Dornwarzen (Plantarwarzen)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Dornwarzen (Plantarwarzen) bilden sich durch Infektionen an der Fußsohle, sind meist jedoch harmlos. Man kann ihnen durch eine gute Fußhygiene vorbeugen und auch die Behandlung gestaltet sich als unproblematisch.
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Was sind Dornwarzen?
Unter Dornwarzen (Plantarwarzen) versteht man Veränderungen der Haut im Bereich der Fußsohlen. Die Warzen entstehen durch eine Infektion mit bestimmten Typen des HPV-Virus.
Betroffen sind meist Menschen, die Verletzungen, Risse oder kleine Hautverletzungen an der Sohle haben. Dornwarzen treten entweder einzeln oder beetartig auf und sind vor allem bei Kindern und Jugendlichen sowie Personen mit schwachem Immunsystem zu finden.
Ursachen
Die Ursache für Plantarwarzen liegt in den humanen Papillomaviren (HPV). Ist die Haut verletzt, können die Viren eindringen und lösen eine Infektion aus. Nicht immer kommt es jedoch zur Infektion mit den Viren.
So ist das Risiko, Dornwarzen zu bekommen, hauptsächlich dann gegeben, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder die Viren durch mehrere kleine Verletzungen eindringen können. Dann dauert es oft mehrere Wochen oder Monate, bis die ersten Dornwarzen entstehen. Da die HPV-Viren nicht sonderlich ansteckend sind, ist auch das Übertragungsrisiko gering.
Dornwarzen-Viren sind hauptsächlich in feuchtwarmer Umgebung zu finden. So etwa in Duschräumen, Umkleideräumen, Schwimmbädern und Saunen. Die Ursache liegt also häufig im Besuch eines dieser Orte ohne entsprechende Schutzmaßnahmen. Darüber hinaus muss auch eine Eintrittsstelle vorhanden sein. Kleine Schnitte oder Kratzer reichen ebenso aus wie Risse oder aufgeweichte Haut. Auch Schweiß begünstigt die Entstehung von Plantarwarzen.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
In den meisten Fällen handelt es sich bei Dornwarzen um eine relativ harmlose Erkrankung, die nicht zu besonderen Komplikationen oder zu schwerwiegenden Beschwerden führt. Sie kann daher auch relativ einfach behandelt werden. Die Betroffenen leiden dabei in erster Linie an Warzen. Diese können an verschiedenen Körperregionen auftreten und weisen in der Regel eine gelbe oder bräunliche Farbe auf.
Durch diese Warzen wird die Ästhetik des Betroffenen eingeschränkt, sodass die Patienten auch an einem verringerten Selbstwertgefühl und auch an Minderwertigkeitskomplexen leiden können. Bei Kindern können Dornwarzen zu Mobbing oder zu Hänseleien führen. Die Dornwarzen treten dabei vor allem an Stellen auf, an welchen eine hohe Druckbelastung stattfindet.
Sie können dabei auch tief unter die Hautschichten reichen und sind in vielen Fällen mit starken Schmerzen verbunden. Die Schmerzen treten meist in Form von Druckschmerzen auf, können allerdings auch in der Nacht zu Ruheschmerzen und damit zu Schlafbeschwerden beim Patienten führen. In seltenen Fällen kann es durch die Dornwarzen auch zu Schäden an den Nerven kommen, sodass der Patient an Gefühlsstörungen leidet. Die Lebenserwartung wird durch diese Krankheit nicht verringert oder anderweitig beeinflusst.
Diagnose & Verlauf
Die Diagnose von Dornwarzen wird anhand verschiedener Symptome gestellt. So erkennt man die Warzen an flachen Hautveränderungen in gelblicher oder grauer Farbe im Bereich der Fußsohlen. Sie treten überwiegend an den Zehen, Fersen und Fußballen auf und sind unter der Hornhautschwiele verborgen.
