Coxa saltans

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Coxa saltans ist eine Erkrankung aus dem Bereich der Orthopädie. Sie tritt meist nach Überlastungen im Oberschenkelbereich auf. Die Erkrankung kommt vorwiegend bei Menschen des mittleren Lebensalters vor.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Coxa saltans?

Zu den Beschwerden zählen Schmerzen der Knochen im Hüftbereich. Insbesondere beim Gehen kommt es dazu, dass die Knochen springen. Dies betrifft den Tractus iliotibialis sowie den Trochanter major.
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Die Coxa saltans wird auch als schnappende Hüfte bezeichnet. Diese Erkrankung gilt als eine eher selten auftretende Erscheinung. Sie wird zumeist bei Menschen im mittleren Lebensalter diagnostiziert. Zu dieser Lebensphase werden von Forschern und Wissenschaftlern Menschen im Alter von 35-65 Jahren zugeordnet.

Die Coxa saltans ist eine Erkrankung die in der Medizin zu dem orthopädischem Bereich sortiert wird. Sie betrifft Beschwerden an den Knochen der Oberschenkel. Die Erkrankung kann beidseitig oder auch einseitig auftreten. Es kommt zu Schmerzen in der Region des Oberschenkels, der bis zu Ausfallerscheinungen der Beine führen kann. Bei den Patienten wird ein Springen der Knochen insbesondere beim Gehen beobachtet.

Darüber hinaus verursachen die Knochen bei Dehnungsvorgängen im Bereich der Hüfte Beschwerden. Das Springen der Knochen wird von den Patienten als besonders schmerzhaft empfunden. Die Ursachen einer Coxa saltans sind Verletzungen im Hüftbereich. Darüber hinaus können die Beschwerden bei einer Überbeanspruchung der Extremitäten auftreten.

Ursachen

Die Forschung hat bei der Suche nach Ursachen einer Coxa Saltans noch keine vollständige Aufklärung betreiben können. Bei vielen Patienten wurde festgestellt, dass sie nach Verletzungen wie Unfällen oder Stürzen über Schmerzen der Hüfte klagten. Bei anderen Patienten ließ sich feststellen, dass die Ursache auf eine Überbeanspruchung der gesamten Hüftregion zurück zu führen ist.

Dies kann beim Tragen schwerer Lasten oder einer Hyperaktivität verbunden mit einer Körperfehlstellungen erfolgen. Finden Körperbewegungen in der Form statt, dass sie zu einer Mehrbelastung einer Körperhälfte erfolgen, kann dies die Schmerzen verursachen. Ebenso kann ein falsches Schuhwerk dazu beitragen, dass die Hüfte mehr Gewicht tragen muss als unter normalen Bedingen.

Findet dies dauerhaft statt, treten die Schmerzen auf. Die Ursache der Coxa saltans kann bei vielen Patienten jedoch nicht ausreichend geklärt werden. Das kann verschiedene Gründe haben. Die Selbsteinschätzung der körperlichen Möglichkeiten des Patienten kann unzureichend oder fehlerhaft sein.

Mögliche Verletzungen könnten nicht erkannt worden sein. Dazu gehört, dass sie gar nicht wahrgenommen werden konnten oder durch andere Erkrankungen überschattet waren. Die Symptome könnten anderen Krankheiten zugeordnet werden und später nicht mehr ausreichend differenziert werden.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Zu den Beschwerden zählen Schmerzen der Knochen im Hüftbereich. Insbesondere beim Gehen kommt es dazu, dass die Knochen springen. Dies betrifft den Tractus iliotibialis sowie den Trochanter major. Der Tractus iliotibialis ist ein Faserzug, der sich entlang der Oberschenkel befindet.

Der Trochantor major ist zwischen dem Oberschenkelkörper und dem -hals lokalisiert. Beide springen bei Bewegungen der Hüfte oder der Beine beim Erkrankten übereinander. Dieser Sprung der Knochen wird als schmerzhaft und unangenehm empfunden. Der Sprung kann auch durch eine Dehnung oder Drehung der Hüfte sowie eines Oberschenkels ausgelöst werden.

Darüber hinaus können beugende Bewegungen beim Patienten Schmerzen auslösen. Betroffene Patienten fühlen sich nicht mehr in der Lage, alltägliche Bewegungen schmerzfrei ausführen zu können. Es kommt zu einem ruckartigen Überspringen der Knochen. Dabei springt der Trochanter gut hörbar über den Tractus.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch Sichtkontakt. Der Sprung der Knochen kann gehört und auch gefühlt werden. Daher ist es für einen Mediziner auf diesem Weg möglich, nach Ausschluss anderer Erkrankungen, eine Coxa saltans zu diagnostizieren.

