Schock
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einem Schock handelt es sich um einen gesundheitsgefährdenden Prozess im menschlichen Körper. Dieser ist dazu in der Lage, lebensbedrohlich zu verlaufen und kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Grundlage ist die Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff wegen differenzierter Ursachen.
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Was ist ein Schock?
Ein Schock führt dazu, dass die Zirkulation des Bluts in kleinen Gefäßen nicht mehr einwandfrei abläuft. Stattdessen ist sie reduziert. Die roten Blutkörperchen sind jedoch dafür verantwortlich, Sauerstoff zu den Zellen zu bringen. Kommt es zu einer mangelnden Versorgung, so kann das Gewebe nicht mehr einwandfrei arbeiten.
Auf eine Unterversorgung folgen Störungen des Stoffwechsels. Dementsprechend ist bei dem Auftreten eines Schocks ein schnelles Handeln gefragt. Betroffene sollten innerhalb eines kurzen Zeitfensters in medizinisches Obdach gegeben werden.
Zu den Ursachen gehören beispielsweise bakterielle Infektionen, Schreck- und Angstsituationen, allergische Reaktionen oder ein starker Blutverlust.
Der Schock äußert sich durch eine blasse, kühle Haut, kalten Schweiß, einer beschleunigten Atmung, frieren und psychischen Erscheinungen wie Angst-, Unruhe- und Verwirrtheitszuständen. Diese können zudem zu unklaren Äußerungen der Person führen. Je weiter der Sauerstoffmangel fortschreitet, desto eindeutiger werden die Symptome in der Regel. Im weiteren Verlauf können Betroffene ihr Bewusstsein verlieren.
Funktion & Aufgabe
Auf diese Weise ist es dem Körper möglich, den Blutdruck vorerst stabil zu halten. Der Körper sorgt dafür, dass das Blut vermehrt Gehirn und Herz durchblutet, es findet also eine Regulierung durch Umverteilung statt.
Hält die Unterversorgung mit Sauerstoff an, so erhöht sich die Anzahl der sauren Metabolite. Auf diese Weise kommt es zu einer Zunahme des Volumenmangels, weil das Gewebe Flüssigkeit verliert. Der Blutdruck reduziert sich weiterhin, die arteriellen Blutgefäße büßen an Spannung ein.
Das Blut staut sich in den Arterien, es können Blutgerinnsel entstehen. Diese werden auch als Mikrothromben bezeichnet. Lösen sie sich aus den Blutgefäßen, so ist es ihnen möglich, andere Adern zu verstopfen und die Sauerstoffversorgung zu verhindern.
Auf diese Weise kann durch einen Schock ein Multiorganversagen ausgelöst werden. Die Niere stellt ihre Arbeit ein, wodurch es nicht mehr zu einer Produktion von Urin kommt, die reduzierte Blutversorgung des Herzen führt zum Herzversagen, in der Lunge können Embolien gefunden werden, die Entwicklung eines Lungenödems ist nicht auszuschließen. Ein Multiorganversagen endet oftmals tödlich.
Es existieren jedoch unterschiedliche Formen des Schocks. Zu diesen gehört beispielsweise der hypovolämische. Dieser entsteht aufgrund eines hohen Blutverlustes, wie er bei starken Verletzungen auftritt. In den unterschiedlichen Stadien sinkt der Blutdruck immer weiter. Der kardiogene Schock wird durch Herzversagen ausgelöst. Es kommen Herzinfarkte oder Herzmuskelentzündungen in Frage. Der anaphylaktische Schock entsteht auf Grundlage einer sehr starken allergischen Reaktion, wie zum Beispiel durch einen Wespenstich. Während der Blutdruck fällt, steigt die Herzfrequenz, es kann ein Atem- und Kreislaufstillstand eintreten. Eine Entzündung kann Grundlage des septischen Schocks sein. Die Entzündung wird durch den Blutkreislauf weitergetragen, es entsteht eine Blutvergiftung. Wurde die Entzündung über einen langen Zeitraum nicht behandelt, kann sie den gesamten Organismus befallen.
Krankheiten & Beschwerden
Häufig kommt es zu einer Lungenembolie. Eine Embolie hat Ähnlichkeiten mit einem Herzinfarkt. Dabei sind hier jedoch die Venen betroffen. Dennoch stellt eine Embolie einen lebensbedrohlichen Zustand dar.
Werden Patienten nicht unverzüglich behandelt, mündet die Erkrankung oft im Tod. Gelingt es hingegen die Beschwerden erfolgreich zu behandeln, ist dennoch das restliche Leben eine weitere Therapie notwendig. Zu dieser gehört beispielsweise das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Auf diese Weise soll die Entstehung einer erneuten Thrombose verhindert werden.
Im weiteren Verlauf des Schocks betrifft die Unterversorgung mit Blut auch das Herz. Dieses erhält nicht mehr ausreichend Sauerstoff und stellt seine Funktion ein. Die reduzierte Pumpleistung sorgt wiederum dafür, dass weniger Blut durch den Körper gepumpt wird. Das Herzversagen kann zunächst nur eine Herzseite betreffen oder beide. In der Regel ist ein beidseitiges Herzversagen jedoch seltener zu diagnostizieren.
Die Therapie beruht auf verschiedenen Faktoren. Bei einem Multiorganversagen, welches ebenfalls das Herz betrifft, können die Behandlungsansätze aber unter Umständen nicht mehr ausreichend sein.
Ein Schock kann zudem ebenfalls für ein Lungenödem verantwortlich sein. Bei diesem handelt es sich um die Ansammlung von Wasser in der Lunge. Es treten Symptome wie Husten und Unruhe, aber auch Atemnot und ein rasselnder Atem auf.
Durch den Sauerstoffmangel kann eine Zyanose entstehen, wodurch sich Lippen und Schleimhäute bläulich verfärben. Ein Lungenödem kann zum Lungenversagen führen. Im letzten Stadium der Lungeninsuffizienz ist sowohl die Durchblutung des Organs gestört, als auch die Überführung des Sauerstoffs ins Blut. Das akute Lungenversagen gehört zu einer der häufigsten Todesursachen, die durch einen Schock entstehen.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Schneider, F.: Facharztwissen Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Berlin 2012