Dennoch lassen sich die Warzen anhand kleiner, dunkler Punkte eindeutig identifizieren. Der Hautarzt kann noch weitere Untersuchungen vornehmen, um seinen Verdacht zu bestätigen und die genaue Diagnose stellen zu können. So wird mit einem Skalpell etwas Hornhaut von der verdächtigen Stelle abgeschabt, um einen genaueren Blick auf die Pünktchen zu bekommen. Auch eine Hautprobe wird meist noch vorgenommen, bevor die endgültige Diagnose gestellt wird.
Dornwarzen sind in ihrem Krankheitsverlauf unproblematisch. Sie heilen meist von selbst wieder ab und vermehren sich nur selten. Bereiten die Warzen jedoch Schmerzen, müssen sie behandelt werden, um Nervenschäden zu vermeiden. Auch die Ansteckung anderer Personen lässt sich dadurch vermeiden. Eine Therapie ist jedoch äußerst langwierig und erfordert von dem Betroffenen viel Geduld. Zudem ist eine abgeschlossene Behandlung kein Garant für eine Heilung.
Komplikationen
Dornwarzen, auch Plantarwarzen genannt, sind stark verhornende Hautveränderungen im Fußsohlenbereich. Sie entwickeln sich bei der Übertragung von Papillomviren und sind oftmals bei Kindern anzutreffen. Mit Beginn der Pubertät verschwindet das Symptom meist von selbst. Erwachsene hingegen benötigen eher medizinische Hilfe beim Beseitigen der sehr hartnäckigen Warzenart.
Die Ansteckungsgefahr der Plantarwarzen lauert zumeist in Umkleidebereichen, Badeanstalten und in der Sauna über infizierte Hautschuppen sowie über einer Schmierinfektion. In den meisten Fällen verhalten sich Plantarwarzen relativ unauffällig. Je nach Auswuchs können sie kosmetisch bedingt stören.
Teilweise kann es vorkommen, das sich Dornwarzen ausbreiten und schmerzende Höfe bilden. Falls Betroffene eine Eigenbehandlung anstreben, können sich daraus eitrige Entzündungen und Narben ergeben. Im Frühstadium lassen sich Dornwarzen leicht vom Arzt entfernen. Mit Vergrößerung des Auswuchses verkompliziert sich das Symptom und es muss operativ eingegriffen werden. Dabei entstehen nicht nur Narben, es kann zu Nachblutungen und einem Bluterguss kommen.
Die Anwendung von Hausmitteln kann Gegenreaktionen hervorrufen, insbesondere bei der Verwendung von Knoblauch und Schöllkraut. Von einer Selbsttherapie sei abgeraten, sofern es sich um Kinder unter vier Jahren handelt, Betroffene mit geschwächtem Immunsystem und gestörter Wundheilung oder Durchblutungsstörungen. Speziell Diabetiker sollten Dornwarzen medizinisch behandeln lassen da Nervenschäden und Sensibilitätsstörungen im Fußbereich drohen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Dornwarzen bedürfen in der Regel keiner medizinischen Behandlung. Die Wucherungen können etwa mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke oder verschiedenen Hausmitteln behandelt werden. Allerdings muss dabei garantiert sein, dass es sich um eine Dornwarze handelt. Die Wucherung äußert sich durch ihr charakteristisches keilförmiges Aussehen und die gelblich-braune oder graue Farbe. Wer sich unsicher ist, ob es sich tatsächlich um eine Dornwarze handelt, sollte einen Arzt konsultieren.
Bei Schmerzen ist in jedem Fall medizinischer Rat gefragt. Ebenso, wenn sich die Warze öffnet oder es gar zu einer Entzündung kommt. Bei Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen liegen womöglich bereits ernste Nervenschäden vor. Diese müssen umgehend medizinisch behandelt werden. Ansonsten ist eine ärztliche Abklärung notwendig, wenn akute Ansteckungsgefahr besteht.
Bei Fehlstellungen und anderweitigen Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden. Wenn ganz plötzlich mehrere Dornwarzen bemerkt werden, sollte neben der ärztlichen Behandlung auch die Ursache für die Ansteckung ermittelt werden. Dadurch und durch eine rasche Untersuchung kann eine weitere Ausbreitung der Wucherungen zuverlässig vermieden werden.
