Farnkraut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Farnkraut ist eine sehr umstrittene Pflanze in der Kräuterapotheke. Es wird aber dennoch als Heilmittel in der alternativen Medizin eingesetzt. Bei welchen Leiden das Farnkraut heilend wirkt und welche Risiken beachtet werden müssen, sind Fragen, die unbedingt vor einer Einnahme geklärt werden müssen.

Vorkommen & Anbau des Farnkrauts

Schattige Wälder und humusreiche Böden sind der perfekte Standort für den Farn. Die Pflanze selber kann bis zu über einem Meter hoch werden und ist bis in den Winter grün.

Das Farnkraut ist auch unter den Namen Farnwurzel, Echter Wurmfarn oder Teufelskraut bekannt. Zuzuordnen ist das Farnkraut den Pflanzen aus der Gattung der Wurmfarne, die innerhalb der Wurmfarngewächse beheimatet sind. Schon seit über 400 Millionen Jahren sind Farne auf unserer Erde beheimatet und ist in gesamt Europa verbreitet.

Schattige Wälder und humusreiche Böden sind der perfekte Standort für den Farn. Die Pflanze selber kann bis zu über einem Meter hoch werden und ist bis in den Winter grün. Die Blätter der Farnwurzel sind zweifach gefiedert und laufen spitz zusammen. Der Blattstiel ist sehr fein mit gelb bis gelbbraunen Spreuschuppen besetzt. Die Blütezeit der Farnwurzel ist zwischen Juni und September. In dieser Zeitspanne werden auch die Blätter des Farns geerntet. Mit der Ernte der Wurzel kann ab Ende Juli begonnen werden.

Generell wird von einer Ausgrabung der Wurzel aus der Erde zwischen August und September geraten. Danach wird die Wurzel eingelagert. In der Farnwurzel sind viele Inhaltsstoffe, die für alternative Heilmethoden genutzt werden können. So enthält der echte Wurmfarn Gerbstoffe, ätherische Öle und Stärke sowie mehrere Butanophloroglucide.

Wirkung & Anwendung

Die Verwendung der Farnwurzel ist sehr umstritten. Generell wird der Farn als Zierpflanze gesehen und ist in seiner Anwendung sehr heikel. Eine innerliche Anwendung ist aufgrund der leicht giftigen Wirkung nicht einfach realisierbar. Als Hilfsmittel zur Bekämpfung von Würmern im Darm wird das Farnkraut in der Medizin verwendet. Aufgrund dessen wird es nicht empfohlen, eigenmächtig ein Hilfsmittel herzustellen.

Umso einfach und effektiver ist eine äußerliche Anwendung. Zur Bekämpfung von Rheuma und Gicht ist die Farnwurzel ein bekanntes Mittel in der Pflanzenheilkunde. Bei Schmerzen der Nerven oder auch bei Wadenkrämpfen hilft eine Tinktur der Farnwurzel unterstützend. Positive Wirkungen zeigt eine Behandlung auch bei Krampfadern und Kopfschmerzen, die krampfhaft auftreten. Generell hilft eine Tinktur aus der Wurzel des Farns.

Um die Tinktur herzustellen, wird die geerntete Wurzel des Farns gut gereinigt und dann in kleine Stücke geschnitten. Die Wurzelstücke werden mit hochprozentigem Alkohol übergossen und in einem gut verschließbaren Gefäß vier Wochen stehen gelassen. Die Tinktur wird anschießend abgeseiht und in einer dunklen Flasche abgefüllt. Die Tinktur kann an der betroffenen Stelle eingerieben werden oder es wird ein Tuch mit der Tinktur beträufelt und als Umschlag auf die schmerzende Stelle aufgelegt. Die Tinktur ist bis zu zwei Jahre nach dem Abfüllen haltbar.

Die Blätter der Farnwurzel können nach dem Trocknen in ein Kissen eingenäht werden und tragen so zur Linderung von Rheuma und Gicht bei. Die ätherischen Öle entfalten sich und wirken beruhigend auf den Körper. Bei schon etwas älteren oder eitrigen Wunden kann die Wurzel des Farns mit der gleichen Menge Wasser wie Wein aufgegossen werden. Die Wurzel wird darin aufgekocht und mit dem Absud können die Wunden ausgewaschen werden.

Alternativ kann ein Tuch in dem Sud getränkt werden und auf die Wunde gelegt werden. Extrakte von Farn sind in Fertigpräparaten enthalten, die in der Apotheke erhältlich sind. Meist sind dies Tees, wo der Farnextrakt mit anderen Heilpflanzen kombiniert ist.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Verwendung der Farnwurzel gilt schon lange als zuverlässig. Der Pflanze werden nicht nur heilende, sondern auch mystische Kräfte nachgesagt. Dennoch ist das Zauberkraut in der Anwendung sehr anspruchsvoll. Beim echten Wurmfarn sind neben den Blattstielen auch der Wurzelstock und vor allem die jungen Pflanzen giftig. Deshalb sollte der Farn bei einer Therapie nicht selbst dosiert werden. Eine innerliche Anwendung ist heutzutage sehr selten.

Wenn der Farn eingenommen wird, dann vorzugsweise als Extrakt in einem Kombinationspräparat. Als Bestandteil in medizinischen Kapseln soll die Farnwurzel als Sonnenschutz dienen. Dieses Anwendungsgebiet ist allerdings nicht vollständig auf seine Wirkungsweise erforscht. Auch bei einer Erkrankung an Würmern sollte die Behandlung nicht unbedingt mit der Farnwurzel erfolgen. Durch die moderne Medizin und Forschung sind Medikamente erhältlich, die kein Risiko auf die Gesundheit ausüben.

Auch die äußerliche Anwendung ist nicht ungefährlich. Bei einer Überdosierung treten Vergiftungserscheinungen auf. Diese machen sich anfangs mit Kopfschmerzen bemerkbar, gefolgt von Atmungsbeschwerden und Kreislaufproblemen. Schwindel und schwere Sehstörungen sind weitere Nebenwirkungen, die bis zur Erblindung führen können. Übelkeit und Erbrechen treten auf. Die Vergiftung kann auch tödlich sein. Das Farnkraut löst im Körper starke Krämpfe aus, die dann unter anderem zur Atemlähmung führen.

Eine Vergiftung tritt bei einer Überdosierung oder einer zu schnellen Wiederholung einer Kur mit der Farnwurzel auf. Nach einer Behandlung mit der Pflanze sollte die Therapie nach drei Tagen beendet werden und zwischen einer erneuten Behandlung muss unbedingt eine längere Pause erfolgen.

Während einer Schwangerschaft und während der Stillzeit sollte eine innerliche Therapie mit der Farnwurzel nicht erfolgen. Ohne ärztliche Zustimmung und Information ist generell von einer Einnahme und Anwendung abzuraten. Bei fertigen Präparaten sollten Sie unbedingt Rat von Ihrem Arzt oder Apotheker einholen, um eine richtige Dosierung zu gewährleisten.


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