Bei zu starker Belastung der Hüfte, werden sich die Beschwerden verschlimmern und die Schmerzen steigen. Sollte jedoch eine Entlastung bei den ersten Anzeichen erfolgen, kann es auch zu einer Spontanheilung kommen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Arztbesuch ist notwendig, sobald Hüftbeschwerden verschiedenster Art auftreten. Lösen Bewegungen der Knochen Geräusche aus, sollte eine ärztliche Untersuchung eingeleitet werden. Verschiebungen der Hüftknochen müssen abgeklärt werden, damit keine dauerhaften Schäden entstehen. Auch wenn die Knochenveränderungen keine Schmerzen verursachen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Treten Beschwerden bei der Fortbewegung oder normalen Bewegungsabläufen auf, gilt dies als ungewöhnlich und sollte medizinisch versorgt werden. Setzen Schmerzen ein, können die Bewegungen nicht mehr ohne Unterbrechungen ausgeführt werden oder kommt es zu einer dauerhaft veränderten Knochenposition, ist ein Arzt zu konsultieren. Um bleibende Schäden des Skelettsystems zu vermeiden, werden ärztliche Untersuchungen nötig. Sinkt die gewohnte Leistungsgrenze und kommt es zu einer Beeinträchtigung im Alltag, ist es ratsam, dass die Beschwerden mit einem Arzt besprochen werden.

Eine Einschränkung von Lebensgewohnheiten und Freizeitaktivitäten führt zu einer verminderten Lebensqualität, der nachgegangen werden sollte. Breiten sich Beschwerden aus, kommt es aufgrund mangelnder Bewegung zu einem Übergewicht oder einer emotionalen Belastung, wird ein Arzt benötigt. Sind die Beschwerden so stark, dass sie zu einer Einschränkung der Berufstätigkeit führen, muss ein Arzt aufgesucht werden, um keine unnötigen Risiken einzugehen. Ein Arztbesuch ist auch dann notwendig, wenn die Beschwerden nur sporadisch oder in Verbindung mit bestimmten Tätigkeiten auftreten.

Behandlung & Therapie

Für die Behandlung der Coxa saltans wird von den Ärzten eine Krankengymnastik empfohlen. In dieser lernt der Patient, wie er optimale Körperbewegungen durchführen kann. Sie sind darauf ausgerichtet, möglichst den Hüftbereich zu entlasten und eine Schiefhaltung des Körpers zu vermeiden. Das bedeutet, dass Vorgänge wie das Einsteigen und Hinsetzen in ein Fahrzeug ebenso als trainiert werden, wie eine allgemeine Vorwärtsbewegung durch laufen oder gehen.

Da Schmerzen beim Treppensteigen gleichfalls wie beim Hinsetzen und Aufstehen entstehen können, werden diese alltäglichen Abläufe trainiert. Ziel der Krankengymnastik ist es, die Muskulatur zu stärken und gleichzeitig Korrekturen beim Bewegungsablauf zu analysieren. Mit kleinen Hinweisen und Tipps kann für den Patienten im Alltag oft eine Verbesserung erzielt werden.

In einigen Fällen kann es zur Gabe von Medikamenten kommen. Hierbei handelt es sich zumeist um schmerzlindernde Anästhetika. Sollten die Beschwerden andauern oder sich verschlimmern, so ist zu prüfen, ob ein operativer Eingriff vorgenommen werden sollte. Bei diesem werden die Muskelfasern durch Doppelung stabilisiert oder der Trochanter major fixiert. Beides soll verhindern, dass der Tractus iliotibialis über den Trochanter major springt.

Aussicht & Prognose

Die Prognoseaussicht der Coxa saltans ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Bei leichten Beeinträchtigungen findet eine konservative Behandlungsmethode Einsatz. Durch die Gabe von Arzneien oder der Teilnahme an einer Physiotherapie sollen die Schmerzen gelindert werden. Mit den richtigen Bewegungsabläufen und einer Entlastung des Körpers kann es zu einer deutlichen Verbesserung des Gesundheitszustandes kommen.

Wichtig ist die Mitarbeit des Patienten. Übergewicht ist zu vermeiden, ebenso wie das Treiben von intensiven Sportarten oder Überbeanspruchungen des Skelettsystems. In einer Physiotherapie erlernt der Patient in verschiedenen Trainings, wie er sich im Alltag optimal bewegt, welches Schuhwerk er tragen sollte und wie er Herausforderungen begegnet.

Eine Heilung tritt in den meisten Fällen nicht ein. Dennoch kann eine Linderung der Beschwerden erreicht werden und der Krankheitsfortschritt aufgehalten werden. Bei einer stärker ausgeprägten Coxa saltans ist ein operativer Eingriff notwendig. Dieser ist mit den üblichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden.

