Bauchschmerzen in der Schwangerschaft
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sind eine Begleiterscheinung, die bei den meisten werdenden Müttern unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Meist ist es ein leichtes Ziehen, vergleichbar mit Menstruationsbeschwerden. Teilweise können die Schmerzen auch krampfartig werden. In der Regel haben sie keinen negativen Einfluss auf das Kind, sie sind meist eine Antwort auf die zusätzliche Belastung des Körpers. Sollten die Schmerzen allerdings verstärken und häufig auftreten, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.
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Wie sich Bauchschmerzen in der Schwangerschaft bemerkbar machen können
Bauchschmerzen in der Schwangerschaft können vielerlei Gesichter haben. Ein Ziehen im Unterleib kann bereits der erste Vorbote einer Schwangerschaft sein, wenn die werdende Mutter es noch gar nicht weiß. Die ziehenden Schmerzen an den Mutterbändern ist eine der typischsten Beschwerden während der Schwangerschaft. Diese Form der Schmerzen kann bei Gelegenheit auch zu Krämpfen werden. Die Mutterbänder halten die Gebärmutter in einer aufrechten und stabilen Position.
Wenn es zu einer Schwangerschaft kommt, ändert sich mit der Zeit die Größe der Gebärmutter und die Bänder müssen sich dehnen. Dabei kann es zu den Schmerzen kommen. Vergleichbar sind sie mit Menstruationsbeschwerden oder Muskelkater. Eine weitere Ursache für die Beschwerden können Verdauungsprobleme sein. Das ist in der Schwangerschaft ein regelmäßiges Problem und verursacht leichte Krämpfe.
Dies ist unter anderem auf den veränderten Hormonhaushalt im Körper zurückzuführen und der Darm wird träge. Im Laufe der Schwangerschaft wächst das Kind und benötigt mehr Platz im Mutterleib. Dadurch werden Organe verschoben. Somit sind Bauchschmerzen in der Schwangerschaft und krampfartigen Schmerzen keine Seltenheit.
Ab wann sind die Bauchschmerzen gefährlich
Auch eine späte Fehlgeburt im zweiten Trimester der Schwangerschaft kann durch krampfartige Bauchschmerzen angekündigt werden. Dennoch sind Fehlgeburten immer auch mit Blutungen verbunden. Wenn Bauchschmerzen in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftreten, kann das ein Zeichen für das HELLP-Syndrom sein. Dies ist eine schwerwiegende Komplikation in der Schwangerschaft und ist erkennbar an starken Schmerzen im rechten Oberbauch.
Hierbei ist das Leben von Mutter und Kind in Gefahr und es ist ein sofortiger Kaiserschnitt notwendig. Die Abkürzung steht übersetzt für Blutzerfall, erhöhte Leberwerte und nachlassende Blutgerinnung.
Nicht mit Wehen verwechseln!
Wenn Bauchschmerzen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft auftreten, halten es viele Frauen für beginnende Wehen und fürchten eine vorzeitige Geburt. Das ist allerdings nur in seltenen Fällen tatsächlich so. Dennoch kommt es ab dem Beginn der zweiten Hälfte der Schwangerschaft hin und wieder zu den ersten Übungswehen. Dabei kommt es an der Gebärmutter zu den ersten Kontraktionen und der Bauch wird hart.
Diese weiten sich dann ab der 36.Schwangerschaftswoche auf den gesamten Uterus aus und sind das erste Training für die anstehende Geburt. Dennoch steht diese meist noch nicht an. Die Übungswehen kommen in unregelmäßigen Abständen und sind in den meisten Fällen nicht sehr schmerzhaft. Nach einer Minute sind sie wieder verschwunden.
Wehen ziehen in der Regel zusätzlich in den Rücken, steigern sich bis zu einem Höhepunkt und flauen dann wieder ab. Das ganze wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Solange das nicht der Fall ist, dann sind die Bauchschmerzen und Krämpfe auch keine Wehen.
Was hilft bei Bauchschmerzen in der Schwangerschaft?
Die meisten Frauen wollen während der Schwangerschaft auf Medikamente verzichten, so gut es geht. Bauchschmerzen lassen sich in der Regel gut mit Hausmitteln in den Griff bekommen, die auch dem Baby nicht schaden. Eine gute Hilfe ist vor allem Wärme. Zum einen wirkt sie gut von innen. Das bedeutet viel Tee trinken. Teesorten wie Pfefferminz, Ingwer und Fenchel helfen dabei sehr gut und haben eine schmerzlindernde Wirkung.
Bei Magenkrämpfen und Unterleibsschmerzen ist vor allem Fencheltee geeignet. Ingwertee entspannt die Muskeln im Bauchbereich und beruhigt die gereizte Magenschleimhaut. Gleichzeitig ist eine Wärmflasche zu empfehlen, die allerdings nicht zu heiß sein sollte, da sonst die Schmerzen noch schlimmer werden könnten. Dabei hilft es, die Wärmflasche zusätzlich noch in ein Handtuch zu wickeln.
Oftmals ist auch die überschüssige Magensäure ein Grund für die Beschwerden. Hierbei ist es hilfreich, einige Scheiben trockenes Weißbrot zu essen. Die Wirkung des Brotes gleicht einem Schwamm und der Magen ist weniger übersäuert. Zusätzlich dazu oder auch als einzelne Maßnahme eignet sich naturbelassener Honig. Die Inhaltsstoffe wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut und regenerierend.
Vor dem Schlafengehen einen Teelöffel einnehmen und die Schleimhaut kann sich über Nacht entspannen. Für entspannende Massagen gegen Bauchschmerzen sollte Kümmelöl verwendet werden. Die Wirkstoffe des Öls wirken sehr verdauungsfördernd und entkrampfend, genauso wie Melissenöl.
Lieber ein Mal öfter zum Arzt als ein Mal zu wenig
Einmal mehr zum Arzt gehen schadet nicht und auch die Ärzte haben während einer Schwangerschaft absolutes Verständnis für doppelte Vorsicht. Wenn sich zu den Bauchschmerzen noch weitere Symptome gesellen, wie zum Beispiel Ausflüsse und Blutungen, dann sollte zur Sicherheit in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.