscheidung zuzuführen. Aus diesem Grund wird die Leber auch als wichtigstes Entgiftungsorgan bezeichnet. Eine bedeutende Funktion übernimmt die Leber zudem als Organ, welches die verschiedensten Stoffe speichern kann und bei Bedarf wieder abgibt.

Zu den weiteren Aufgaben der Leber gehören die Herstellung des Gallensaftes, die Umwandlung von Nahrungseiweiß in körpereigenes Protein (für den Aufbau der Körperzellen), die Speicherung und Abgabe von energiereichen Kohlenhydraten und Fetten sowie die Neutralisierung von giftigen Substanzen im Körper. Die Leber stellt Energie bereit, welche für die gesamte Physiologie des Körpers benötigt wird.

Darüber hinaus ist die Leber am Abbau der Erythrozyten beteiligt und kann organschädigende Stoffe wie Alkohol, in Medikamenten oder der Nahrung befindliche körperfremde Substanzen filtern. Einen großen Anteil besitzt die Leber zudem an der Intaktheit des körpereigenen Immunsystems.

Krankheiten

Die Leber ist zwar ein großes Organ, welches hohen Belastungen gerecht werden kann. Dennoch kann auch diese Drüse erkranken. Typische Krankheiten, welche die Leber betreffen und sich durch mehr oder weniger starke Beeinträchtigungen der Gesundheit auswirken, können durch innere oder äußere Faktoren hervorgerufen werden.

Zu den durch einen sehr ungünstigen Verlauf gekennzeichneten Krankheiten der Leber wird die Zirrhose der Leber gezählt. Bei einer Leberzirrhose kommt es zu einem Absterben von Leberzellen und damit dem gesamten Lebergewebe. Darüber hinaus sind die Fettleber, eine Hepatitis, die als Gelbsucht bekannt ist, und der Leberkrebs sehr schwere Erkrankungen der Leber.

Verschiedene äußere Einflüsse, zu denen Bakterien oder Viren sowie eine permanente Aufnahme von Giftstoffen gehören, können ebenfalls eine Reduzierung der Funktionsfähigkeit der Leber bis hin zum Funktionsverlust bedingen. Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Eine Gelbsucht entsteht durch einen Stau der Galle durch den Verschluss der Gallenwege.

In der Leber können sich durch ein abnormes Zellwachstum auch Tumore bilden. Diese wachsen in der Leber besonders schnell, weil das Gewebe der Leber äußerst intensiv durchblutet ist. Aus diesem Grund wandern die von den Tumoren abgespaltenen Zellen recht schnell in den Blutkreislauf und es entstehen Metastasen.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Lippert, H. et al: Anatomie. Text und Atlas. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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