Es besteht eine erhöhte Gefahr vor Infektionen sowie Verletzungen der Sehnen oder Nerven. Im Anschluss berichten Patienten von einer Minderung der vorhandenen Kraft. Durch gezielte Trainings wird diese aufgebaut. Dennoch kann es zu lebenslangen Minderungen der gewohnten Leistungsfähigkeiten kommen. Durch die Operation wird dennoch insgesamt eine Besserung der Gesundheit erreicht.


Vorbeugung

Vorbeugend könnte verstärkt auf erste Warnzeichen geachtet werden. Dazu gehört das Beobachten der eigenen Körperbewegungen. Bei einer gesunden Selbstreflexion und einer guten Einschätzung der eigenen körperlichen Möglichkeiten, kann bei falschen Bewegungsabläufen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens bevorstehender Schmerzen gut eingeschätzt werden.

Eine rechtzeitige Schonung dieser Körperregion kann dazu beitragen, dass die Schmerzen nicht erneut auftreten, minimieren oder vollends verschwinden. Als Folge von Verletzungen sollte ebenfalls vorbeugend vor weiteren Beschwerden auf die Schonung der Knochen geachtet werden.

Nachsorge

Dem Betroffenen stehen bei Coxa saltans in den meisten Fällen nur wenige Maßnahmen einer direkten Nachsorge zur Verfügung. Dabei muss die Krankheit in erster Linie von einem Arzt diagnostiziert und weiterhin behandelt werden, damit weitere Komplikationen und Beschwerden vermieden werden können. Es kann dabei auch nicht zu einer selbstständigen Heilung kommen, sodass der Betroffene bei Coxa saltans in der Regel immer auf eine Behandlung angewiesen ist.

Der Patient sollte dabei schon bei den ersten Anzeichen und Symptomen der Erkrankung einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung erfolgt meist durch Krankengymnastik oder durch Physiotherapie, wodurch die meisten Beschwerden gelindert werden können. Dabei können auch viele Übungen aus diesen Therapien auch im eigenen Zuhause durchgeführt werden, um die Heilung zu beschleunigen.

Ebenso sind viele der Betroffenen auf eine intensive Pflege und Unterstützung durch die Familie oder Freunde angewiesen, sodass sich auch diese positiv auf den weiteren Verlauf der Erkrankung auswirken kann. In einigen Fällen sind die Patienten bei Coxa saltans auch auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen. Dabei ist auf eine regelmäßige Einnahme und auch auf die richtige Dosierung zu achten. In der Regel verringert die Krankheit nicht die Lebenserwartung des Betroffenen.

Das können Sie selbst tun

Im Alltag ist es bei einer Coxa Saltans besonders hilfreich, wenn die Sensibilität für die eigene Körperwahrnehmung umfassend geschult wird. Im Hauptaugenmerk sollten dabei die ersten Anzeichen einer Überlastungsreaktion stehen. Je eher der Betroffene bemerkt, unter welchen Bedingungen er an seine körperlichen Grenzen stößt, desto frühzeitiger kann er reagieren und damit die Beschwerden minimieren. Einigen Betroffenen gelingt es bei einer ausreichenden Selbstdisziplin, auf diesem Weg das Auftreten der schnappenden Hüfte vollständig zu vermeiden.

Darüber hinaus ist es ratsam, wenn regelmäßig sportlichen Aktivitäten nachgegangen wird. Dies stärkt die Muskulatur und verbessert die allgemeine Belastbarkeit. Bei einer Coxa Saltans ist es förderlich, wenn der Bereich des Normalgewichts nicht überschritten wird. Bei Übergewicht oder Fettleibigkeit kommt es häufiger zu ungewollten Beschwerden der Hüfte. Eine ausgewogene und vitaminreiche Kost ist daher anzuraten, die eine dem eigenen Körpergewicht angepassten Kalorienzahl enthält.

Schiefhaltungen des Körpers beim Sitzen, Stehen oder Laufen sind vollständig zu vermeiden. Treten sie ungewollt auf, sollte die Körperhaltung unverzüglich korrigiert und optimiert werden. Krankengymnastische Übungen beugen einer Fehlhaltung vor und können täglich eigenverantwortlich ohne großen Aufwand durchgeführt werden. Schonend für die Gelenke der Hüfte sind regelmäßige Pausen und Ruhephasen. Eine ausreichende Wärmezufuhr und Bäder helfen ebenfalls, um Beschwerden zu lindern.

Quellen

  • Breusch, S., Clarius, M., Mau, H., Sabo, D. (Hrsg.): Klinikleitfaden Orthopädie, Unfallchirurgie. Urban & Fischer, München 2013
  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Wirth, C.J. et al.: Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2013

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