Dialysegerät

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Dialysegerät wird ein medizinischer Apparat bezeichnet, der zur Behandlung von Nierenerkrankungen dient. Dabei reinigt das Gerät das Blut des Patienten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Dialysegerät?

Als Dialysegerät wird ein medizinischer Apparat bezeichnet, der zur Behandlung von Nierenerkrankungen dient.

Ein Dialysegerät ist ein medizinischer Apparat, mit dem gelöste Substanzen, wie Kreatinin, Harnstoff, ß2-Mikroglobulin oder Vitamin B12, aus dem Körper entfernt werden können. Außerdem beseitigt das Instrument im Rahmen von Nierenersatzbehandlungen einen überschüssigen Wasseranteil aus dem Blut.

Zum Einsatz gelangt ein Dialysegerät, um bei einer Nierenschwäche eine Blutwäsche (Dialyse) vornehmen zu können. Innerhalb des Apparates erfolgt zunächst die Zufuhr des Blutes in eine Kammer, die sich durch eine semipermeable Membran aufteilt. Auf einer Seite der Kammer ist eine Substanz vorhanden, die mit dem Blut des Patienten verträglich ist. Diese Substanz kann die Membran durchdringen.

Die Giftstoffe, die im Blut gelöst sind, können aufgrund des Konzentrationsgefälles die Membran von der anderen Seite durchqueren. Auf diese Weise findet das Entziehen der schädlichen Stoffe aus dem Blutkreislauf statt.

Formen, Arten & Typen

Dialysegeräte kommen sowohl für die Hämodialyse als auch für die Hämodiafiltration zum Einsatz. Im Laufe der Jahre erlebten die medizinischen Apparate verschiedene modernisierende Veränderungen. Die erste Dialyse mit semipermeablen Membranen fand 1924 in Gießen statt. Der Durchbruch der Dialysegeräte erfolgte jedoch erst 1945 im niederländischen Kampen durch ein Trommeldialysegerät, dessen Zellophan-Schläuche als Membran zur Dialyse dienten. Mithilfe der Membran ließen sich kontrollierte Reinigungen des Blutes von exakt bestimmten Stoffmengen vornehmen. Der schwedische Professor Nils Alwall (1904-1986) schaffte es 1946, Geräte zu entwickeln, mit denen sich Ödemflüssigkeit aus dem Gewebe und den Lungen ausschwemmen ließ.

Eine Dialyse kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des Körpers erfolgen. Dabei kommt das Dialysegerät in erster Linie bei der Hämodialyse zur Anwendung. Da es sich bei den Geräten um große stationäre Apparate handelt, muss sich der Patient zur Blutwäsche regelmäßig in eine Klinik oder Arztpraxis begeben.

Mittlerweile wurden in den USA jedoch auch mobile Hämodialysegeräte entwickelt, die nicht an einen bestimmten Ort gebunden sind, was sich wiederum positiv auf die Lebensqualität des Patienten auswirkt. Zu diesem Zweck trägt der Patient das batteriebetriebene Dialysegerät, das ungefähr fünf Kilogramm wiegt, an einem Gurt. In einem kleinen Kästchen befindet sich die gesamte notwendige Dialysetechnik. Das Prinzip ist dabei das gleiche wie bei den großen Dialysemaschinen.

Ein Nachteil ist allerdings, dass mobile Dialysegeräte noch nicht die Effizienz der großen Geräte erreichen und weniger harnpflichtige Stoffe aus dem Körper entfernt werden. So stellen die bisherigen mobilen Dialysegeräte nur einen ersten Schritt dieser Technologien dar.

Die meisten Dialysegeräte werden heutzutage von der deutschen Firma Fresenius Medical Care hergestellt. So liegt der Anteil des Unternehmens an den weltweit vertriebenen Dialysegeräten bei über 50 Prozent.

Aufbau & Funktionsweise

Zusammengesetzt wird ein Dialysegerät aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Modulen. Dabei bringen es die komplexen Maschinen auf mehr als 8000 Einzelteile. Untergliedern lassen sich die Apparate in zwei Funktionsbereiche. Den wichtigsten Funktionsabschnitt bildet der Bereich des Aufbereitens des Wassers, des Bereitstellens des Dialysats und dessen Bilanzierung. Handelt es sich um eine Akutdialyse, ist das Bereitstellen von Dialyselösungen, die sich in einem Lösungsbeutel befinden, von Bedeutung.

Den zweiten wichtigen Funktionsabschnitt stellt die Blutzirkulation dar. Dabei handelt es sich um das Pumpen des Blutes an der Filtermembran vorbei, via extrakorporalem Blutkreislauf. Das Dialysegerät wird zu diesem Zweck stets mit einem Blutschlauchsystem, das nur einmal pro Behandlung zur Anwendung kommt, kombiniert.

Als Herzstück des Dialysegerätes gilt der Dialysator. In dieser austauschbaren Blutreinigungseinheit, die von Medizinern teils einfach nur „Filter“ genannt wird, erfolgt der Stoffaustausch zwischen Dialysat und Blut. Von dem Dialysegerät werden dabei die Rahmenbedingungen für die Dialysebehandlung gewährleistet.

Extrakorporaler Blutkreislauf und Dialysatkreislauf bestehen aus mehreren Einheiten. Diese sind für die Vorbehandlung sowie die Nachbehandlung von Bedeutung. Damit es nicht zu einer Unterkühlung oder Überhitzung des Patienten kommt, wird zuerst das Reinwasser innerhalb des Dialysegerätes so erwärmt, dass es physiologisch annehmbare Temperaturen erhält.

Um dem Bilden von Gasblasen in der Flüssigkeit entgegenzuwirken, erfolgt außerdem eine Entgasung. Aus diesem vorbehandelten Reinwasser entsteht unter dem Zusatz von Elektrolyten das Dialysat. Wie hoch dessen Dosis sowie die Zusammensetzung ausfallen, richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Um eine problemlose Behandlung sowie die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten, ist das Dialysegerät mit mehreren Überwachungs- und Messverfahren ausgestattet. Dabei wird mit optischen Methoden u. a. die Blutecklage innerhalb des Dialysators überprüft. Weiterhin sind Sensoren zum Messen der Leitfähigkeit, des Drucks, der Temperaturen sowie des Volumenstroms vorhanden.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Dialysegeräte sind für die Behandlung von chronischem und zum Teil auch akutem Nierenversagen von höchster Bedeutung. So benötigen allein in Deutschland ca. 87.000 Bundesbürger im Jahr eine Nierenersatztherapie, zu der auch die Dialyse gehört.

In früheren Zeiten bedeutete eine schwere Nierenerkrankung ohne eine Behandlung mit einem Dialysegerät oft einen absehbaren Tod. Durch eine Dialyse, die ohne ein entsprechendes Gerät nicht stattfinden kann, lassen sich schädliche Stoffe wie harnpflichtige Substanzen sowie überschüssiges Wasser aus dem Körper leiten.

Mithilfe des Dialysegerätes bzw. der Dialyse lässt sich die Reinigungsfunktion der Nieren ersetzen. Nach der Reinigung per Dialyse kann das Blut wieder in den Kreislauf des Patienten zurückfließen.

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