Sehstörungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sehstörungen sind, wie der Name bereits selbst verrät, Störrungen des Sehens bzw. des Auges. Dabei kann die Beeinträchtigung des Sehens vielfältige Formen haben. Sehstörungen sind nicht selten Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung. Unter Sehbehinderungen versteht man allegmein lang anhaltende oder chronische Sehstörungen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Sehstörungen?

Da Sehstörungen oftmals als Symptom einer Grunderkrankung auftreten, folgen ihr auch Begleitsymptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Erbrechen oder Allgemeine Schwäche.

Sehstörungen sind zumeist krankhaft bedingte Störungen des Sehapparats. Dabei kann eine Sehstörung verschiedenartige Erscheinungen habe. Häufig tritt bei Sehstörungen ein Tunnelblick, Flimmern, Blitze, helle Punkte, doppelte Bilder oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld auf. Aber auch verzerrte, schleierhafte und verschwommene Visualisierungen kommen dabei vor.

Da Sehstörungen oftmals als Symptom einer Grunderkrankung auftreten, folgen ihr auch Begleitsymptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Erbrechen oder Allgemeine Schwäche. Zumeist treten Sehstörungen nur kurzzeitig auf. In manchen Fällen bleiben sie aber auch über eine längere Zeit oder gar Jahre bestehen. Treten Sehstörungen regelmäßig auf, sollte unbedingt medizinische Hilfe in Ansprich genommen werden.

Ursachen

Sehstörungen können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Nicht immer verbirgen sich hinter ihnen gleich ernstere Erkrankungen. Zum Beispiel können Sehstörungen bei Migräne, Kreislaufschock und Unterzuckerung vorkommen.

Weitere Ursachen für Sehstörungen sind: Entzündung des Sehnervs, Arterienverschluss der Netzhaut, Blutungen im und am Auge, Durchblutungsstörrungen des Auges oder Netzhautablösung.

Eher harmloser Natur sind Sehstörungen die in Bezug auf Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit sind. Hier treten die Sehstörungen zumeist über Jahre hinweg bzw. für immer auf.

Eher seltener sind Ursachen durch Grauen Star, altersbdeingter Sehrleistungsminderung und Rückbildung der Hornhaut.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Eine Diagnose von Sehstörungen beginnt in der Regel zunächst mit einer detaillierten Beschwerdeschilderung des Patienten. Wichtige Informationen umfassen beispielsweise den Zeitpunkt eines erstmaligen Auftretens von Sehstörungen, das eventuelle Vorliegen von Begleitsymptomen (wie bspw. Kopfschmerzen und Übelkeit) oder Gesichtsfeldausfällen sowie ein etwaiges Sehen von Blitzen oder Doppelbildern.

Weitere Diagnoseschritte umspannen unter anderem Sehtests, Augendruck- und Gesichtsfeldmessungen sowie Augenspiegelungen. Bei entsprechender Verdachtsdiagnose können sich etwa Ultraschall- und Blutuntersuchungen sowie neurologische Untersuchungen anschließen.

Je nach Ursache(n) von Sehstörungen können diese plötzlich oder schleichend einsetzen. Während einige Sehstörungen nach kurzer Zeit abklingen, können sich andere Beeinträchtigungen des Sehvermögens mit zeitlicher Verzögerung akut verschlechtern.

Komplikationen

Sehstörungen müssen in der Regel nicht behandelt werden, wenn es die Person selbst nicht direkt wünscht oder mit der Situation nicht unzufrieden ist. Wer eine Sehstörung hat, der sollte auf jeden Fall eine Sehhilfe in Anspruch nehmen, dazu gehören in erster Linie die Brille oder die Kontaktlinsen. Wer keine Sehhilfe in Anspruch nimmt, kann riskieren, dass sich die Sehstörung noch weiter verschlechtert.

Es ist für die Muskeln der Augen sehr anstrengend, wenn sie andauernd nur unscharfe Umrisse erkennen können und sich dann anstrengen müssen, um die Krümmung der Linse auszubessern. Darüber hinaus können Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auftreten, wenn die Augen über einen langen Zeitraum unscharfer Sicht ausgestellt sind. Beim Tragen einer Sehhilfe oder von Kontaktlinsen treten in der Regel keine Komplikationen auf. Kontaktlinsen müssen in der Nacht aus dem Auge genommen werden, damit sie nicht verkleben oder hinter den Augapfel rutschen.

Bei einer Laserkorrektur treten nur extrem selten Nebenwirkungen oder Komplikationen auf. In den meisten Fällen verbessert sich die Sicht des Patienten direkt nach dem Eingriff, der Eingriff ist ungefährlich.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei Sehstörungen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Es handelt es sich dabei um einen sehr ungesunden Zustand. Falls bei Sehstörungen kein Arzt aufgesucht wird, werden sich diese in der Regel noch weiter verschlechtern, da die Augenmuskeln unnötig angestrengt werden. Meistens gehen die Störungen nicht von alleine wieder zurück.

Falls der Patient daher über einen längeren Zeitraum an Sehstörungen leidet, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine Sehschwäche oder eine Augenkrankheit feststellen. Auf jeden Fall ist ein Besuch beim Arzt notwendig, wenn die Sehstörungen auch mit Augenschmerzen verbunden sind oder wenn der Betroffene über ein Fremdkörpergefühl im Auge klagt. Dabei kann es sich um eine Krankheit am Auge handeln, die behandelt werden muss.