Behandlung & Therapie
Dornwarzen sind in der Regel vollkommen harmlos. Sie verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder und vermehren sich nur in seltenen Fällen. Dennoch können verschiedene Präparate genutzt werden, um die Warzen zu entfernen.
Gerade, wenn Nervenenden durch die Plantarwarzen eingeklemmt sind, empfiehlt es sich, Rücksprache mit einem Arzt zu halten. Dieser kann entsprechende Mittel mit Monochloressigsäure oder Salicylsäure vorschlagen und den Krankheitsverlauf im Auge behalten. Zudem kann er anderweitige Erkrankungen ausschließen.
Eine weitere Methode ist die Kältebehandlung. Dabei werden die Dornwarzen und ihre Vorsätze mit Hilfe von Präparaten vereist, wodurch das betroffene Gewebe abstirbt. Die Warze fällt dann von alleine ab. Allerdings kann es auch sein, dass keines der freiverkäuflichen Mittel anschlägt. Dann muss der Arzt eine lokale Behandlung vornehmen und etwa Imiquimod auftragen. Dadurch wird das Immunsystem angeregt, gegen die HPV-Viren vorzugehen. Auch eine Laser-Abtragung sowie eine so genannte Kürettage können zum Einsatz kommen. Bei letzterer Methode schabt der Arzt die Dornwarze mit Hilfe eines chirurgischen Werkzeugs aus.
Generell ist es anzuraten, die Behandlung in ständiger Rücksprache mit dem Arzt vorzunehmen. Das gilt insbesondere dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder eine gestörte Wundheilung vorliegt. Auch bei Durchblutungsstörungen empfiehlt es sich, den Arzt zurate zu ziehen. Sind Kinder von Dornwarzen betroffen, muss in jedem Fall ein Arzt eingeschaltet werden.
Aussicht & Prognose
Bei einer konsequenten Behandlung haben die Dornwarzen eine gute Prognose. Häufig umfasst der Heilungsweg mehrere Wochen oder Monate einer disziplinierten Therapie. Der Betroffene kann diese eigenverantwortlich und selbständig durchführen. Die Hornschicht wird schrittweise mit speziellen Arzneien eingerieben und anschließend abgetragen, damit sich die Warze zurückbildet. Der Prozess ist intensiv und muss regelmäßig durchgeführt werden. Oftmals kommt es bei einer fehlerhaften Behandlung zu einer weiteren Ausbreitung der hochansteckenden Warzen.
Eine bessere Aussicht auf eine Heilung hat die Vereisungstherapie. In der Kryotherapie werden von einem Arzt insbesondere die hartnäckigen oder langwierigen Dornwarzen vereist. Anschließend können sie sich nicht mehr entwickeln und fallen letztlich ab. In vielen Fällen gilt der Patient anschließend als beschwerdefrei und kann aus der Behandlung entlassen werden. Dennoch besteht jederzeit die Möglichkeit eines erneuten Auftretens der Hauttumoren.
Sobald der Betroffene erneut von den Papillomaviren befallen wird, können sich neue Warzen entwickeln. Die Prognose ist bei einem wiederholten Auftreten unverändert. Sind durch die Dornwarzen bereits Folgeschäden eingetreten, kann es zu lebenslangen Beeinträchtigungen kommen. Obgleich die Dornwarzen geheilt sind und eine Beschwerdefreiheit eingetreten ist, besteht die Möglichkeit einer Fehlstellung des betroffenen Fußes. Dies hat Auswirkungen auf das Skelettsystem, die Muskeln, Sehnen sowie Nervenbahnen im Fuß.
Vorbeugung
Dornwarzen (Plantarwarzen) lässt sich effektiv vorbeugen. Es empfiehlt sich, auf eine gute Fußhygiene zu achten und die Füße regelmäßig mit pflegenden Cremes zu behandeln. Zudem sollte man in Schwimmbädern und Duschräumen stets Badelatschen tragen. Darüber hinaus hilft es, die Füße stets trocken zu halten und nicht aufweichen zu lassen.
