Bach-Blütentherapie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 20. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei vielen Krankheitsbildern spielen die persönlichen Gemütszustände der Erkrankten eine Rolle. Naturheilkundliche Verfahren wie die Bach-Blütentherapie rücken diese Zusammenhänge bei der Behandlung in den Mittelpunkt und suchen nach individuellen Heilungsmöglichkeiten.
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Was ist die Bach-Blütentherapie?
Die Bach-Blütentherapie, die nach ihrem Entwickler, dem englischen Arzt Dr. Edward Bach (1886 - 1936) benannt wurde, ist ein naturheilkundliches Verfahren der Alternativmedizin.
Dr. Bach, ursprünglich Chirurg und Schulmediziner, beschäftigte sich schon seit seiner Jugend intensiv mit der Kräuterheilkunde und der Homöopathie und gewann aufgrund seiner praktischen Erfahrungen mit Patienten und durch eine überstandene Krebserkrankung, bei der ihm nur noch eine geringe Lebenserwartung diagnostiziert worden war, die Auffassung, dass viele Erkrankungen ihre Ursache in einer Störung des seelischen Gleichgewichts haben und eine Heilung daher von der seelisch-geistigen Ebene aus in die Wege geleitet werden müsse.
Daraus entwickelte er zunächst die Beschreibung von 19 Gemütszuständen, in der Folgezeit 38, denen er Blüten- und Pflanzenteile zuordnete, die in Wasser gelegt oder gekocht wurden, um ihre Wirkung an das Wasser abzugeben. Aus diesen so entstehenden Urtinkturen wurden in einem weiteren Schritt durch Verdünnung die Bachschen Blütenessenzen hergestellt.
Funktion, Wirkung & Ziele
Dazu erforschte er die Zusammenhänge zwischen einer krankhaft veränderten Darmflora und chronischen Krankheitsverläufen und konnte in diesen Untersuchungen 7 pathologische Bakterienstämme isolieren, aus denen er Impfstoffe gegen die bis dahin untherapierbaren Krankheiten entwickelte. Nach seiner eigenen Krebserkrankung mit einer geringen Lebenserwartung, die er zum Erstaunen aller überwand, kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, die Persönlichkeit des Kranken stärker in den Mittelpunkt zu rücken und weniger die Symptome.
Da er unzufrieden war, dass die Impfstoffe aus pathologischen Erregern hergestellt werden mussten, suchte er nach verstärkt nach Kräutern und konnte 1935 38 negative Gemütszustände als mögliche Ursachen benennen, denen er 38 Blütenessenzen zuordnete, die durch Harmonisierung die Selbstheilungskräfte anregen sollten. Jedem dieser Gemütszustände ordnete Bach eine Heilpflanze zu, deren Essenz das negative Seelenmuster auflösen soll. So soll z. B. Rotbuche bei Menschen, die besonders kritisch sind, für mehr Mitgefühl und Toleranz sorgen, Odermennig hilft bei Angst und Unruhe, Bleiwurz harmonisiert ein geringes Selbstwertgefühl, Stechginster Hoffnungslosigkeit, Olive Erschöpfung und Heckenrose Gleichgültigkeit.
Die Zubereitung von der Bachblüten-Essenzen erfolgt nach einem festen Ritual. Die Blüten müssen an einem Sonnentag vor 9 Uhr morgens gepflückt werden und 3 Stunden im Wasser liegen. Danach erfolgt die Konservierung der Flüssigkeit mit Brandy oder Cognac, sie werden im Verhältnis 1:240 verdünnt, die Lösungen werden abgefüllt und weiter verdünnt. Durch weitere Verdünnung werden die Bachblüten-Essenzen hergestellt, die als Tropfen eingenommen werden können. Bei Bäumen und Sträuchern werden statt der Blüten Stiele und Blätter ausgekocht.
Eine besondere Form der Bachblütenessenzen sind die von Bach entwickelten "Notfalltropfen", eine Zusammenstellung aus 5 konstanten Blüten mit doppelter Konzentration. Sie sind besonders geeignet in seelischen Notfall- und Stresssituationen z. B. vor Operationen, Zahnbehandlungen oder Prüfungen. In echten Notfällen sollte aber grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Wird ein falsches Mittel genommen, so wird dieses vom Körper nicht aufgenommen und kann somit auch keinen Schaden anrichten. Wenn die Blütenessenzen richtig angewendet und dosiert werden, sind sie frei von Nebenwirkungen. Eine positive und gewollte Nebenwirkung kann sich in intensiverem Träumen und erleichternden Tränen zeigen. Beim Einsatz von Bachblüten kommt es auch nicht zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Bei manchen Mitteln besteht das Risiko einer Abhängigkeit, die durch die verwendeten Substanzen entstehen kann, und mit der Zeit muss die Dosis erhöht werden, um die Wirkung konstant zu halten. Die Bach-Blütentherapie beinhaltet dieses Risiko nicht. Menschen mit Alkoholproblemen sollten dennoch vorsichtig sein, weil die Bachblüten Alkohol enthalten. Trockene Alkoholiker sollten die Blütenessenzen lieber meiden. Alkohol kann zudem die Wirkung der Einnahme anderer Mittel beeinträchtigen, wenn diese auf Alkohol reagieren.
Die Wirksamkeit der Bachblüten ist umstritten, die Behandlungskosten werden deshalb von den gesetzlichen Krankenkassen auch nicht übernommen. In Deutschland sind sie nicht als Arzneimittel zugelassen und können daher nur über Apotheken aus dem Ausland bezogen werden. Die Bachblütenessenzen werden heute vor allem von Menschen zur Selbsthilfe eingenommen, teilweise aber auch von medizinischen und psychologischen Einrichtungen zur Behandlung genutzt, entweder zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge, als Hilfe in Stresssituationen oder zur begleitenden Unterstützung bei chronischen Erkrankungen. Besonders Kinder sprechen oft gut auf Behandlungen mit Bachblüten an.
Gute Behandlungserfolge zeigen sich auch bei Tieren und Pflanzen. Wer herausfinden möchte, welche Bachblütenessenzen für ihn am besten geeignet sind, kann das in Onlinefragebögen herausfinden. Wichtig ist es dabei, besonders auf die Zustände zu achten, die momentan vorhanden sind, weniger die für den Charakter typischen Zustände.
Quellen
- Augustin, M., Schmiedel, V.,: Leitfaden Naturheilkunde. Urban & Fischer, München 2003
- Mader, F., Weißgerber, H.: Allgemeinmedizin und Praxis. Springer, Heidelberg 2014
- Scheffer, M.: Bach-Blütentherapie. Urban & Fischer bei Elsevier, München 2008