In einigen Fällen können Sehstörungen temporär während einer Migräne auftreten. Dabei ist keine Behandlung notwendig, wenn diese wieder von alleine nach einer kurzen Zeit verschwinden. Falls es sich nur um Sehstörungen handelt, kann auch ein Optiker aufgesucht werden, um eine entsprechende Sehhilfe für den Patienten zu finden. Bei Schmerzen oder ungewöhnlichen Gefühlen am Auge ist allerdings der Besuch beim Augenarzt direkt notwendig. Sollte sich ein Unfall am Auge ereignet haben, so muss ein Notarzt gerufen oder das Krankenhaus aufgesucht werden.

Behandlung & Therapie

Bei Sehstörungen sollte in der Regel immer ein Arzt aufgesucht werden, und sei es nur, um einen Sehtest für eine Brille machen zu lassen. Treten die Sehstörungen im Rahmen einer Grunderkrankung auf, so wird er Arzt diese durch eine intensive Untersuchung versuchen zu diagnostizieren.

Dabei wird der Arzt den betroffenen Patienten ausgibig über den Umfang der Sehstörungen befragen. Vor allem wird er wissen wollen, inwiefern die Beeinträchtigung des Sehens stattfindet (z.B. Blitze, Punkte Unschärfe). Zusätzlich wird er auch auf Begleitsymptome, wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen eingehen.

Selbstverständlich gehört auch ein Sehtest in die Untersuchung des Arztes. Dabei wird sowohl die Sehleistung, als auch der Augendruck und das Gesichtsfeld gemessen und bestimmt. Weiterhin kann auch eine Augenspiegelung notwendig sein, um die Netzhaut auf Störungen und Auffälligkeiten genauer zu untersuchen. Weitere Diagnosemittel sind: Ultraschalluntersuchung, Blutuntersuchung und neurologische Untersuchungen.

Je nach Ursache wird eine individuelle Behandlung bzw. Therapie vorgenommen. Da zumeist eine Krankheit für die Sehstörungen verantwortlich ist, sollte diese umgehend behandelt werden. Sehstörungen durch Migräne werden in der Regel durch Antiemetika behandelt.

Ist die Ursache eine Netzhautablösung so wird häufig ein operativer Eingriff notwendig sein. Mitlerweile gibt es neuartige Laserverfahren, die hier hervorragende Sehleistungen versprechen. Informieren sie sich diesbezüglich bei ihrem Augenarzt.

Sehstörungen im Rahmen von harmloser Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit können natürlich mit Hilfe passender Brillen behandelt werden. Moderne Augenlaseroperationen können für eine dauernde Sehverbesserung sorgen. Auch hier kann ihnen ihr Augenarzt weitere, spezielle Informationen geben.

Aussicht & Prognose

In den meisten Fällen handelt es sich bei Sehstörungen um eine nicht reversible Erkrankung, sodass eine direkte Behandlung nicht möglich ist. Oft treten Sehstörungen bei Menschen auch temporär als Folge einer Migräne auf. Hier ist es sehr wahrscheinlich, dass die Sehstörungen auch von alleine wieder verschwinden.

Bei Sehstörungen muss der Betroffene auf jeden Fall eine Sehhilfe tragen. Dazu zählen entweder die Brille oder Kontaktlinsen. Falls die Sehhilfe nicht getragen wird, werden sich die Sehstörungen in der Regel verschlimmern, da sich der Muskel der Augen stark anstrengen muss, um scharf zu sehen. Vor allem bei Kindern sollten daher regelmäßig Sehtests durchgeführt werden.

Die Entfernung von Sehstörungen ist zum Beispiel mit einem Laser möglich. Diese Behandlung wird allerdings erst bei Erwachsenen durchgeführt, da sich bei Kindern die Sehstärke noch ändern kann. Sollten die Sehstörungen aufgrund einer Krankheit oder einer Infektion im Auge auftreten, so sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Hier könnte auch ein operativer Eingriff notwendig sein.

In den meisten Fällen können Sehstörungen so korrigiert oder eingeschränkt werden, dass der Patient durch Einsatz einer Sehhilfe wieder scharf sehen kann. Dabei wird der Alltag nur wenig eingeschränkt und die Lebensqualität wird nicht gemindert. Sehstörungen treten vor allem im höheren Alter häufig auf und stellen ein gewöhnliches Symptom dar.


Das können Sie selbst tun

Kurzfristige Sehstörungen müssen nicht unbedingt von einem Arzt behandelt werden. Oft liegt dem verschwommenen oder doppelten Sehen eine harmlose Ursache zugrunde, die sich mit Hilfe einiger Tricks und Hausmittel selbstständig behandeln lässt.

Sollten die Sehstörungen bei der Arbeit an einem Bildschirm auftreten, genügt es meist, eine kurze Pause einzulegen und die Augen zu schonen. Ein Umgebungswechsel, körperliche Betätigung und frische Luft geben den Augen die Möglichkeit zur Regeneration und führen meist zu einer sofortigen Besserung der Beschwerden. Bei Sehstörungen, die durch einen Fremdkörper oder reizende Stoffe ausgelöst wurden, sollten die Augen mit kühlem Wasser ausgespült werden. Bewährt haben sich auch Augentropfen mit dem Wirkstoff der Tamarinde. Bei verschwommenem Sehen, Brennen oder Augenflimmern können frische Heidelbeeren helfen. Sehstörungen bei trockenen und gereizten Augen ist mit Nachtkerzenöl aus der Apotheke beizukommen.

Gehen die Sehstörungen mit Schwindel und Taubheitsgefühlen in den Gliedern einher, sollte umgehend ein Notarzt alarmiert werden. Womöglich handelt es sich um einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall, der unbedingt medizinisch behandelt werden muss. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollten nach Möglichkeit Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt werden.

Quellen

  • Burk, A., Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Hahn, G.-A.: Kurzlehrbuch Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 20 2012
  • Lang, G. K.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014

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