Echte Lungenflechte

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Laboria pulmonaria ist die botanische Bezeichnung für die Echte Lungenflechte. Sticta pulmonaria ist der lateinische Name für das Lungenmoos, das jedoch überwiegend als Lungenflechte bekannt ist.

Vorkommen & Anbau der Echten Lungenflechte

Die Bezeichnung Lungenflechte geht vor allem auf die Verwendung als Heilpflanze für verschiedene Erkrankungen der Atemwegsapparate zurück.
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Die Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) wächst in Form einer Flechte bevorzugt auf Eichen, Buchen und Ahornbäumen. Die Heilpflanze wird vorzugsweise als Homöopathikum verwendet, für das die Flechte verarbeitet wird. Charakteristisch für diese Pflanze sind die großen, lappigen olivbraunen Blätter, die sich bei Feuchtigkeit oliv-grün bis gras-grün färben. Diese großen Blätter werden auch als Thalles bezeichnet.

Man findet die Echte Lungenflechte auch auf Felsgestein. Es handelt sich um eine stark gefährdete Pflanzenart, die als Indikator für ein intaktes Ökosystem gilt, da sie sehr sensibel auf in der Luft enthaltende Schadstoffe reagiert. Aus diesem Grund ist ihr Verbreitungsraum heutzutage nur noch sehr gering ausgeprägt und sie ist fast ausschließlich am Nordrand der Alpen oberhalb von 900 Höhenmetern zu finden.

Die Lappen erreichen eine Größe von ein bis drei Zentimetern, sind tief geteilt und mit grubigen Dellen und einem filigranen Adergeflecht durchzogen. Die Echte Lungenflechte bevorzugt niederschlagsreiche und feuchte Standorte und kommt sowohl in borrealen Gegenden als auch in mediterranen Berglagen vor.

Wirkung & Anwendung

Die Bezeichnung Lungenflechte geht vor allem auf die Verwendung als Heilpflanze für verschiedene Erkrankungen der Atemwegsapparate zurück. Hauptanwendungsgebiet ist der sogenannte „absteigende Infekt“, der mit einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) beginnt und bis in den Hals und die Bronchien absteigt. Ein klinischer Indikator ist Reizhusten, der von starken Kopfschmerzen begleitet wird.

Für Menschen, die im Frühling und Sommer von Heuschnupfen mit starken Niesanfällen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen geplagt werden, ist Sticta pulmonaria das Mittel erster Wahl. Die Echte Lungenflechte bewährt sich außerdem bei Katarrhen, die von tränenden Augen und starken Kopfschmerzen begleitet werden. Häufig gehen diese Beschwerden mit Husten und einem starken Druckgefühl im Brustbereich einher. Homöopathen verschreiben Sticta pulmonaria gerne im Fall von Sehstörungen, die von schmerzenden Augen begleitet werden.

Die Echte Lungenflechte kann sich positiv bei Schlafstörungen, die auf nächtliche Hustenanfälle zurückzuführen sind, auswirken. Sie geht auch vor gegen Nervosität vor und hilft Kindern bei der postoperativen Regeneration. Die Homöopathie kennt zudem noch die Verwendung bei Patienten, die unter Entzündungen der kleinen Gelenke leiden.

Im Fall von Bursitis im Knie empfinden die Patienten nach der regelmäßigen Einnahme von Sticta pulmonaria Erleichterung. Ferner bewährt sich das Mittel bei Rheumaschmerzen und heißen Gelenken. Sticta pulmonaria bewährt sich sehr gut in Kombination mit weiteren homöopathischen Mitteln. Kombiniert mit dem Breitbandspektrum-Mittel Bryonia Alba (Weiße Zaunrübe) in den Potenzen C7 bis C9 bewirkt das Arzneimittel eine allgemeine Besserung von Atemwegserkrankungen, die von starken Kopfschmerzen begleitet werden.

Bryonia ist ein bewährtes Mittel bei Kopfschmerzen. In der Potenz C15 wird Sticta pulmonaria gerne in Kombination mit Arum triphyllum (Dreiblättriger Aronstab) und Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) verwendet, um gegen Entzündungen der Nasenschleimhäute vorzugehen. Assoziiert mit Sambucus nigra (Schwarzer Holunder) geht das Lungenmoos gegen eine allergiebedingt verstopfte Nase vor, die bei sehr trockener und kalter Luft entsteht. Es legt die Atemwege frei und reguliert die Sekretbildung.

Wie vielseitig Sticta pulmonaria ist, zeigt, dass dieses Mittel nicht nur gegen HNO-Erkrankungen vorgeht, sondern sich auch positiv auf Verdauungsbeschwerden auswirkt. Es geht erfolgreich gegen Sodbrennen und Magenübersäuerung vor. Je nachdem, wie stark die Beschwerden ausfallen, werden die Globuli mehrmals am Tag eingenommen.

Leidet der Patient an Lungenerkrankungen und/oder weiteren Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Halsschmerzen oder Reizhusten ohne klinische Komplikationen, nimmt er in einem Zeitintervall von zwei Stunden jeweils fünf Globuli ein, die einer Tablette entsprechen. Die Einnahme erfolgt über vier Tage.

Verbessern sich die Beschwerden, verlängern sich die Zeitintervalle und die Einnahme von fünf Globuli drei Mal täglich ist ausreichend. Das homöopathische Arzneimittel ist auch in Tropfenform in den Potenzen D3, D6, D8 und D12 erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Echte Lungenflechte passt zu speziellen mentalen Störungen. Leitsymptome sind geistige Verwirrtheit und Unaufmerksamkeit. Patienten, bei denen Sticta pulmonaria indiziert ist, neigen dazu, viel zu reden und ziehen gerne die Aufmerksamkeit auf sich. Sie sind unruhig, es fällt ihnen schwer, zu schweigen und sich zu konzentrieren. Dabei ist es dem Sticta-Typ gleichgültig, ob ihm jemand zuhört oder Aufmerksamkeit schenkt. Ideal wirkt Lungenmoos bei Migräne-Attacken, die sich durch Lärm und Licht verschlimmern.

Dumpfe Kopfschmerzen, Brustenge und sämtliche Erkrankungen der Atemwege wie Nasennebenhöhlenentzündung, Husten, Gesichts- und Augenschmerzen, Heuschnupfen, Halsschmerzen, Rheumatismus, Nervosität und Schlafstörungen werden gemildert und können bei Einnahme über einen längeren Zeitraum komplett verschwinden.

Sticta pulmonaria hilft entsprechend der klassischen Angaben der Homöopathie den Patienten, die mindestens zwei der zuvor genannten Symptome aufweisen, die in Verbindung stehen mit den Umständen, unter denen sich das Leitbild verschlechtert. Bei Patienten, bei denen Sticta pulmonaria indiziert ist, verschlechtert sich der Zustand nicht nur bei Licht und Lärmeinwirkung, sondern insbesondere nachts und allgemein im liegenden Zustand.

Plötzlich eintretende Temperaturveränderungen tragen gleichfalls zur Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei. Besserung empfinden Sticta-Patienten bei frischer Luft. Das homöopathische Arzneimittel kann in jedem Alter eingesetzt werden und hilft bei Kindern, diverse typische Kinderkrankheiten zu mildern. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Sticta pulmonaria nur mit Rücksprache eines Arztes eingenommen werden.


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