Träumen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Träumen - nächtliche Bilder, manchmal schön, manchmal chaotisch, manchmal angsteinflößend.

Viele Experten für Schlaf- und Traumforschung sind der Meinung, dass Träume Erfahrungen aus dem Alltag der Personen widerspiegeln. Denn Dinge, die einem wichtig sind, kommen auch im Traum vor - sowohl die schlechten, als auch die guten.

Wer allerdings häufig schlecht träumt, kann Beschwerden entwickeln, die mithilfe von Entspannungsübungen oder professioneller Hilfe bekämpft werden sollten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Träumen?

Ein Traum ist eine psychische Aktivität, die unser Gehirn ausführt, wenn wir schlafen.

Träume können in allen Schlafphasen (Einschlafen, Aufwachen, REM-Schlaf, NREM-Schlaf) erlebt werden. Ein Traum ist somit eine psychische Aktivität, die unser Gehirn ausführt, wenn wir schlafen. Er wird oftmals mit lebhaften Bildern verbunden und löst intensive Gefühle aus. Nach dem Erwachen kann sich der Träumende oft nicht oder nur teilweise an seinen Traum erinnern.

Träume, die Angst auslösen oder erschrecken, sind Albträume. Der Begriff des Albtraums entstammt der germanischen Mythologie. Dort waren Alben (Elfen) für schlechte Träume zuständig. Man stellte sich die Alben zumeist auf der Brust des Schlafenden vor, was ein unangenehmes Druckgefühl auslöste.

Werden Fantasiebilder und Vorstellungen im wachen, das heißt im vollen Bewusstseinszustand erlebt, werden sie als Tagträume bezeichnet. Sie können oftmals - im Gegensatz zum nächtlichen Träumen - bewusst gesteuert oder sogar von der jeweiligen Person selbst herbeigeführt werden.

Die Aufmerksamkeit gleitet hierbei gezielt weg von den äußeren Reizen der Umwelt hin zu einer inneren Fantasiewelt. Das Tagträumen ist somit eine Form der Trance, in die sich der Mensch selbst versetzen kann.

Die Handlung eines Traumes ist in der Realität häufig unmöglich (beispielsweise das Fliegen) oder zumindest unwahrscheinlich (beispielsweise das Treffen eines Prominenten). Aber auch reale Dinge oder Geschehen können in Träumen verarbeitet werden - zum Beispiel das Träumen von dem Lieblingsessen, während die Person gerade auf Diät ist.

Die Häufigkeit des Träumens ist vermutlich bei allen Menschen ungefähr gleich ausgeprägt, die Erinnerbarkeit daran ist individuell jedoch sehr unterschiedlich. Wer sich an seine Träume gezielt erinnern möchte, kann zum Beispiel durch Meditation vor dem Schlaf und dem Führen eines Traumtagebuches die Intensität des Traumes erhöhen und das Erinnerungsvermögen ausweiten.

Menschen, die oft von Albträumen geplagt werden und das Träumen unterdrücken möchten, können bestimmte Psychopharmaka einnehmen, die für einen traumlosen Schlaf sorgen.

Funktion & Aufgabe

Warum man träumt, ist bis heute nicht genau bekannt. Es gibt verschiedene Theorien und Hypothesen, die je nach wissenschaftlichem Hintergrund unterschiedlich sind. Die Hirnforschung sieht Träume beispielsweise als physiologische Antwort spezieller neuronaler Prozesse an.

Die Tiefenpsychologie hingegen betrachtet Träume als Reflexion des Unterbewusstseins. Sicher ist jedoch, dass das Gehirn während des Schlafes das verarbeitet, was man tagsüber erlebt und gelernt hat.

Einige Wissenschaftler vermuten daher, dass das Hirn neue Informationen mit den alten vermischt und dann abspeichert. Deshalb soll es beispielsweise auch helfen, nach dem Lernen eine kurze Pause mit einem 20 bis 30-Minütigen Schlaf zu verbinden. Im Schlaf werden somit Themen verarbeitet, die den Träumenden beschäftigen. Manchmal finden sich so auch Lösungen für aktuelle Probleme, auf die der Träumende in wachem Zustand nicht gekommen wäre.

In einer ähnlichen Theorie geht es darum, dass man sich in Träumen auf zukünftige Situationen des Lebens vorbereitet. Kleine Kinder träumen beispielsweise sehr intensiv im REM-Schlaf. Der REM-Schlaf ist die tiefste Schlafphase, in der am meisten geträumt wird. Er macht ca. 20 Prozent des Gesamtschlafes aus.

REM steht für Rapid-Eye-Movement, da die Augen sich hinter den geschlossenen Lidern hin- und herbewegen. In dieser Zeit arbeitet das Gehirn am aktivsten. Kleine Kinder verarbeiten damit beispielsweise Muskelbewegungen oder Greifreflexe, die sie im späteren Leben noch benötigen.

Eine weitere Vermutung von Wissenschaftlern ist, dass Menschen im Traum lernen sollen, mit Angstsituationen umzugehen und die Angst gegebenenfalls überwinden.


Krankheiten & Beschwerden

Wer lange schlecht träumt, kann jedoch auch Krankheiten und Beschwerden entwickeln. Dies ist besonders dann der Fall, wenn man durch immer wiederkehrende Albträume belastet wird. Wenn der Traum einem nicht mehr aus dem Kopf geht und man am nächsten Tag deshalb traurig oder ängstlich ist oder sich gedanklich immer damit beschäftigt oder sogar Angst vor der nächsten Nacht und dem nächsten bösen Traum hat, ist professionelle Hilfe ratsam.

Stress ist mit Abstand der häufigste Auslöser für Albträume. Aber auch Filme und Fernsehserien oder Schicksalsschläge können zu solchen Angstträumen führen. Angst oder Schuldgefühle werden im Traum weiter verarbeitet.

Traumatische Erlebnisse, Misshandlungen, Vergewaltigungen oder Unfälle können eine Posttraumatische Belastungsstörung bewirken und Albträume hervorrufen. Betroffene reagieren ungewöhnlich heftig auf diese Träume, sie entwickeln oftmals Symptome wie Herzrasen und Unruhe. Bleiben diese wiederkehrenden Albträume unbehandelt, können sie ein Leben lang bleiben.

Als Maßnahme, die man ohne professionelle Hilfe durchführen kann, hat sich eine Entlastung des Alltags bewährt. Entspannungsübungen sorgen für einen ruhigeren Schlaf und positive Gefühle. Um den Effekt zu verstärken, können zusätzlich professionelle Entspannungsmethoden hinzugenommen werden. Auch Yoga oder Meditation sowie die Progressive Muskelentspannung helfen dabei, den Alltag zu entschleunigen.

Quellen

  • Becker-Carus, C., Wendt, M.: Allgemeine Psychologie. Springer 2. Auflage, Berlin 2017
  • Staedt, J., Riemann, D.: Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006
  • Stuck, B., Maurer, J., Schredl M., Wees H.-G.: Praxis der Schlafmedizin. Springer, Heidelberg 2009

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