Nach einer langen Dusche sollte man entsprechende Mittel auftragen, um den natürlichen Schutzfilm der Haut zu unterstützen. Liegen bereits Dornwarzen vor, sollte man nicht daran kratzen, um die Verbreitung der Viren zu vermeiden. Außerdem sollte man sich regelmäßig die Hände waschen, wenn man Dornwarzen berührt hat.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Warzen
Nachsorge
Ist die Dornwarze nicht mehr sichtbar und spürbar, liegt es in der Verantwortung des Betroffenen selbst, die nötigen Nachsorge-Behandlungen einzuleiten. Da sich der Erreger bereits im Körper befindet, kommt es schneller zu einem erneuten Ausbruch. Der einst infizierte Bereich muss regelmäßig gesäubert werden, um dem vorzubeugen.
Dazu können handelsübliche Seifen oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Zur Vermeidung der Bildung neuer Warzen müssen diese Zonen zudem trocken gehalten werden. Feuchte Bereiche begünstigen eine wiederholte Infektion. Bei ärztlicher Behandlung von Warzen sind häufig antibiotische Cremes/Pflaster zur Nachsorge unabdingbar, die für längere Zeit die betroffenen Stellen therapieren.
Zur Nachsorge zählt auch die Rücksicht auf andere Menschen. Durch Abdecken der ehemaligen Entzündungen wird direktes sowie indirektes Verbreiten der Viren unterbunden. Sind keine weiteren dermatologischen Veränderungen dieser Region in den nächsten Monaten zu beobachten, ist die Warze vollständig ausgeheilt. Sie bedarf nun keiner besonderen Aufmerksamkeit mehr.
Die vorbeugenden Maßnahmen auf Infektionen jedoch müssen weiterhin beachtet werden. Wird aufs Neue eine Bildung von Warzen festgestellt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eigenständiges Experimentieren mit Warzen-Vernichtungsmitteln aus Drogeriemärkten verzögert die angemessene Behandlung. Mit rechtzeitiger Therapie werden lange Verfahren verhindert.
Das können Sie selbst tun
Weil Dornwarzen generell als harmlos gelten, lassen sie sich auch selbst behandeln. So werden in der Apotheke verschiedene Arzneimittel zur Selbsttherapie angeboten, die frei verkäuflich sind. Dazu gehören u. a. Präparate, die Salicylsäure enthalten.
Ihre Darreichung erfolgt zumeist in Form von Lösungen zum Auftragen oder als Pflaster, das auf die Plantarwarze geklebt wird. Die Salicylsäure verfügt über die Wirkung, die Hornhaut zu lösen. Durch diesen Vorgang lässt sich die zu behandelnde Hautstelle Schritt für Schritt entfernen. Flüssigpräparate mit Salicylsäure kommen normalerweise 6 bis 12 Wochen zur Anwendung. Entsprechende Pflaster verbleiben einige Tage auf der Plantarwarze.
Als weiteres wirksames Mittel zur Selbstbehandlung einer Dornwarze gilt die Kältetherapie. So werden von einigen Produzenten Präparate angeboten, deren Wirkung in der Vereisung der Warze besteht. Bei Temperaturen von bis zu -57 Grad Celsius stirbt das behandelte Gewebe schließlich ab, was nur einige Tage in Anspruch nimmt.
Darunter bilden sich dann neue Hautschichten. Allerdings befindet sich in den meisten Fällen Hornhaut über der Dornwarze. Für eine erfolgreiche heimische Kältebehandlung empfiehlt sich daher vor dem Vereisen das Entfernen der Hornhaut. Bei manchen Menschen können vor Einritt der Wirkung zwei oder drei Behandlungen erforderlich sein. Zwischen den Therapien sollte jedoch eine Pause von ca. zwei Wochen stattfinden.
Sinnvoll ist zudem die Verwendung von Monochloressigsäure. So wird von Monochloressigsäure-Präparaten die Hornhaut ebenfalls gelöst, doch ist ihre Anwendung nur einmal pro Woche notwendig.
Quellen
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
- Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
- Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010