Eliminationsdiät
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Eliminationsdiät ist ein diagnostisches Verfahren zur Ermittlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wenn allergologische Tests keine hinreichenden Aufschlüsse zugelassen haben. Bei der Eliminationsdiät wird nach einem festen Schema tageweise ein Lebensmittel weggelassen und anschließend wieder in den Speiseplan aufgenommen, um Reaktionen des Körpers auf seinen Verzehr zurückführen zu können.
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Was ist die Eliminationsdiät?
Allergologische Tests bringen nicht immer genug Aufschluss über eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen ein oder mehrere Lebensmittel. Eine sicherere Diagnose ist dagegen mit der Eliminationsdiät möglich. Sie ist in zwei Phasen untergliedert, die Eliminations- und die Provokationsphase.
Während der Elimination werden potenziell unverträgliche Lebensmittel allesamt aus dem Speiseplan gestrichen. Es dürfen nur noch einige zugelassene Lebensmittel gegessen werden. Auf diese Weise stellt die Eliminationsdiät sicher, dass der Patient nicht auf ein Lebensmittel reagiert, das sich womöglich noch im Verdauungstrakt befindet. Stattdessen ernährt er sich nur von Lebensmitteln, die er definitiv verträgt, da gegen sie keine Unverträglichkeiten bekannt sind. Während der Eliminationsphase kann es passieren, dass viel Gewicht verloren wird, was am Wasserverlust liegt. Bereits das deutet darauf hin, dass eine Unverträglichkeit gegeben ist.
Sobald nach einigen Tagen die Provokationsphase eingeleitet wird, kann sich zeigen, wogegen der Patient unverträglich ist. In dieser Phase der Eliminationsdiät wird jeden Tag ein potenziell unverträgliches Lebensmittel verzehrt. Wichtig ist, dass der Verzehr am frühen Morgen stattfindet, damit der Körper jeweils einen vollen Tag Zeit hat, darauf zu reagieren. Der Patient dokumentiert während der nächsten Tage seine Symptome und Beobachtungen. Anhand dieser Dokumentation kann der Arzt nach der Provokationsphase feststellen, ob Unverträglichkeiten gegen eines der getesteten Lebensmittel vorliegen. Die Eliminationsdiät dauert durch diese beiden Phasen etwa einen Monat.
Funktion, Wirkung & Ziele
Eine Eliminationsdiät kann dabei Unverträglichkeiten gegen insgesamt 20 verschiedene Substanzen feststellen. Sie kann natürlich jederzeit um weitere Nahrungsmittel erweitert werden. Typischerweise testet die Eliminationsdiät unter anderem auf Unverträglichkeit von Alkohol, Kaffee, Tee, Kuhmilch, Sojaprodukte, Weizen (Gluten), Zitrusfrüchte, Eier oder Reis. Wenn der Patient an dem Tag der Eliminationsdiät mit Symptomen reagiert, an dem er eines dieser Lebensmittel gegessen hat, dann lässt sich recht eindeutig sagen, dass dies eine Reaktion seines Körpers auf genau dieses Lebensmittel ist.
Während beider Phasen der Eliminationsdiät erhält er einen Symptom-Fragebogen vom Arzt, auf dem die typischen Anzeichen und Beschwerden durch Unverträglichkeiten vermerkt sind. Der Patient kann dann auf einer Skala von 1-10 angeben, in welcher Stärke er ein Symptom wahrgenommen hat, wenn es aufgetreten sein sollte. Anschließend kann der Arzt den Bogen evaluieren und weiß, worauf der Patient reagiert hat und ob es möglicherweise Zusammenhänge gibt. Die Eliminationsdiät kann daher einerseits eine sichere Diagnose liefern, sie kann aber auch Aufschluss für weitere Untersuchungen liefern, um beispielsweise Kreuzallergien ausfindig zu machen oder mehrere parallele Unverträglichkeiten gleichzeitig aufzudecken.
Im Anschluss an die Eliminationsdiät werden diese Ergebnisse zur Beratung durch einen Diätassistenten oder Ernährungsspezialisten genutzt, da der Betroffene auf die Diagnose natürlich reagieren und die Ernährung umstellen muss.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Bestenfalls wird der Symptom-Fragebogen jederzeit mitgeführt, damit bei Auftreten eines Symptoms sofort ein Vermerk gemacht werden kann. Wird das vergessen, arbeitet der Arzt anschließend mit verfälschten Ergebnissen. Weiterhin ist bei einer Eliminationsdiät wichtig, dass die zu testenden Nahrungsmittel frühmorgens gegessen werden. Die einzige Ausnahme hierzu ist der Test gegen Alkohol, der üblicherweise am letzten Tag der Eliminationsdiät folgt. Dieser darf natürlich abends getrunken werden. Werden die anderen Lebensmittel aber zu spät am Tag verzehrt, kann es sein, dass der Patient bereits schläft, wenn Symptome auftreten, oder dass sie erst am nächsten Tag in Erscheinung treten, wenn bereits das nächste Lebensmittel getestet wird. Auch dadurch würden die Ergebnisse verfälscht.
Wenn das passiert, sollte bestenfalls sofort Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Dadurch verzögert sich die Eliminationsdiät um einen Tag und das zu spät gegessene Lebensmittel des Vortages wird noch einmal getestet. Eine seltene Gefahr der Eliminationsdiät besteht in Allergien gegen die getesteten Lebensmittel. Jede Allergie, sei sie noch so leicht, stellt ein gewisses Risiko dar. Denn es kann jederzeit passieren, dass der Körper des Betroffenen auf den Kontakt mit dem Allergen ungewöhnlich heftig reagiert. Das endet möglicherweise im Schock.
Meistens werden allergische Reaktionen auf ein Nahrungsmittel schon während eines Allergietests erkannt, sodass sie gar nicht mehr in die Eliminationsdiät einfließen. Wenn aber Symptome wie starke Rötungen und Jucken der Haut, Atemnot, erhöhter Herzschlag und Angstgefühle auftreten, sollte sich der Patient sofort in die Notaufnahme begeben und angeben, dass er sich in einer Eliminationsdiät befindet.
Quellen
- Altmeyer, P.: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. Springer Medizin Verlag, Berlin Heidelberg 2005
- Heppt, W., Bachert, C.: Praktische Allergologie. Thieme, Stuttgart 2011
- Jäger, L., Wüthrich, B. et al.: Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Urban & Fischer, München 2008